Anmerkungen: 1) der aus redupl. entwickelte diphth. e lautet häufig ie, zumahl vor einfacher lingualis, als: hiet, skied, liet, ried, andried vgl. ansciann (conj. I.); hliop, hreop in conj. III. wären genau betrachtet hleiop, hreop. -- 2) dem schwankenden e, ie gleicht conj. VII. das schwankende o, uo. -- 3) die alth. unterscheidung zwischen i und e [s. 863.] zwischen iu und io (eo) [s. 865.] findet volle anwendung. -- 4) umlaut des a in e in II. III. sg. praes. siebenter conj. als: feris, ferid; dre- gis, dregid; nicht leicht in erster vor der doppelconso- nanz, sondern haldid, fallid. -- 5) b (bh) wird auslau- tend zu f, also im imp. und I. III. praet. sg. wie: drei- ban, dreif, dref; geban, gif, gaf; suerban, suirf, suarf etc. zweifelhaft ist mir nicht der auslaut hiuf (plora) hof (ploravi) aber der inlaut hiufu (ploro) hiofan (plorare), vielleicht hiubu? da ich hiovan mit v finde (oben s. 213.) etc. -- 6) wandlung des s in r: dros, drurun, droran; kos, kurun, koran; was, warun, wesan; doch wohl res, risun, risan (nicht rirun, riran) so wie las, lasun, lesan. -- 7) das w in sawun, sewan, liwun, li- wan nach s. 844. und 867. zu beurtheilen. -- 8) ausfall des n im praet. von standan, stod, stodun; auch sg. praes. lautet: sten, stes, sted (einmahl auch steid); pl. aber standad. -- 9) schwaches praes. bilden: hebbjan, ansebbjan, sittean, biddean, liggean, doch gebührt II. III. sg. und sg. imp. einfache consonanz: hebis, hebid; bidis, bidid; ligis, ligid; sitis. sitid (vgl. die gem. der kurzsilb. in erster schw. conj.) pl. hebbjad, biddjad, liggjad, sittjad.
Anmerkungen: 1) der aus redupl. entwickelte diphth. ê lautet häufig ie, zumahl vor einfacher lingualis, als: hiet, ſkied, liet, ried, andried vgl. anſciann (conj. I.); hliop, hrëop in conj. III. wären genau betrachtet hlîôp, hrêôp. — 2) dem ſchwankenden ê, ie gleicht conj. VII. das ſchwankende ô, uo. — 3) die alth. unterſcheidung zwiſchen i und ë [ſ. 863.] zwiſchen iu und io (ëo) [ſ. 865.] findet volle anwendung. — 4) umlaut des a in e in II. III. ſg. praeſ. ſiebenter conj. als: feris, ferid; dre- gis, dregid; nicht leicht in erſter vor der doppelconſo- nanz, ſondern haldid, fallid. — 5) b (bh) wird auslau- tend zu f, alſo im imp. und I. III. praet. ſg. wie: drî- ban, drîf, drêf; gëban, gif, gaf; ſuërban, ſuirf, ſuarf etc. zweifelhaft iſt mir nicht der auslaut hiuf (plora) hôf (ploravi) aber der inlaut hiufu (ploro) hiofan (plorare), vielleicht hiubu? da ich hiovan mit v finde (oben ſ. 213.) etc. — 6) wandlung des ſ in r: drôs, drurun, droran; kôs, kurun, koran; was, warun, wëſan; doch wohl rês, riſun, riſan (nicht rirun, riran) ſo wie las, lâſun, lëſan. — 7) das w in ſâwun, ſëwan, liwun, li- wan nach ſ. 844. und 867. zu beurtheilen. — 8) ausfall des n im praet. von ſtandan, ſtôd, ſtôdun; auch ſg. praeſ. lautet: ſtên, ſtês, ſtêd (einmahl auch ſteid); pl. aber ſtandad. — 9) ſchwaches praeſ. bilden: hebbjan, anſebbjan, ſittëan, biddëan, liggëan, doch gebührt II. III. ſg. und ſg. imp. einfache conſonanz: hebis, hebid; bidis, bidid; ligis, ligid; ſitis. ſitid (vgl. die gem. der kurzſilb. in erſter ſchw. conj.) pl. hebbjad, biddjad, liggjad, ſittjad.
