Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Rußlands Auferstehung

vermehrtem Anbau anzuregen, gab aber freilich gleichzeitig eine der Grundlagen
des Kommunismus preis, indem man die Begriffe des Privatbesitzes und des
freien Handels wieder gelten ließ. Abermals ging man einen Schritt weiter/
als man Einzelpersonen und Genossenschaften, gewerbliche und landwirtschaftliche
Betriebe im Wege der Pacht oder Konzession übergab, den Reiseverkehr erleich-
terte, neue Möglichkeiten postalischen Verkehrs schuf. Jetzt versucht die Sowjet
regierung auf das Geldwesen zu ordnen und auf der Grundlage des Silberrubels
der Assignatenwirtschaft ein Ende zu machen.

Die großen industriellen Unternehmungen kommen nur langsam in Gang,
Es fehlt ihnen der geschulte Ingenieur, insbesondere der deutsche Vorarbeiter,
der vor dem Kriege in der russischen Industrie eine besondere Rolle spielte.

Bei all dem wird auf die kommunistischen Gedanken keineswegs verzichtet.
Sie werden der neuen Entwicklung angepaßt: man kann von einem kapitalisti¬
schen System mit kommunistischer Fassade sprechen. Die Wirkungen machen sich
im Straßenbilde der großen Städte allenthalben bemerkbar: Man sieht wieder
Läden mit mannigfachen, teilweise reichhaltigen Warenbeständen, das Handwerk
regt sich, Zeitungen und öffentliche Meinung leben auf.

Diese Entwicklung bedingte zwangsläufig neue Schritte, um geregelte Be¬
ziehungen mit dem Auslande herzustellen. Die Gelegenheit bot die Konferenz
von Brüssel, die die Anerkennung der Schulden der früheren russischen Regie¬
rungen zur Voraussetzung der Gewährung von Krediten zwecks Bekämpfung der
Hungersnot gemacht hatte. Anfang November sandte die Sowjetregierung darauf¬
hin eine Note an England, in der sie sich bereit erklärte, die von der zaristischen
Regierung vor 1914 aufgenommenen Schulden anzuerkennen. Diese Erklürnng
ist an drei Bedingungen geknüpft: 1. Die Großmächte sollen sich verpflichten, be¬
dingungslos alle" Handlungen einzustellen, welche die Sicherheit der Sowjet¬
republik und der Republik des Fernen Ostens bedrohen und ohne Einschränkung
das Prinzip ihrer vollen Souveränität und territorialen Integrität anzu¬
erkennen. 2. Alle Mächte sollen die Svwjctregieruug anerkennen und 3. mit ihr
Frieden schließen. Der endgültige Friedensvertrag soll auf einer internationalen
Konferenz ausgearbeitet werden.

Die Note weist nicht ohne Berechtigung darauf hin, daß an die Wieder¬
herstellung eines allgemeinen Friedens ohne Rußland und seine 130 Millionen
Einwohner nicht gedacht werden kann. In diesem Zusammenhang ist bemerkens¬
wert, daß die Sowjetregierung sich dagegen verwahrt hat, daß sie nicht zur Kon¬
ferenz in Washington eingeladen wurde und daß sie sich die Freiheit der Stellung¬
nahme zu den dort gefaßten Beschlüssen über die Fragen des Stillen Ozeans vor¬
behält. Indem die Note von allen Mächten die Anerkennung der Sowjctregic-
rung fordert, läßt sie gleichzeitig die Absicht erkennen, deren Stellung zu festigen
und den vom Ausland und den Emigranten genährten Bestrebungen auf Änderung
der Staatsform in Rußland den Boden zu entziehen. Es kann keinem Zweifel
unterliegen, daß die Bedeutung Rußlands als Machtfaktor und Wirtschnftsfaktor
alle Mächte früher oder später veranlassen wird, vertragliche Beziehungen zu Nu߬
land herzustellen.

