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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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rief Daumesdick, das will ich schon ausrichten, der Wagen soll zur bestimmten Zeit im Wald sein." Da lachte der Mann und sprach: "wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Zügel zu leiten." "Das thut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich setz mich dem Pferd ins Ohr und sag ihm, wie es gehen soll." "Nun, antwortete der Vater, einmal wollen wirs versuchen." Als die Stunde kam, spannte die Mutter an und setzte den Daumesdick dem Pferd ins Ohr, darauf rief der Kleine, wie das Pferd gehen sollte, jüh und hoh, hott und har! Nun es ging ganz ordentlich, als wie bei einem Meister und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem Walde. Es trug sich zu, daß, als er eben um eine Ecke bog und der Kleine har! har! rief, zwei fremde Männer daher kamen. "Mein, sprach der eine, was ist das? da fährt ein Wagen und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu und ist doch nicht zu sehen!" "Das geht nicht mit rechten Dingen zu, sagte der andere, wir wollen dem Karren folgen und sehen, wo er anhält." Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald hinein und zu dem Platz, wo das Holz gehauen wurde. Als Daumesdick seinen Vater erblickte rief er ihm zu: "siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich herunter." Der Vater faßte das Pferd mit der linken und holte mit der rechten sein Söhnlein aus dem Ohr, das sich ganz lustig auf einen Strohhalm niedersetzte. Als die beiden fremden Männer den Daumesdick erblickten, wußten sie nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Da nahm der eine den andern bei Seit und sprach: hör,

rief Daumesdick, das will ich schon ausrichten, der Wagen soll zur bestimmten Zeit im Wald sein.“ Da lachte der Mann und sprach: „wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Zuͤgel zu leiten.“ „Das thut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich setz mich dem Pferd ins Ohr und sag ihm, wie es gehen soll.“ „Nun, antwortete der Vater, einmal wollen wirs versuchen.“ Als die Stunde kam, spannte die Mutter an und setzte den Daumesdick dem Pferd ins Ohr, darauf rief der Kleine, wie das Pferd gehen sollte, juͤh und hoh, hott und har! Nun es ging ganz ordentlich, als wie bei einem Meister und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem Walde. Es trug sich zu, daß, als er eben um eine Ecke bog und der Kleine har! har! rief, zwei fremde Maͤnner daher kamen. „Mein, sprach der eine, was ist das? da faͤhrt ein Wagen und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu und ist doch nicht zu sehen!“ „Das geht nicht mit rechten Dingen zu, sagte der andere, wir wollen dem Karren folgen und sehen, wo er anhaͤlt.“ Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald hinein und zu dem Platz, wo das Holz gehauen wurde. Als Daumesdick seinen Vater erblickte rief er ihm zu: „siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich herunter.“ Der Vater faßte das Pferd mit der linken und holte mit der rechten sein Soͤhnlein aus dem Ohr, das sich ganz lustig auf einen Strohhalm niedersetzte. Als die beiden fremden Maͤnner den Daumesdick erblickten, wußten sie nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Da nahm der eine den andern bei Seit und sprach: hoͤr,

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[192/0256] rief Daumesdick, das will ich schon ausrichten, der Wagen soll zur bestimmten Zeit im Wald sein.“ Da lachte der Mann und sprach: „wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Zuͤgel zu leiten.“ „Das thut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich setz mich dem Pferd ins Ohr und sag ihm, wie es gehen soll.“ „Nun, antwortete der Vater, einmal wollen wirs versuchen.“ Als die Stunde kam, spannte die Mutter an und setzte den Daumesdick dem Pferd ins Ohr, darauf rief der Kleine, wie das Pferd gehen sollte, juͤh und hoh, hott und har! Nun es ging ganz ordentlich, als wie bei einem Meister und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem Walde. Es trug sich zu, daß, als er eben um eine Ecke bog und der Kleine har! har! rief, zwei fremde Maͤnner daher kamen. „Mein, sprach der eine, was ist das? da faͤhrt ein Wagen und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu und ist doch nicht zu sehen!“ „Das geht nicht mit rechten Dingen zu, sagte der andere, wir wollen dem Karren folgen und sehen, wo er anhaͤlt.“ Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald hinein und zu dem Platz, wo das Holz gehauen wurde. Als Daumesdick seinen Vater erblickte rief er ihm zu: „siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich herunter.“ Der Vater faßte das Pferd mit der linken und holte mit der rechten sein Soͤhnlein aus dem Ohr, das sich ganz lustig auf einen Strohhalm niedersetzte. Als die beiden fremden Maͤnner den Daumesdick erblickten, wußten sie nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Da nahm der eine den andern bei Seit und sprach: hoͤr,

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/256>, abgerufen am 22.11.2024.