erhalten, welches anderwärts näher ausgeführt wer- den wird.
Schwaches neutrum.
1) herz, gen. herzens, dat. herzen; pl. schwach. 2) auge, gen. auges, dat. auge; pl. schwach. 3) or, ores, dat. ore; pl. schwach. 4) wange ist fem. 5) die schwachen pl. betten, leiden von bett, leid fallen jetzt hierher.
Neuhochdeutsche Anomala.
1) vater, brauder, schwager declinieren regelmäßig stark nach der vierten (wie acker); mutter, tochter machen den sg. unveränderlich, den pl. umlautend mütter, töchter (da sonst die vierte weibl. keine bildungen -er kennt). schwester und schweiger, im sg. indecl., gehen, weil sie im pl. nicht umlauten können, schwach.
2) mann, mannes, manne (oder mann) pl. mannen (in der bedeutung von vasallen) gewöhnlich männer. Diese einschiebung des ursprünglich neutralen plurals -er erleiden noch folg. masc.: geist, geisier; gott, götter; dorn, dörner; rand, ränder; halm, hälmer; ort, örter; wald, wälder; leib, leiber; strauch, sträu- cher; die comp. mit -thaum, irrthum, irrthümer etc. Theils waren sie ehdem neutra, theils scheinen sie falschverstandne analogie.
Neuniederländisches substantivum.
Starkes und schwaches masculinum.
beispiele: sten
pl. sten-en
han
pl. han-en
sten-s
sten-en
han-s
han-en
sten
sten-en
han
han-en
sten
sten-en
han
han-en
1) die vormahls starken masc. bilden den sing. wie sonst, den pl. aber schwach; a) einfache wörter: ard (genus) arm (brachium) balk (trabs) barm (sinus) ber (urfus) berg (mons) bom (arbor) buik (venter) dag (dies) dank (gratiae) dans (chorea) dief (fur) disch (mensa) dod (mors) drank (potus) dwerg (nanus) ed (jusj.) gang (gressus) gast (hospes) gest (spiritus) glans (splendor) god (Deus) grond (fundus) halm (stipula) hals (collum) hart (cervus) helm (galea) hoed (pileus) hof (hortus) hond (canis) hop (cumulus) kam (pecten) kelk (calix)
Y y
II. neuniederl. ſubſt. maſculinum.
erhalten, welches anderwärts näher ausgeführt wer- den wird.
Schwaches neutrum.
1) herz, gen. herzens, dat. herzen; pl. ſchwach. 2) auge, gen. auges, dat. auge; pl. ſchwach. 3) ôr, ôres, dat. ôre; pl. ſchwach. 4) wange iſt fem. 5) die ſchwachen pl. betten, leiden von bett, leid fallen jetzt hierher.
Neuhochdeutſche Anomala.
1) vâter, brûder, ſchwâger declinieren regelmäßig ſtark nach der vierten (wie acker); mutter, tochter machen den ſg. unveränderlich, den pl. umlautend mütter, töchter (da ſonſt die vierte weibl. keine bildungen -er kennt). ſchweſter und ſchwîger, im ſg. indecl., gehen, weil ſie im pl. nicht umlauten können, ſchwach.
2) mann, mannes, manne (oder mann) pl. mannen (in der bedeutung von vaſallen) gewöhnlich männer. Dieſe einſchiebung des urſprünglich neutralen plurals -er erleiden noch folg. maſc.: geiſt, geiſier; gott, götter; dorn, dörner; rand, ränder; halm, hälmer; ort, örter; wald, wälder; leib, leiber; ſtrauch, ſträu- cher; die comp. mit -thûm, irrthum, irrthuͤmer etc. Theils waren ſie ehdem neutra, theils ſcheinen ſie falſchverſtandne analogie.
Neuniederländiſches ſubſtantivum.
