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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr.

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Parlamentarismus, auf dessen Boden sie notwendig ist, nichts letztes, sondern
etwas zu Überwindendes sei, daß man über sie hinaus zu der "großen Rechten"
kommen und das Ziel nicht aus dem Auge verlieren dürfe, schließlich einmal
bei allen Volksgenossen den völkischen Instinkt zu wecken, sie in den Bann des
nationalen Gedankens zu ziehen, das kam in den verschiedensten Reden immer
wieder zum Ausdruck, Gerade die Jugend hat es, wie die Entschließung der
deutschnationalen Studentenschaft beweist, mit besonderer Genugtuung vermerkt.
Am stärksten unterstrichen wurde diese Tendenz des letzten Parteitages durch
sein eigentliches Ereignis, den förmlichen Übertritt Martin Spahns zur Deutsch¬
nationalen Volkspartei.

Spahn ist mit starker Sympathie begrüßt worden und er hat
in würdiger und vornehmer Weise, ohne die Werte seiner politischen
Vergangenheit preiszugeben oder gar in den Schmutz zu .ziehen, seinen
menschlich gewiß nicht ohne Opfer vollzogenen Schritt vor dem Parteitage offene"
lich begründet: Die alte konservative Partei konnte nach Bismarcks Wort an
Bennigsen die Elbe nicht überschreiten. Die Aufgabe der "großen Rechten",
deren Keimzelle die Deutschnationale Volksparter sein soll, ist es, in der Phalanx
gegen Westlertum und formale Demokratie, gegen die Überfremdung unserer
Politik und Wirtschaft alle fest im deutschen Volkstum Wurzelnden zusammen¬
zuschließen, und zu ihnen gehören anch die in geschichtlich zu verstehender Iso¬
lierung noch verharrenden rechts gerichteten deutschen Katholiken, mögen sie nun
christliche Arbeiter- oder Bauernführer, akademische Jugend oder Mittelstand sein.
Besonders aus den katholischen Kreisen Bayerns, Westfalens, Schlesiens und
der besetzten Gebiete. Im konstitutionellen Deutschland Bismarcks war die Zeit
der klassischen Mittelparteien, der Nationalliberalen und des Zentrums. Heut
naht der Entscheidungskampf, heut ist eine wirkliche Politik der Mitte und
Mäßigung nur auf dem Boden einer großen und starken Rechten möglich.

Die hier angeschlagenen und in den Worten Hergts und vieler Erörterungs¬
redner erwiderten Gedanken wurden vertieft in der großen Rede des Erlanger
Philosophen Friedrich Brunstäd über "völkisch-nationale Erneuerung", die ohne
jeden Zweifel den geistigen Höhepunkt der Tagung brachte und in der Brunstäd
die Gedanken seiner Schrift von den "Staatsideen der politischen Parteien" noch
vertiefte: *)

Der Gegensatz zum Volk ist die Masse der vereinzelten, atomisicrtcn In¬
dividuen, deren Ziel nur sinnliche Wohlfahrt sein kann und die nur einen
Zusammenschluß keimen, den zur Klasse aus der Solidarität ihrer gleichen Inter¬
essen. Wer aber den einzelnen absolut macht, macht im einzelnen seine Triebe
und Eindrücke absolut. Seine Bildung ist lediglich intellektualistisch, ihm fehlt
Geheimnis und Ehrfurcht.

Volk dagegen ist der Organismus derer, die im Ganzen wurzeln, ist die
verbundene Wirklichkeit der Ungleichen, die eins nur sind in der Anlage zur
Persönlichkeit. Das Volk lebt nicht nur in die Breite der Gegenwart, sondern
auch in die Länge der Vergangenheit und Zukunft hinein, der gegenüber der
völkische Mensch sich gebunden weiß in Treue und Verantwortung. Am an¬
schaulichsten wird der Zusammenhang am Boden, an der Heimat und Scholle.
Das seiner Eigenart sich bewußte und gewisse Volkstum ist die Nation. Der
Wille des Volkes zur Nation ist der Staat, sein Wesen bedingt das Streben nach
Herrschaft und Macht.

