(acus); ga-qvum-ths (conventus) s. schlußbemerkung c; se-ths (satio, semen) schwankend in sei-ths, beide nur in dem comp. mana-seths (mundus, menschensaat, ja nicht menschensitz) vorkommend, wurzel sai-an (serere) se-ths aus sai-aths?; -- nach dritter decl. das einzige flo-dus (diluvium) Luc. 6, 49. für fio-thus, das geschlecht aus der stelle nicht zu ersehen, doch schwerlich masc. (wie ich 1, 600. angenommen) sondern nach aller analogie fem., die wurzel floh-an, welche im altn. flo-a und unl. vloej-en fortlebt, flo-thus für floh-athus? --
ahd. nach erster decl. er-da (terra) für er-ada; hun-da (praeda); ma-da (foenisecium) zu folgern aus guggi-mada (Ecc. fr. or. 1, 675.) und madari (foeniseca), wurzel mah-an (secare)?; ki-na-da (gratia, humanitas), unbe- kannter wurzel, wohl mit nah-an (goth. nehvjan) ver- wandt, aber nicht aus ki-nah-ida entstanden, weil es sonst mhd. umlautend heißen würde genaede und nicht genade; ki-pa-da (levamen, fomentum, recreatio) habe ich nie gelesen, vermuthe es bloß nach dem alts. gi-ba- da (f. gi-ba-tha), wurzel pah-an (nhd. baehen, fovere, torrere), kipada f. kipahada?; un-da, un-dea (fluctus); ki-wa-da (afflatus) mons. 367. 387. 390. von wah-an (goth. vaian, flare) st. ki-wah-ada?; noch andere analoge sind denkbar, z. b. ein ki-pla-da (balatus oder auch spi- ramen) von plahan. -- nach vierter decl. mit haftendem vocal das einzige mak-ad (virgo) später mag-at, mag- adei; ohne vocal folgende: chnuo-t (genus) für chnuo-d, bei K. chnua-t, mons. 408. chonot (genealogia) steht ent- weder f. chnot = chnuot, oder ist eine ganz andere ab- leitung chon-ot? Ammian hat den eigennamen chono- do-marius (illustris genere); chna-t (cognitio) versch. vom vorigen chnuo-t, obgleich der selben wurzel (chnahan, chnahan), ich kenne bloß ur-chna-t (agnitio) jun. 234; kluo-t (candor, ardor) gluo-t T. 186, 5. vom verbo kluo-n (candere) mons. 339. 341. 342, kluo-d für kluoh-ad?; kun-d (bellum)? nur noch in compos. wie hilti-gund, chuoni-gund etc. übrig, oder in der weiteren ableitung kundahari, gundahari, später guntahari; na-t (sutura) für na-d, das d bestätigt durch nadala (acus, für nah- ad-ala); no-t (necessitas) f. no-d; nuo-t (compages) jun. 209. f. nuo-d und dieses aus nuoh-ad von der wurzel nuoh-an (jungere, concatenare)?; pluo-t (flos) f. pluo-d, aus pluoh-ad, von pluoh-an (florere); pruo-t (foetus) f. pruo-d, aus pruoh-ad, von verlornem pruoh-an (incu-
III. conſonantiſche ableitungen. þ.
(acus); ga-qvum-þs (conventus) ſ. ſchlußbemerkung c; ſê-þs (ſatio, ſemen) ſchwankend in ſei-þs, beide nur in dem comp. mana-ſêþs (mundus, menſchenſaat, ja nicht menſchenſitz) vorkommend, wurzel ſái-an (ſerere) ſê-þs aus ſái-aþs?; — nach dritter decl. das einzige flô-dus (diluvium) Luc. 6, 49. für fiô-þus, das geſchlecht aus der ſtelle nicht zu erſehen, doch ſchwerlich maſc. (wie ich 1, 600. angenommen) ſondern nach aller analogie fem., die wurzel flôh-an, welche im altn. flô-a und unl. vloej-en fortlebt, flô-þus für flôh-aþus? —
ahd. nach erſter decl. ër-da (terra) für ër-ada; hun-da (praeda); mâ-da (foeniſecium) zu folgern aus guggi-mâda (Ecc. fr. or. 1, 675.) und mâdâri (foeniſeca), wurzel mâh-an (ſecare)?; ki-nâ-da (gratia, humanitas), unbe- kannter wurzel, wohl mit nâh-an (goth. nêhvjan) ver- wandt, aber nicht aus ki-nâh-ida entſtanden, weil es ſonſt mhd. umlautend heißen würde genæde und nicht genâde; ki-pâ-da (levamen, fomentum, recreatio) habe ich nie geleſen, vermuthe es bloß nach dem altſ. gi-bâ- da (f. gi-bâ-tha), wurzel pâh-an (nhd. bæhen, fovere, torrere), kipâda f. kipâhada?; un-da, un-dëa (fluctus); ki-wâ-da (afflatus) monſ. 367. 387. 