g) kleidungsstücke: scharlaches-hosen Wigal. 153. Loh. 22. Parc. 40c (wo scharlachens, vgl. Geo. 15b und ahd. scarlahhan, tunica rasilis, oben s. 502.) scharlaches- kappe Wigal. 67. scharlaches-mentelein Iw. 3b sameites- mentelein Iw. 47c ciclades-kleit Trist. 11106; diese geni- tive scheinen nur bei fremden stoffen *) zuläßig und dem französ. robe d'ecarlate etc. entsprechend, bei deutschen gilt eigentl. composition, z. b. eisen-hose Wigal. 227. 399. eisen-gewant Wigal. 112. 116. lein-kappe, lein-hose Trist.
h) geräthe: bracken-seil a. Tit. 132. hosen-nestel Parc. 102c; aber der pfannen stil MS. 2, 3b der pfannen schalk MS. 2, 73b.
i) zeitverhältnis: tomis-tac Roth. 9a, vielleicht noch einige der s. 489. 490. 605. angeführten mit -tac **); lo- bes-jar a. Tit. 30; sumeres-zeit Ben. 151. etwan auch gransprunge-zeit (t. pubertatis) Parc. 116a.
k) vermischte fälle, in denen die häufigkeit des ge- brauchs composition kann gewirkt haben: gelückes-rat Wigal. 41. MS. 2, 22b 140b müln-rat Herb. 36a Geo. 42a; müln-stein MS. 2, 249a sarkes-stein Parc. 192b; toten- gebeine Barl. 47. (toten ist gen. pl.) ritters-gebeine a. Tit. 127. von kindes-beine Ben. 33. (ahd. wohl noch sicher uncomp. vona chindes peine mons. 363.); boten-brot Nib.; geigen-slac Nib. brawen-slac Barl. brücken-slac Parc. 43b; bluotes-zaher Parc. 68a; küneges-künne Parc. 6a Wigal. 94; menneschen-heil Parc. 186a; kaum bei abstracten begriffen.
Nhd. darf der gen. in der regel nur dann vorausge- hen, wenn er von einem adj. oder pron. begleitet ist (aller menschen leben; des geistes kraft; eines engels stimme); ohne solches geleit ausnahmsweise a) bei eigennamen,
*) vgl. bahnats ein dicke matraß Parc. 163b des roten feites einen roc Wigal. 55. vielleicht auch Iw. 16a zu lesen: niuwe klei- der seites. Ich finde auch altschwed. silkes-klaed, silkes-särk, silkes-siykke.
i) zeitverhältnis: tômis-tac Roth. 9a, vielleicht noch einige der ſ. 489. 490. 605. angeführten mit -tac **); lo- bes-jâr a. Tit. 30; ſumeres-zît Ben. 151. etwan auch granſprunge-zît (t. pubertatis) Parc. 116a.
k) vermiſchte fälle, in denen die häufigkeit des ge- brauchs compoſition kann gewirkt haben: gelückes-rat Wigal. 41. MS. 2, 22b 140b müln-rat Herb. 36a Geo. 42a; müln-ſtein MS. 2, 249a ſarkes-ſtein Parc. 192b; tôten- gebeine Barl. 47. (tôten iſt gen. pl.) ritters-gebeine a. Tit. 127. von kindes-beine Ben. 33. (ahd. wohl noch ſicher uncomp. vona chindes peine monſ. 363.); boten-brôt Nib.; gîgen-ſlac Nib. brâwen-ſlac Barl. brücken-ſlac Parc. 43b; bluotes-zaher Parc. 68a; küneges-künne Parc. 6a Wigal. 94; menneſchen-heil Parc. 186a; kaum bei abſtracten begriffen.