In unserer großen Kulturcpoche von 1780 bis 1830 entstand die deutsche
Nation. In dem Augenblick, in dem sie, die sich so lange nach dem deutschen
Staat gesehnt hatte, ihn 1871 schafft, verliert sie sich -selbst, wird von der westle¬
rischen Demokratie überfremdet und in den Nöten des Jndustriezeitalters zur
Masse. Am Ende eines heroischen Existenzkampfes im Weltkriege unterwirft sie



") Anm.: Rede und Schrift sind von der Deutschnationalen Schriftenvertriebsstelle
Berlin, Bernburger Straße zu beziehen.
Reichsspiegel

Parlamentarismus, auf dessen Boden sie notwendig ist, nichts letztes, sondern
etwas zu Überwindendes sei, daß man über sie hinaus zu der „großen Rechten"
kommen und das Ziel nicht aus dem Auge verlieren dürfe, schließlich einmal
bei allen Volksgenossen den völkischen Instinkt zu wecken, sie in den Bann des
nationalen Gedankens zu ziehen, das kam in den verschiedensten Reden immer
wieder zum Ausdruck, Gerade die Jugend hat es, wie die Entschließung der
deutschnationalen Studentenschaft beweist, mit besonderer Genugtuung vermerkt.
Am stärksten unterstrichen wurde diese Tendenz des letzten Parteitages durch
sein eigentliches Ereignis, den förmlichen Übertritt Martin Spahns zur Deutsch¬
nationalen Volkspartei.

Spahn ist mit starker Sympathie begrüßt worden und er hat
in würdiger und vornehmer Weise, ohne die Werte seiner politischen
Vergangenheit preiszugeben oder gar in den Schmutz zu .ziehen, seinen
menschlich gewiß nicht ohne Opfer vollzogenen Schritt vor dem Parteitage offene«
lich begründet: Die alte konservative Partei konnte nach Bismarcks Wort an
Bennigsen die Elbe nicht überschreiten. Die Aufgabe der „großen Rechten",
deren Keimzelle die Deutschnationale Volksparter sein soll, ist es, in der Phalanx
gegen Westlertum und formale Demokratie, gegen die Überfremdung unserer
Politik und Wirtschaft alle fest im deutschen Volkstum Wurzelnden zusammen¬
zuschließen, und zu ihnen gehören anch die in geschichtlich zu verstehender Iso¬
lierung noch verharrenden rechts gerichteten deutschen Katholiken, mögen sie nun
christliche Arbeiter- oder Bauernführer, akademische Jugend oder Mittelstand sein.
Besonders aus den katholischen Kreisen Bayerns, Westfalens, Schlesiens und
der besetzten Gebiete. Im konstitutionellen Deutschland Bismarcks war die Zeit
der klassischen Mittelparteien, der Nationalliberalen und des Zentrums. Heut
naht der Entscheidungskampf, heut ist eine wirkliche Politik der Mitte und
Mäßigung nur auf dem Boden einer großen und starken Rechten möglich.

Die hier angeschlagenen und in den Worten Hergts und vieler Erörterungs¬
redner erwiderten Gedanken wurden vertieft in der großen Rede des Erlanger
Philosophen Friedrich Brunstäd über „völkisch-nationale Erneuerung", die ohne
jeden Zweifel den geistigen Höhepunkt der Tagung brachte und in der Brunstäd
die Gedanken seiner Schrift von den „Staatsideen der politischen Parteien" noch
vertiefte: *)

Der Gegensatz zum Volk ist die Masse der vereinzelten, atomisicrtcn In¬
dividuen, deren Ziel nur sinnliche Wohlfahrt sein kann und die nur einen
Zusammenschluß keimen, den zur Klasse aus der Solidarität ihrer gleichen Inter¬
essen. Wer aber den einzelnen absolut macht, macht im einzelnen seine Triebe
und Eindrücke absolut. Seine Bildung ist lediglich intellektualistisch, ihm fehlt
Geheimnis und Ehrfurcht.

Volk dagegen ist der Organismus derer, die im Ganzen wurzeln, ist die
verbundene Wirklichkeit der Ungleichen, die eins nur sind in der Anlage zur
Persönlichkeit. Das Volk lebt nicht nur in die Breite der Gegenwart, sondern
auch in die Länge der Vergangenheit und Zukunft hinein, der gegenüber der
völkische Mensch sich gebunden weiß in Treue und Verantwortung. Am an¬
schaulichsten wird der Zusammenhang am Boden, an der Heimat und Scholle.
Das seiner Eigenart sich bewußte und gewisse Volkstum ist die Nation. Der
Wille des Volkes zur Nation ist der Staat, sein Wesen bedingt das Streben nach
Herrschaft und Macht.

