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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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Frau sagte: "ich hab' aber nichts als Käsebrot." "Nun gibs nur her," antwortete der Mann, sah das Bürle an und rief's: "komm, und iß noch einmal mit!" Bürle ließ sich das nicht zweimal sagen, stand auf und aß mit. Darnach fragte der Müller: "was hast du da bei dir im Fell?" Antwortete das Bürle: "da hab ich einen Wahrsager drin." "Kann der mir auch wahrsagen?" sprach der Müller. "Warum nicht! sagte das Bürle, er sagt aber nur vier Dinge, und das fünfte behält er bei sich." Der Müller war begierig und sprach: "laß ihn einmal wahrsagen." Da drückte Bürle dem Rab auf den Kopf, daß er quackte und krr! machte. Sprach der Müller: "was hat er gesagt?" Bürle antwortete: "erstens hat er gesagt, es steckte Wein unterm Kopfkissen." "Das wäre des Guckgucks!" rief der Müller ging hin und fand den Wein. -- Nun weiter sprach der Müller. Das Bürle ließ den Raben wieder quacksen und sprach: "Zweitens hat er gesagt, wäre Braten in der Ofenkachel." "Das wäre des Guckgucks!" rief der Müller, ging hin und fand den Braten. Bürle ließ den Raben noch mehr weissagen und sprach: "drittens hat er gesagt, wäre Salat auf dem Bett." "Das wäre des Guckgucks!" rief der Müller, ging hin und fand den Salat. Endlich drückte das Bürle den Raben noch einmal, daß er knurrte und sprach: "viertens hat er gesagt, wäre Kuchen unterm Bett." "Das wäre des Guckgucks!" rief der Müller, ging hin und fand den Kuchen.

Nun setzten sich die zwei zusammen an den Tisch, die Müllerin aber kriegte Todesängste, legte sich ins Bett und nahm alle

Frau sagte: „ich hab’ aber nichts als Kaͤsebrot.“ „Nun gibs nur her,“ antwortete der Mann, sah das Buͤrle an und rief’s: „komm, und iß noch einmal mit!“ Buͤrle ließ sich das nicht zweimal sagen, stand auf und aß mit. Darnach fragte der Muͤller: „was hast du da bei dir im Fell?“ Antwortete das Buͤrle: „da hab ich einen Wahrsager drin.“ „Kann der mir auch wahrsagen?“ sprach der Muͤller. „Warum nicht! sagte das Buͤrle, er sagt aber nur vier Dinge, und das fuͤnfte behaͤlt er bei sich.“ Der Muͤller war begierig und sprach: „laß ihn einmal wahrsagen.“ Da druͤckte Buͤrle dem Rab auf den Kopf, daß er quackte und krr! machte. Sprach der Muͤller: „was hat er gesagt?“ Buͤrle antwortete: „erstens hat er gesagt, es steckte Wein unterm Kopfkissen.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller ging hin und fand den Wein. — Nun weiter sprach der Muͤller. Das Buͤrle ließ den Raben wieder quacksen und sprach: „Zweitens hat er gesagt, waͤre Braten in der Ofenkachel.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller, ging hin und fand den Braten. Buͤrle ließ den Raben noch mehr weissagen und sprach: „drittens hat er gesagt, waͤre Salat auf dem Bett.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller, ging hin und fand den Salat. Endlich druͤckte das Buͤrle den Raben noch einmal, daß er knurrte und sprach: „viertens hat er gesagt, waͤre Kuchen unterm Bett.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller, ging hin und fand den Kuchen.

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[340/0404] Frau sagte: „ich hab’ aber nichts als Kaͤsebrot.“ „Nun gibs nur her,“ antwortete der Mann, sah das Buͤrle an und rief’s: „komm, und iß noch einmal mit!“ Buͤrle ließ sich das nicht zweimal sagen, stand auf und aß mit. Darnach fragte der Muͤller: „was hast du da bei dir im Fell?“ Antwortete das Buͤrle: „da hab ich einen Wahrsager drin.“ „Kann der mir auch wahrsagen?“ sprach der Muͤller. „Warum nicht! sagte das Buͤrle, er sagt aber nur vier Dinge, und das fuͤnfte behaͤlt er bei sich.“ Der Muͤller war begierig und sprach: „laß ihn einmal wahrsagen.“ Da druͤckte Buͤrle dem Rab auf den Kopf, daß er quackte und krr! machte. Sprach der Muͤller: „was hat er gesagt?“ Buͤrle antwortete: „erstens hat er gesagt, es steckte Wein unterm Kopfkissen.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller ging hin und fand den Wein. — Nun weiter sprach der Muͤller. Das Buͤrle ließ den Raben wieder quacksen und sprach: „Zweitens hat er gesagt, waͤre Braten in der Ofenkachel.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller, ging hin und fand den Braten. Buͤrle ließ den Raben noch mehr weissagen und sprach: „drittens hat er gesagt, waͤre Salat auf dem Bett.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller, ging hin und fand den Salat. Endlich druͤckte das Buͤrle den Raben noch einmal, daß er knurrte und sprach: „viertens hat er gesagt, waͤre Kuchen unterm Bett.“ „Das waͤre des Guckgucks!“ rief der Muͤller, ging hin und fand den Kuchen. Nun setzten sich die zwei zusammen an den Tisch, die Muͤllerin aber kriegte Todesaͤngste, legte sich ins Bett und nahm alle

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/404>, abgerufen am 23.11.2024.