Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.Drinnen und draußen [Beginn Spaltensatz] Kandidatur erlangen, darum bekämpft man Das sogenannte Volk hat nicht ein Spiirchen Vor wenig Tagen ließ sich Sir Jame" nach Osten Front machen; kommen die Asiaten, Vor mir liegt Stedmans ,,^n ^insrican Drinnen und draußen [Beginn Spaltensatz] Kandidatur erlangen, darum bekämpft man Das sogenannte Volk hat nicht ein Spiirchen Vor wenig Tagen ließ sich Sir Jame« nach Osten Front machen; kommen die Asiaten, Vor mir liegt Stedmans ,,^n ^insrican <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0053" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/338076"/> <fw type="header" place="top"> Drinnen und draußen</fw><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_178" prev="#ID_177"> Kandidatur erlangen, darum bekämpft man<lb/> unsern braven Bürgermeister Thompson. In<lb/> leitende Stellungen kommen eben nur solche<lb/> Männer, die sich als willige Räder in der<lb/> politischen Maschine so drehen, wie die leitenden<lb/> Kreise der Oststaaten angeben.</p> <p xml:id="ID_179"> Das sogenannte Volk hat nicht ein Spiirchen<lb/> Liebe zu England, doch da Gesinnung des<lb/> Volkes nach Wunsch durch offizielle Berichte<lb/> Sedrechselt wird, ist es ratsam, den Wünschen<lb/> «er anglophilen Gesellschaft des Ostens bei<lb/> weitem die meiste Beachtung zu schenken.<lb/> Im allgemeinen gutmütig und ehrlich, fehlt<lb/> dem gewöhnlichen Mann doch der Mut zur<lb/> überzeugungstreuen Handlung, wenn dieselbe<lb/> von der Regierung nicht gebilligt wird. »Oui-<lb/> ^ountr^! In Ker intsi-coursewitn koreiAn<lb/> Uations ins)? ste hö floh^s in ins rignt;<lb/> ^>ut oui- countrz?, riZnt c>r wi-onZ," ist<lb/> der herrschende Grundsatz. Furcht vor Spott<lb/> und Strafe bedingt, das; man die elementarsten<lb/> besetze der Gerechtigkeit und Ehre mißachtet,<lb/> sobald von oben ein Wink gegeben wird.</p> <p xml:id="ID_180" next="#ID_181"> Vor wenig Tagen ließ sich Sir Jame«<lb/> Aelius, Präsident der Genossenschaft kanadischer<lb/> Rechtsanwälte, vernehmen. Er sagte: „Sollten<lb/> uns die reuelosen Mächte Mitteleuropas be¬<lb/> drohen, Schulter an Schulter würden wir</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_181" prev="#ID_180"> nach Osten Front machen; kommen die Asiaten,<lb/> so drehen wir gemeinschaftlich gen Westen"<lb/> usw. Die Chicago Tribune unterstützte ihn<lb/> in einem Leitartikel, welchem sie jedoch in<lb/> einem längeren Aufsatz am folgenden Tage<lb/> einigen Vorbehalt zufügte, — ohne mehr oder<lb/> weniger Vorbereitung darf man nämlich dem<lb/> gemeinen Mann doch nicht zu dick auftragen.</p> <p xml:id="ID_182" next="#ID_183"> Vor mir liegt Stedmans ,,^n ^insrican<lb/> ^.ntnoloM". Bei einem nur flüchtigen Durch-<lb/> sehen des Buches finde ich acht Lobhhmnen<lb/> auf Mutter-England. Wie viel Wert man<lb/> dem Dichterwort beilegen kann, sei dahingestellt.<lb/> Die meisten Namen haben hier einen guten<lb/> Klang. Da ist Washington Allsten. Er singt<lb/> „Our Kätners nAtivs soll" und schließt<lb/> seine Dichtung mit den Worten „^V« ars<lb/> One". Ein anderer, Maurice Thompson, drückt<lb/> in acht Versen unter dem Titel „l'us I^lors<lb/> Lud" seine Liebe zum Mutterlande aus, wie<lb/> auch Charles Leonard Moore. Edles Matilda<lb/> Thomas endet ihren Sang mit den Worten<lb/> ,,^n6 if lor klee snouI6 ctswn Sonis<lb/> ctsrlcest cZg^ — erz? ok lume, Köw<lb/> proncZIz? we>uI6 tre^ clare!" Dann sind<lb/> da noch George Edward Woodberry „^asi-ich<lb/> ro TnZIsnä"; Helen Gras Cone „k'Sir TnZ-<lb/> Isnct" und Grace Ellen Channing-Stetson</p> <cb type="end"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0053]
Drinnen und draußen
Kandidatur erlangen, darum bekämpft man
unsern braven Bürgermeister Thompson. In
leitende Stellungen kommen eben nur solche
Männer, die sich als willige Räder in der
politischen Maschine so drehen, wie die leitenden
Kreise der Oststaaten angeben.
