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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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König den Mantel und riß ihn ab, und die goldenen Haare und der ganze herrliche Anzug kam hervor und sie konnte sich nicht mehr verbergen und wischte Ruß und Asche aus ihrem Gesicht, da war sie die schönste Königstochter, die je auf Erden gegangen ist. Der König aber sprach: "du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr von einander." Darauf ward die Hochzeit gefeiert und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.

66.
Häsichen-Braut.

Et was ein Frou mit ener Toachter in änen schöhnen Goarten mit Koal; dahin kam än Häsichen und froaß zo Wenterszit allen Koal. Do seit de Frou zur Toachter: "gäh in den Goarten und jag's Häsichen." Seits Mäken zum Häsichen: "schu! schu! du Häsichen, frißt noch allen Koal!" Seits Häsichen: "kumm, Mäken, und sett dich uf min Haosenschwänzeken und kumm mit in min Haosenhüttchen." Mäken well nech. Am annern Tog kummts Häsichen weder und frißt den Koal, do seit de Frou zur Toachter: "gäh in den Goarten und jags Häsichen." Seits Mäken zum Häsichen:"schu! schu! du Häsichen, frißt noch allen Koal!" Seits Häsichen: "kumm, Mäken, sett dich uf min Haosenschwänzeken und kumm mit mer in min Haosenhüttchen." Mäken well nech Am dretten Tog kummts Häsichen weder und frißt den Koal. Do seit de Frou zur Toachter: "gäh in den Goarten und jags Häsichen." Seits Mäken: "schu! schu! du Häsichen, frißt noch

Koͤnig den Mantel und riß ihn ab, und die goldenen Haare und der ganze herrliche Anzug kam hervor und sie konnte sich nicht mehr verbergen und wischte Ruß und Asche aus ihrem Gesicht, da war sie die schoͤnste Koͤnigstochter, die je auf Erden gegangen ist. Der Koͤnig aber sprach: „du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr von einander.“ Darauf ward die Hochzeit gefeiert und sie lebten vergnuͤgt bis an ihren Tod.

66.
Haͤsichen-Braut.

Et was ein Frou mit ener Toachter in aͤnen schoͤhnen Goarten mit Koal; dahin kam aͤn Haͤsichen und froaß zo Wenterszit allen Koal. Do seit de Frou zur Toachter: „gaͤh in den Goarten und jag’s Haͤsichen.“ Seits Maͤken zum Haͤsichen: „schu! schu! du Haͤsichen, frißt noch allen Koal!“ Seits Haͤsichen: „kumm, Maͤken, und sett dich uf min Haosenschwaͤnzeken und kumm mit in min Haosenhuͤttchen.“ Maͤken well nech. Am annern Tog kummts Haͤsichen weder und frißt den Koal, do seit de Frou zur Toachter: „gaͤh in den Goarten und jags Haͤsichen.“ Seits Maͤken zum Haͤsichen:„schu! schu! du Haͤsichen, frißt noch allen Koal!“ Seits Haͤsichen: „kumm, Maͤken, sett dich uf min Haosenschwaͤnzeken und kumm mit mer in min Haosenhuͤttchen.“ Maͤken well nech Am dretten Tog kummts Haͤsichen weder und frißt den Koal. Do seit de Frou zur Toachter: „gaͤh in den Goarten und jags Haͤsichen.“ Seits Maͤken: „schu! schu! du Haͤsichen, frißt noch

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[363/0427] Koͤnig den Mantel und riß ihn ab, und die goldenen Haare und der ganze herrliche Anzug kam hervor und sie konnte sich nicht mehr verbergen und wischte Ruß und Asche aus ihrem Gesicht, da war sie die schoͤnste Koͤnigstochter, die je auf Erden gegangen ist. Der Koͤnig aber sprach: „du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr von einander.“ Darauf ward die Hochzeit gefeiert und sie lebten vergnuͤgt bis an ihren Tod. 66. Haͤsichen-Braut. Et was ein Frou mit ener Toachter in aͤnen schoͤhnen Goarten mit Koal; dahin kam aͤn Haͤsichen und froaß zo Wenterszit allen Koal. Do seit de Frou zur Toachter: „gaͤh in den Goarten und jag’s Haͤsichen.“ Seits Maͤken zum Haͤsichen: „schu! schu! du Haͤsichen, frißt noch allen Koal!“ Seits Haͤsichen: „kumm, Maͤken, und sett dich uf min Haosenschwaͤnzeken und kumm mit in min Haosenhuͤttchen.“ Maͤken well nech. Am annern Tog kummts Haͤsichen weder und frißt den Koal, do seit de Frou zur Toachter: „gaͤh in den Goarten und jags Haͤsichen.“ Seits Maͤken zum Haͤsichen:„schu! schu! du Haͤsichen, frißt noch allen Koal!“ Seits Haͤsichen: „kumm, Maͤken, sett dich uf min Haosenschwaͤnzeken und kumm mit mer in min Haosenhuͤttchen.“ Maͤken well nech Am dretten Tog kummts Haͤsichen weder und frißt den Koal. Do seit de Frou zur Toachter: „gaͤh in den Goarten und jags Haͤsichen.“ Seits Maͤken: „schu! schu! du Haͤsichen, frißt noch

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/427>, abgerufen am 22.12.2024.