altn. mark-adr: bur-dr (partus); fun-dr (res inventa) für fun-nr; hlun-nr (phalanga)? oder scheint nach dem ahd. lun (obex) jun. 282. dieses altn. nn andrer natur? doch vgl. zan neben zan-d; modr (animus); mun-nr (os); skur-dr (sculptura); thra-dr (filum). --
mhd. mark-et troj. 142c; vog-et; dra-t (filum); kra-t (crocitus); lei-t (sicera); muo-t; mun-t; fla-t (rauchfang) Geo. 1918, etwa aus flah-ad entsprungen?; spra-t (im- ber, torrens) MS. 2, 240b aus sprah-ad, von verlornem sprahan?; to-t; zan-tneben zan. --
b) starke feminina, goth. nach erster decl. air-tha (terra); gil-tha (falx); vgl. fri- athva (dilectio) -- nach vierter und zwar mit haftendem ab- leitungsvocal: mag-aths (virgo); mit-aths (mensura); ohne denselben: ga-baur-ths (nativitas, genus); brau-ths (nurus, sponsa) von verlorner wurzel bruh-an (nubere, gignere)? für bruh-aths?; de-ths (facinus), es kommt nur der acc. pl. missa- dedins (peccata) vor, wurzel ein verlorenes dah-an, dai-an? so daß aus dai-aths de-ths entsprünge? denn die ahd. ags. ver- balformen tuo-n, do-n scheinen entstellt und erklären das e (a) nicht; dul-ths (festum, solemnitas); ga-kun-ths (ma- nifestatio); knoth-s (genus) Philip. 3, 5. der dat. kno-dai, wurzel knahan, knoh? (noscere, gignere) und kno-ths für knoh-aths?; ga-main-ths (congregatio) Neh. 5, 13. ver- schieden von dem weiter abgeleiteten gamaindaiths; nau- ths (necessitas) nur ubrig in naudi-bandi, aber das th erweislich aus nauthjan (cogere), die wurzel nauan, nau- han, folglich nauths f. nauh-aths? *) obgleich sich hernach ein ablautendes niuthan (nr. 534.) bildete; ne-ths, ne-dais (sutura) fehlt, doch aus ahd. na-t zu folgern, wurzel nai-an? aus nai-aths ne-ths? das th bestätigt durch nethla
*) die conjectur nauths aus nauhaths wird nicht wenig bekräf- tiget durch vergleichung des lat. nec- (= nauh-, wie noctis = nahts; sex, sec-s = saih-s; sec-o verwandt mit sah-s; decem = taihun etc.) in nec-esse, nec-essitas, nex = nec-s, nec-is (tod, höchste noth) nec-to (binde, wie das deutsche not auch vinculum bedeutet).
β) ſtarke feminina, goth. nach erſter decl. aír-þa (terra); gil-þa (falx); vgl. fri- aþva (dilectio) — nach vierter und zwar mit haftendem ab- leitungsvocal: mag-aþs (virgo); mit-aþs (menſura); ohne denſelben: ga-baúr-þs (nativitas, genus); brû-þs (nurus, ſponſa) von verlorner wurzel bruh-an (nubere, gignere)? für bruh-aþs?; dê-þs (facinus), es kommt nur der acc. pl. miſſa- dêdins (peccata) vor, wurzel ein verlorenes dah-an, dái-an? ſo daß aus dái-aþs dê-þs entſprünge? denn die ahd. agſ. ver- balformen tuo-n, dô-n ſcheinen entſtellt und erklären das ê (â) nicht; dul-þs (feſtum, ſolemnitas); ga-kun-þs (ma- nifeſtatio); knôþ-s (genus) Philip. 3, 5. der dat. knô-dái, wurzel knahan, knôh? (noſcere, gignere) und knô-þs für knôh-aþs?; ga-máin-þs (congregatio) Neh. 5, 13. ver- ſchieden von dem weiter abgeleiteten gamaíndáiþs; náu- þs (neceſſitas) nur ubrig in náudi-bandi, aber das þ erweiſlich aus náuþjan (cogere), die wurzel náuan, nau- han, folglich náuþs f. nauh-aþs? *) obgleich ſich hernach ein ablautendes niuþan (nr. 534.) bildete; nê-þs, nê-dáis (ſutura) fehlt, doch aus ahd. nâ-t zu folgern, wurzel nái-an? aus nái-aþs nê-þs? das þ beſtätigt durch nêþla
*) die conjectur náuþs aus naúhaþs wird nicht wenig bekräf- tiget durch vergleichung des lat. nec- (= naúh-, wie noctis = nahts; ſex, ſec-s = ſaih-s; ſec-o verwandt mit ſah-s; decem = taihun etc.) in nec-eſſe, nec-eſſitas, nex = nec-s, nec-is (tod, höchſte noth) nec-to (binde, wie das deutſche nôt auch vinculum bedeutet).
