Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.Kriegführung und Politik das wird leisten können, was Deutschland zu leisten vermocht hat und auch in Daran wird auch der gewaltsame, wirtschaftlichen Machtbegehrens entspringende Die Nachwirkungen des Krieges mit ihren jedem weltpolitischen und Welt- Kriegführung und Politik Das neueste Werk des Generals Ludendorff über den Weltkrieg Hans Ulrich, von I. Die Ariegführung er dritte Band der Kriegswerke des Generals Ludendorff ist Kriegführung und Politik das wird leisten können, was Deutschland zu leisten vermocht hat und auch in Daran wird auch der gewaltsame, wirtschaftlichen Machtbegehrens entspringende Die Nachwirkungen des Krieges mit ihren jedem weltpolitischen und Welt- Kriegführung und Politik Das neueste Werk des Generals Ludendorff über den Weltkrieg Hans Ulrich, von I. Die Ariegführung er dritte Band der Kriegswerke des Generals Ludendorff ist <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0221" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/339770"/> <fw type="header" place="top"> Kriegführung und Politik</fw><lb/> <p xml:id="ID_866" prev="#ID_865"> das wird leisten können, was Deutschland zu leisten vermocht hat und auch in<lb/> Zukunft, trotz der grausamen wirtschaftlichen Nöte, in die es Krieg und Umsturz<lb/> gebracht haben, leisten wird. Frankreich wird trotz seines „Sieges" als eine in<lb/> die Zukunft wirkende europäische Macht ausgeschieden sein.</p><lb/> <p xml:id="ID_867"> Daran wird auch der gewaltsame, wirtschaftlichen Machtbegehrens entspringende<lb/> Raub der Steinkohlengruben des Saarbeckens nichts ändern können, die<lb/> deshalb eine begehrliche Ergänzung des Erzbeckens bilden, weil das verhältnis¬<lb/> mäßig kohlenarme Frankreich dadurch einen gewaltigen Kraftstoffzuwachs erhielt,<lb/> noch dazu in unmittelbarer Nachbarschaft des Eisens.</p><lb/> <p xml:id="ID_868"> Die Nachwirkungen des Krieges mit ihren jedem weltpolitischen und Welt-<lb/> wirtschaftlichen Verantwortungsgefühle hohnsprechenden Verträgen haben zwar das<lb/> Machtstreben der „Sieger" nach Abrundung des eigenen Grenzwirtschaftsgebietes<lb/> durch Raub der grenznahen auf deutschem Boden erfüllt. Aber wir dürfen uns<lb/> der Tatsache nicht verschließen, daß das kein Dauerzustand, sondern im Entwicklungs-<lb/> lauf des geschichtlichen Geschehens nur ein augenblicklicher Haltezustand ist. Die<lb/> Politischen und wirtschaftlichen Kräfte der Staaten und Völker sind niemals konstant,<lb/> sie sind dauerndem Wechsel unterworfen. Die Lage jener Wirtschaftsgebiete aber<lb/> im natürlichen, völkischen und politischen Grenzsaum läßt uns hoffen, einst auch<lb/> hier wieder mit deutscher Tatkraft schaffen und wirken zu können, freilich angesichts<lb/> der geographischen Tatsachen mit dem Bewußtsein, daß sich hier immer wirtschaftliche<lb/> und politische Gegenkräfte begegnen müssen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Kriegführung und Politik<lb/> Das neueste Werk des Generals Ludendorff über den Weltkrieg<lb/><note type="byline"> Hans Ulrich,</note> von<lb/> I. Die Ariegführung</head><lb/> <p xml:id="ID_869" next="#ID_870"> er dritte Band der Kriegswerke des Generals Ludendorff ist<lb/> erschienen. Er trägt die bemerkenswerte Überschrift „Kriegführung<lb/> und Politik". Sie ist bemerkenswert insofern, als hier zum ersten<lb/> Male auch rein äußerlich zum Ausdruck gebracht wird, was seinem<lb/> ganzen inneren Wesen nach seit langem nichts Neues mehr ist,<lb/> was aber infolge einer gänzlichen Verkennung der Bedeutung der Kriegführung<lb/> in Verbindung mit dem Wesen des Krieges selbst bei uns zu gänzlich unklaren<lb/> Begriffen über die Zusammenhänge von Kriegführung und Politik geführt hat.<lb/> Der Krieg, in den wir im August 1914 eintraten, war seinem ganzen Wesen nach<lb/> ein Vernichtungskrieg in des Wortes wahrster Bedeutung. Das hatte Bismarck<lb/> seit den Feldzügen von 1866 und 1870/71 längst vorausgesehen, seine Nachfolger</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0221]
Kriegführung und Politik
das wird leisten können, was Deutschland zu leisten vermocht hat und auch in
Zukunft, trotz der grausamen wirtschaftlichen Nöte, in die es Krieg und Umsturz
gebracht haben, leisten wird. Frankreich wird trotz seines „Sieges" als eine in
die Zukunft wirkende europäische Macht ausgeschieden sein.
Daran wird auch der gewaltsame, wirtschaftlichen Machtbegehrens entspringende
Raub der Steinkohlengruben des Saarbeckens nichts ändern können, die
deshalb eine begehrliche Ergänzung des Erzbeckens bilden, weil das verhältnis¬
mäßig kohlenarme Frankreich dadurch einen gewaltigen Kraftstoffzuwachs erhielt,
noch dazu in unmittelbarer Nachbarschaft des Eisens.
Die Nachwirkungen des Krieges mit ihren jedem weltpolitischen und Welt-
wirtschaftlichen Verantwortungsgefühle hohnsprechenden Verträgen haben zwar das
Machtstreben der „Sieger" nach Abrundung des eigenen Grenzwirtschaftsgebietes
durch Raub der grenznahen auf deutschem Boden erfüllt. Aber wir dürfen uns
der Tatsache nicht verschließen, daß das kein Dauerzustand, sondern im Entwicklungs-
lauf des geschichtlichen Geschehens nur ein augenblicklicher Haltezustand ist. Die
Politischen und wirtschaftlichen Kräfte der Staaten und Völker sind niemals konstant,
sie sind dauerndem Wechsel unterworfen. Die Lage jener Wirtschaftsgebiete aber
im natürlichen, völkischen und politischen Grenzsaum läßt uns hoffen, einst auch
hier wieder mit deutscher Tatkraft schaffen und wirken zu können, freilich angesichts
der geographischen Tatsachen mit dem Bewußtsein, daß sich hier immer wirtschaftliche
und politische Gegenkräfte begegnen müssen.
Kriegführung und Politik
Das neueste Werk des Generals Ludendorff über den Weltkrieg
Hans Ulrich, von
I. Die Ariegführung
er dritte Band der Kriegswerke des Generals Ludendorff ist
erschienen. Er trägt die bemerkenswerte Überschrift „Kriegführung
und Politik". Sie ist bemerkenswert insofern, als hier zum ersten
Male auch rein äußerlich zum Ausdruck gebracht wird, was seinem
ganzen inneren Wesen nach seit langem nichts Neues mehr ist,
was aber infolge einer gänzlichen Verkennung der Bedeutung der Kriegführung
in Verbindung mit dem Wesen des Krieges selbst bei uns zu gänzlich unklaren
Begriffen über die Zusammenhänge von Kriegführung und Politik geführt hat.
Der Krieg, in den wir im August 1914 eintraten, war seinem ganzen Wesen nach
ein Vernichtungskrieg in des Wortes wahrster Bedeutung. Das hatte Bismarck
seit den Feldzügen von 1866 und 1870/71 längst vorausgesehen, seine Nachfolger
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