und darnach: dil, sil, vol, spar, ber, ster, wer, spor. Nach m und n fällt es nur im nom. sg. weg, nicht in den übrigen casus, weil mn oder nn mislauten würde. Die älteren dichter hegen es hier auch noch im nom. sg. Wolfr. namentlich gebraucht name (nomen) geschieden von nam (cepit); die strengmittelh. decl. lautet aber:
nam
pl. nam-en
van
pl. van-en
nam-en
nam-en
van-en
van-en
nam-en
nam-en
van-en
van-en
nam-en
nam-en
van-en
van-en
ebenso gehen: ham, an, han, swan, ron; spätere denkmäh- ler gestatten sich zuweilen den dat. vanne, vanen (im Tit. auf manne gereimt). wozu theils der nom. van, theils die richtig kurze aussprache des a in vanen (beinahe van'n) verleitete; doch findet sich kein analoges aune, swanne, ronne. MehrGlbige bildungen -en mit stummen e (also langer erster silbe) namentlich chrislen, heiden (alth. chri- stano, heidano) können entw. nach van gehen, pl. chri- stenen, heidenen, oder (wie die starken subst. meiden, woken im dat. pl.) das flexions -en überall wegwerfen, in welchem falle sie ganz indeclinabel alle casus dem nom. sg. gleichmachen, (dies darf nicht verleiten, sie für stark zu halten, denn nie gilt der gen. heidens, chri- stens). -- 2) nach t fällt das stumme e nicht regelmäßig weg, sondern nur ausnahmsweise bisweilen im nom. sg. als: bot, tot, schat, rit statt bote, tote, schate, rite; in den übrigen casus aber boten etc. kein botn. -- 3) das tonlose (unstumme) e muß immer bleiben und buol, man f. buole, mane wären fehlerhaft; aus glei- chem grunde einsidel, gevater statt einsidele, gevatere. -- 4) umlaut in dieser decl. zeigt die alth. zweite decl. an, z. b. recke, einhürne, schenke ein hreckjo, einhurnjo, scenkjo; da sich neben vol (Parc. 132b M. S. 2, 152b troj. 110b) vül (M. S. 1, 80. Vreiberc 16c) findet, mag auch ein alth. vuljo neben volo behauptet werden.
*) Wolsr. gebraucht kol auf obige weise als schw. masc. (Parc. 48b 111b Wilh. 2, 129a); andere als starkes neutr. (Wigal. 281.) oder st. masc. (a. wäld. 3, 176.); der nom. sg. kol stimmt zu ellen dreien fällen.
II. mittelh. ſubſt. ſchwaches maſculinum.
kol *)
pl. kol-n
ar
pl. ar-n
kol-n
kol-n
ar-n
ar-n
kol-n
kol-n
ar-n
ar-n
kol-n
kol-n
ar-n
ar-n
und darnach: dil, ſil, vol, ſpar, bër, ſtër, wër, ſpor. Nach m und n fällt es nur im nom. ſg. weg, nicht in den übrigen caſus, weil mn oder nn mislauten würde. Die älteren dichter hegen es hier auch noch im nom. ſg. Wolfr. namentlich gebraucht name (nomen) geſchieden von nam (cepit); die ſtrengmittelh. decl. lautet aber:
nam
pl. nam-en
van
pl. van-en
nam-en
nam-en
van-en
van-en
nam-en
nam-en
van-en
van-en
nam-en
nam-en
van-en
van-en
ebenſo gehen: ham, an, han, ſwan, ron; ſpätere denkmäh- ler geſtatten ſich zuweilen den dat. vanne, vanen (im Tit. auf manne gereimt). wozu theils der nom. van, theils die richtig kurze ausſprache des a in vanen (beinahe van’n) verleitete; doch findet ſich kein analoges aune, ſwanne, ronne. MehrGlbige bildungen -en mit ſtummen e (alſo langer erſter ſilbe) namentlich chriſlen, heiden (alth. chri- ſtano, heidano) können entw. nach van gehen, pl. chri- ſtenen, heidenen, oder (wie die ſtarken ſubſt. meiden, woken im dat. pl.) das flexions -en überall wegwerfen, in welchem falle ſie ganz indeclinabel alle caſus dem nom. ſg. gleichmachen, (dies darf nicht verleiten, ſie für ſtark zu halten, denn nie gilt der gen. heidens, chri- ſtens). — 2) nach t fällt das ſtumme e nicht regelmäßig weg, ſondern nur ausnahmsweiſe bisweilen im nom. ſg. als: bot, tot, ſchat, rit ſtatt bote, tote, ſchate, rite; in den übrigen caſus aber boten etc. kein botn. — 3) das tonloſe (unſtumme) e muß immer bleiben und buol, mân f. buole, mâne wären fehlerhaft; aus glei- chem grunde einſidel, gevater ſtatt einſidele, gevatere. — 4) umlaut in dieſer decl. zeigt die alth. zweite decl. an, z. b. recke, einhürne, ſchenke ein hreckjo, einhurnjo, ſcenkjo; da ſich neben vol (Parc. 132b M. S. 2, 152b troj. 110b) vül (M. S. 1, 80. Vrîbërc 16c) findet, mag auch ein alth. vuljo neben volo behauptet werden.
