iwer, iwih begegnet iuwer, iuwih (s. 145.); statt iu, iuwih: eu, euwih (s. 102.) -- die dualformen musten beinahe alle gerathen werden, da sich nur O. III. 22, 64. der beleg: unker zueio darbot, er reicht aber hin, die übrigen fälle zu versichern.
(angels.) I. sg. ic. mein. me. mec (me) -- dl. vit. uncer. unc. unc. -- pl. ve. user (ore) us. usic. -- II. thau. thein. the. thec (the) -- dl. git. incer. inc. inc. -- pl. ge. eover. eov. eovic. -- III. mangelt durchaus. -- anm. nur die frühsten quellen unterscheiden die acc. mec, thec, usic, eovic, gewöhnlich fallen sie mit dem dat. zus.; merkwürdig stehet Cädm. 62, 2, ein acc. dl. incit, nach welchem ein analoges uncit anzunehmen ist; -- user, us entspringen aus unser, uns (s. 244.) und für das ältere user gilt späterhin das schwirrlautende aure.
(altfries.) die quellen gewähren kaum wi (nos) us (nos, nobis) thau (tu) thi (tibi); die übrigen fälle wer- den ungefähr wie im alts. lauten.
(altn.) I. sg. ek. mein. mer. mik. -- dl. vit. ockar. ockr. ockr. -- pl. ver. var (vor) oss. oss. -- II. thau. thein. ther. thik. -- dl. it (thit) yckar. yckr. yckr. -- pl. er (ther) ydhar. ydhr. ydhr. -- III. hat weder dl. noch nom. sg. pl. also nur (wie das goth.) für sg. und pl. sein. ser. sik. -- anm. ich schreibe ek, mer, ther, ser, ver, er statt des üblichen ek, mer etc. (Rask: ek, mer, ther etc.); wich- tiger ist mir die herstellung des dualen vit, it (thit) statt vid, thid (bei Rask: vidh, thidh); it haben selbst hss. (edd. säm. ed. hafn. II. p. 143.), später sprach man freilich vid, vidh und anlautend thidh, ther st. des frü- heren it, er (Rask §. 531.) durch welches ther dat. sg. und nom. pl. vermengt werden; -- im gen. pl. besteht ne- ben var die form vor und or (vgl. s. 285. über va, vo, o) noch früher scheint ein ossar (oder osar) gegolten zu haben (s. das possess.) zu welchem sich or, var verhält, wie das angels. aure zu user.
(mittelh.) I. sg. ich. mein. mir. mich; pl. wir. unser. uns. unsich (uns). -- II. dau. dein. dir. dich; pl. ir. iuwer. iu. iuch. -- III. hat nur gen. sg. sein und acc. sg. pl. sich. -- anm. die kürze des wir, ir (welches dadurch mit dem org. kurzen ir = ejus f., ei f., eorum, earum
II. perſönliches ungeſchl. pronomen.
iwer, iwih begegnet iuwer, iuwih (ſ. 145.); ſtatt iu, iuwih: ëu, ëuwih (ſ. 102.) — die dualformen muſten beinahe alle gerathen werden, da ſich nur O. III. 22, 64. der beleg: unker zueiô darbot, er reicht aber hin, die übrigen fälle zu verſichern.
(angelſ.) I. ſg. ic. mîn. më. mëc (më) — dl. vit. uncer. unc. unc. — pl. vë. uſer (ôre) us. uſic. — II. þû. þîn. þë. þëc (þë) — dl. git. incer. inc. inc. — pl. gë. ëóver. ëóv. ëóvic. — III. mangelt durchaus. — anm. nur die frühſten quellen unterſcheiden die acc. mëc, þëc, uſic, ëóvic, gewöhnlich fallen ſie mit dem dat. zuſ.; merkwürdig ſtehet Cädm. 62, 2, ein acc. dl. incit, nach welchem ein analoges uncit anzunehmen iſt; — uſer, us entſpringen aus unſer, uns (ſ. 244.) und für das ältere uſer gilt ſpäterhin das ſchwirrlautende ûre.
(altfrieſ.) die quellen gewähren kaum wi (nos) us (nos, nobis) thû (tu) thi (tibi); die übrigen fälle wer- den ungefähr wie im altſ. lauten.
