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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Gedichte.
Auf ihr Angesichte.

Ringel-Gedichte.

Dein Angesicht dem lichten Himmel gleichet
Das Augen-Paar mit sanfften Strahlen blitzt!
Und Titan gleich den kalten Geist erhitzt/
Das Wolcken-Feld den glatten Wangen weichet;
Es übertrifft/ des Himmels klahres Licht/
Dein Angesicht.
Der Purpur-Schein der ungeschminckten Wangen
Der sticht hinweg Aurorens Rosen-Krantz;
Das Abend-Roth verliehret Pracht und Glantz
Vor den Rubin/ damit die Lippen prangen.
Den Himmel läst nicht Obermeister seyn
Der Purpur-Schein.


Er wünschet eine Blume zu seyn.
Jhr Florens Meister-Stück/
Jhr angenehmen Rosen/
Die ihr das holde Glück
Jn Chloris Busen habt/
Daß ihr die weisse Haut
Der Marmor-Brust beschaut;
Vor welcher die Zeitlosen
Gleich als beschämet stehn.
Die euch ein warmer Schnee
Der zarten Brüste labt/
Die einen Marmor-See
Zur Kühlung bey sich sehn/
Seyd doch darauf bedacht/
Daß gleicher Blätter-Pracht
Mit euch mich hülle ein/
Daß ich mag bey euch seyn.
Euch Götter bitte ich!
Ver-
Verliebte und galante Gedichte.
Auf ihr Angeſichte.

Ringel-Gedichte.

Dein Angeſicht dem lichten Himmel gleichet
Das Augen-Paar mit ſanfften Strahlen blitzt!
Und Titan gleich den kalten Geiſt erhitzt/
Das Wolcken-Feld den glatten Wangen weichet;
Es uͤbertrifft/ des Himmels klahres Licht/
Dein Angeſicht.
Der Purpur-Schein der ungeſchminckten Wangen
Der ſticht hinweg Aurorens Roſen-Krantz;
Das Abend-Roth verliehret Pracht und Glantz
Vor den Rubin/ damit die Lippen prangen.
Den Himmel laͤſt nicht Obermeiſter ſeyn
Der Purpur-Schein.


Er wuͤnſchet eine Blume zu ſeyn.
Jhr Florens Meiſter-Stuͤck/
Jhr angenehmen Roſen/
Die ihr das holde Gluͤck
Jn Chloris Buſen habt/
Daß ihr die weiſſe Haut
Der Marmor-Bruſt beſchaut;
Vor welcher die Zeitloſen
Gleich als beſchaͤmet ſtehn.
Die euch ein warmer Schnee
Der zarten Bruͤſte labt/
Die einen Marmor-See
Zur Kuͤhlung bey ſich ſehn/
Seyd doch darauf bedacht/
Daß gleicher Blaͤtter-Pracht
Mit euch mich huͤlle ein/
Daß ich mag bey euch ſeyn.
Euch Goͤtter bitte ich!
Ver-
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[141/0159] Verliebte und galante Gedichte. Auf ihr Angeſichte. Ringel-Gedichte. Dein Angeſicht dem lichten Himmel gleichet Das Augen-Paar mit ſanfften Strahlen blitzt! Und Titan gleich den kalten Geiſt erhitzt/ Das Wolcken-Feld den glatten Wangen weichet; Es uͤbertrifft/ des Himmels klahres Licht/ Dein Angeſicht. Der Purpur-Schein der ungeſchminckten Wangen Der ſticht hinweg Aurorens Roſen-Krantz; Das Abend-Roth verliehret Pracht und Glantz Vor den Rubin/ damit die Lippen prangen. Den Himmel laͤſt nicht Obermeiſter ſeyn Der Purpur-Schein. Er wuͤnſchet eine Blume zu ſeyn. Jhr Florens Meiſter-Stuͤck/ Jhr angenehmen Roſen/ Die ihr das holde Gluͤck Jn Chloris Buſen habt/ Daß ihr die weiſſe Haut Der Marmor-Bruſt beſchaut; Vor welcher die Zeitloſen Gleich als beſchaͤmet ſtehn. Die euch ein warmer Schnee Der zarten Bruͤſte labt/ Die einen Marmor-See Zur Kuͤhlung bey ſich ſehn/ Seyd doch darauf bedacht/ Daß gleicher Blaͤtter-Pracht Mit euch mich huͤlle ein/ Daß ich mag bey euch ſeyn. Euch Goͤtter bitte ich! Ver-

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/159>, abgerufen am 24.11.2024.