Nhd. darf der gen. in der regel nur dann vorausge- hen, wenn er von einem adj. oder pron. begleitet iſt (aller menſchen leben; des geiſtes kraft; eines engels ſtimme); ohne ſolches geleit ausnahmsweiſe α) bei eigennamen,
*) vgl. bahnats ein dicke matraƷ Parc. 163b des rôten feites einen roc Wigal. 55. vielleicht auch Iw. 16a zu leſen: niuwe klei- der ſeites. Ich finde auch altſchwed. ſilkes-klæd, ſilkes-ſärk, ſilkes-ſiykke.
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[607/0625]
III. ſubſt. uneig. comp. — ſubſt. mit ſubſt. gen.
f) theile von pflanzen: linden-blat Nib. Triſt. min-
zen-blat kolocz 74. (wîden blat troj. 72c) linden-rîs
Bit. 101b.
g) kleidungsſtücke: ſcharlaches-hoſen Wigal. 153.
Loh. 22. Parc. 40c (wo ſcharlachens, vgl. Geo. 15b und
ahd. ſcarlahhan, tunica raſilis, oben ſ. 502.) ſcharlaches-
kappe Wigal. 67. ſcharlaches-mentelîn Iw. 3b ſamîtes-
mentelîn Iw. 47c ciclâdes-kleit Triſt. 11106; dieſe geni-
tive ſcheinen nur bei fremden ſtoffen *) zuläßig und dem
franzöſ. robe d’êcarlate etc. entſprechend, bei deutſchen
gilt eigentl. compoſition, z. b. îſen-hoſe Wigal. 227. 399.
îſen-gewant Wigal. 112. 116. lîn-kappe, lîn-hoſe Triſt.
h) geräthe: bracken-ſeil a. Tit. 132. hoſen-nëſtel
Parc. 102c; aber dër pfannen ſtil MS. 2, 3b dër pfannen
ſchalk MS. 2, 73b.
i) zeitverhältnis: tômis-tac Roth. 9a, vielleicht noch
einige der ſ. 489. 490. 605. angeführten mit -tac **); lo-
bes-jâr a. Tit. 30; ſumeres-zît Ben. 151. etwan auch
granſprunge-zît (t. pubertatis) Parc. 116a.
k) vermiſchte fälle, in denen die häufigkeit des ge-
brauchs compoſition kann gewirkt haben: gelückes-rat
Wigal. 41. MS. 2, 22b 140b müln-rat Herb. 36a Geo.
42a; müln-ſtein MS. 2, 249a ſarkes-ſtein Parc. 192b; tôten-
gebeine Barl. 47. (tôten iſt gen. pl.) ritters-gebeine a. Tit.
127. von kindes-beine Ben. 33. (ahd. wohl noch ſicher
uncomp. vona chindes peine monſ. 363.); boten-brôt
Nib.; gîgen-ſlac Nib. brâwen-ſlac Barl. brücken-ſlac
Parc. 43b; bluotes-zaher Parc. 68a; küneges-künne Parc.
6a Wigal. 94; menneſchen-heil Parc. 186a; kaum bei
abſtracten begriffen.
l) beiſpiele uneigentl. zuſ. ſetzung ſtatt eigentl.
anm. 3, γ. —
Nhd. darf der gen. in der regel nur dann vorausge-
hen, wenn er von einem adj. oder pron. begleitet iſt (aller
menſchen leben; des geiſtes kraft; eines engels ſtimme);
ohne ſolches geleit ausnahmsweiſe α) bei eigennamen,
*) vgl. bahnats ein dicke matraƷ Parc. 163b des rôten feites
einen roc Wigal. 55. vielleicht auch Iw. 16a zu leſen: niuwe klei-
der ſeites. Ich finde auch altſchwed. ſilkes-klæd, ſilkes-ſärk,
ſilkes-ſiykke.
**) mnl. doemes-dach Maerl. 2, 106. jaersdach 3, 363. donres-
dach, woens-dach 2, 143. 144.; vgl. maaneds-dag in dän. volksliedern.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/625>, abgerufen am 22.11.2024.
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