Starkes und ſchwaches maſculinum.
beiſpiele: ſtên
pl. ſtên-en
hân
pl. hân-en
ſtên-s
ſtên-en
hân-s
hân-en
ſtên
ſtên-en
hân
hân-en
ſtên
ſtên-en
hân
hân-en
1) die vormahls ſtarken maſc. bilden den ſing. wie ſonſt, den pl. aber ſchwach; a) einfache wörter: ârd (genus) arm (brachium) balk (trabs) barm (ſinus) bêr (urfus) berg (mons) bôm (arbor) buik (venter) dâg (dies) dank (gratiae) dans (chorea) dief (fur) diſch (menſa) dôd (mors) drank (potus) dwerg (nanus) êd (jusj.) gang (greſſus) gaſt (hoſpes) gêſt (ſpiritus) glans (ſplendor) god (Deus) grond (fundus) halm (ſtipula) hals (collum) hart (cervus) helm (galea) hoed (pileus) hôf (hortus) hond (canis) hôp (cumulus) kam (pecten) kelk (calix)
Y y
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0731"n="705"/><fwplace="top"type="header">II. <hirendition="#i">neuniederl. ſubſt. maſculinum.</hi></fw><lb/>
erhalten, welches anderwärts näher ausgeführt wer-<lb/>
den wird.</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#i">Schwaches neutrum.</hi></head><lb/><p>1) <hirendition="#i">herz</hi>, gen. herzens, dat. herzen; pl. ſchwach. 2) <hirendition="#i">auge</hi>,<lb/>
gen. auges, dat. auge; pl. ſchwach. 3) <hirendition="#i">ôr</hi>, ôres, dat.<lb/>
ôre; pl. ſchwach. 4) wange iſt fem. 5) die ſchwachen<lb/>
pl. betten, leiden von bett, leid fallen jetzt hierher.</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#i">Neuhochdeutſche Anomala.</hi></head><lb/><list><item>1) <hirendition="#i">vâter, brûder, ſchwâger</hi> declinieren regelmäßig ſtark<lb/>
nach der vierten (wie acker); <hirendition="#i">mutter, tochter</hi> machen<lb/>
den ſg. unveränderlich, den pl. umlautend mütter,<lb/>
töchter (da ſonſt die vierte weibl. keine bildungen<lb/>
-er kennt). <hirendition="#i">ſchweſter</hi> und <hirendition="#i">ſchwîger</hi>, im ſg. indecl.,<lb/>
gehen, weil ſie im pl. nicht umlauten können, ſchwach.</item><lb/><item>2) <hirendition="#i">mann</hi>, mannes, manne (oder mann) pl. mannen (in<lb/>
der bedeutung von vaſallen) gewöhnlich <hirendition="#i">männer</hi>.<lb/>
Dieſe einſchiebung des urſprünglich neutralen plurals<lb/><hirendition="#i">-er</hi> erleiden noch folg. maſc.: geiſt, <hirendition="#i">geiſier;</hi> gott,<lb/><hirendition="#i">götter;</hi> dorn, <hirendition="#i">dörner;</hi> rand, <hirendition="#i">ränder;</hi> halm, <hirendition="#i">hälmer;</hi><lb/>
ort, <hirendition="#i">örter;</hi> wald, <hirendition="#i">wälder;</hi> leib, <hirendition="#i">leiber;</hi>ſtrauch, <hirendition="#i">ſträu-<lb/>
cher;</hi> die comp. mit -thûm, irrthum, <hirendition="#i">irrth</hi>uͤ<hirendition="#i">mer</hi> etc.<lb/>
Theils waren ſie ehdem neutra, theils ſcheinen ſie<lb/>
