II. angels. subst. starkes neutr. erste u. zw. decl.
raculum) väter (aqua). -- 3) mit -od, ed, et: heafod (caput) heired (familia) hundred (centuria) veofod (al- tare) liget (fulmen). -- 4) die mit -h werfen dieses im gen. und dat. gerne fort, als: feoh (pecunia) gen. feos dat. feo; pleoh (periculum) gen. pleos, dat. pleo; theoh (femur) gen. theos, dat. theo; feorh (vita) gen. feores, dat. feore (vgl. masc. erste decl. no. 7.) -- 4) auf -v und o: cneov, cneoves (genu) treov, treoves (arbor) melo, meleves (farina) ealo (cerevisia) gen. ealeves; searo (insidiae) gen. pl. searva; vielleicht auch beado, beadves (bellum).
Anmerkungen: 1) den pl. auf -u machen a) wie im alts. die kurzsilbigen wörter, es heißt: bacu, badhu, bredu, brimu, brocu, fasu, fatu, fnadu, geatu, glasu, grinu, hlidhu, hofu, scipu, tvigu (auch tviggu); hinge- gen bearn, hors, leodh, leaf, scaep, taun, veif etc. Das von Lye angeführte banu (ossa) wäre hiernach falsch und in ban zu beßern. b) die bildungen mit -el, en, er: setlu, tunglu, nytenu, volcnu, fedheru, ledheru, väteru etc.; seltner findet sich daneben setel (throni) tungel (sidera) väter (aquae). g) auch die andern mehrsilbigen, z. b. veofodu (altaria) heafdu (capita). d) die mit den vor- silben ge- und be- zus. gesetzten, obgleich ihre wur- zelsilbe kurz ist, z. b. gebodu (mandata) bebodu (id.) genipu (tenebrae) vom sg. gebod, bebod, genip. -- 2) die wörter äg, cealf, cild, lamb schieben im pl. (wie die alth. anomalie) ein er ein und haben dann die en- dung -u: ägeru oder ägru (ova) gen. ägra, dat. ägrum; ebenso cealfru (vituli) cildru (infantes) lambru (agni). Das analoge hrydheru (armenta) hat auch im sg. hrydh- er, hrydheres und geht ganz regelmäßig, wie wäter.
Starkes neutrum. zweite declination.
beispiel: reic-e
pl. reic-u
reic-es
reic-a
reic-e
reic-um
reic-e
reic-u
so gehen; inne (domus) vite (supplicium) yrfe (heredi- tas), diminutiva auf -incle, besonders comp. mit ge-: gemaere (limes) gelaete (exitus) getimbre (aedificium) etc., im ganzen ist diese decl. hier ärmer, als in den übri- gen sprachen, deshalb, weil viele wörter mit abwerfung des bildungs-e in die erste übertreten. So gilt nicht mehr denne (cubile) pl. dennu; cynne (genus) pl. cynnu;
II. angelſ. ſubſt. ſtarkes neutr. erſte u. zw. decl.
raculum) väter (aqua). — 3) mit -od, ed, et: heáfod (caput) hîred (familia) hundred (centuria) vëofod (al- tare) liget (fulmen). — 4) die mit -h werfen dieſes im gen. und dat. gerne fort, als: fëoh (pecunia) gen. fëos dat. fëo; plëoh (periculum) gen. plëos, dat. plëo; þëoh (femur) gen. þëos, dat. þëo; fëorh (vita) gen. fëores, dat. fëore (vgl. maſc. erſte decl. no. 7.) — 4) auf -v und o: cnëóv, cnëóves (genu) trëóv, trëóves (arbor) mëlo, mëleves (farina) ëalo (cereviſia) gen. ëaleves; ſëaro (inſidiae) gen. pl. ſëarva; vielleicht auch bëado, bëadves (bellum).
Anmerkungen: 1) den pl. auf -u machen α) wie im altſ. die kurzſilbigen wörter, es heißt: bacu, badhu, brëdu, brimu, brocu, faſu, fatu, fnadu, gëatu, glaſu, grinu, hlidhu, hofu, ſcipu, tvigu (auch tviggu); hinge- gen bëarn, hors, lëódh, lëáf, ſcæp, tûn, vîf etc. Das von Lye angeführte bânu (oſſa) wäre hiernach falſch und in bân zu beßern. β) die bildungen mit -el, en, er: ſëtlu, tunglu, nŷtenu, volcnu, fëdheru, lëdheru, väteru etc.; ſeltner findet ſich daneben ſëtel (throni) tungel (ſidera) väter (aquae). γ) auch die andern mehrſilbigen, z. b. vëofodu (altaria) heáfdu (capita). δ) die mit den vor- ſilben ge- und be- zuſ. geſetzten, obgleich ihre wur- zelſilbe kurz iſt, z. b. gebodu (mandata) bebodu (id.) genipu (tenebrae) vom ſg. gebod, bebod, genip. — 2) die wörter äg, cëalf, cild, lamb ſchieben im pl. (wie die alth. anomalie) ein er ein und haben dann die en- dung -u: ägeru oder ägru (ova) gen. ägra, dat. ägrum; ebenſo cëalfru (vituli) cildru (infantes) lambru (agni). Das analoge hrydheru (armenta) hat auch im ſg. hrydh- er, hrydheres und geht ganz regelmäßig, wie wäter.