Inzwischen ist die Sowjetregierung bemüht, die wirtschaftlichen Beziehungen
zu den baltischen Raubstaaten zu regeln, die als Durchfuhrläuder für Rußland
von großer Bedeutung sind, selbst aber erst recht des russischen Hinterlandes
nicht entbehren können. Auf einer Konferenz in Riga, vom 24. Oktober bis
2. November, an der Polen nicht teilnahm, sind die Grundlagen festgelegt wor¬
den, wobei Rußland seine Ansprüche als Macht an der Ostsee entschieden be¬
tont hat.

Über den wirtschaftlichen Fragen läßt die russische Regierung keineswegs
die Festigung der machtpolitischen Stellung Rußlands aus den Augen. Auch
in der Armee und Flotte ist der libergang vom kommunistischen Prinzip zu den


Rußlands Auferstehung

vermehrtem Anbau anzuregen, gab aber freilich gleichzeitig eine der Grundlagen
des Kommunismus preis, indem man die Begriffe des Privatbesitzes und des
freien Handels wieder gelten ließ. Abermals ging man einen Schritt weiter/
als man Einzelpersonen und Genossenschaften, gewerbliche und landwirtschaftliche
Betriebe im Wege der Pacht oder Konzession übergab, den Reiseverkehr erleich-
terte, neue Möglichkeiten postalischen Verkehrs schuf. Jetzt versucht die Sowjet
regierung auf das Geldwesen zu ordnen und auf der Grundlage des Silberrubels
der Assignatenwirtschaft ein Ende zu machen.

Die großen industriellen Unternehmungen kommen nur langsam in Gang,
Es fehlt ihnen der geschulte Ingenieur, insbesondere der deutsche Vorarbeiter,
der vor dem Kriege in der russischen Industrie eine besondere Rolle spielte.

Bei all dem wird auf die kommunistischen Gedanken keineswegs verzichtet.
Sie werden der neuen Entwicklung angepaßt: man kann von einem kapitalisti¬
schen System mit kommunistischer Fassade sprechen. Die Wirkungen machen sich
im Straßenbilde der großen Städte allenthalben bemerkbar: Man sieht wieder
Läden mit mannigfachen, teilweise reichhaltigen Warenbeständen, das Handwerk
regt sich, Zeitungen und öffentliche Meinung leben auf.

Diese Entwicklung bedingte zwangsläufig neue Schritte, um geregelte Be¬
ziehungen mit dem Auslande herzustellen. Die Gelegenheit bot die Konferenz
von Brüssel, die die Anerkennung der Schulden der früheren russischen Regie¬
rungen zur Voraussetzung der Gewährung von Krediten zwecks Bekämpfung der
Hungersnot gemacht hatte. Anfang November sandte die Sowjetregierung darauf¬
hin eine Note an England, in der sie sich bereit erklärte, die von der zaristischen
Regierung vor 1914 aufgenommenen Schulden anzuerkennen. Diese Erklürnng
ist an drei Bedingungen geknüpft: 1. Die Großmächte sollen sich verpflichten, be¬
dingungslos alle" Handlungen einzustellen, welche die Sicherheit der Sowjet¬
republik und der Republik des Fernen Ostens bedrohen und ohne Einschränkung
das Prinzip ihrer vollen Souveränität und territorialen Integrität anzu¬
erkennen. 2. Alle Mächte sollen die Svwjctregieruug anerkennen und 3. mit ihr
Frieden schließen. Der endgültige Friedensvertrag soll auf einer internationalen
Konferenz ausgearbeitet werden.