(altn.) I. ſg. ëk. mîn. mër. mik. — dl. vit. ockar. ockr. ockr. — pl. vër. vâr (vor) oſſ. oſſ. — II. þû. þîn. þër. þik. — dl. it (þit) yckar. yckr. yckr. — pl. ër (þër) ydhar. ydhr. ydhr. — III. hat weder dl. noch nom. ſg. pl. alſo nur (wie das goth.) für ſg. und pl. ſîn. ſër. ſik. — anm. ich ſchreibe ëk, mër, þër, ſër, vër, ër ſtatt des üblichen ék, mér etc. (Raſk: ek, mèr, þèr etc.); wich- tiger iſt mir die herſtellung des dualen vit, it (þit) ſtatt vid, þid (bei Raſk: vidh, þidh); it haben ſelbſt hſſ. (edd. ſäm. ed. hafn. II. p. 143.), ſpäter ſprach man freilich vid, vidh und anlautend þidh, þër ſt. des frü- heren it, ër (Raſk §. 531.) durch welches þër dat. ſg. und nom. pl. vermengt werden; — im gen. pl. beſteht ne- ben vâr die form vor und or (vgl. ſ. 285. über vâ, vo, o) noch früher ſcheint ein oſſar (oder oſar) gegolten zu haben (ſ. das poſſeſſ.) zu welchem ſich or, vâr verhält, wie das angelſ. ûre zu uſer.
(mittelh.) I. ſg. ich. mîn. mir. mich; pl. wir. unſer. uns. unſich (uns). — II. dû. dîn. dir. dich; pl. ir. iuwer. iu. iuch. — III. hat nur gen. ſg. ſîn und acc. ſg. pl. ſich. — anm. die kürze des wir, ir (welches dadurch mit dem org. kurzen ir = ejus f., ei f., eorum, earum
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[781/0807]
II. perſönliches ungeſchl. pronomen.
iwer, iwih begegnet iuwer, iuwih (ſ. 145.); ſtatt iu,
iuwih: ëu, ëuwih (ſ. 102.) — die dualformen muſten
beinahe alle gerathen werden, da ſich nur O. III. 22, 64.
der beleg: unker zueiô darbot, er reicht aber hin, die
übrigen fälle zu verſichern.
(altſ.) I. ſg. ik. mîn. mi. mi. — dl. wit. unker.
unk. unk. — pl. wî. uſer. us. us. — Il. ſg. thû. thîn.
thi. thi. — dl. git. inker. ink. ink. — pl. gî. iuwer. iu.
iu. — III. mangelt durchaus.
(angelſ.) I. ſg. ic. mîn. më. mëc (më) — dl. vit.
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þîn. þë. þëc (þë) — dl. git. incer. inc. inc. — pl. gë.
ëóver. ëóv. ëóvic. — III. mangelt durchaus. — anm.
nur die frühſten quellen unterſcheiden die acc. mëc, þëc,
uſic, ëóvic, gewöhnlich fallen ſie mit dem dat. zuſ.;
merkwürdig ſtehet Cädm. 62, 2, ein acc. dl. incit, nach
welchem ein analoges uncit anzunehmen iſt; — uſer,
us entſpringen aus unſer, uns (ſ. 244.) und für das ältere
uſer gilt ſpäterhin das ſchwirrlautende ûre.
(altfrieſ.) die quellen gewähren kaum wi (nos) us
(nos, nobis) thû (tu) thi (tibi); die übrigen fälle wer-
den ungefähr wie im altſ. lauten.
(altn.) I. ſg. ëk. mîn. mër. mik. — dl. vit. ockar.
ockr. ockr. — pl. vër. vâr (vor) oſſ. oſſ. — II. þû. þîn.
þër. þik. — dl. it (þit) yckar. yckr. yckr. — pl. ër (þër)
ydhar. ydhr. ydhr. — III. hat weder dl. noch nom. ſg.
pl. alſo nur (wie das goth.) für ſg. und pl. ſîn. ſër. ſik. —
anm. ich ſchreibe ëk, mër, þër, ſër, vër, ër ſtatt des
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tiger iſt mir die herſtellung des dualen vit, it (þit)
ſtatt vid, þid (bei Raſk: vidh, þidh); it haben ſelbſt
hſſ. (edd. ſäm. ed. hafn. II. p. 143.), ſpäter ſprach man
freilich vid, vidh und anlautend þidh, þër ſt. des frü-
heren it, ër (Raſk §. 531.) durch welches þër dat. ſg.
und nom. pl. vermengt werden; — im gen. pl. beſteht ne-
ben vâr die form vor und or (vgl. ſ. 285. über vâ, vo,
o) noch früher ſcheint ein oſſar (oder oſar) gegolten zu
haben (ſ. das poſſeſſ.) zu welchem ſich or, vâr verhält,
wie das angelſ. ûre zu uſer.
(mittelh.) I. ſg. ich. mîn. mir. mich; pl. wir. unſer.
uns. unſich (uns). — II. dû. dîn. dir. dich; pl. ir. iuwer.
iu. iuch. — III. hat nur gen. ſg. ſîn und acc. ſg. pl.
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mit dem org. kurzen ir = ejus f., ei f., eorum, earum
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/807>, abgerufen am 22.11.2024.
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