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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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fort, und wie sie allein auf dem Meere waren,
klagte die Prinzessin und sagte: "du garstiger,
buckelichter, naseweiser Bub, bist an meinem
Unglück Schuld, was hast du dich in die Kir-
che gedrängt, das Kind ging dich nichts an."
-- "O ja, sagte Hans Dumm, das ging mich
wohl etwas an, denn ich habe es einmal ge-
wünscht, daß du ein Kind bekämst, und was
ich wünsche, das trifft ein." -- "Wenn das
wahr ist, so wünsch uns doch, was zu essen
hierher." -- "Das kann ich auch, sagte Hans
Dumm, wünschte sich aber eine Schüssel recht
voll Kartoffel, die Prinzessin hätte gern etwas
Besseres gehabt, aber weil sie so hungrig war,
half sie ihm die Kartoffel essen. Nachdem sie
satt waren, sagte Hans Dumm: "nun will
ich uns ein schönes Schiff wünschen!" und
kaum hatte er das gesagt, so saßen sie in ei-
nem prächtigen Schiff, darin war alles zum Ue-
berfluß, was man nur verlangen konnte. Der
Steuermann fuhr grad ans Land, und als sie
ausstiegen, sagte Hans Dumm: "nun soll ein
Schloß dort stehen!" Da stand ein prächtiges
Schloß und Diener in Goldkleidern kamen und
führten die Prinzessin und das Kind hinein,
und als sie mitten in dem Saal waren, sagte
Hans Dumm: "nun wünsch ich, daß ich ein
junger und kluger Prinz werde!" Da verlor
sich sein Buckel, und er war schön und gerad

fort, und wie ſie allein auf dem Meere waren,
klagte die Prinzeſſin und ſagte: „du garſtiger,
buckelichter, naſeweiſer Bub, biſt an meinem
Ungluͤck Schuld, was haſt du dich in die Kir-
che gedraͤngt, das Kind ging dich nichts an.“
— „O ja, ſagte Hans Dumm, das ging mich
wohl etwas an, denn ich habe es einmal ge-
wuͤnſcht, daß du ein Kind bekaͤmſt, und was
ich wuͤnſche, das trifft ein.“ — „Wenn das
wahr iſt, ſo wuͤnſch uns doch, was zu eſſen
hierher.“ — „Das kann ich auch, ſagte Hans
Dumm, wuͤnſchte ſich aber eine Schuͤſſel recht
voll Kartoffel, die Prinzeſſin haͤtte gern etwas
Beſſeres gehabt, aber weil ſie ſo hungrig war,
half ſie ihm die Kartoffel eſſen. Nachdem ſie
ſatt waren, ſagte Hans Dumm: „nun will
ich uns ein ſchoͤnes Schiff wuͤnſchen!“ und
kaum hatte er das geſagt, ſo ſaßen ſie in ei-
nem praͤchtigen Schiff, darin war alles zum Ue-
berfluß, was man nur verlangen konnte. Der
Steuermann fuhr grad ans Land, und als ſie
ausſtiegen, ſagte Hans Dumm: „nun ſoll ein
Schloß dort ſtehen!“ Da ſtand ein praͤchtiges
Schloß und Diener in Goldkleidern kamen und
fuͤhrten die Prinzeſſin und das Kind hinein,
und als ſie mitten in dem Saal waren, ſagte
Hans Dumm: „nun wuͤnſch ich, daß ich ein
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[251/0285] fort, und wie ſie allein auf dem Meere waren, klagte die Prinzeſſin und ſagte: „du garſtiger, buckelichter, naſeweiſer Bub, biſt an meinem Ungluͤck Schuld, was haſt du dich in die Kir- che gedraͤngt, das Kind ging dich nichts an.“ — „O ja, ſagte Hans Dumm, das ging mich wohl etwas an, denn ich habe es einmal ge- wuͤnſcht, daß du ein Kind bekaͤmſt, und was ich wuͤnſche, das trifft ein.“ — „Wenn das wahr iſt, ſo wuͤnſch uns doch, was zu eſſen hierher.“ — „Das kann ich auch, ſagte Hans Dumm, wuͤnſchte ſich aber eine Schuͤſſel recht voll Kartoffel, die Prinzeſſin haͤtte gern etwas Beſſeres gehabt, aber weil ſie ſo hungrig war, half ſie ihm die Kartoffel eſſen. Nachdem ſie ſatt waren, ſagte Hans Dumm: „nun will ich uns ein ſchoͤnes Schiff wuͤnſchen!“ und kaum hatte er das geſagt, ſo ſaßen ſie in ei- nem praͤchtigen Schiff, darin war alles zum Ue- berfluß, was man nur verlangen konnte. Der Steuermann fuhr grad ans Land, und als ſie ausſtiegen, ſagte Hans Dumm: „nun ſoll ein Schloß dort ſtehen!“ Da ſtand ein praͤchtiges Schloß und Diener in Goldkleidern kamen und fuͤhrten die Prinzeſſin und das Kind hinein, und als ſie mitten in dem Saal waren, ſagte Hans Dumm: „nun wuͤnſch ich, daß ich ein junger und kluger Prinz werde!“ Da verlor ſich ſein Buckel, und er war ſchoͤn und gerad

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/285>, abgerufen am 22.11.2024.