Die Note weist nicht ohne Berechtigung darauf hin, daß an die Wieder¬
herstellung eines allgemeinen Friedens ohne Rußland und seine 130 Millionen
Einwohner nicht gedacht werden kann. In diesem Zusammenhang ist bemerkens¬
wert, daß die Sowjetregierung sich dagegen verwahrt hat, daß sie nicht zur Kon¬
ferenz in Washington eingeladen wurde und daß sie sich die Freiheit der Stellung¬
nahme zu den dort gefaßten Beschlüssen über die Fragen des Stillen Ozeans vor¬
behält. Indem die Note von allen Mächten die Anerkennung der Sowjctregic-
rung fordert, läßt sie gleichzeitig die Absicht erkennen, deren Stellung zu festigen
und den vom Ausland und den Emigranten genährten Bestrebungen auf Änderung
der Staatsform in Rußland den Boden zu entziehen. Es kann keinem Zweifel
unterliegen, daß die Bedeutung Rußlands als Machtfaktor und Wirtschnftsfaktor
alle Mächte früher oder später veranlassen wird, vertragliche Beziehungen zu Nu߬
land herzustellen.

Inzwischen ist die Sowjetregierung bemüht, die wirtschaftlichen Beziehungen
zu den baltischen Raubstaaten zu regeln, die als Durchfuhrläuder für Rußland
von großer Bedeutung sind, selbst aber erst recht des russischen Hinterlandes
nicht entbehren können. Auf einer Konferenz in Riga, vom 24. Oktober bis
2. November, an der Polen nicht teilnahm, sind die Grundlagen festgelegt wor¬
den, wobei Rußland seine Ansprüche als Macht an der Ostsee entschieden be¬
tont hat.

Über den wirtschaftlichen Fragen läßt die russische Regierung keineswegs
die Festigung der machtpolitischen Stellung Rußlands aus den Augen. Auch
in der Armee und Flotte ist der libergang vom kommunistischen Prinzip zu den


