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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Arien.

So sage ich denn gute Nacht
Der Welt und ihren falschen Freuden/
Womit sie will die Sinnen weiden/
Dasselbe wird von mir verlacht.
Mein Ohr ist taub die Lieder anzuhören/
Damit sie denckt mein Hertze zu bethören.

Er verlanget nach der Nacht.

Brich doch an du dunckles Wesen!
Eile fort du schwartze Nacht!
Die mich vor sich auserlesen
Jst auf meine Lust bedacht.
Jhr Lichter an den Himmels-Bühnen
Solt uns zu Hochzeits-Fackeln dienen.

Schwärtzet euch ihr hellen Lüffte/
Zieht den weissen Schimmer ein/
Scharrt uns in die Feder Grüffte/
Und last uns verknüpffet seyn/
Macht/ machet/ daß mit Kuß und Drücken
Die Geister sich gar bald erquicken.

Schauet wie Rosellens Brüste/
Die ein irrdisch Eden sind/
Sich erheben durch die Lüste/
So uns Amor heinte günnt.
Ach! lasset doch eur Licht verschwinden/
Jch kan mein Glück im Finstern finden.

Hört das Seuffzen/ so wir senden/
Last uns nicht vergebens flehn/
Laßt den langen Tag sich enden/
Und die Sonne untergehn/
Ach flieh' doch Tag! eilt fort ihr Schatten/
Jch will mich mit Rosellen gatten.

Verliebte und galante Arien.

So ſage ich denn gute Nacht
Der Welt und ihren falſchen Freuden/
Womit ſie will die Sinnen weiden/
Daſſelbe wird von mir verlacht.
Mein Ohr iſt taub die Lieder anzuhoͤren/
Damit ſie denckt mein Hertze zu bethoͤren.

Er verlanget nach der Nacht.

Brich doch an du dunckles Weſen!
Eile fort du ſchwartze Nacht!
Die mich vor ſich auserleſen
Jſt auf meine Luſt bedacht.
Jhr Lichter an den Himmels-Buͤhnen
Solt uns zu Hochzeits-Fackeln dienen.

Schwaͤrtzet euch ihr hellen Luͤffte/
Zieht den weiſſen Schimmer ein/
Scharrt uns in die Feder Gruͤffte/
Und laſt uns verknuͤpffet ſeyn/
Macht/ machet/ daß mit Kuß und Druͤcken
Die Geiſter ſich gar bald erquicken.

Schauet wie Roſellens Bruͤſte/
Die ein irrdiſch Eden ſind/
Sich erheben durch die Luͤſte/
So uns Amor heinte guͤnnt.
Ach! laſſet doch eur Licht verſchwinden/
Jch kan mein Gluͤck im Finſtern finden.

Hoͤrt das Seuffzen/ ſo wir ſenden/
Laſt uns nicht vergebens flehn/
Laßt den langen Tag ſich enden/
Und die Sonne untergehn/
Ach flieh’ doch Tag! eilt fort ihr Schatten/
Jch will mich mit Roſellen gatten.

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[274/0292] Verliebte und galante Arien. 6. So ſage ich denn gute Nacht Der Welt und ihren falſchen Freuden/ Womit ſie will die Sinnen weiden/ Daſſelbe wird von mir verlacht. Mein Ohr iſt taub die Lieder anzuhoͤren/ Damit ſie denckt mein Hertze zu bethoͤren. Er verlanget nach der Nacht. 1. Brich doch an du dunckles Weſen! Eile fort du ſchwartze Nacht! Die mich vor ſich auserleſen Jſt auf meine Luſt bedacht. Jhr Lichter an den Himmels-Buͤhnen Solt uns zu Hochzeits-Fackeln dienen. 2. Schwaͤrtzet euch ihr hellen Luͤffte/ Zieht den weiſſen Schimmer ein/ Scharrt uns in die Feder Gruͤffte/ Und laſt uns verknuͤpffet ſeyn/ Macht/ machet/ daß mit Kuß und Druͤcken Die Geiſter ſich gar bald erquicken. 3. Schauet wie Roſellens Bruͤſte/ Die ein irrdiſch Eden ſind/ Sich erheben durch die Luͤſte/ So uns Amor heinte guͤnnt. Ach! laſſet doch eur Licht verſchwinden/ Jch kan mein Gluͤck im Finſtern finden. 4. Hoͤrt das Seuffzen/ ſo wir ſenden/ Laſt uns nicht vergebens flehn/ Laßt den langen Tag ſich enden/ Und die Sonne untergehn/ Ach flieh’ doch Tag! eilt fort ihr Schatten/ Jch will mich mit Roſellen gatten. Er

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Zitationshilfe:	Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/292>, abgerufen am 23.11.2024.

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