Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1819. Rhamnes. Zu Worten ist nicht Zeit! Geh nur! Das ganze Haus erwache, eile, rette! Eucharis. Was mag das seyn? (die Stufen hinauf.) Rhamnes. Ich kann nicht mehr! -- Verräther! Frohlocket nicht! des Meeres fromme Götter Sie rächen gern so abscheuwürd'ge That! (es kommen nach und nach mehrere Diener.) Eilt schnell hinab in's Thal, weckt die Bewohner, Gebt laut der Noth, des Hülfeflehens Zeichen, O fragt nicht! Fort! und laßt den Nothruf tönen! (Diener ab.) Achter Auftritt. Sappho. Vorige. Sappho. Welch Schreckenslaut rönt durch die stille Nacht, Und greift dem Schlafverscheucher, Kummer, in sein Amt? Wer hat hier noch zu klagen außer mir? Rhamnes. Ich, o Gebretherinn! Rhamnes. Zu Worten iſt nicht Zeit! Geh nur! Das ganze Haus erwache, eile, rette! Eucharis. Was mag das ſeyn? (die Stufen hinauf.) Rhamnes. Ich kann nicht mehr! — Verräther! Frohlocket nicht! des Meeres fromme Götter Sie rächen gern ſo abſcheuwürd'ge That! (es kommen nach und nach mehrere Diener.) Eilt ſchnell hinab in's Thal, weckt die Bewohner, Gebt laut der Noth, des Hülfeflehens Zeichen, O fragt nicht! Fort! und laßt den Nothruf tönen! (Diener ab.) Achter Auftritt. Sappho. Vorige. Sappho. Welch Schreckenslaut rönt durch die ſtille Nacht, Und greift dem Schlafverſcheucher, Kummer, in ſein Amt? Wer hat hier noch zu klagen außer mir? Rhamnes. Ich, o Gebretherinn! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0103" n="93"/> <sp who="#RHA"> <speaker><hi rendition="#g">Rhamnes</hi>.</speaker><lb/> <p>Zu Worten iſt nicht Zeit! Geh nur!<lb/> Das ganze Haus erwache, eile, rette!</p> </sp><lb/> <sp who="#EUC"> <speaker><hi rendition="#g">Eucharis</hi>.</speaker><lb/> <p>Was mag das ſeyn?</p><lb/> <stage>(die Stufen hinauf.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#RHA"> <speaker><hi rendition="#g">Rhamnes</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich kann nicht mehr! — Verräther!<lb/> Frohlocket nicht! des Meeres fromme Götter<lb/> Sie rächen gern ſo abſcheuwürd'ge That!</p><lb/> <stage>(es kommen nach und nach mehrere Diener.)</stage><lb/> <p>Eilt ſchnell hinab in's Thal, weckt die Bewohner,<lb/> Gebt laut der Noth, des Hülfeflehens Zeichen,<lb/> O fragt nicht! Fort! und laßt den Nothruf tönen!</p><lb/> <stage>(Diener ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Achter Auftritt</hi>.</head><lb/> <castList> <castItem> <role><hi rendition="#g">Sappho</hi>.</role> <role><hi rendition="#g">Vorige</hi>.</role> </castItem> </castList><lb/> <sp who="#SAP"> <speaker><hi rendition="#g">Sappho</hi>.</speaker><lb/> <p>Welch Schreckenslaut rönt durch die ſtille Nacht,<lb/> Und greift dem Schlafverſcheucher, Kummer, in ſein<lb/> Amt?<lb/> Wer hat hier noch zu klagen außer mir?</p> </sp><lb/> <sp who="#RHA"> <speaker><hi rendition="#g">Rhamnes</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich, o Gebretherinn!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0103]
Rhamnes.
Zu Worten iſt nicht Zeit! Geh nur!
Das ganze Haus erwache, eile, rette!
Eucharis.
Was mag das ſeyn?
(die Stufen hinauf.)
Rhamnes.
Ich kann nicht mehr! — Verräther!
Frohlocket nicht! des Meeres fromme Götter
Sie rächen gern ſo abſcheuwürd'ge That!
(es kommen nach und nach mehrere Diener.)
Eilt ſchnell hinab in's Thal, weckt die Bewohner,
Gebt laut der Noth, des Hülfeflehens Zeichen,
O fragt nicht! Fort! und laßt den Nothruf tönen!
(Diener ab.)
Achter Auftritt.
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Sappho.
Welch Schreckenslaut rönt durch die ſtille Nacht,
Und greift dem Schlafverſcheucher, Kummer, in ſein
Amt?
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Zitationshilfe: | Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Wien, 1819, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_sappho_1819/103>, abgerufen am 15.08.2024. |