*) Wolſr. gebraucht kol auf obige weiſe als ſchw. maſc. (Parc. 48b 111b Wilh. 2, 129a); andere als ſtarkes neutr. (Wigal. 281.) oder ſt. maſc. (a. wäld. 3, 176.); der nom. ſg. kol ſtimmt zu ellen dreien fällen.
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II. mittelh. ſubſt. ſchwaches maſculinum.
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kol-n kol-n ar-n ar-n
kol-n kol-n ar-n ar-n
kol-n kol-n ar-n ar-n
und darnach: dil, ſil, vol, ſpar, bër, ſtër, wër, ſpor.
Nach m und n fällt es nur im nom. ſg. weg, nicht in
den übrigen caſus, weil mn oder nn mislauten würde.
Die älteren dichter hegen es hier auch noch im nom. ſg.
Wolfr. namentlich gebraucht name (nomen) geſchieden
von nam (cepit); die ſtrengmittelh. decl. lautet aber:
nam pl. nam-en van pl. van-en
nam-en nam-en van-en van-en
nam-en nam-en van-en van-en
nam-en nam-en van-en van-en
ebenſo gehen: ham, an, han, ſwan, ron; ſpätere denkmäh-
ler geſtatten ſich zuweilen den dat. vanne, vanen (im Tit.
auf manne gereimt). wozu theils der nom. van, theils die
richtig kurze ausſprache des a in vanen (beinahe van’n)
verleitete; doch findet ſich kein analoges aune, ſwanne,
ronne. MehrGlbige bildungen -en mit ſtummen e (alſo
langer erſter ſilbe) namentlich chriſlen, heiden (alth. chri-
ſtano, heidano) können entw. nach van gehen, pl. chri-
ſtenen, heidenen, oder (wie die ſtarken ſubſt. meiden,
woken im dat. pl.) das flexions -en überall wegwerfen,
in welchem falle ſie ganz indeclinabel alle caſus dem
nom. ſg. gleichmachen, (dies darf nicht verleiten, ſie für
ſtark zu halten, denn nie gilt der gen. heidens, chri-
ſtens). — 2) nach t fällt das ſtumme e nicht regelmäßig
weg, ſondern nur ausnahmsweiſe bisweilen im nom.
ſg. als: bot, tot, ſchat, rit ſtatt bote, tote, ſchate, rite;
in den übrigen caſus aber boten etc. kein botn. —
3) das tonloſe (unſtumme) e muß immer bleiben und
buol, mân f. buole, mâne wären fehlerhaft; aus glei-
chem grunde einſidel, gevater ſtatt einſidele, gevatere. —
4) umlaut in dieſer decl. zeigt die alth. zweite decl. an,
z. b. recke, einhürne, ſchenke ein hreckjo, einhurnjo,
ſcenkjo; da ſich neben vol (Parc. 132b M. S. 2, 152b
troj. 110b) vül (M. S. 1, 80. Vrîbërc 16c) findet, mag auch
ein alth. vuljo neben volo behauptet werden.
*) Wolſr. gebraucht kol auf obige weiſe als ſchw. maſc.
(Parc. 48b 111b Wilh. 2, 129a); andere als ſtarkes neutr.
(Wigal. 281.) oder ſt. maſc. (a. wäld. 3, 176.); der nom.
ſg. kol ſtimmt zu ellen dreien fällen.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/709>, abgerufen am 22.11.2024.
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