Das sogenannte Volk hat nicht ein Spiirchen
Liebe zu England, doch da Gesinnung des
Volkes nach Wunsch durch offizielle Berichte
Sedrechselt wird, ist es ratsam, den Wünschen
«er anglophilen Gesellschaft des Ostens bei
weitem die meiste Beachtung zu schenken.
Im allgemeinen gutmütig und ehrlich, fehlt
dem gewöhnlichen Mann doch der Mut zur
überzeugungstreuen Handlung, wenn dieselbe
von der Regierung nicht gebilligt wird. »Oui-
^ountr^! In Ker intsi-coursewitn koreiAn
Uations ins)? ste hö floh^s in ins rignt;
^>ut oui- countrz?, riZnt c>r wi-onZ," ist
der herrschende Grundsatz. Furcht vor Spott
und Strafe bedingt, das; man die elementarsten
besetze der Gerechtigkeit und Ehre mißachtet,
sobald von oben ein Wink gegeben wird.
Vor wenig Tagen ließ sich Sir Jame«
Aelius, Präsident der Genossenschaft kanadischer
Rechtsanwälte, vernehmen. Er sagte: „Sollten
uns die reuelosen Mächte Mitteleuropas be¬
drohen, Schulter an Schulter würden wir
nach Osten Front machen; kommen die Asiaten,
so drehen wir gemeinschaftlich gen Westen"
usw. Die Chicago Tribune unterstützte ihn
in einem Leitartikel, welchem sie jedoch in
einem längeren Aufsatz am folgenden Tage
einigen Vorbehalt zufügte, — ohne mehr oder
weniger Vorbereitung darf man nämlich dem
gemeinen Mann doch nicht zu dick auftragen.
Vor mir liegt Stedmans ,,^n ^insrican
^.ntnoloM". Bei einem nur flüchtigen Durch-
sehen des Buches finde ich acht Lobhhmnen
auf Mutter-England. Wie viel Wert man
dem Dichterwort beilegen kann, sei dahingestellt.
Die meisten Namen haben hier einen guten
Klang. Da ist Washington Allsten. Er singt
„Our Kätners nAtivs soll" und schließt
seine Dichtung mit den Worten „^V« ars
One". Ein anderer, Maurice Thompson, drückt
in acht Versen unter dem Titel „l'us I^lors
Lud" seine Liebe zum Mutterlande aus, wie
auch Charles Leonard Moore. Edles Matilda
Thomas endet ihren Sang mit den Worten
,,^n6 if lor klee snouI6 ctswn Sonis
ctsrlcest cZg^ — erz? ok lume, Köw
proncZIz? we>uI6 tre^ clare!" Dann sind
da noch George Edward Woodberry „^asi-ich
ro TnZIsnä"; Helen Gras Cone „k'Sir TnZ-
Isnct" und Grace Ellen Channing-Stetson
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