Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

Bild:
<< vorherige Seite
Verliebte und galante Arien.
4.
So wie dein Auge will/ so lasse ich mich führen/
So wie ein Schiff das Steur muß lencken und regieren/
So wird mein Hertz geführt durch deiner Schönheit-Zier/
Du bist mein Seelen-Licht ich lebe bloß in dir.


Sie wünschet allezeit in ihres Liebsten
Armen zu ruhen.

Cantata.
ARIOSO.
Kan ich immer mit Vergnügen
Jn so schönen Armen liegen
Bin ich überaus beglückt.
Zwar ein angenehmes Küssen
Läst viel Süssigkeiten wissen;
Wenn man aber gantz entzückt/
Haut auf Haut zusammen drückt/
Kan ich wol die Lippen missen.
Kan ich immer mit Vergnügen
Jn so schönen Armen liegen
Bin ich überaus beglückt.
Sich umarmen
Und erwarmen
Aneinander eingeschrenckt/
Jst/ und bleibt die höchste Lust/
So die Brust
Mit Anmuth tränckt.
ARIA.
Jn dem Schertzen/ in dem Lachen/
Wenn zwey Seelen Hochzeit machen
Jst die Liebe selbst versteckt.
Was man sonst so sehr verborgen/
Wird alsdenn ohn alle Sorgen
Einen Liebsten aufgedeckt.
Jn dem Schertzen in dem Lachen/
Jst die Liebe selbst versteckt.
Jm
Verliebte und galante Arien.
4.
So wie dein Auge will/ ſo laſſe ich mich fuͤhren/
So wie ein Schiff das Steur muß lencken und regieren/
So wird mein Hertz gefuͤhrt durch deiner Schoͤnheit-Zier/
Du biſt mein Seelen-Licht ich lebe bloß in dir.


Sie wuͤnſchet allezeit in ihres Liebſten
Armen zu ruhen.

