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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Zweites Vierteljahr.

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Bücherschau

"Gazette de Foche"

Die "Vossische Zeitung", die sich bekanntlich den Ehrennamen "Gazette de
Foche" erworben hat, scheint sich mit diesem Ruhm nicht begnügen zu wollen.
In ihrer Morgennummer vom 1. April bringt sie eine Anzeige, in welcher das
Polnische Generalkonsulat alle polnischen Staatsangehörigen auffordert, sich zur
Stammrolle zu melden. Um diese Anzeige wirkungsvoll zu unterstützen, ver¬
öffentlicht sie im redaktionellen Teil noch einen besonderen Hinweis auf diese
Anzeige. Vermutlich glaubte sie, es ihrem guten Ruf schuldig zu sein, den Polen
die Aufstellung ihrer Armee in dieser Form zu erleichtern.




"Ja,...so!"
Jüngst traf ich einen alten Freund,
Der sonst gar froh und aufgeräumt----
Ich fand ihn tief in Sorgen:
"Der Luxus brachte uns herab.
Er ward des deutschen Volkes Grab,
Ich sehe keinen: Morgen I Sieh diesem Tand der Damen zu:
In Strümpfen, Hüten, Kleidern, Schuh',
In Schmuck und Süßigkeiten----
Das drückt mir fast das Herze ab ...."
-- So sprach er dumpf --. "Es geht bergab!
Da läßt sich gar nicht streiten I" Dahin war meine Seelenruh,
Erschüttert stimmte ich ihm zu:
"Wo bleibt des Weibes Reife?!"----
Mein Freund die Fassung schnell gewann.
Er steckte eine "Echte" an!
Ich griff .... verblüfft .... zur Pfeife! I! ....

Alans pr-ez


Vücherschau
Militärische Bücher

[Beginn Spaltensatz]
v, Knyl, H., General d. Ins. Der Marne-
fcldzug 1914. Mit 2 Karten und 13 Skizzen
' im Text. Gebt. 40 M. Verlag E. S, Mittler
und Sohn, Berlin 8^ 68.

Dieses Buch dürste das zur Zeit wert¬
vollste der deutschen KciegSliteratur sein. An
ein Gencralstabswerk über den ganzen Krieg

[Spaltenumbruch]

ist wohl kaum mehr zu denken, ganz abge¬
sehen von der Zeit, die seine Fertigstellung
in Anspruch nehmen würde. Das Buch Kuhls
ersetzt ein solches Gcnernlstabswerk bezüglich
der Marncschlachtvollständig. Genaues Studium
der Akten und der englisch-französischen KriegS-
literatur, eigene Erfahrungen, Mitteilungen

[Ende Spaltensatz]
Bücherschau

„Gazette de Foche"

Die „Vossische Zeitung", die sich bekanntlich den Ehrennamen „Gazette de
Foche" erworben hat, scheint sich mit diesem Ruhm nicht begnügen zu wollen.
In ihrer Morgennummer vom 1. April bringt sie eine Anzeige, in welcher das
Polnische Generalkonsulat alle polnischen Staatsangehörigen auffordert, sich zur
Stammrolle zu melden. Um diese Anzeige wirkungsvoll zu unterstützen, ver¬
öffentlicht sie im redaktionellen Teil noch einen besonderen Hinweis auf diese
Anzeige. Vermutlich glaubte sie, es ihrem guten Ruf schuldig zu sein, den Polen
die Aufstellung ihrer Armee in dieser Form zu erleichtern.