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0375" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/339924"/>
          <fw type="header" place="top"> Rußlands Auferstehung</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1702" prev="#ID_1701"> vermehrtem Anbau anzuregen, gab aber freilich gleichzeitig eine der Grundlagen<lb/>
des Kommunismus preis, indem man die Begriffe des Privatbesitzes und des<lb/>
freien Handels wieder gelten ließ. Abermals ging man einen Schritt weiter/<lb/>
als man Einzelpersonen und Genossenschaften, gewerbliche und landwirtschaftliche<lb/>
Betriebe im Wege der Pacht oder Konzession übergab, den Reiseverkehr erleich-<lb/>
terte, neue Möglichkeiten postalischen Verkehrs schuf. Jetzt versucht die Sowjet<lb/>
regierung auf das Geldwesen zu ordnen und auf der Grundlage des Silberrubels<lb/>
der Assignatenwirtschaft ein Ende zu machen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1703"> Die großen industriellen Unternehmungen kommen nur langsam in Gang,<lb/>
Es fehlt ihnen der geschulte Ingenieur, insbesondere der deutsche Vorarbeiter,<lb/>
der vor dem Kriege in der russischen Industrie eine besondere Rolle spielte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1704"> Bei all dem wird auf die kommunistischen Gedanken keineswegs verzichtet.<lb/>
Sie werden der neuen Entwicklung angepaßt: man kann von einem kapitalisti¬<lb/>
schen System mit kommunistischer Fassade sprechen. Die Wirkungen machen sich<lb/>
im Straßenbilde der großen Städte allenthalben bemerkbar: Man sieht wieder<lb/>
Läden mit mannigfachen, teilweise reichhaltigen Warenbeständen, das Handwerk<lb/>
regt sich, Zeitungen und öffentliche Meinung leben auf.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1705"> Diese Entwicklung bedingte zwangsläufig neue Schritte, um geregelte Be¬<lb/>
ziehungen mit dem Auslande herzustellen. Die Gelegenheit bot die Konferenz<lb/>
von Brüssel, die die Anerkennung der Schulden der früheren russischen Regie¬<lb/>
rungen zur Voraussetzung der Gewährung von Krediten zwecks Bekämpfung der<lb/>
Hungersnot gemacht hatte. Anfang November sandte die Sowjetregierung darauf¬<lb/>
hin eine Note an England, in der sie sich bereit erklärte, die von der zaristischen<lb/>
Regierung vor 1914 aufgenommenen Schulden anzuerkennen. Diese Erklürnng<lb/>
ist an drei Bedingungen geknüpft: 1. Die Großmächte sollen sich verpflichten, be¬<lb/>
dingungslos alle" Handlungen einzustellen, welche die Sicherheit der Sowjet¬<lb/>
republik und der Republik des Fernen Ostens bedrohen und ohne Einschränkung<lb/>
das Prinzip ihrer vollen Souveränität und territorialen Integrität anzu¬<lb/>
erkennen. 2. Alle Mächte sollen die Svwjctregieruug anerkennen und 3. mit ihr<lb/>
Frieden schließen. Der endgültige Friedensvertrag soll auf einer internationalen<lb/>
Konferenz ausgearbeitet werden.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1706"> Die Note weist nicht ohne Berechtigung darauf hin, daß an die Wieder¬<lb/>
herstellung eines allgemeinen Friedens ohne Rußland und seine 130 Millionen<lb/>
Einwohner nicht gedacht werden kann. In diesem Zusammenhang ist bemerkens¬<lb/>
wert, daß die Sowjetregierung sich dagegen verwahrt hat, daß sie nicht zur Kon¬<lb/>
ferenz in Washington eingeladen wurde und daß sie sich die Freiheit der Stellung¬<lb/>
nahme zu den dort gefaßten Beschlüssen über die Fragen des Stillen Ozeans vor¬<lb/>
behält. Indem die Note von allen Mächten die Anerkennung der Sowjctregic-<lb/>
rung fordert, läßt sie gleichzeitig die Absicht erkennen, deren Stellung zu festigen<lb/>
und den vom Ausland und den Emigranten genährten Bestrebungen auf Änderung<lb/>
der Staatsform in Rußland den Boden zu entziehen. Es kann keinem Zweifel<lb/>
unterliegen, daß die Bedeutung Rußlands als Machtfaktor und Wirtschnftsfaktor<lb/>
alle Mächte früher oder später veranlassen wird, vertragliche Beziehungen zu Nu߬<lb/>
land herzustellen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1707"> Inzwischen ist die Sowjetregierung bemüht, die wirtschaftlichen Beziehungen<lb/>
zu den baltischen Raubstaaten zu regeln, die als Durchfuhrläuder für Rußland<lb/>
von großer Bedeutung sind, selbst aber erst recht des russischen Hinterlandes<lb/>
nicht entbehren können. Auf einer Konferenz in Riga, vom 24. Oktober bis<lb/>
2. November, an der Polen nicht teilnahm, sind die Grundlagen festgelegt wor¬<lb/>
den, wobei Rußland seine Ansprüche als Macht an der Ostsee entschieden be¬<lb/>
