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Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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aber eiskalt der Verlobte Emma's, sobald Sie es erhalten.

Nun, also um das ganze Bouquet, gnädigstes Fräulein; wollen Sie es mir schenken? -- Emma zog schon die goldene Nadel heraus, mit der es angeheftet war, und hielt es in der Hand. Sie müssen mir aber ein anderes dafür verschaffen, sagte sie. -- Ich bringe Ihnen hernach in der Blumentour das meinige, aber Sie dürfen dann die Schleife keinem Andern geben, denn sonst haben Sie zwei Herrn. -- Ich werde mich schon hüten vor zwei Herrn! rief sie; hier ist es.

Sie hielt es noch fest, er nahm es ihr aus der Hand, blickte auf Albert und steckte es darauf in dasselbe Knopfloch, in welches dieser seine Camelie gesteckt hatte. Eben tanzte Therese vorüber. Therese, rief Emma, bist du vergnügt? Ihre Schwester nickte ihr zu und war schon weit fort.

Aber die langen Kerzen waren endlich doch herunter gebrannt, und der Tag fing an durch die Bäume des Parkes in den Saal zu schimmern. Man trennte sich, und es war schon Mittag, als manche müden Augen noch nichts vom Sonnenschein wußten, in dessen Wärme sich die Gäste allmählich wieder zu sammeln begannen. Albert war mit dem Papa und dem Gutsherrn schon früh ausgefahren, um sich in dem Felde umzusehen. Therese und Emma gingen durch den Garten, und das Kind dachte nicht daran, daß es hier einst als Frau von R. auftreten und befehlen sollte.

aber eiskalt der Verlobte Emma's, sobald Sie es erhalten.

Nun, also um das ganze Bouquet, gnädigstes Fräulein; wollen Sie es mir schenken? — Emma zog schon die goldene Nadel heraus, mit der es angeheftet war, und hielt es in der Hand. Sie müssen mir aber ein anderes dafür verschaffen, sagte sie. — Ich bringe Ihnen hernach in der Blumentour das meinige, aber Sie dürfen dann die Schleife keinem Andern geben, denn sonst haben Sie zwei Herrn. — Ich werde mich schon hüten vor zwei Herrn! rief sie; hier ist es.

Sie hielt es noch fest, er nahm es ihr aus der Hand, blickte auf Albert und steckte es darauf in dasselbe Knopfloch, in welches dieser seine Camelie gesteckt hatte. Eben tanzte Therese vorüber. Therese, rief Emma, bist du vergnügt? Ihre Schwester nickte ihr zu und war schon weit fort.

Aber die langen Kerzen waren endlich doch herunter gebrannt, und der Tag fing an durch die Bäume des Parkes in den Saal zu schimmern. Man trennte sich, und es war schon Mittag, als manche müden Augen noch nichts vom Sonnenschein wußten, in dessen Wärme sich die Gäste allmählich wieder zu sammeln begannen. Albert war mit dem Papa und dem Gutsherrn schon früh ausgefahren, um sich in dem Felde umzusehen. Therese und Emma gingen durch den Garten, und das Kind dachte nicht daran, daß es hier einst als Frau von R. auftreten und befehlen sollte.

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[0024] aber eiskalt der Verlobte Emma's, sobald Sie es erhalten. Nun, also um das ganze Bouquet, gnädigstes Fräulein; wollen Sie es mir schenken? — Emma zog schon die goldene Nadel heraus, mit der es angeheftet war, und hielt es in der Hand. Sie müssen mir aber ein anderes dafür verschaffen, sagte sie. — Ich bringe Ihnen hernach in der Blumentour das meinige, aber Sie dürfen dann die Schleife keinem Andern geben, denn sonst haben Sie zwei Herrn. — Ich werde mich schon hüten vor zwei Herrn! rief sie; hier ist es. Sie hielt es noch fest, er nahm es ihr aus der Hand, blickte auf Albert und steckte es darauf in dasselbe Knopfloch, in welches dieser seine Camelie gesteckt hatte. Eben tanzte Therese vorüber. Therese, rief Emma, bist du vergnügt? Ihre Schwester nickte ihr zu und war schon weit fort. Aber die langen Kerzen waren endlich doch herunter gebrannt, und der Tag fing an durch die Bäume des Parkes in den Saal zu schimmern. Man trennte sich, und es war schon Mittag, als manche müden Augen noch nichts vom Sonnenschein wußten, in dessen Wärme sich die Gäste allmählich wieder zu sammeln begannen. Albert war mit dem Papa und dem Gutsherrn schon früh ausgefahren, um sich in dem Felde umzusehen. Therese und Emma gingen durch den Garten, und das Kind dachte nicht daran, daß es hier einst als Frau von R. auftreten und befehlen sollte.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:24:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:24:04Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_kind_1910/24>, abgerufen am 27.11.2024.