„Ja,...so!"
Jüngst traf ich einen alten Freund,
Der sonst gar froh und aufgeräumt----
Ich fand ihn tief in Sorgen:
„Der Luxus brachte uns herab.
Er ward des deutschen Volkes Grab,
Ich sehe keinen: Morgen I Sieh diesem Tand der Damen zu:
In Strümpfen, Hüten, Kleidern, Schuh',
In Schmuck und Süßigkeiten----
Das drückt mir fast das Herze ab ...."
— So sprach er dumpf —. „Es geht bergab!
Da läßt sich gar nicht streiten I" Dahin war meine Seelenruh,
Erschüttert stimmte ich ihm zu:
„Wo bleibt des Weibes Reife?!"----
Mein Freund die Fassung schnell gewann.
Er steckte eine „Echte" an!
Ich griff .... verblüfft .... zur Pfeife! I! ....

Alans pr-ez


Vücherschau
Militärische Bücher

[Beginn Spaltensatz]
v, Knyl, H., General d. Ins. Der Marne-
fcldzug 1914. Mit 2 Karten und 13 Skizzen
' im Text. Gebt. 40 M. Verlag E. S, Mittler
und Sohn, Berlin 8^ 68.

Dieses Buch dürste das zur Zeit wert¬
vollste der deutschen KciegSliteratur sein. An
ein Gencralstabswerk über den ganzen Krieg

[Spaltenumbruch]

ist wohl kaum mehr zu denken, ganz abge¬
sehen von der Zeit, die seine Fertigstellung
in Anspruch nehmen würde. Das Buch Kuhls
ersetzt ein solches Gcnernlstabswerk bezüglich
der Marncschlachtvollständig. Genaues Studium
der Akten und der englisch-französischen KriegS-
literatur, eigene Erfahrungen, Mitteilungen

[Ende Spaltensatz]
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[0255] Bücherschau „Gazette de Foche" Die „Vossische Zeitung", die sich bekanntlich den Ehrennamen „Gazette de Foche" erworben hat, scheint sich mit diesem Ruhm nicht begnügen zu wollen. In ihrer Morgennummer vom 1. April bringt sie eine Anzeige, in welcher das Polnische Generalkonsulat alle polnischen Staatsangehörigen auffordert, sich zur Stammrolle zu melden. Um diese Anzeige wirkungsvoll zu unterstützen, ver¬ öffentlicht sie im redaktionellen Teil noch einen besonderen Hinweis auf diese Anzeige. Vermutlich glaubte sie, es ihrem guten Ruf schuldig zu sein, den Polen die Aufstellung ihrer Armee in dieser Form zu erleichtern. „Ja,...so!" Jüngst traf ich einen alten Freund, Der sonst gar froh und aufgeräumt---- Ich fand ihn tief in Sorgen: „Der Luxus brachte uns herab. Er ward des deutschen Volkes Grab, Ich sehe keinen: Morgen I Sieh diesem Tand der Damen zu: In Strümpfen, Hüten, Kleidern, Schuh', In Schmuck und Süßigkeiten---- Das drückt mir fast das Herze ab ...." — So sprach er dumpf —. „Es geht bergab! Da läßt sich gar nicht streiten I" Dahin war meine Seelenruh, Erschüttert stimmte ich ihm zu: „Wo bleibt des Weibes Reife?!"---- Mein Freund die Fassung schnell gewann. Er steckte eine „Echte" an! Ich griff .... verblüfft .... zur Pfeife! I! .... Alans pr-ez Vücherschau Militärische Bücher v, Knyl, H., General d. Ins. Der Marne- fcldzug 1914. Mit 2 Karten und 13 Skizzen ' im Text. Gebt. 40 M. Verlag E. S, Mittler und Sohn, Berlin 8^ 68. Dieses Buch dürste das zur Zeit wert¬ vollste der deutschen KciegSliteratur sein. An ein Gencralstabswerk über den ganzen Krieg ist wohl kaum mehr zu denken, ganz abge¬ sehen von der Zeit, die seine Fertigstellung in Anspruch nehmen würde. Das Buch Kuhls ersetzt ein solches Gcnernlstabswerk bezüglich der Marncschlachtvollständig. Genaues Studium der Akten und der englisch-französischen KriegS- literatur, eigene Erfahrungen, Mitteilungen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338800/255>, abgerufen am 23.11.2024.