e) schwache masculina goth. auh-sa (bos) sofern der gen. pl. auh-sne Luc. 14, 19. f. auh-sane, vielleicht ist aber auch mit einer weite- ren ableitung der nom. auh-s-ns (ahd. oh-s-an) statt- haft; -- ahd. kan-so (anser mas); oh-so (bos); sah-so (saxo, d. h. messerträger); wah-so (nervus) walt-wah-so jun. 214. mons. 411. blas. 14b. -- ags. geoc-sa. (singultus); neorc-sa (otium) **); oxa, oc-sa (bos); seaxa, seac-sa (saxo). -- altn. ap-si (procax); ber-si, bes-si (ursus); faxi, fak-si (colu- ber); gal-si (procacitas); ga-si (anser mas) fehlerhaft ge- schr. gassi; glo-si (flamma) geschr. glossi, von gloa, die ahd. form wäre etwa kluoh-so, kluoh-aso?; gum-si (aries) findet sich nicht bei Biörn, ich folgere es aus dem gang- baren schwed. gum-se; kal-si (frigus); os-si (superbia); oxi, ok-si (bos); van-si (defectus). -- mhd. oh-se; sah- se; tür-se (gigas). --
th) schwache feminina, ags. brim-se (tabanus); hram-se (allium ursinum, bären- klau). -- altn. hrem-sa (sagitta, ungula) oder hrem-sa? -- ahd. mhd. keine, es müsten denn einige bei der nhd. starken decl. angegebene thiernamen wie brem-se, fär-se, gem-se früher hierher zu rechnen sein; was heißt gel- sen amgb. 11b? --
2) adjectiva goth. air-zis (erroneus) ahd. ir-ri f. ir-si; ahd. vun-s (promptus) ags. fu-s; goth. thaur-sus (torridus) ahd. dur-ri f. dur-si; die ahd. verbalia huas-s (acer) ki- wis-s (certus) entspringen aus hvatth, vitth und gehö- ren nicht hierher. Tadelhaft ist die schreibung wah-s
*) insofern man aß (die partikel) für den stamm nehmen darf; wäre es aber ein compos. aß-zasi und das dunkle zasi stamm, so gehörte es gar nicht hierher, vgl. isarn-aßasi (ferramentum) K. 40b screib-aßusi (cautio) T. 108.
**) bloß aus dem gen. pl. neorxena in der verbindung ne- orxena-vong (paradisus) gefolgert; die 1, 268. verworfne ablei- tung aus ne-veorxa, obgleich ich das einfache veorc-sa (labor) sowenig nachweisen kann, wie das verneinende ne-veorc-sa (quies), scheint mir jetzt ziemlich statthaft. Nicht unanalog heißt der sonntag im slav. ne-djelja (von ne und djelati) der nicht-werk- tag, im gegensatz zu den werktagen.
η) ſchwache maſculina goth. aúh-ſa (bos) ſofern der gen. pl. aúh-ſnê Luc. 14, 19. f. aúh-ſanê, vielleicht iſt aber auch mit einer weite- ren ableitung der nom. aúh-ſ-ns (ahd. oh-ſ-an) ſtatt- haft; — ahd. kan-ſo (anſer mas); oh-ſo (bos); ſah-ſo (ſaxo, d. h. meſſerträger); wah-ſo (nervus) walt-wah-ſo jun. 214. monſ. 411. blaſ. 14b. — agſ. gëoc-ſa. (ſingultus); nëorc-ſa (otium) **); oxa, oc-ſa (bos); ſëaxa, ſëac-ſa (ſaxo). — altn. ap-ſi (procax); bër-ſi, beſ-ſi (urſus); faxi, fak-ſi (colu- ber); gal-ſi (procacitas); gâ-ſi (anſer mas) fehlerhaft ge- ſchr. gâſſi; glô-ſi (flamma) geſchr. glôſſi, von glôa, die ahd. form wäre etwa kluoh-ſo, kluoh-aſo?; gum-ſi (aries) findet ſich nicht bei Biörn, ich folgere es aus dem gang- baren ſchwed. gum-ſe; kal-ſi (frigus); oſ-ſi (ſuperbia); oxi, ok-ſi (bos); van-ſi (defectus). — mhd. oh-ſe; ſah- ſe; tür-ſe (gigas). —
θ) ſchwache feminina, agſ. brim-ſe (tabanus); hram-ſe (allium urſinum, bären- klau). — altn. hrëm-ſa (ſagitta, ungula) oder hrem-ſa? — ahd. mhd. keine, es müſten denn einige bei der nhd. ſtarken decl. angegebene thiernamen wie brem-ſe, fär-ſe, gem-ſe früher hierher zu rechnen ſein; was heißt gel- ſen amgb. 11b? —
2) adjectiva goth. aír-zis (erroneus) ahd. ir-ri f. ir-ſi; ahd. vun-s (promptus) agſ. fu-s; goth. þaúr-ſus (torridus) ahd. dur-ri f. dur-ſi; die ahd. verbalia huaſ-s (acer) ki- wiſ-s (certus) entſpringen aus hvatþ, vitþ und gehö- ren nicht hierher. Tadelhaft iſt die ſchreibung wah-s
*) inſofern man aƷ (die partikel) für den ſtamm nehmen darf; wäre es aber ein compoſ. aƷ-zaſi und das dunkle zaſi ſtamm, ſo gehörte es gar nicht hierher, vgl. iſarn-aƷaſi (ferramentum) K. 40b ſcrîb-aƷuſi (cautio) T. 108.