falſchverſtandne analogie.</item></list></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head><hirendition="#i"><hirendition="#g">Neuniederländiſches ſubſtantivum</hi>.</hi></head><lb/><divn="4"><head><hirendition="#i">Starkes und ſchwaches maſculinum.</hi></head><lb/><table><row><cell>beiſpiele: ſtên</cell><cell>pl. ſtên-en</cell><cell>hân</cell><cell>pl. hân-en</cell></row><row><cell>ſtên-s</cell><cell>ſtên-en</cell><cell>hân-s</cell><cell>hân-en</cell></row><row><cell>ſtên</cell><cell>ſtên-en</cell><cell>hân</cell><cell>hân-en</cell></row><row><cell>ſtên</cell><cell>ſtên-en</cell><cell>hân</cell><cell>hân-en</cell></row><lb/></table><p>1) die vormahls ſtarken maſc. bilden den ſing. wie ſonſt,<lb/>
den pl. aber ſchwach; a) einfache wörter: ârd (genus)<lb/>
arm (brachium) balk (trabs) barm (ſinus) bêr (urfus)<lb/>
berg (mons) bôm (arbor) buik (venter) dâg (dies) dank<lb/>
(gratiae) dans (chorea) dief (fur) diſch (menſa) dôd<lb/>
(mors) drank (potus) dwerg (nanus) êd (jusj.) gang<lb/>
(greſſus) gaſt (hoſpes) gêſt (ſpiritus) glans (ſplendor)<lb/>
god (Deus) grond (fundus) halm (ſtipula) hals (collum)<lb/>
hart (cervus) helm (galea) hoed (pileus) hôf (hortus)<lb/>
hond (canis) hôp (cumulus) kam (pecten) kelk (calix)<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y y</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[705/0731]
II. neuniederl. ſubſt. maſculinum.
erhalten, welches anderwärts näher ausgeführt wer-
den wird.
Schwaches neutrum.
1) herz, gen. herzens, dat. herzen; pl. ſchwach. 2) auge,
gen. auges, dat. auge; pl. ſchwach. 3) ôr, ôres, dat.
ôre; pl. ſchwach. 4) wange iſt fem. 5) die ſchwachen
pl. betten, leiden von bett, leid fallen jetzt hierher.
Neuhochdeutſche Anomala.
1) vâter, brûder, ſchwâger declinieren regelmäßig ſtark
nach der vierten (wie acker); mutter, tochter machen
den ſg. unveränderlich, den pl. umlautend mütter,
töchter (da ſonſt die vierte weibl. keine bildungen
-er kennt). ſchweſter und ſchwîger, im ſg. indecl.,
gehen, weil ſie im pl. nicht umlauten können, ſchwach.
2) mann, mannes, manne (oder mann) pl. mannen (in
der bedeutung von vaſallen) gewöhnlich männer.
Dieſe einſchiebung des urſprünglich neutralen plurals
-er erleiden noch folg. maſc.: geiſt, geiſier; gott,
götter; dorn, dörner; rand, ränder; halm, hälmer;
ort, örter; wald, wälder; leib, leiber; ſtrauch, ſträu-
cher; die comp. mit -thûm, irrthum, irrthuͤmer etc.
Theils waren ſie ehdem neutra, theils ſcheinen ſie
falſchverſtandne analogie.
Neuniederländiſches ſubſtantivum.
Starkes und ſchwaches maſculinum.
beiſpiele: ſtên pl. ſtên-en hân pl. hân-en
ſtên-s ſtên-en hân-s hân-en
ſtên ſtên-en hân hân-en
ſtên ſtên-en hân hân-en
1) die vormahls ſtarken maſc. bilden den ſing. wie ſonſt,
den pl. aber ſchwach; a) einfache wörter: ârd (genus)
arm (brachium) balk (trabs) barm (ſinus) bêr (urfus)
berg (mons) bôm (arbor) buik (venter) dâg (dies) dank
(gratiae) dans (chorea) dief (fur) diſch (menſa) dôd
(mors) drank (potus) dwerg (nanus) êd (jusj.) gang
(greſſus) gaſt (hoſpes) gêſt (ſpiritus) glans (ſplendor)
god (Deus) grond (fundus) halm (ſtipula) hals (collum)
hart (cervus) helm (galea) hoed (pileus) hôf (hortus)
hond (canis) hôp (cumulus) kam (pecten) kelk (calix)
Y y
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/731>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.