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Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1819.

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Bald ist er eingehohlt und schnell umringt.
Wir heißen um ihn lenken, doch er will nicht,
Und faßt sein Mädchen mit der linken Hand,
Das blanke Eisen in der Rechten schwingend. --
Begehrt ihr was, erhab'ne Frau?

(Sappho winkt ihm fortzufahren.)
Landmann.
Nun denn,
Und schwingt das Eisen drohend gegen uns;
Bis nur ein Ruderschlag, der ihm gegolten,
Das kleine Mädchen an die Stirne trifft.

(Sappho verhüllt sich die Augen mit der Hand.)
Landmann.
Sie sinkt, er faßt sie in die Arme, wir,
Den Augenblick benützend, rasch an Bord,
Und greifen ihn und bringen ihn zurück.
Sie steigen schon an's Land. Seht ihr die Beyden?
Das kleine Mädchen wankt noch taumelnd --
Sappho.
Ha,
Nicht hierher!
Rhamnes.
Wohin sonst? Sie kommen schon.
Sappho.
Wer rettet mich vor seinem Anblick? -- Mädchen! --
Du, Aphrodite, schütze deine Magd!

(sie eilt dem Hintergrunde zu und umklammert den Altar,
ihre Dienerinnen stehen rings um sie her.)

Bald iſt er eingehohlt und ſchnell umringt.
Wir heißen um ihn lenken, doch er will nicht,
Und faßt ſein Mädchen mit der linken Hand,
Das blanke Eiſen in der Rechten ſchwingend. —
Begehrt ihr was, erhab'ne Frau?

(Sappho winkt ihm fortzufahren.)
Landmann.
Nun denn,
Und ſchwingt das Eiſen drohend gegen uns;
Bis nur ein Ruderſchlag, der ihm gegolten,
Das kleine Mädchen an die Stirne trifft.

(Sappho verhüllt ſich die Augen mit der Hand.)
Landmann.
Sie ſinkt, er faßt ſie in die Arme, wir,
Den Augenblick benützend, raſch an Bord,
Und greifen ihn und bringen ihn zurück.
Sie ſteigen ſchon an's Land. Seht ihr die Beyden?
Das kleine Mädchen wankt noch taumelnd —
Sappho.
Ha,
Nicht hierher!
Rhamnes.
Wohin ſonſt? Sie kommen ſchon.
Sappho.
Wer rettet mich vor ſeinem Anblick? — Mädchen! —
Du, Aphrodite, ſchütze deine Magd!

(ſie eilt dem Hintergrunde zu und umklammert den Altar,
ihre Dienerinnen ſtehen rings um ſie her.)

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[102/0112] Bald iſt er eingehohlt und ſchnell umringt. Wir heißen um ihn lenken, doch er will nicht, Und faßt ſein Mädchen mit der linken Hand, Das blanke Eiſen in der Rechten ſchwingend. — Begehrt ihr was, erhab'ne Frau? (Sappho winkt ihm fortzufahren.) Landmann. Nun denn, Und ſchwingt das Eiſen drohend gegen uns; Bis nur ein Ruderſchlag, der ihm gegolten, Das kleine Mädchen an die Stirne trifft. (Sappho verhüllt ſich die Augen mit der Hand.) Landmann. Sie ſinkt, er faßt ſie in die Arme, wir, Den Augenblick benützend, raſch an Bord, Und greifen ihn und bringen ihn zurück. Sie ſteigen ſchon an's Land. Seht ihr die Beyden? Das kleine Mädchen wankt noch taumelnd — Sappho. Ha, Nicht hierher! Rhamnes. Wohin ſonſt? Sie kommen ſchon. Sappho. Wer rettet mich vor ſeinem Anblick? — Mädchen! — Du, Aphrodite, ſchütze deine Magd! (ſie eilt dem Hintergrunde zu und umklammert den Altar, ihre Dienerinnen ſtehen rings um ſie her.)

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Zitationshilfe: Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1819, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_sappho_1819/112>, abgerufen am 28.11.2024.