**) bloß aus dem gen. pl. nëorxena in der verbindung në- orxena-vong (paradiſus) gefolgert; die 1, 268. verworfne ablei- tung aus ne-vëorxa, obgleich ich das einfache vëorc-ſa (labor) ſowenig nachweiſen kann, wie das verneinende ne-vëorc-ſa (quies), ſcheint mir jetzt ziemlich ſtatthaft. Nicht unanalog heißt der ſonntag im ſlav. ne-djelja (von ne und djelati) der nicht-werk- tag, im gegenſatz zu den werktagen.
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[267/0285]
III. conſonantiſche ableitungen. S.
ζ) ſtarke neutra zweiter decl.
ahd. aƷ-aſi (ſuppellex jun. 225. 231. 251. blaſ. 5b *); altn.
hel-ſi (torques); mhd. ge-den-ſe (protractio) Parc. 144b;
nhd. ge-ſim-ſe (projectura); ge-wäch-ſe (planta). —
η) ſchwache maſculina
goth. aúh-ſa (bos) ſofern der gen. pl. aúh-ſnê Luc. 14,
19. f. aúh-ſanê, vielleicht iſt aber auch mit einer weite-
ren ableitung der nom. aúh-ſ-ns (ahd. oh-ſ-an) ſtatt-
haft; — ahd. kan-ſo (anſer mas); oh-ſo (bos); ſah-ſo (ſaxo,
d. h. meſſerträger); wah-ſo (nervus) walt-wah-ſo jun. 214.
monſ. 411. blaſ. 14b. — agſ. gëoc-ſa. (ſingultus); nëorc-ſa
(otium) **); oxa, oc-ſa (bos); ſëaxa, ſëac-ſa (ſaxo). — altn.
ap-ſi (procax); bër-ſi, beſ-ſi (urſus); faxi, fak-ſi (colu-
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ſe; tür-ſe (gigas). —
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ahd. mhd. keine, es müſten denn einige bei der nhd.
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ſen amgb. 11b? —
2) adjectiva
goth. aír-zis (erroneus) ahd. ir-ri f. ir-ſi; ahd. vun-s
(promptus) agſ. fu-s; goth. þaúr-ſus (torridus) ahd.
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ren nicht hierher. Tadelhaft iſt die ſchreibung wah-s
*) inſofern man aƷ (die partikel) für den ſtamm nehmen darf;
wäre es aber ein compoſ. aƷ-zaſi und das dunkle zaſi ſtamm, ſo
gehörte es gar nicht hierher, vgl. iſarn-aƷaſi (ferramentum) K.
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**) bloß aus dem gen. pl. nëorxena in der verbindung në-
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tung aus ne-vëorxa, obgleich ich das einfache vëorc-ſa (labor)
ſowenig nachweiſen kann, wie das verneinende ne-vëorc-ſa (quies),
ſcheint mir jetzt ziemlich ſtatthaft. Nicht unanalog heißt der
ſonntag im ſlav. ne-djelja (von ne und djelati) der nicht-werk-
tag, im gegenſatz zu den werktagen.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/285>, abgerufen am 25.11.2024.
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