Cantata.
ARIOSO.
Kan ich immer mit Vergnuͤgen
Jn ſo ſchoͤnen Armen liegen
Bin ich uͤberaus begluͤckt.
Zwar ein angenehmes Kuͤſſen
Laͤſt viel Suͤſſigkeiten wiſſen;
Wenn man aber gantz entzuͤckt/
Haut auf Haut zuſammen druͤckt/
Kan ich wol die Lippen miſſen.
Kan ich immer mit Vergnuͤgen
Jn ſo ſchoͤnen Armen liegen
Bin ich uͤberaus begluͤckt.
Sich umarmen
Und erwarmen
Aneinander eingeſchrenckt/
Jſt/ und bleibt die hoͤchſte Luſt/
So die Bruſt
Mit Anmuth traͤnckt.
ARIA.
Jn dem Schertzen/ in dem Lachen/
Wenn zwey Seelen Hochzeit machen
Jſt die Liebe ſelbſt verſteckt.
Was man ſonſt ſo ſehr verborgen/
Wird alsdenn ohn alle Sorgen
Einen Liebſten aufgedeckt.
Jn dem Schertzen in dem Lachen/
Jſt die Liebe ſelbſt verſteckt.
Jm
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0193" n="175"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Verliebte und <hi rendition="#aq">galante Arien.</hi></hi> </fw><lb/>
            <lg n="4">
              <head> <hi rendition="#c">4.</hi> </head><lb/>
              <l>So wie dein Auge will/ &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;e ich mich fu&#x0364;hren/</l><lb/>
              <l>So wie ein Schiff das Steur muß lencken und regieren/</l><lb/>
              <l>So wird mein Hertz gefu&#x0364;hrt durch deiner Scho&#x0364;nheit-Zier/</l><lb/>
              <l>Du bi&#x017F;t mein Seelen-Licht ich lebe bloß in dir.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Sie wu&#x0364;n&#x017F;chet allezeit in ihres Lieb&#x017F;ten<lb/>
Armen zu ruhen.</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Cantata.</hi> </hi> </hi> </head><lb/>
            <lg n="1">
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ARIOSO</hi>.</hi> </hi> </head><lb/>
              <l><hi rendition="#in">K</hi>an ich immer mit Vergnu&#x0364;gen</l><lb/>
              <l>Jn &#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;nen Armen liegen</l><lb/>
              <l>Bin ich u&#x0364;beraus beglu&#x0364;ckt.</l><lb/>
              <l>Zwar ein angenehmes Ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
              <l>La&#x0364;&#x017F;t viel Su&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeiten wi&#x017F;&#x017F;en;</l><lb/>
              <l>Wenn man aber gantz entzu&#x0364;ckt/</l><lb/>
              <l>Haut auf Haut zu&#x017F;ammen dru&#x0364;ckt/</l><lb/>
              <l>Kan ich wol die Lippen mi&#x017F;&#x017F;en.</l><lb/>
              <l>Kan ich immer mit Vergnu&#x0364;gen</l><lb/>
              <l>Jn &#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;nen Armen liegen</l><lb/>
              <l>Bin ich u&#x0364;beraus beglu&#x0364;ckt.</l><lb/>
              <l>Sich umarmen</l><lb/>
              <l>Und erwarmen</l><lb/>
              <l>Aneinander einge&#x017F;chrenckt/</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t/ und bleibt die ho&#x0364;ch&#x017F;te Lu&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>So die Bru&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Mit Anmuth tra&#x0364;nckt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ARIA</hi>.</hi> </hi> </head><lb/>
              <l>Jn dem Schertzen/ in dem Lachen/</l><lb/>
              <l>Wenn zwey Seelen Hochzeit machen</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t die Liebe &#x017F;elb&#x017F;t ver&#x017F;teckt.</l><lb/>
              <l>Was man &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;o &#x017F;ehr verborgen/</l><lb/>
              <l>Wird alsdenn ohn alle Sorgen</l><lb/>
              <l>Einen Lieb&#x017F;ten aufgedeckt.</l><lb/>
              <l>Jn dem Schertzen in dem Lachen/</l><lb/>
              <l>J&#x017F;t die Liebe &#x017F;elb&#x017F;t ver&#x017F;teckt.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Jm</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0193] Verliebte und galante Arien. 4. So wie dein Auge will/ ſo laſſe ich mich fuͤhren/ So wie ein Schiff das Steur muß lencken und regieren/ So wird mein Hertz gefuͤhrt durch deiner Schoͤnheit-Zier/ Du biſt mein Seelen-Licht ich lebe bloß in dir. Sie wuͤnſchet allezeit in ihres Liebſten Armen zu ruhen. Cantata. ARIOSO. Kan ich immer mit Vergnuͤgen Jn ſo ſchoͤnen Armen liegen Bin ich uͤberaus begluͤckt. Zwar ein angenehmes Kuͤſſen Laͤſt viel Suͤſſigkeiten wiſſen; Wenn man aber gantz entzuͤckt/ Haut auf Haut zuſammen druͤckt/ Kan ich wol die Lippen miſſen. Kan ich immer mit Vergnuͤgen Jn ſo ſchoͤnen Armen liegen Bin ich uͤberaus begluͤckt. Sich umarmen Und erwarmen Aneinander eingeſchrenckt/ Jſt/ und bleibt die hoͤchſte Luſt/ So die Bruſt Mit Anmuth traͤnckt. ARIA. Jn dem Schertzen/ in dem Lachen/ Wenn zwey Seelen Hochzeit machen Jſt die Liebe ſelbſt verſteckt. Was man ſonſt ſo ſehr verborgen/ Wird alsdenn ohn alle Sorgen Einen Liebſten aufgedeckt. Jn dem Schertzen in dem Lachen/ Jſt die Liebe ſelbſt verſteckt. Jm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/193
Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/193>, abgerufen am 21.11.2024.