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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr.

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zusammengefaßt worden. Diese Betriebsgruppen, "Abteilungen", sollen zu Unter¬
verbänden ausgebaut werden. Der Nationalverband Deutscher Gewerkschaften
besteht also

1. aus dem Deutschen Arbeiterbund mit folgenden Verbänden:

a) dem deutschen Jndustriearbeiterbund, b) dem deutschen Bergarbeiterbund,
L) dem deutschen Eisenbahnerbund, <t) dem deutschen Krankenhausangestellten-
und Pflegerbund, e) dem deutschen Hausangestelltenbund, i) dem deutschen Staats¬
arbeiterbund, dem deutschen Gemeindearbeiterbund, n) dem Bund der Bäcker-
und Konditorgehllfen;

2. dem Zentralverband seemännischer Berufsvereine;
3. dem Deutschen Landarbeiterbund.

Die Gewerkschaftsbewegung wurde seit der Revolution ganz besonders
beherrscht von dem Gedanken der Vereinigung von Kopf- und Handarbeitern.
Man sah, wie sich die sozialdemokratischen Angestelltenverbände immer mehr den
Freien Gewerkschaften näherten, die auf christlich nationalem Boden stehenden
Angestelltenverbände den Christlichen Gewerkschaften, die auf demokratischen Boden
stehenden Organisationen den Hirsch-Dunckerschen Gcwerkvereinen.

Das Wachstum der einzelnen Geol-rkschaftsrichtungen zeigen folgende
Zahlen: Freie Gewerkschaften: 1917: 995 900 Mitglieder. 1. Quartal 19l8:
1364 600: am Schlüsse des 4. Quartals: 2 859 000 Mitglieder. M>t dieser Zahl
am Schlüsse des 4. Quartals hatten die Zmlralverbände den höchsten Bestand
im Frieden (2, Quartal 1913: 2 576 600) um 281400 überschritten. Die größte
Zahl der Mitglieder hatte der Metallmbeiterverbcmd mit 786100 Mitgliedern,
davon 141300 weiblichen. Dann folgen mit über 100000 Mitgliedern die
Verbände der Bergarbeiter mit 326 700 (1700 weibliche), Fabrilarbeiterverbaud
255 100 (90 800 weibliche), Traun'pvrtarbeiterverband 191000 (34 700 weibliche).
Holzarbeiterverband 168 300 (24 600 weibliche), Banarbeiterverband 150600
(Mre weiblichen), Textilarbeiter verband 154 300 (113 700 weibkche). Eisenbahner-
Verband 102 141 (6800 weibliche). Die größte Zahl der weiblichen Mitglieder
haben der Metallarbeiterverband und der T> xtilarbeiterverband. Keine weiblichen
Mitglieder haben: Bauarbeiter, Bildhauer, Böttcher, Buchdrucker, Glaser, Kupfer¬
schmiede, Maschinisten, Schiffszimmerer, Steinsetzer, Xylographen. Zimmerer und
Zivilberufsmusiker. Die geringste Zahl der weiblichen Mitglieder (2) halte der
Dachdeckeroerband.

Die Gesamteinnahme aller Verbände betrug 59 550900 Mark, der eine
Ausgabe von 41 460 600 Mark gegenüberstand. Der Vermögensbestand erhöhte
sich im Jahre 1918 auf 80 776 300 Mark, in welcher Summe der Bestand des
Metallarbeiterverbondes, der seit dem Jahre 1915 keine Angaben mehr macht,
nicht, enthalten sind.

Die gewaltige Steigerung der Mitgliederzahl zeigt am besten eine Gegen¬
überstellung des 3. und 4. Quartals. Die Mitgliederzahl am Schlüsse des
3. Quartals betrug 1453 800, davon 375 200 weiblich, dagegen am Schlüsse des
4. Quartals 2 859 000. davon 675 000 weiblich. Es ist also im 4. Quartal eine
Zunahme von fast 100 Prozent zu verzeichnen. Einige Gewerkschaften haben
ihren Bestand mehr als verdoppelt.

