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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

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II. neuhochd. starkes adject. erste declination.
mehr in dem gen. dat., höchstens als dichterische licenz;
das nähere in der syntax. -- 2) das mittelh. -iu hat
sich verloren. -- 3) das mittelh. -eß erst in -eß, end-
lich in -es verkehrt, so daß nom. acc. neutr. sonderbar
mit dem gen. zus. fallen; nur gemeine mundarten un-
terscheiden das weichere -eß von dem schärferen geni-
tiven -es (oben s. 527. vgl. Schmeller p. 145. 225.). --
4) gen. dat. f. und gen. pl. comm. zeigen einförmig -er
(unten anm. 2.).

1) einfache: all. arg. arm. bar. blank. blau. blind.
bloß. braun, breit. bunt. dick. dumm. dünn. dürr eng. fal.
falsch. faul. feig. feil. fein. fett. flach. voll. frech. frei.
fremd. frisch. froh. früh. fromm. ganz. gar (coctus) geil.
gelb. gern. gram. grau. grimm. greis. grell. grob. groß.
gaut. grün. halb. hart. heil. heiß. hell. her. hoch. hold.
jung. kal. karg. klar. klein. klaug. kraus krumm. kül.
kund. kurz. lam. lang. laß. lau. laut. leicht. leid. ler.
licht. lieb. lind. los. matt. mild. nah. naß. neu. plump.
quitt. rasch. rauh. recht. reich. reif. rein. bereit. roh.
rot. rund. sanft. satt. scharf. schel. scheu. schief. schlaff.
schlank. schlecht. schlimm. schmal. schnell. schoen. schwach.
schwarz. schwer. schwül. seicht. siech. spaet. spitz. stark.
steif. steil. still. straff. stolz. streng. stumm. stumpf. süß.
taub. teig. tief. todt. traut. treu. veil. wach. war. warm.
weiß. weit. welk. werth. wild. wüst. wund. zam. zart.
zwerch; sodann comp. mit -haft, -lich, -sam,
-fest etc. -- 2) mit der vorsilbe ge: gleich. gemein.
gemauth. angenem. bereit. gering. geschwind. gesund. ge-
wis etc. -- 3) bildungen mit -el, -en, -er: eitel,
dunkel. eigen, hager etc. sauer und theuer gehören jetzt
unorganisch hierher (oben s. 697.) -- 4) mit -ig: ewig,
rauhig, sinnig etc. -- 5) mit -isch: hoefisch, närrisch, ir-
disch etc. -- 6) mit -icht: steinicht etc. -- 7) mit -t:
feißt, nackt.

Anmerkung: 1) die flexion -e statt des mittelh. -iu
zeugt keinen umlaut, namentlich heißt es nur alle,
nicht elle. -- 2) hinsichtlich der syn- und apocopen
zeigt die sprache keine consequenz a) bei den langge-
wordenen, ehdem einsilbigkurzen, hören sie natülich
auf, es heißt, hol, bar, lam; holes, hole etc. b) da-
für sollten sie bei allen mehrsilbigen eintreten und so
gut es heißt gen. engels, fingers, regens, ebers, pl. en-
gel, finger, eber etc. müste ein gen. dunkels, heiters,
ebens, magers; pl. dunkel, heiter, eben, mager stattfin-
den. Allein diese wörter behalten sämmtlich das e und

II. neuhochd. ſtarkes adject. erſte declination.
mehr in dem gen. dat., höchſtens als dichteriſche licenz;
das nähere in der ſyntax. — 2) das mittelh. -iu hat
ſich verloren. — 3) das mittelh. -eƷ erſt in -eß, end-
lich in -es verkehrt, ſo daß nom. acc. neutr. ſonderbar
mit dem gen. zuſ. fallen; nur gemeine mundarten un-
terſcheiden das weichere -eß von dem ſchärferen geni-
tiven -es (oben ſ. 527. vgl. Schmeller p. 145. 225.). —
4) gen. dat. f. und gen. pl. comm. zeigen einförmig -er
(unten anm. 2.).

1) einfache: all. arg. arm. bâr. blank. blau. blind.
bloß. braun, breit. bunt. dick. dumm. dünn. dürr eng. fâl.
falſch. faul. feig. feil. fein. fett. flach. voll. frech. frei.
fremd. friſch. frôh. fruͤh. fromm. ganz. gàr (coctus) geil.
gelb. gern. grâm. grau. grimm. greis. grell. grôb. grôß.
gût. gruͤn. halb. hart. heil. heiß. hell. hêr. hôch. hold.
jung. kàl. karg. klàr. klein. klûg. kraus krumm. kuͤl.
kund. kurz. lâm. lang. laß. lau. laut. leicht. leid. lêr.
licht. lieb. lind. lôs. matt. mild. nâh. naß. neu. plump.
quitt. raſch. rauh. recht. reich. reif. rein. bereit. rôh.
rôt. rund. ſanft. ſatt. ſcharf. ſchêl. ſcheu. ſchief. ſchlaff.
ſchlank. ſchlecht. ſchlimm. ſchmâl. ſchnell. ſchœn. ſchwach.
ſchwarz. ſchwêr. ſchwuͤl. ſeicht. ſiech. ſpæt. ſpitz. ſtark.
ſteif. ſteil. ſtill. ſtraff. ſtolz. ſtreng. ſtumm. ſtumpf. ſuͤß.
taub. teig. tief. tôdt. traut. treu. vîl. wach. wâr. warm.
weiß. weit. welk. werth. wild. wuͤſt. wund. zâm. zart.
zwerch; ſodann comp. mit -haft, -lich, -ſam,
-feſt etc. — 2) mit der vorſilbe ge: gleich. gemein.
gemûth. angenêm. bereit. gering. geſchwind. geſund. ge-
wis etc. — 3) bildungen mit -el, -en, -er: eitel,
dunkel. eigen, hager etc. ſauer und theuer gehören jetzt
unorganiſch hierher (oben ſ. 697.) — 4) mit -ig: êwig,
rûhig, ſinnig etc. — 5) mit -iſch: hœfiſch, närriſch, ir-
diſch etc. — 6) mit -icht: ſteinicht etc. — 7) mit -t:
feißt, nackt.