Starkes neutrum. zweite declination.
beiſpiel: rîc-e
pl. rîc-u
rîc-es
rîc-a
rîc-e
rîc-um
rîc-e
rîc-u
ſo gehen; inne (domus) vite (ſupplicium) yrfe (heredi- tas), diminutiva auf -incle, beſonders comp. mit ge-: gemære (limes) gelæte (exitus) getimbre (aedificium) etc., im ganzen iſt dieſe decl. hier ärmer, als in den übri- gen ſprachen, deshalb, weil viele wörter mit abwerfung des bildungs-e in die erſte übertreten. So gilt nicht mehr denne (cubile) pl. dennu; cynne (genus) pl. cynnu;
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[644/0670]
II. angelſ. ſubſt. ſtarkes neutr. erſte u. zw. decl.
raculum) väter (aqua). — 3) mit -od, ed, et: heáfod
(caput) hîred (familia) hundred (centuria) vëofod (al-
tare) liget (fulmen). — 4) die mit -h werfen dieſes im
gen. und dat. gerne fort, als: fëoh (pecunia) gen. fëos
dat. fëo; plëoh (periculum) gen. plëos, dat. plëo; þëoh
(femur) gen. þëos, dat. þëo; fëorh (vita) gen. fëores,
dat. fëore (vgl. maſc. erſte decl. no. 7.) — 4) auf -v
und o: cnëóv, cnëóves (genu) trëóv, trëóves (arbor)
mëlo, mëleves (farina) ëalo (cereviſia) gen. ëaleves; ſëaro
(inſidiae) gen. pl. ſëarva; vielleicht auch bëado, bëadves
(bellum).
Anmerkungen: 1) den pl. auf -u machen α) wie im
altſ. die kurzſilbigen wörter, es heißt: bacu, badhu,
brëdu, brimu, brocu, faſu, fatu, fnadu, gëatu, glaſu,
grinu, hlidhu, hofu, ſcipu, tvigu (auch tviggu); hinge-
gen bëarn, hors, lëódh, lëáf, ſcæp, tûn, vîf etc. Das
von Lye angeführte bânu (oſſa) wäre hiernach falſch
und in bân zu beßern. β) die bildungen mit -el, en, er:
ſëtlu, tunglu, nŷtenu, volcnu, fëdheru, lëdheru, väteru etc.;
ſeltner findet ſich daneben ſëtel (throni) tungel (ſidera)
väter (aquae). γ) auch die andern mehrſilbigen, z. b.
vëofodu (altaria) heáfdu (capita). δ) die mit den vor-
ſilben ge- und be- zuſ. geſetzten, obgleich ihre wur-
zelſilbe kurz iſt, z. b. gebodu (mandata) bebodu (id.)
genipu (tenebrae) vom ſg. gebod, bebod, genip. — 2)
die wörter äg, cëalf, cild, lamb ſchieben im pl. (wie
die alth. anomalie) ein er ein und haben dann die en-
dung -u: ägeru oder ägru (ova) gen. ägra, dat. ägrum;
ebenſo cëalfru (vituli) cildru (infantes) lambru (agni).
Das analoge hrydheru (armenta) hat auch im ſg. hrydh-
er, hrydheres und geht ganz regelmäßig, wie wäter.
Starkes neutrum. zweite declination.
beiſpiel: rîc-e pl. rîc-u
rîc-es rîc-a
rîc-e rîc-um
rîc-e rîc-u
ſo gehen; inne (domus) vite (ſupplicium) yrfe (heredi-
tas), diminutiva auf -incle, beſonders comp. mit ge-:
gemære (limes) gelæte (exitus) getimbre (aedificium) etc.,
im ganzen iſt dieſe decl. hier ärmer, als in den übri-
gen ſprachen, deshalb, weil viele wörter mit abwerfung
des bildungs-e in die erſte übertreten. So gilt nicht
mehr denne (cubile) pl. dennu; cynne (genus) pl. cynnu;
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/670>, abgerufen am 22.11.2024.
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