ar-bja (heres), thaur-ban, hvair-ban, lam-b (agnus) dum- bs (mutus) etc. Auch hier tritt im ahd. das a zwischen lp, rp hervor, nie zwischen mp, z. b. hal-ap (manu- brium), huer-apan, praet. huar-ap, der-ap (azymus), dar- apen (egere), ar-apjo (heres), so gewis früher statt des spätern er-ibo; hingegen kein lam-ap, tum-ap f. lam-p, tum-p. Ags. und altn. keine spur des gebliebenen vocals.
5) ableitendes b erkenne ich auch (wie vorhin s. 154. 182. ableitendes m, n) nach ausgeworfner spirans h in du- bo, dau-bo (columba), welches Ulf. nur in der compos. mit hraiva f. trugon setzt, da er peristera durch ahaks aus- drückt; wurzel scheint nämlich nr. 261. diuhan (mer- gere) ahd. tiuhan und dubo stünde f. duh-abo, gerade wie sich columba mit kolumbao vergleicht und kolumbos mergus bedeutet. Von dem taucher wurde der name auf die laube übertragen, vgl. oben s. 19. Selbst das ags. ver- bum deofan könnte aus diuh-aban gedeutet werden. Auf diesem wege löset sich vielleicht einmahl überhaupt die dunkelheit der scheinbaren wurzeln mit au (oben s. 7.); es sind spiranten ausgefallen.
6) bestätigungen wie vorhin beim P.
a) aus nachweisung des einfachen stamms weiß ich wenig zu gewinnen; tim-bar, zim-par (aedisicatio) könnte aus tim-an, zim-an (nr. 320.) aptare, construere? geleitet werden, vgl. das urverwandte domus mit domare; scir- pi (testa) mons. 344. bezeichnet eigentlich das zerbrochene und fügt sich zu scir-an (nr. 327.) scindere, so daß skair- pan und skairban zwei ganz verschiedene fortbildungen einer wurzel wären. Noch unsicherer ist mir aber hal- ap (manubrium) aus hal-an (nr. 465.), ar-bi (hereditas) aus air-an (nr. 571b) und ähnliches
b) im griech. entspricht die asp. dem goth. b, ahd. p, vgl. amphi mit umpi, daher ist ulbandus unbedenklich ul-bandus, ahd. ol-panta = ol-apanta, wie el-ephas, ein großes thier, kameel oder elephant. stair-ban, ster-apan ist vielleicht str-ephein, kata-str-ephein? läßt sich sviltan (nr. 349.) aus us-viltan deuten? wenigstens fällt mir auf, daß der hd. dialect kein suelzan kennt und von welzan nur das abgeleitete schwache welzan; wäre ein ahd. ur- welzan für sviltan nachzuweisen, so gewänne jene er- klärung von sterpan, dessen simplum steran längst ver- dunkelt liegt. Da die Slaven den lippenlaut nicht aspi- rieren, so vergleicht sich goth. b ihrem b, sil-ubr, sr- ebro; folglich ist slav. labe (fluvius) labud (cygnus) sicher
III. conſonantiſche ableitungen. B.
ar-bja (heres), þaúr-ban, hvaír-ban, lam-b (agnus) dum- bs (mutus) etc. Auch hier tritt im ahd. das a zwiſchen lp, rp hervor, nie zwiſchen mp, z. b. hal-ap (manu- brium), huër-apan, praet. huar-ap, dër-ap (azymus), dar- apên (egere), ar-apjo (heres), ſo gewis früher ſtatt des ſpätern er-ibo; hingegen kein lam-ap, tum-ap f. lam-p, tum-p. Agſ. und altn. keine ſpur des gebliebenen vocals.
5) ableitendes b erkenne ich auch (wie vorhin ſ. 154. 182. ableitendes m, n) nach ausgeworfner ſpirans h in du- bô, dû-bô (columba), welches Ulf. nur in der compoſ. mit hráiva f. τρυγών ſetzt, da er περιστερά durch ahaks aus- drückt; wurzel ſcheint nämlich nr. 261. diuhan (mer- gere) ahd. tiuhan und dubô ſtünde f. duh-abô, gerade wie ſich columba mit κολύμβαω vergleicht und κολύμβος mergus bedeutet. Von dem taucher wurde der name auf die laube übertragen, vgl. oben ſ. 19. Selbſt das agſ. ver- bum dëófan könnte aus diuh-aban gedeutet werden. Auf dieſem wege löſet ſich vielleicht einmahl überhaupt die dunkelheit der ſcheinbaren wurzeln mit û (oben ſ. 7.); es ſind ſpiranten ausgefallen.
6) beſtätigungen wie vorhin beim P.