Altſächſiſche ſchwache conjugation.
ind. praeſ. ſg. –u (–n)
–s
–d
pl. –d
–d
–d
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[890/0916]
II. altſächſiſche ſtarke conjugation.
brunnun, brunnan, ebenſo biginnu (incipio) rinnu
(fluo) winnu (laboro) bindu (necto) band, bundun,
bundan; findu (invenio) windu (torqueo) drinku
(bibo) ſingu (cano) ſang, ſungun, ſungan; ſpringu
(ſtillo) ſuingu (vibro) ſuang, ſungun, ſungan; thringu
(urgeo) thuingu (cogo) thuang, thungun, thungan;
wirru (confundo) warr, wurrun, worran; wirpu (ja-
cio) warp, wurpun, worpan; huirbu (reverto) huarf,
hurbun, huorban; ſuirbu (tergeo) ſuarf, ſurbun, ſuor-
ban (? ſurban) wirthu (fio) warth, wurthun, worthan;
ſuirku (obnubilo) ſuark, ſurkun, ſurkan; briſtu (rum-
por) braſt, bruſtun, broſtan.
Anmerkungen: 1) der aus redupl. entwickelte diphth.
ê lautet häufig ie, zumahl vor einfacher lingualis, als:
hiet, ſkied, liet, ried, andried vgl. anſciann (conj. I.);
hliop, hrëop in conj. III. wären genau betrachtet hlîôp,
hrêôp. — 2) dem ſchwankenden ê, ie gleicht conj. VII.
das ſchwankende ô, uo. — 3) die alth. unterſcheidung
zwiſchen i und ë [ſ. 863.] zwiſchen iu und io (ëo)
[ſ. 865.] findet volle anwendung. — 4) umlaut des a in e
in II. III. ſg. praeſ. ſiebenter conj. als: feris, ferid; dre-
gis, dregid; nicht leicht in erſter vor der doppelconſo-
nanz, ſondern haldid, fallid. — 5) b (bh) wird auslau-
tend zu f, alſo im imp. und I. III. praet. ſg. wie: drî-
ban, drîf, drêf; gëban, gif, gaf; ſuërban, ſuirf, ſuarf etc.
zweifelhaft iſt mir nicht der auslaut hiuf (plora) hôf
(ploravi) aber der inlaut hiufu (ploro) hiofan (plorare),
vielleicht hiubu? da ich hiovan mit v finde (oben
ſ. 213.) etc. — 6) wandlung des ſ in r: drôs, drurun,
droran; kôs, kurun, koran; was, warun, wëſan; doch
wohl rês, riſun, riſan (nicht rirun, riran) ſo wie las,
lâſun, lëſan. — 7) das w in ſâwun, ſëwan, liwun, li-
wan nach ſ. 844. und 867. zu beurtheilen. — 8) ausfall
des n im praet. von ſtandan, ſtôd, ſtôdun; auch ſg.
praeſ. lautet: ſtên, ſtês, ſtêd (einmahl auch ſteid); pl. aber
ſtandad. — 9) ſchwaches praeſ. bilden: hebbjan, anſebbjan,
ſittëan, biddëan, liggëan, doch gebührt II. III. ſg. und ſg.
imp. einfache conſonanz: hebis, hebid; bidis, bidid;
ligis, ligid; ſitis. ſitid (vgl. die gem. der kurzſilb. in
erſter ſchw. conj.) pl. hebbjad, biddjad, liggjad, ſittjad.
Altſächſiſche ſchwache conjugation.
ind. praeſ. ſg. –u (–n) –s –d
pl. –d –d –d
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 890. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/916>, abgerufen am 22.12.2024.
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