ne Lücke und falschen Zusatz, der Stil über- fließend in guten Reden und Sprüchen. Es ganz lebendig zu übersetzen gehörte ein Fi- schart *) und sein Zeitalter dazu; wir den- ken es indessen in dem zweiten Band der vorliegenden Sammlung zu verdeutschen, wo- rin auch alles andere, was fremde Quellen gewähren, seinen Platz finden soll.
Wir haben uns bemüht, diese Märchen so rein als möglich war aufzufassen, man wird in vielen die Erzählung von Reimen und Versen unterbrochen finden, die sogar manchmal deutlich alliteriren, beim Erzählen aber niemals gesungen werden, und gerade diese sind die ältesten und besten. Kein Um- stand ist hinzugedichtet oder verschönert und abgeändert worden, denn wir hätten uns gescheut, in sich selbst so reiche Sagen mit ihrer eigenen Analogie oder Reminiscenz zu vergrößern, sie sind unerfindlich. In die-
*) Welch ein viel besseres Märchenbuch als das unsrige hätte dieser mit der damaligen Spra- che und mit seinem bewunderungswürdigen Ge- dächtniß aufschreiben können, wenn er anders den Werth einer getreuen, ungefälschten Auf- zeichnung erkannt hätte.
ne Luͤcke und falſchen Zuſatz, der Stil uͤber- fließend in guten Reden und Spruͤchen. Es ganz lebendig zu uͤberſetzen gehoͤrte ein Fi- ſchart *) und ſein Zeitalter dazu; wir den- ken es indeſſen in dem zweiten Band der vorliegenden Sammlung zu verdeutſchen, wo- rin auch alles andere, was fremde Quellen gewaͤhren, ſeinen Platz finden ſoll.
Wir haben uns bemuͤht, dieſe Maͤrchen ſo rein als moͤglich war aufzufaſſen, man wird in vielen die Erzaͤhlung von Reimen und Verſen unterbrochen finden, die ſogar manchmal deutlich alliteriren, beim Erzaͤhlen aber niemals geſungen werden, und gerade dieſe ſind die aͤlteſten und beſten. Kein Um- ſtand iſt hinzugedichtet oder verſchoͤnert und abgeaͤndert worden, denn wir haͤtten uns geſcheut, in ſich ſelbſt ſo reiche Sagen mit ihrer eigenen Analogie oder Reminiſcenz zu vergroͤßern, ſie ſind unerfindlich. In die-
*) Welch ein viel beſſeres Maͤrchenbuch als das unſrige haͤtte dieſer mit der damaligen Spra- che und mit ſeinem bewunderungswuͤrdigen Ge- daͤchtniß aufſchreiben koͤnnen, wenn er anders den Werth einer getreuen, ungefaͤlſchten Auf- zeichnung erkannt haͤtte.
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[XVIII/0024]
ne Luͤcke und falſchen Zuſatz, der Stil uͤber-
fließend in guten Reden und Spruͤchen. Es
ganz lebendig zu uͤberſetzen gehoͤrte ein Fi-
ſchart *) und ſein Zeitalter dazu; wir den-
ken es indeſſen in dem zweiten Band der
vorliegenden Sammlung zu verdeutſchen, wo-
rin auch alles andere, was fremde Quellen
gewaͤhren, ſeinen Platz finden ſoll.
Wir haben uns bemuͤht, dieſe Maͤrchen
ſo rein als moͤglich war aufzufaſſen, man
wird in vielen die Erzaͤhlung von Reimen
und Verſen unterbrochen finden, die ſogar
manchmal deutlich alliteriren, beim Erzaͤhlen
aber niemals geſungen werden, und gerade
dieſe ſind die aͤlteſten und beſten. Kein Um-
ſtand iſt hinzugedichtet oder verſchoͤnert und
abgeaͤndert worden, denn wir haͤtten uns
geſcheut, in ſich ſelbſt ſo reiche Sagen mit
ihrer eigenen Analogie oder Reminiſcenz zu
vergroͤßern, ſie ſind unerfindlich. In die-
*) Welch ein viel beſſeres Maͤrchenbuch als das
unſrige haͤtte dieſer mit der damaligen Spra-
che und mit ſeinem bewunderungswuͤrdigen Ge-
daͤchtniß aufſchreiben koͤnnen, wenn er anders
den Werth einer getreuen, ungefaͤlſchten Auf-
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. XVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/24>, abgerufen am 24.11.2024.
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