Am Jahresschlusse 1919 erreichten die Freien Gewerkschaften 7.1 Millionen
Mitglieder. Die Entwicklung war qeradezu eine stürmische. Ende Februar über¬
schritten die Gewerkschaften die 3. Million. Ende April die 4., Mitte Juni die 5.,
Mitte August die 6 Seitdem hat sich der Zugang merklich verlangsamt. Von
Mitte August bis Mitte November, also in 3 Monaten, wurde die 7. Million
überschritten. Neuerdings ist der Zulauf bedeutend langsamer geworden.¬

Von den 52 Gewerkschaften zählen 12 über 160 000 Mitglieder. Sie ver
einigen mit insgesamt 5.9 l Millionen etwa 82 Prozent der Gesamtmitglieder.
10 weitere Verbände zählen über 50000 bis 90000 Mitglieder. Mit 710000
Mitgliedern umfassen sie etwa 10 Prozent der Gesamtzahl. Die restlichen 500000
Mitglieder verteilen sich auf 30 Gewerkschaften, von denen 17 Verbände zwischen
je 10 000 und 48 000 und 13 weniger als 10000 Mitglieder haben.


lvirtschaftsspiegel

zusammengefaßt worden. Diese Betriebsgruppen, „Abteilungen", sollen zu Unter¬
verbänden ausgebaut werden. Der Nationalverband Deutscher Gewerkschaften
besteht also

1. aus dem Deutschen Arbeiterbund mit folgenden Verbänden:

a) dem deutschen Jndustriearbeiterbund, b) dem deutschen Bergarbeiterbund,
L) dem deutschen Eisenbahnerbund, <t) dem deutschen Krankenhausangestellten-
und Pflegerbund, e) dem deutschen Hausangestelltenbund, i) dem deutschen Staats¬
arbeiterbund, dem deutschen Gemeindearbeiterbund, n) dem Bund der Bäcker-
und Konditorgehllfen;

2. dem Zentralverband seemännischer Berufsvereine;
3. dem Deutschen Landarbeiterbund.

Die Gewerkschaftsbewegung wurde seit der Revolution ganz besonders
beherrscht von dem Gedanken der Vereinigung von Kopf- und Handarbeitern.
Man sah, wie sich die sozialdemokratischen Angestelltenverbände immer mehr den
Freien Gewerkschaften näherten, die auf christlich nationalem Boden stehenden
Angestelltenverbände den Christlichen Gewerkschaften, die auf demokratischen Boden
stehenden Organisationen den Hirsch-Dunckerschen Gcwerkvereinen.

Das Wachstum der einzelnen Geol-rkschaftsrichtungen zeigen folgende
Zahlen: Freie Gewerkschaften: 1917: 995 900 Mitglieder. 1. Quartal 19l8:
1364 600: am Schlüsse des 4. Quartals: 2 859 000 Mitglieder. M>t dieser Zahl
am Schlüsse des 4. Quartals hatten die Zmlralverbände den höchsten Bestand
im Frieden (2, Quartal 1913: 2 576 600) um 281400 überschritten. Die größte
Zahl der Mitglieder hatte der Metallmbeiterverbcmd mit 786100 Mitgliedern,
davon 141300 weiblichen. Dann folgen mit über 100000 Mitgliedern die
Verbände der Bergarbeiter mit 326 700 (1700 weibliche), Fabrilarbeiterverbaud
255 100 (90 800 weibliche), Traun'pvrtarbeiterverband 191000 (34 700 weibliche).
Holzarbeiterverband 168 300 (24 600 weibliche), Banarbeiterverband 150600
(Mre weiblichen), Textilarbeiter verband 154 300 (113 700 weibkche). Eisenbahner-
Verband 102 141 (6800 weibliche). Die größte Zahl der weiblichen Mitglieder
haben der Metallarbeiterverband und der T> xtilarbeiterverband. Keine weiblichen
Mitglieder haben: Bauarbeiter, Bildhauer, Böttcher, Buchdrucker, Glaser, Kupfer¬
schmiede, Maschinisten, Schiffszimmerer, Steinsetzer, Xylographen. Zimmerer und
Zivilberufsmusiker. Die geringste Zahl der weiblichen Mitglieder (2) halte der
Dachdeckeroerband.