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0252"n="234"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">III. <hirendition="#i">conſonantiſche ableitungen.</hi> þ.</hi></fw><lb/>
cræ-ð, han-cræ-d (galli cantus); deá-ð (mors); mô-d<lb/>
(animus) für mô-ð; mû-ð (os); ſi-ð (via); tô-ð (dens);<lb/>
þræ-d (filum) f. þræ-ð. —</p><lb/><p>altn. mark-aðr: bur-ðr (partus); fun-dr (res inventa) für<lb/>
fun-nr; hlun-nr (phalanga)? oder ſcheint nach dem ahd.<lb/>
lun (obex) jun. 282. dieſes altn. nn andrer natur? doch vgl.<lb/>
zan neben zan-d; môðr (animus); mun-nr (os); ſkur-ðr<lb/>
(ſculptura); þrâ-ðr (filum). —</p><lb/><p>mhd. mark-et troj. 142<hirendition="#sup">c</hi>; vog-et; drâ-t (filum); krâ-t<lb/>
(crocitus); lî-t (ſicera); muo-t; mun-t; flâ-t (rauchfang)<lb/>
Geo. 1918, etwa aus flah-ad entſprungen?; ſprâ-t (im-<lb/>
ber, torrens) MS. 2, 240<hirendition="#sup">b</hi> aus ſprah-ad, von verlornem<lb/>ſprahan?; tô-t; zan-tneben zan. —</p><lb/><p>nhd. drâ-t; mark-t; mun-d; mû-t; ſchl-ôt und ſchlo-tt;<lb/>
tô-d; vog-t; zân (ohne lingualableitung). —</p><lb/><p>engl. dea-th; moo-d; mark-et; mou-th; too-th;<lb/>
threa-d. —</p><lb/><p><hirendition="#i">β</hi>) <hirendition="#i">ſtarke feminina</hi>,<lb/>
goth. nach erſter decl. aír-þa (terra); gil-þa (falx); vgl. fri-<lb/>
aþva (dilectio) — nach vierter und zwar mit haftendem ab-<lb/>
leitungsvocal: mag-aþs (virgo); mit-aþs (menſura); ohne<lb/>
denſelben: ga-baúr-þs (nativitas, genus); brû-þs (nurus,<lb/>ſponſa) von verlorner wurzel bruh-an (nubere, gignere)? für<lb/>
bruh-aþs?; dê-þs (facinus), es kommt nur der acc. pl. miſſa-<lb/>
dêdins (peccata) vor, wurzel ein verlorenes dah-an, dái-an?<lb/>ſo daß aus dái-aþs dê-þs entſprünge? denn die ahd. agſ. ver-<lb/>
balformen tuo-n, dô-n ſcheinen entſtellt und erklären das<lb/>
ê (â) nicht; dul-þs (feſtum, ſolemnitas); ga-kun-þs (ma-<lb/>
nifeſtatio); knôþ-s (genus) Philip. 3, 5. der dat. knô-dái,<lb/>
wurzel knahan, knôh? (noſcere, gignere) und knô-þs<lb/>
für knôh-aþs?; ga-máin-þs (congregatio) Neh. 5, 13. ver-<lb/>ſchieden von dem weiter abgeleiteten gamaíndáiþs; náu-<lb/>
þs (neceſſitas) nur ubrig in náudi-bandi, aber das þ<lb/>
erweiſlich aus náuþjan (cogere), die wurzel náuan, nau-<lb/>
han, folglich náuþs f. nauh-aþs? <noteplace="foot"n="*)">die conjectur náuþs aus naúhaþs wird nicht wenig bekräf-<lb/>
tiget durch vergleichung des lat. nec- (= naúh-, wie noctis =<lb/>
nahts; ſex, ſec-s = ſaih-s; ſec-o verwandt mit ſah-s; decem =<lb/>
taihun etc.) in nec-eſſe, nec-eſſitas, nex = nec-s, nec-is (tod,<lb/>
höchſte noth) nec-to (binde, wie das deutſche nôt auch vinculum<lb/>
bedeutet).</note> obgleich ſich hernach<lb/>
ein ablautendes niuþan (nr. 534.) bildete; nê-þs, nê-dáis<lb/>
(ſutura) fehlt, doch aus ahd. nâ-t zu folgern, wurzel<lb/>
nái-an? aus nái-aþs nê-þs? das þ beſtätigt durch nêþla<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[234/0252]