tont hat.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1708" next="#ID_1709"> Über den wirtschaftlichen Fragen läßt die russische Regierung keineswegs<lb/>
die Festigung der machtpolitischen Stellung Rußlands aus den Augen. Auch<lb/>
in der Armee und Flotte ist der libergang vom kommunistischen Prinzip zu den</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0375] Rußlands Auferstehung vermehrtem Anbau anzuregen, gab aber freilich gleichzeitig eine der Grundlagen des Kommunismus preis, indem man die Begriffe des Privatbesitzes und des freien Handels wieder gelten ließ. Abermals ging man einen Schritt weiter/ als man Einzelpersonen und Genossenschaften, gewerbliche und landwirtschaftliche Betriebe im Wege der Pacht oder Konzession übergab, den Reiseverkehr erleich- terte, neue Möglichkeiten postalischen Verkehrs schuf. Jetzt versucht die Sowjet regierung auf das Geldwesen zu ordnen und auf der Grundlage des Silberrubels der Assignatenwirtschaft ein Ende zu machen. Die großen industriellen Unternehmungen kommen nur langsam in Gang, Es fehlt ihnen der geschulte Ingenieur, insbesondere der deutsche Vorarbeiter, der vor dem Kriege in der russischen Industrie eine besondere Rolle spielte. Bei all dem wird auf die kommunistischen Gedanken keineswegs verzichtet. Sie werden der neuen Entwicklung angepaßt: man kann von einem kapitalisti¬ schen System mit kommunistischer Fassade sprechen. Die Wirkungen machen sich im Straßenbilde der großen Städte allenthalben bemerkbar: Man sieht wieder Läden mit mannigfachen, teilweise reichhaltigen Warenbeständen, das Handwerk regt sich, Zeitungen und öffentliche Meinung leben auf. Diese Entwicklung bedingte zwangsläufig neue Schritte, um geregelte Be¬ ziehungen mit dem Auslande herzustellen. Die Gelegenheit bot die Konferenz von Brüssel, die die Anerkennung der Schulden der früheren russischen Regie¬ rungen zur Voraussetzung der Gewährung von Krediten zwecks Bekämpfung der Hungersnot gemacht hatte. Anfang November sandte die Sowjetregierung darauf¬ hin eine Note an England, in der sie sich bereit erklärte, die von der zaristischen Regierung vor 1914 aufgenommenen Schulden anzuerkennen. Diese Erklürnng ist an drei Bedingungen geknüpft: 1. Die Großmächte sollen sich verpflichten, be¬ dingungslos alle" Handlungen einzustellen, welche die Sicherheit der Sowjet¬ republik und der Republik des Fernen Ostens bedrohen und ohne Einschränkung das Prinzip ihrer vollen Souveränität und territorialen Integrität anzu¬ erkennen. 2. Alle Mächte sollen die Svwjctregieruug anerkennen und 3. mit ihr Frieden schließen. Der endgültige Friedensvertrag soll auf einer internationalen Konferenz ausgearbeitet werden. Die Note weist nicht ohne Berechtigung darauf hin, daß an die Wieder¬ herstellung eines allgemeinen Friedens ohne Rußland und seine 130 Millionen Einwohner nicht gedacht werden kann. In diesem Zusammenhang ist bemerkens¬ wert, daß die Sowjetregierung sich dagegen verwahrt hat, daß sie nicht zur Kon¬ ferenz in Washington eingeladen wurde und daß sie sich die Freiheit der Stellung¬ nahme zu den dort gefaßten Beschlüssen über die Fragen des Stillen Ozeans vor¬ behält. Indem die Note von allen Mächten die Anerkennung der Sowjctregic- rung fordert, läßt sie gleichzeitig die Absicht erkennen, deren Stellung zu festigen und den vom Ausland und den Emigranten genährten Bestrebungen auf Änderung der Staatsform in Rußland den Boden zu entziehen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Bedeutung Rußlands als Machtfaktor und Wirtschnftsfaktor alle Mächte früher oder später veranlassen wird, vertragliche Beziehungen zu Nu߬ land herzustellen. Inzwischen ist die Sowjetregierung bemüht, die wirtschaftlichen Beziehungen zu den baltischen Raubstaaten zu regeln, die als Durchfuhrläuder für Rußland von großer Bedeutung sind, selbst aber erst recht des russischen Hinterlandes nicht entbehren können. Auf einer Konferenz in Riga, vom 24. Oktober bis 2. November, an der Polen nicht teilnahm, sind die Grundlagen festgelegt wor¬ den, wobei Rußland seine Ansprüche als Macht an der Ostsee entschieden be¬ tont hat. Über den wirtschaftlichen Fragen läßt die russische Regierung keineswegs die Festigung der machtpolitischen Stellung Rußlands aus den Augen. Auch in der Armee und Flotte ist der libergang vom kommunistischen Prinzip zu den

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/375
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/375>, abgerufen am 27.09.2024.