α) aus nachweiſung des einfachen ſtamms weiß ich wenig zu gewinnen; tim-bar, zim-par (aediſicatio) könnte aus tim-an, zim-an (nr. 320.) aptare, conſtruere? geleitet werden, vgl. das urverwandte domus mit domare; ſcir- pi (teſta) monſ. 344. bezeichnet eigentlich das zerbrochene und fügt ſich zu ſcir-an (nr. 327.) ſcindere, ſo daß ſkaír- pan und ſkaírban zwei ganz verſchiedene fortbildungen einer wurzel wären. Noch unſicherer iſt mir aber hal- ap (manubrium) aus hal-an (nr. 465.), ar-bi (hereditas) aus aír-an (nr. 571b) und ähnliches
β) im griech. entſpricht die aſp. dem goth. b, ahd. p, vgl. ἀμφί mit umpi, daher iſt ulbandus unbedenklich ul-bandus, ahd. ol-panta = ol-apanta, wie ἔλ-εφας, ein großes thier, kameel oder elephant. ſtaír-ban, ſtër-apan iſt vielleicht στρ-έφειν, κατα-στρ-έφειν? läßt ſich ſviltan (nr. 349.) aus us-viltan deuten? wenigſtens fällt mir auf, daß der hd. dialect kein ſuëlzan kennt und von wëlzan nur das abgeleitete ſchwache welzan; wäre ein ahd. ur- wëlzan für ſviltan nachzuweiſen, ſo gewänne jene er- klärung von ſtërpan, deſſen ſimplum ſtëran längſt ver- dunkelt liegt. Da die Slaven den lippenlaut nicht aſpi- rieren, ſo vergleicht ſich goth. b ihrem b, ſil-ubr, ſr- ebro; folglich iſt ſlav. labe (fluvius) labud (cygnus) ſicher
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III. conſonantiſche ableitungen. B.
ar-bja (heres), þaúr-ban, hvaír-ban, lam-b (agnus) dum-
bs (mutus) etc. Auch hier tritt im ahd. das a zwiſchen
lp, rp hervor, nie zwiſchen mp, z. b. hal-ap (manu-
brium), huër-apan, praet. huar-ap, dër-ap (azymus), dar-
apên (egere), ar-apjo (heres), ſo gewis früher ſtatt des
ſpätern er-ibo; hingegen kein lam-ap, tum-ap f. lam-p,
tum-p. Agſ. und altn. keine ſpur des gebliebenen vocals.
5) ableitendes b erkenne ich auch (wie vorhin ſ. 154.
182. ableitendes m, n) nach ausgeworfner ſpirans h in du-
bô, dû-bô (columba), welches Ulf. nur in der compoſ. mit
hráiva f. τρυγών ſetzt, da er περιστερά durch ahaks aus-
drückt; wurzel ſcheint nämlich nr. 261. diuhan (mer-
gere) ahd. tiuhan und dubô ſtünde f. duh-abô, gerade wie
ſich columba mit κολύμβαω vergleicht und κολύμβος
mergus bedeutet. Von dem taucher wurde der name auf
die laube übertragen, vgl. oben ſ. 19. Selbſt das agſ. ver-
bum dëófan könnte aus diuh-aban gedeutet werden. Auf
dieſem wege löſet ſich vielleicht einmahl überhaupt die
dunkelheit der ſcheinbaren wurzeln mit û (oben ſ. 7.);
es ſind ſpiranten ausgefallen.
6) beſtätigungen wie vorhin beim P.
α) aus nachweiſung des einfachen ſtamms weiß ich
wenig zu gewinnen; tim-bar, zim-par (aediſicatio) könnte
aus tim-an, zim-an (nr. 320.) aptare, conſtruere? geleitet
werden, vgl. das urverwandte domus mit domare; ſcir-
pi (teſta) monſ. 344. bezeichnet eigentlich das zerbrochene
und fügt ſich zu ſcir-an (nr. 327.) ſcindere, ſo daß ſkaír-
pan und ſkaírban zwei ganz verſchiedene fortbildungen
einer wurzel wären. Noch unſicherer iſt mir aber hal-
ap (manubrium) aus hal-an (nr. 465.), ar-bi (hereditas)
aus aír-an (nr. 571b) und ähnliches
β) im griech. entſpricht die aſp. dem goth. b, ahd.
p, vgl. ἀμφί mit umpi, daher iſt ulbandus unbedenklich
ul-bandus, ahd. ol-panta = ol-apanta, wie ἔλ-εφας, ein
großes thier, kameel oder elephant. ſtaír-ban, ſtër-apan
iſt vielleicht στρ-έφειν, κατα-στρ-έφειν? läßt ſich ſviltan
(nr. 349.) aus us-viltan deuten? wenigſtens fällt mir auf,
daß der hd. dialect kein ſuëlzan kennt und von wëlzan
nur das abgeleitete ſchwache welzan; wäre ein ahd. ur-
wëlzan für ſviltan nachzuweiſen, ſo gewänne jene er-
klärung von ſtërpan, deſſen ſimplum ſtëran längſt ver-
dunkelt liegt. Da die Slaven den lippenlaut nicht aſpi-
rieren, ſo vergleicht ſich goth. b ihrem b, ſil-ubr, ſr-
ebro; folglich iſt ſlav. labe (fluvius) labud (cygnus) ſicher
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/203>, abgerufen am 25.11.2024.
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