Anmerkung: 1) die flexion -e ſtatt des mittelh. -iu
zeugt keinen umlaut, namentlich heißt es nur alle,
nicht elle. — 2) hinſichtlich der ſyn- und apocopen
zeigt die ſprache keine conſequenz α) bei den langge-
wordenen, ehdem einſilbigkurzen, hören ſie natülich
auf, es heißt, hôl, bâr, làm; hôles, hôle etc. β) da-
für ſollten ſie bei allen mehrſilbigen eintreten und ſo
gut es heißt gen. engels, fingers, rêgens, êbers, pl. en-
gel, finger, êber etc. müſte ein gen. dunkels, heiters,
êbens, mâgers; pl. dunkel, heiter, êben, màger ſtattfin-
den. Allein dieſe wörter behalten ſämmtlich das e und

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[752/0778] II. neuhochd. ſtarkes adject. erſte declination. mehr in dem gen. dat., höchſtens als dichteriſche licenz; das nähere in der ſyntax. — 2) das mittelh. -iu hat ſich verloren. — 3) das mittelh. -eƷ erſt in -eß, end- lich in -es verkehrt, ſo daß nom. acc. neutr. ſonderbar mit dem gen. zuſ. fallen; nur gemeine mundarten un- terſcheiden das weichere -eß von dem ſchärferen geni- tiven -es (oben ſ. 527. vgl. Schmeller p. 145. 225.). — 4) gen. dat. f. und gen. pl. comm. zeigen einförmig -er (unten anm. 2.). 1) einfache: all. arg. arm. bâr. blank. blau. blind. bloß. braun, breit. bunt. dick. dumm. dünn. dürr eng. fâl. falſch. faul. feig. feil. fein. fett. flach. voll. frech. frei. fremd. friſch. frôh. fruͤh. fromm. ganz. gàr (coctus) geil. gelb. gern. grâm. grau. grimm. greis. grell. grôb. grôß. gût. gruͤn. halb. hart. heil. heiß. hell. hêr. hôch. hold. jung. kàl. karg. klàr. klein. klûg. kraus krumm. kuͤl. kund. kurz. lâm. lang. laß. lau. laut. leicht. leid. lêr. licht. lieb. lind. lôs. matt. mild. nâh. naß. neu. plump. quitt. raſch. rauh. recht. reich. reif. rein. bereit. rôh. rôt. rund. ſanft. ſatt. ſcharf. ſchêl. ſcheu. ſchief. ſchlaff. ſchlank. ſchlecht. ſchlimm. ſchmâl. ſchnell. ſchœn. ſchwach. ſchwarz. ſchwêr. ſchwuͤl. ſeicht. ſiech. ſpæt. ſpitz. ſtark. ſteif. ſteil. ſtill. ſtraff. ſtolz. ſtreng. ſtumm. ſtumpf. ſuͤß. taub. teig. tief. tôdt. traut. treu. vîl. wach. wâr. warm. weiß. weit. welk. werth. wild. wuͤſt. wund. zâm. zart. zwerch; ſodann comp. mit -haft, -lich, -ſam, -feſt etc. — 2) mit der vorſilbe ge: gleich. gemein. gemûth. angenêm. bereit. gering. geſchwind. geſund. ge- wis etc. — 3) bildungen mit -el, -en, -er: eitel, dunkel. eigen, hager etc. ſauer und theuer gehören jetzt unorganiſch hierher (oben ſ. 697.) — 4) mit -ig: êwig, rûhig, ſinnig etc. — 5) mit -iſch: hœfiſch, närriſch, ir- diſch etc. — 6) mit -icht: ſteinicht etc. — 7) mit -t: feißt, nackt. Anmerkung: 1) die flexion -e ſtatt des mittelh. -iu zeugt keinen umlaut, namentlich heißt es nur alle, nicht elle. — 2) hinſichtlich der ſyn- und apocopen zeigt die ſprache keine conſequenz α) bei den langge- wordenen, ehdem einſilbigkurzen, hören ſie natülich auf, es heißt, hôl, bâr, làm; hôles, hôle etc. β) da- für ſollten ſie bei allen mehrſilbigen eintreten und ſo gut es heißt gen. engels, fingers, rêgens, êbers, pl. en- gel, finger, êber etc. müſte ein gen. dunkels, heiters, êbens, mâgers; pl. dunkel, heiter, êben, màger ſtattfin- den. Allein dieſe wörter behalten ſämmtlich das e und

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/778>, abgerufen am 22.11.2024.