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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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einmal das Leben erhalten hatte mit fünftausend Ameisen, und es währte gar nicht lang, so hatten diese die Perlen miteinander gefunden und auf einen Haufen getragen. Die zweite Aufgabe aber war, den Schlüssel zu der Schlafkammer der Königstochter aus der See zu holen. Wie der Dummling zur See kam, schwammen die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran, tauchten unter, und holten den Schlüssel aus der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die schwerste: aus den drei schlafenden Töchtern des Königs sollte die jüngste und die liebste heraus gesucht werden, sie glichen sich aber vollkommen und waren durch nichts verschieden, als daß die älteste ein Stück Zucker, die zweite Syrup, die jüngste einen Löffel voll Honig gegessen hatte, und es war bloß an dem Hauch zu erkennen, welche den Honig gegessen. Da kam aber die Bienenkönigin von den Bienen, die der Dummling vor dem Feuer geschützt, und versuchte den Mund von allen dreien, zuletzt blieb sie auf dem Mund sitzen, der Honig gegessen, und so erkannte der Königssohn die rechte, und da war aller Zauber vorbei, alles war aus dem Schlaf erlöst, und wer von Stein war, erhielt seine menschliche Gestalt wieder. Und der Dummling vermählte sich mit der jüngsten und liebsten, und ward König nach ihres Vaters Tod; seine zwei Brüder aber mit den beiden andern Schwestern.


einmal das Leben erhalten hatte mit fuͤnftausend Ameisen, und es waͤhrte gar nicht lang, so hatten diese die Perlen miteinander gefunden und auf einen Haufen getragen. Die zweite Aufgabe aber war, den Schluͤssel zu der Schlafkammer der Koͤnigstochter aus der See zu holen. Wie der Dummling zur See kam, schwammen die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran, tauchten unter, und holten den Schluͤssel aus der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die schwerste: aus den drei schlafenden Toͤchtern des Koͤnigs sollte die juͤngste und die liebste heraus gesucht werden, sie glichen sich aber vollkommen und waren durch nichts verschieden, als daß die aͤlteste ein Stuͤck Zucker, die zweite Syrup, die juͤngste einen Loͤffel voll Honig gegessen hatte, und es war bloß an dem Hauch zu erkennen, welche den Honig gegessen. Da kam aber die Bienenkoͤnigin von den Bienen, die der Dummling vor dem Feuer geschuͤtzt, und versuchte den Mund von allen dreien, zuletzt blieb sie auf dem Mund sitzen, der Honig gegessen, und so erkannte der Koͤnigssohn die rechte, und da war aller Zauber vorbei, alles war aus dem Schlaf erloͤst, und wer von Stein war, erhielt seine menschliche Gestalt wieder. Und der Dummling vermaͤhlte sich mit der juͤngsten und liebsten, und ward Koͤnig nach ihres Vaters Tod; seine zwei Bruͤder aber mit den beiden andern Schwestern.


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[346/0410] einmal das Leben erhalten hatte mit fuͤnftausend Ameisen, und es waͤhrte gar nicht lang, so hatten diese die Perlen miteinander gefunden und auf einen Haufen getragen. Die zweite Aufgabe aber war, den Schluͤssel zu der Schlafkammer der Koͤnigstochter aus der See zu holen. Wie der Dummling zur See kam, schwammen die Enten, die er einmal gerettet hatte, heran, tauchten unter, und holten den Schluͤssel aus der Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die schwerste: aus den drei schlafenden Toͤchtern des Koͤnigs sollte die juͤngste und die liebste heraus gesucht werden, sie glichen sich aber vollkommen und waren durch nichts verschieden, als daß die aͤlteste ein Stuͤck Zucker, die zweite Syrup, die juͤngste einen Loͤffel voll Honig gegessen hatte, und es war bloß an dem Hauch zu erkennen, welche den Honig gegessen. Da kam aber die Bienenkoͤnigin von den Bienen, die der Dummling vor dem Feuer geschuͤtzt, und versuchte den Mund von allen dreien, zuletzt blieb sie auf dem Mund sitzen, der Honig gegessen, und so erkannte der Koͤnigssohn die rechte, und da war aller Zauber vorbei, alles war aus dem Schlaf erloͤst, und wer von Stein war, erhielt seine menschliche Gestalt wieder. Und der Dummling vermaͤhlte sich mit der juͤngsten und liebsten, und ward Koͤnig nach ihres Vaters Tod; seine zwei Bruͤder aber mit den beiden andern Schwestern.

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/410>, abgerufen am 25.11.2024.