-n; eine hauptsächlich im adj. fruchtbare ableitung, sehr wenigen subst. und gar keinen verbis eigen.
1) substantiva. goth. nur das fem. all-eina (ulna), ein ahd. ell-eina kann ich nicht beweisen, das altn. al-in hat die besonderheit, den wurzelvocal zu verlängern, so oft das i der ableitung durch die flexion wegfällt, gen. alnar, nom. pl. alnir (Rask §. 162.) Weder goth. masc. auf eins, noch neutra auf -ein, ob sich ahd. -ein (wenigstens unorganische für -in) annehmen laßen, bleibt unausge- macht. Mhd. finden dergleichen -ein allerdings statt (vgl. oben s. 171.) --
2) adjectiva auf ein, -ein werden in der regel von einem subst. geleitet und be- zeichnen etwas daraus bestehendes oder gemachtes; zu- weilen treten jedoch andere bedeutungen ein, ja die ahd. sprache scheint solche adj. auch aus andern adj. bilden zu können.
gothisch, a) den stoff drücken aus: bariz-eins (hordea- ceus); silubr-eins (argenteus); eisarn-eins (ferreus); fill- eins (pelliceus); thaurn-eins (spineus). b) andere bezie- hungen: aiv-eins (aeternus); ga-laub-eins (fidelis) Tit. 1, 6; liuhad-eins (lucidus); riqviz-eins (obscurus); sint-eins (perpetuus, von einem verlornen subst. abgeleitet, schwer- lich sin-teins); sunj-eins (verax); seltsam ist das dem griech. text Joh. 12, 3. nachgebildete pistik-eins *). --
*) der übersetzer verstand nardos pistike (trinkbare, flüßige narde) nicht und behielt das fremde wort, zu goth. adj. geformt, bei: Ein nacharbeiter erklärte es sich aus pistis, daher die glosse filu- galaubis.
III. conſonantiſche ableitungen. N.
-n; eine hauptſächlich im adj. fruchtbare ableitung, ſehr wenigen ſubſt. und gar keinen verbis eigen.
1) ſubſtantiva. goth. nur das fem. all-eina (ulna), ein ahd. ell-îna kann ich nicht beweiſen, das altn. al-in hat die beſonderheit, den wurzelvocal zu verlängern, ſo oft das i der ableitung durch die flexion wegfällt, gen. âlnar, nom. pl. âlnir (Raſk §. 162.) Weder goth. maſc. auf eins, noch neutra auf -ein, ob ſich ahd. -în (wenigſtens unorganiſche für -in) annehmen laßen, bleibt unausge- macht. Mhd. finden dergleichen -în allerdings ſtatt (vgl. oben ſ. 171.) —
2) adjectiva auf ein, -în werden in der regel von einem ſubſt. geleitet und be- zeichnen etwas daraus beſtehendes oder gemachtes; zu- weilen treten jedoch andere bedeutungen ein, ja die ahd. ſprache ſcheint ſolche adj. auch aus andern adj. bilden zu können.
gothiſch, α) den ſtoff drücken aus: bariz-eins (hordea- ceus); ſilubr-eins (argenteus); eiſarn-eins (ferreus); fill- eins (pelliceus); þaúrn-eins (ſpineus). β) andere bezie- hungen: áiv-eins (aeternus); ga-láub-eins (fidelis) Tit. 1, 6; liuhad-eins (lucidus); riqviz-eins (obſcurus); ſint-eins (perpetuus, von einem verlornen ſubſt. abgeleitet, ſchwer- lich ſin-teins); ſunj-eins (verax); ſeltſam iſt das dem griech. text Joh. 12, 3. nachgebildete piſtik-eins *). —
*) der überſetzer verſtand νάρδος πιστική (trinkbare, flüßige narde) nicht und behielt das fremde wort, zu goth. adj. geformt, bei: Ein nacharbeiter erklärte es ſich aus πίστις, daher die gloſſe filu- galáubis.
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III. conſonantiſche ableitungen. N.
-n; eine hauptſächlich im adj. fruchtbare ableitung, ſehr
wenigen ſubſt. und gar keinen verbis eigen.
1) ſubſtantiva. goth. nur das fem. all-eina (ulna), ein
ahd. ell-îna kann ich nicht beweiſen, das altn. al-in hat
die beſonderheit, den wurzelvocal zu verlängern, ſo oft
das i der ableitung durch die flexion wegfällt, gen. âlnar,
nom. pl. âlnir (Raſk §. 162.) Weder goth. maſc. auf
eins, noch neutra auf -ein, ob ſich ahd. -în (wenigſtens
unorganiſche für -in) annehmen laßen, bleibt unausge-
macht. Mhd. finden dergleichen -în allerdings ſtatt (vgl.
oben ſ. 171.) —
2) adjectiva auf ein, -în
werden in der regel von einem ſubſt. geleitet und be-
zeichnen etwas daraus beſtehendes oder gemachtes; zu-
weilen treten jedoch andere bedeutungen ein, ja die ahd.
ſprache ſcheint ſolche adj. auch aus andern adj. bilden
zu können.
gothiſch, α) den ſtoff drücken aus: bariz-eins (hordea-
ceus); ſilubr-eins (argenteus); eiſarn-eins (ferreus); fill-
eins (pelliceus); þaúrn-eins (ſpineus). β) andere bezie-
hungen: áiv-eins (aeternus); ga-láub-eins (fidelis) Tit. 1,
6; liuhad-eins (lucidus); riqviz-eins (obſcurus); ſint-eins
(perpetuus, von einem verlornen ſubſt. abgeleitet, ſchwer-
lich ſin-teins); ſunj-eins (verax); ſeltſam iſt das dem
griech. text Joh. 12, 3. nachgebildete piſtik-eins *). —
ahd. α) aus jedem wort, das gewächſe, mineralien,
elemente, bezeichnet, kann ein ſolches adj. gezogen wer-
den; beiſpiele: eihh-în (quernus); haſal-în (colurnus);
ſalah-în (populeus); rôr-în (arundinaceus); hagan-în (ſpi-
neus); tenn-în (abiegnus); poum-în (arboreus); pinoƷ-în
(ſcirpeus); alpar-în (populeus); girſt-în (hordeaceus);
weit-în (coeruleus); hulz-în (ligneus); ſtein-în (lapideus);
chupfar-în (aereus); ſilipar-în (argenteus) îſan-în, îſn-în
(ferreus); plî-în (plumbeus); ird-în (terreus) ërd-în N.
15, 3; hurw-în (luteus); dâh-în (teſtaceus) etc. ferner
von andern ſtoffen: hâr-în (cilicinus); goto-wëbb-în (pur-
pureus); âwirh-în (ſtupeus); purpur-în (purpureus);
âdar-in, ſënew-in (nerviceus); lîn-în (linteus); helphant-
pein-în (eburneus); ziegal-în (lateritius) luſt-în (aëreus)
*) der überſetzer verſtand νάρδος πιστική (trinkbare, flüßige narde)
nicht und behielt das fremde wort, zu goth. adj. geformt, bei:
Ein nacharbeiter erklärte es ſich aus πίστις, daher die gloſſe filu-
galáubis.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/194>, abgerufen am 23.11.2024.
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