III. conſonantiſche ableitungen. þ.
cræ-ð, han-cræ-d (galli cantus); deá-ð (mors); mô-d
(animus) für mô-ð; mû-ð (os); ſi-ð (via); tô-ð (dens);
þræ-d (filum) f. þræ-ð. —
altn. mark-aðr: bur-ðr (partus); fun-dr (res inventa) für
fun-nr; hlun-nr (phalanga)? oder ſcheint nach dem ahd.
lun (obex) jun. 282. dieſes altn. nn andrer natur? doch vgl.
zan neben zan-d; môðr (animus); mun-nr (os); ſkur-ðr
(ſculptura); þrâ-ðr (filum). —
mhd. mark-et troj. 142c; vog-et; drâ-t (filum); krâ-t
(crocitus); lî-t (ſicera); muo-t; mun-t; flâ-t (rauchfang)
Geo. 1918, etwa aus flah-ad entſprungen?; ſprâ-t (im-
ber, torrens) MS. 2, 240b aus ſprah-ad, von verlornem
ſprahan?; tô-t; zan-tneben zan. —
nhd. drâ-t; mark-t; mun-d; mû-t; ſchl-ôt und ſchlo-tt;
tô-d; vog-t; zân (ohne lingualableitung). —
engl. dea-th; moo-d; mark-et; mou-th; too-th;
threa-d. —
β) ſtarke feminina,
goth. nach erſter decl. aír-þa (terra); gil-þa (falx); vgl. fri-
aþva (dilectio) — nach vierter und zwar mit haftendem ab-
leitungsvocal: mag-aþs (virgo); mit-aþs (menſura); ohne
denſelben: ga-baúr-þs (nativitas, genus); brû-þs (nurus,
ſponſa) von verlorner wurzel bruh-an (nubere, gignere)? für
bruh-aþs?; dê-þs (facinus), es kommt nur der acc. pl. miſſa-
dêdins (peccata) vor, wurzel ein verlorenes dah-an, dái-an?
ſo daß aus dái-aþs dê-þs entſprünge? denn die ahd. agſ. ver-
balformen tuo-n, dô-n ſcheinen entſtellt und erklären das
ê (â) nicht; dul-þs (feſtum, ſolemnitas); ga-kun-þs (ma-
nifeſtatio); knôþ-s (genus) Philip. 3, 5. der dat. knô-dái,
wurzel knahan, knôh? (noſcere, gignere) und knô-þs
für knôh-aþs?; ga-máin-þs (congregatio) Neh. 5, 13. ver-
ſchieden von dem weiter abgeleiteten gamaíndáiþs; náu-
þs (neceſſitas) nur ubrig in náudi-bandi, aber das þ
erweiſlich aus náuþjan (cogere), die wurzel náuan, nau-
han, folglich náuþs f. nauh-aþs? *) obgleich ſich hernach
ein ablautendes niuþan (nr. 534.) bildete; nê-þs, nê-dáis
(ſutura) fehlt, doch aus ahd. nâ-t zu folgern, wurzel
nái-an? aus nái-aþs nê-þs? das þ beſtätigt durch nêþla
*) die conjectur náuþs aus naúhaþs wird nicht wenig bekräf-
tiget durch vergleichung des lat. nec- (= naúh-, wie noctis =
nahts; ſex, ſec-s = ſaih-s; ſec-o verwandt mit ſah-s; decem =
taihun etc.) in nec-eſſe, nec-eſſitas, nex = nec-s, nec-is (tod,
höchſte noth) nec-to (binde, wie das deutſche nôt auch vinculum
bedeutet).
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/252>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.