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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Gedichte.
Bleibet in dem vollen Garten/
Da die Töpff mit Fleisch| gefüllt/
Was! wolt ihr auf Paran warten
Wo der Than den Hunger stillt?
Bleibet bey den vollen Brüsten/
Und verlaßt die leere Schoß;
Wer vertauscht um eine Wüsten
Wol ein schön geputztes Schloß?
Frost und Hitze könnt ihr finden/
Jn der Brüste Paradieß/
Flammen löschen und entzünden
Kan des Busens Silbern Vließ.
Seht wie Feur aus Eyse quillet
Heisser denn es AEthna hegt/
Doch der Brandt wird bald gestillet/
Daß sich seine Hitze legt.
Hecla heget Feur und Flammen/
Frost und Hitze reicht er dar/
Diese stehen auch beysammen
Auf der Brüste Brand-Altar.
Bald sind sie in Eyß geweltzet
Und dem Schnee in Ballen gleich/
Wenn die Hitze sie nun schmeltzet/
Sind sie am Vergnügen reich.
Und bey diesen Wechselungen
Bleibet doch die Anmuth hier/
Ja die Lust ist ungezwungen
Jn dem weissen Brust-Revier.
Drum so krönet diese Ballen/
Wo sich Lust und Anmuth regt/
Und verlaßt des Schoosses Hallen/
Die nur todtes Tauren hegt.
Schaut die Zwilling meiner Brüste/
So wie glatte Rehe stehn/
Sagt/ daß sich eur Sehnen rüste
Dieses Wild im Netz zu sehn.
Meine Brüste sind wie Trauben/
Die noch nicht zerquetschet sind/
Da-
D
Verliebte und galante Gedichte.
Bleibet in dem vollen Garten/
Da die Toͤpff mit Fleiſch| gefuͤllt/
Was! wolt ihr auf Paran warten
Wo der Than den Hunger ſtillt?
Bleibet bey den vollen Bruͤſten/
Und verlaßt die leere Schoß;
Wer vertauſcht um eine Wuͤſten
Wol ein ſchoͤn geputztes Schloß?
Froſt und Hitze koͤnnt ihr finden/
Jn der Bruͤſte Paradieß/
Flammen loͤſchen und entzuͤnden
Kan des Buſens Silbern Vließ.
Seht wie Feur aus Eyſe quillet
Heiſſer denn es Æthna hegt/
Doch der Brandt wird bald geſtillet/
Daß ſich ſeine Hitze legt.
Hecla heget Feur und Flammen/
Froſt und Hitze reicht er dar/
Dieſe ſtehen auch beyſammen
Auf der Bruͤſte Brand-Altar.
Bald ſind ſie in Eyß geweltzet
Und dem Schnee in Ballen gleich/
Wenn die Hitze ſie nun ſchmeltzet/
Sind ſie am Vergnuͤgen reich.
Und bey dieſen Wechſelungen
Bleibet doch die Anmuth hier/
Ja die Luſt iſt ungezwungen
Jn dem weiſſen Bruſt-Revier.
Drum ſo kroͤnet dieſe Ballen/
Wo ſich Luſt und Anmuth regt/
Und verlaßt des Schooſſes Hallen/
Die nur todtes Tauren hegt.
Schaut die Zwilling meiner Bruͤſte/
So wie glatte Rehe ſtehn/
Sagt/ daß ſich eur Sehnen ruͤſte
Dieſes Wild im Netz zu ſehn.
Meine Bruͤſte ſind wie Trauben/
Die noch nicht zerquetſchet ſind/
Da-
D
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[49/0067] Verliebte und galante Gedichte. Bleibet in dem vollen Garten/ Da die Toͤpff mit Fleiſch| gefuͤllt/ Was! wolt ihr auf Paran warten Wo der Than den Hunger ſtillt? Bleibet bey den vollen Bruͤſten/ Und verlaßt die leere Schoß; Wer vertauſcht um eine Wuͤſten Wol ein ſchoͤn geputztes Schloß? Froſt und Hitze koͤnnt ihr finden/ Jn der Bruͤſte Paradieß/ Flammen loͤſchen und entzuͤnden Kan des Buſens Silbern Vließ. Seht wie Feur aus Eyſe quillet Heiſſer denn es Æthna hegt/ Doch der Brandt wird bald geſtillet/ Daß ſich ſeine Hitze legt. Hecla heget Feur und Flammen/ Froſt und Hitze reicht er dar/ Dieſe ſtehen auch beyſammen Auf der Bruͤſte Brand-Altar. Bald ſind ſie in Eyß geweltzet Und dem Schnee in Ballen gleich/ Wenn die Hitze ſie nun ſchmeltzet/ Sind ſie am Vergnuͤgen reich. Und bey dieſen Wechſelungen Bleibet doch die Anmuth hier/ Ja die Luſt iſt ungezwungen Jn dem weiſſen Bruſt-Revier. Drum ſo kroͤnet dieſe Ballen/ Wo ſich Luſt und Anmuth regt/ Und verlaßt des Schooſſes Hallen/ Die nur todtes Tauren hegt. Schaut die Zwilling meiner Bruͤſte/ So wie glatte Rehe ſtehn/ Sagt/ daß ſich eur Sehnen ruͤſte Dieſes Wild im Netz zu ſehn. Meine Bruͤſte ſind wie Trauben/ Die noch nicht zerquetſchet ſind/ Da- D

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/67>, abgerufen am 22.11.2024.