In unserer großen Kulturcpoche von 1780 bis 1830 entstand die deutsche
Nation. In dem Augenblick, in dem sie, die sich so lange nach dem deutschen
Staat gesehnt hatte, ihn 1871 schafft, verliert sie sich -selbst, wird von der westle¬
rischen Demokratie überfremdet und in den Nöten des Jndustriezeitalters zur
Masse. Am Ende eines heroischen Existenzkampfes im Weltkriege unterwirft sie



») Anm.: Rede und Schrift sind von der Deutschnationalen Schriftenvertriebsstelle
Berlin, Bernburger Straße zu beziehen.
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[0391] Reichsspiegel Parlamentarismus, auf dessen Boden sie notwendig ist, nichts letztes, sondern etwas zu Überwindendes sei, daß man über sie hinaus zu der „großen Rechten" kommen und das Ziel nicht aus dem Auge verlieren dürfe, schließlich einmal bei allen Volksgenossen den völkischen Instinkt zu wecken, sie in den Bann des nationalen Gedankens zu ziehen, das kam in den verschiedensten Reden immer wieder zum Ausdruck, Gerade die Jugend hat es, wie die Entschließung der deutschnationalen Studentenschaft beweist, mit besonderer Genugtuung vermerkt. Am stärksten unterstrichen wurde diese Tendenz des letzten Parteitages durch sein eigentliches Ereignis, den förmlichen Übertritt Martin Spahns zur Deutsch¬ nationalen Volkspartei. Spahn ist mit starker Sympathie begrüßt worden und er hat in würdiger und vornehmer Weise, ohne die Werte seiner politischen Vergangenheit preiszugeben oder gar in den Schmutz zu .ziehen, seinen menschlich gewiß nicht ohne Opfer vollzogenen Schritt vor dem Parteitage offene« lich begründet: Die alte konservative Partei konnte nach Bismarcks Wort an Bennigsen die Elbe nicht überschreiten. Die Aufgabe der „großen Rechten", deren Keimzelle die Deutschnationale Volksparter sein soll, ist es, in der Phalanx gegen Westlertum und formale Demokratie, gegen die Überfremdung unserer Politik und Wirtschaft alle fest im deutschen Volkstum Wurzelnden zusammen¬ zuschließen, und zu ihnen gehören anch die in geschichtlich zu verstehender Iso¬ lierung noch verharrenden rechts gerichteten deutschen Katholiken, mögen sie nun christliche Arbeiter- oder Bauernführer, akademische Jugend oder Mittelstand sein. Besonders aus den katholischen Kreisen Bayerns, Westfalens, Schlesiens und der besetzten Gebiete. Im konstitutionellen Deutschland Bismarcks war die Zeit der klassischen Mittelparteien, der Nationalliberalen und des Zentrums. Heut naht der Entscheidungskampf, heut ist eine wirkliche Politik der Mitte und Mäßigung nur auf dem Boden einer großen und starken Rechten möglich. Die hier angeschlagenen und in den Worten Hergts und vieler Erörterungs¬ redner erwiderten Gedanken wurden vertieft in der großen Rede des Erlanger Philosophen Friedrich Brunstäd über „völkisch-nationale Erneuerung", die ohne jeden Zweifel den geistigen Höhepunkt der Tagung brachte und in der Brunstäd die Gedanken seiner Schrift von den „Staatsideen der politischen Parteien" noch vertiefte: *) Der Gegensatz zum Volk ist die Masse der vereinzelten, atomisicrtcn In¬ dividuen, deren Ziel nur sinnliche Wohlfahrt sein kann und die nur einen Zusammenschluß keimen, den zur Klasse aus der Solidarität ihrer gleichen Inter¬ essen. Wer aber den einzelnen absolut macht, macht im einzelnen seine Triebe und Eindrücke absolut. Seine Bildung ist lediglich intellektualistisch, ihm fehlt Geheimnis und Ehrfurcht. Volk dagegen ist der Organismus derer, die im Ganzen wurzeln, ist die verbundene Wirklichkeit der Ungleichen, die eins nur sind in der Anlage zur Persönlichkeit. Das Volk lebt nicht nur in die Breite der Gegenwart, sondern auch in die Länge der Vergangenheit und Zukunft hinein, der gegenüber der völkische Mensch sich gebunden weiß in Treue und Verantwortung. Am an¬ schaulichsten wird der Zusammenhang am Boden, an der Heimat und Scholle. Das seiner Eigenart sich bewußte und gewisse Volkstum ist die Nation. Der Wille des Volkes zur Nation ist der Staat, sein Wesen bedingt das Streben nach Herrschaft und Macht. In unserer großen Kulturcpoche von 1780 bis 1830 entstand die deutsche Nation. In dem Augenblick, in dem sie, die sich so lange nach dem deutschen Staat gesehnt hatte, ihn 1871 schafft, verliert sie sich -selbst, wird von der westle¬ rischen Demokratie überfremdet und in den Nöten des Jndustriezeitalters zur Masse. Am Ende eines heroischen Existenzkampfes im Weltkriege unterwirft sie ») Anm.: Rede und Schrift sind von der Deutschnationalen Schriftenvertriebsstelle Berlin, Bernburger Straße zu beziehen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339148/391>, abgerufen am 24.07.2024.