390. von wâh-an (goth. váian, flare) ſt. ki-wâh-ada?; noch andere analoge ſind denkbar, z. b. ein ki-plâ-da (balatus oder auch ſpi- ramen) von plâhan. — nach vierter decl. mit haftendem vocal das einzige mak-ad (virgo) ſpäter mag-at, mag- adî; ohne vocal folgende: chnuo-t (genus) für chnuo-d, bei K. chnua-t, monſ. 408. chonôt (genealogia) ſteht ent- weder f. chnôt = chnuot, oder iſt eine ganz andere ab- leitung chon-ôt? Ammian hat den eigennamen chono- do-marius (illuſtris genere); chnâ-t (cognitio) verſch. vom vorigen chnuo-t, obgleich der ſelben wurzel (chnahan, chnâhan), ich kenne bloß ur-chnâ-t (agnitio) jun. 234; kluo-t (candor, ardor) gluo-t T. 186, 5. vom verbo kluo-n (candere) monſ. 339. 341. 342, kluo-d für kluoh-ad?; kun-d (bellum)? nur noch in compoſ. wie hilti-gund, chuoni-gund etc. übrig, oder in der weiteren ableitung kundahâri, gundahâri, ſpäter guntahâri; nâ-t (ſutura) für nâ-d, das d beſtätigt durch nâdala (acus, für nâh- ad-ala); nô-t (neceſſitas) f. nô-d; nuo-t (compages) jun. 209. f. nuo-d und dieſes aus nuoh-ad von der wurzel nuoh-an (jungere, concatenare)?; pluo-t (flos) f. pluo-d, aus pluoh-ad, von pluoh-an (florere); pruo-t (foetus) f. pruo-d, aus pruoh-ad, von verlornem pruoh-an (incu-
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III. conſonantiſche ableitungen. þ.
(acus); ga-qvum-þs (conventus) ſ. ſchlußbemerkung c;
ſê-þs (ſatio, ſemen) ſchwankend in ſei-þs, beide nur in
dem comp. mana-ſêþs (mundus, menſchenſaat, ja nicht
menſchenſitz) vorkommend, wurzel ſái-an (ſerere) ſê-þs
aus ſái-aþs?; — nach dritter decl. das einzige flô-dus
(diluvium) Luc. 6, 49. für fiô-þus, das geſchlecht aus
der ſtelle nicht zu erſehen, doch ſchwerlich maſc. (wie
ich 1, 600. angenommen) ſondern nach aller analogie
fem., die wurzel flôh-an, welche im altn. flô-a und unl.
vloej-en fortlebt, flô-þus für flôh-aþus? —
ahd. nach erſter decl. ër-da (terra) für ër-ada; hun-da
(praeda); mâ-da (foeniſecium) zu folgern aus guggi-mâda
(Ecc. fr. or. 1, 675.) und mâdâri (foeniſeca), wurzel
mâh-an (ſecare)?; ki-nâ-da (gratia, humanitas), unbe-
kannter wurzel, wohl mit nâh-an (goth. nêhvjan) ver-
wandt, aber nicht aus ki-nâh-ida entſtanden, weil es
ſonſt mhd. umlautend heißen würde genæde und nicht
genâde; ki-pâ-da (levamen, fomentum, recreatio) habe
ich nie geleſen, vermuthe es bloß nach dem altſ. gi-bâ-
da (f. gi-bâ-tha), wurzel pâh-an (nhd. bæhen, fovere,
torrere), kipâda f. kipâhada?; un-da, un-dëa (fluctus);
ki-wâ-da (afflatus) monſ. 367. 387. 390. von wâh-an
(goth. váian, flare) ſt. ki-wâh-ada?; noch andere analoge
ſind denkbar, z. b. ein ki-plâ-da (balatus oder auch ſpi-
ramen) von plâhan. — nach vierter decl. mit haftendem
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adî; ohne vocal folgende: chnuo-t (genus) für chnuo-d,
bei K. chnua-t, monſ. 408. chonôt (genealogia) ſteht ent-
weder f. chnôt = chnuot, oder iſt eine ganz andere ab-
leitung chon-ôt? Ammian hat den eigennamen chono-
do-marius (illuſtris genere); chnâ-t (cognitio) verſch. vom
vorigen chnuo-t, obgleich der ſelben wurzel (chnahan,
chnâhan), ich kenne bloß ur-chnâ-t (agnitio) jun. 234;
kluo-t (candor, ardor) gluo-t T. 186, 5. vom verbo kluo-n
(candere) monſ. 339. 341. 342, kluo-d für kluoh-ad?;
kun-d (bellum)? nur noch in compoſ. wie hilti-gund,
chuoni-gund etc. übrig, oder in der weiteren ableitung
kundahâri, gundahâri, ſpäter guntahâri; nâ-t (ſutura)
für nâ-d, das d beſtätigt durch nâdala (acus, für nâh-
ad-ala); nô-t (neceſſitas) f. nô-d; nuo-t (compages) jun.
209. f. nuo-d und dieſes aus nuoh-ad von der wurzel
nuoh-an (jungere, concatenare)?; pluo-t (flos) f. pluo-d,
aus pluoh-ad, von pluoh-an (florere); pruo-t (foetus) f.
pruo-d, aus pruoh-ad, von verlornem pruoh-an (incu-
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/253>, abgerufen am 25.11.2024.
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