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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Vermischte Gedichte.


Meinen Kasten thut sich auf/ und läst was Rares sehn/
Hier kommt Cupido her die Gräntzen zu beziehen/
Damit sein grosses Reich mög ohne Abbruch stehn/
Viel Menschen folgen ihm die seinen Pfeil nicht fliehen.
Jhr lieben Leute schaut einmahl
Wie viel von euch in dieser Zahl.
Schöne Rarität/ schöne Spiele-Werckeetc.


Vor andern aber kommt Herr Binnius hervor/
Der an der rechten Hand die Jungfer Gräntzin führet:
Sie treten beyderseits vor andern hoch empor
Weil Braut und Bräutigam die ehre so gebühret.
Sie scheinen beyde recht vergnügt
Daß sie die Liebe hat besiegt.
Schöne Rarität/ schöne Spiele-Werckeetc.


Ey sehet doch/ dort sitzt die schöne Katze Bricks
Am Tage Briccii/ und putzt die fette Nasen/
Wie lecket sie das Maul/ und wünscht darzu viel Glücks
Der neuen Jungfer Brant/ die ihr von Fisch und Haasen
Viel gute Bißgen vorgelegt/
Auch sie geströpelt und gehegt.
Schöne Rarität/ schöne Spiele-Werckeetc.


Gebt weiter Achtung drauf! nun ändert sich das Spiel;
Seht/ hier kommt Adam her mit einer Staats-Paruque,
Die zu Berlin gemacht. Dort lieget an dem Nil
Die grosse Stadt Tyrol mit ihrer güldnen Brücke.
Die Eva kommt mit einem Zopff/
Und der Fontange auf dem Kopff.
Schöne Rarität/ schöne Spiele-Werckeetc.


Hier ziehet Cain gleich mit einer Flinten auf/
Und Nimrod folgt ihm nach mit seiner Tobacks-Pfeiffen/
Dort in dem Winckel liegt des Esau Büchsen Lauff/
Nicht weit davon ein Stück Venetianscher Seiffen/
Die
Vermiſchte Gedichte.


Meinen Kaſten thut ſich auf/ und laͤſt was Rares ſehn/
Hier kommt Cupido her die Graͤntzen zu beziehen/
Damit ſein groſſes Reich moͤg ohne Abbruch ſtehn/
Viel Menſchen folgen ihm die ſeinen Pfeil nicht fliehen.
Jhr lieben Leute ſchaut einmahl
Wie viel von euch in dieſer Zahl.
Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc.


Vor andern aber kommt Herr Binnius hervor/
Der an der rechten Hand die Jungfer Graͤntzin fuͤhret:
Sie treten beyderſeits vor andern hoch empor
Weil Braut und Braͤutigam die ehre ſo gebuͤhret.
Sie ſcheinen beyde recht vergnuͤgt
Daß ſie die Liebe hat beſiegt.
Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc.


Ey ſehet doch/ dort ſitzt die ſchoͤne Katze Bricks
Am Tage Briccii/ und putzt die fette Naſen/
Wie lecket ſie das Maul/ und wuͤnſcht darzu viel Gluͤcks
Der neuen Jungfer Brant/ die ihr von Fiſch und Haaſen
Viel gute Bißgen vorgelegt/
Auch ſie geſtroͤpelt und gehegt.
Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc.


Gebt weiter Achtung drauf! nun aͤndert ſich das Spiel;
Seht/ hier kommt Adam her mit einer Staats-Paruque,
Die zu Berlin gemacht. Dort lieget an dem Nil
Die groſſe Stadt Tyrol mit ihrer guͤldnen Bruͤcke.
Die Eva kommt mit einem Zopff/
Und der Fontange auf dem Kopff.
Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc.


Hier ziehet Cain gleich mit einer Flinten auf/
Und Nimrod folgt ihm nach mit ſeiner Tobacks-Pfeiffen/
Dort in dem Winckel liegt des Eſau Buͤchſen Lauff/
Nicht weit davon ein Stuͤck Venetianſcher Seiffen/
Die
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[415/0433] Vermiſchte Gedichte. Meinen Kaſten thut ſich auf/ und laͤſt was Rares ſehn/ Hier kommt Cupido her die Graͤntzen zu beziehen/ Damit ſein groſſes Reich moͤg ohne Abbruch ſtehn/ Viel Menſchen folgen ihm die ſeinen Pfeil nicht fliehen. Jhr lieben Leute ſchaut einmahl Wie viel von euch in dieſer Zahl. Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc. Vor andern aber kommt Herr Binnius hervor/ Der an der rechten Hand die Jungfer Graͤntzin fuͤhret: Sie treten beyderſeits vor andern hoch empor Weil Braut und Braͤutigam die ehre ſo gebuͤhret. Sie ſcheinen beyde recht vergnuͤgt Daß ſie die Liebe hat beſiegt. Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc. Ey ſehet doch/ dort ſitzt die ſchoͤne Katze Bricks Am Tage Briccii/ und putzt die fette Naſen/ Wie lecket ſie das Maul/ und wuͤnſcht darzu viel Gluͤcks Der neuen Jungfer Brant/ die ihr von Fiſch und Haaſen Viel gute Bißgen vorgelegt/ Auch ſie geſtroͤpelt und gehegt. Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc. Gebt weiter Achtung drauf! nun aͤndert ſich das Spiel; Seht/ hier kommt Adam her mit einer Staats-Paruque, Die zu Berlin gemacht. Dort lieget an dem Nil Die groſſe Stadt Tyrol mit ihrer guͤldnen Bruͤcke. Die Eva kommt mit einem Zopff/ Und der Fontange auf dem Kopff. Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc. Hier ziehet Cain gleich mit einer Flinten auf/ Und Nimrod folgt ihm nach mit ſeiner Tobacks-Pfeiffen/ Dort in dem Winckel liegt des Eſau Buͤchſen Lauff/ Nicht weit davon ein Stuͤck Venetianſcher Seiffen/ Die

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/433>, abgerufen am 24.11.2024.