Die Gesamteinnahme aller Verbände betrug 59 550900 Mark, der eine
Ausgabe von 41 460 600 Mark gegenüberstand. Der Vermögensbestand erhöhte
sich im Jahre 1918 auf 80 776 300 Mark, in welcher Summe der Bestand des
Metallarbeiterverbondes, der seit dem Jahre 1915 keine Angaben mehr macht,
nicht, enthalten sind.

Die gewaltige Steigerung der Mitgliederzahl zeigt am besten eine Gegen¬
überstellung des 3. und 4. Quartals. Die Mitgliederzahl am Schlüsse des
3. Quartals betrug 1453 800, davon 375 200 weiblich, dagegen am Schlüsse des
4. Quartals 2 859 000. davon 675 000 weiblich. Es ist also im 4. Quartal eine
Zunahme von fast 100 Prozent zu verzeichnen. Einige Gewerkschaften haben
ihren Bestand mehr als verdoppelt.

Am Jahresschlusse 1919 erreichten die Freien Gewerkschaften 7.1 Millionen
Mitglieder. Die Entwicklung war qeradezu eine stürmische. Ende Februar über¬
schritten die Gewerkschaften die 3. Million. Ende April die 4., Mitte Juni die 5.,
Mitte August die 6 Seitdem hat sich der Zugang merklich verlangsamt. Von
Mitte August bis Mitte November, also in 3 Monaten, wurde die 7. Million
überschritten. Neuerdings ist der Zulauf bedeutend langsamer geworden.¬

Von den 52 Gewerkschaften zählen 12 über 160 000 Mitglieder. Sie ver
einigen mit insgesamt 5.9 l Millionen etwa 82 Prozent der Gesamtmitglieder.
10 weitere Verbände zählen über 50000 bis 90000 Mitglieder. Mit 710000
Mitgliedern umfassen sie etwa 10 Prozent der Gesamtzahl. Die restlichen 500000
Mitglieder verteilen sich auf 30 Gewerkschaften, von denen 17 Verbände zwischen
je 10 000 und 48 000 und 13 weniger als 10000 Mitglieder haben.


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[0258] lvirtschaftsspiegel zusammengefaßt worden. Diese Betriebsgruppen, „Abteilungen", sollen zu Unter¬ verbänden ausgebaut werden. Der Nationalverband Deutscher Gewerkschaften besteht also 1. aus dem Deutschen Arbeiterbund mit folgenden Verbänden: a) dem deutschen Jndustriearbeiterbund, b) dem deutschen Bergarbeiterbund, L) dem deutschen Eisenbahnerbund, <t) dem deutschen Krankenhausangestellten- und Pflegerbund, e) dem deutschen Hausangestelltenbund, i) dem deutschen Staats¬ arbeiterbund, dem deutschen Gemeindearbeiterbund, n) dem Bund der Bäcker- und Konditorgehllfen; 2. dem Zentralverband seemännischer Berufsvereine; 3. dem Deutschen Landarbeiterbund. Die Gewerkschaftsbewegung wurde seit der Revolution ganz besonders beherrscht von dem Gedanken der Vereinigung von Kopf- und Handarbeitern. Man sah, wie sich die sozialdemokratischen Angestelltenverbände immer mehr den Freien Gewerkschaften näherten, die auf christlich nationalem Boden stehenden Angestelltenverbände den Christlichen Gewerkschaften, die auf demokratischen Boden stehenden Organisationen den Hirsch-Dunckerschen Gcwerkvereinen. Das Wachstum der einzelnen Geol-rkschaftsrichtungen zeigen folgende Zahlen: Freie Gewerkschaften: 1917: 995 900 Mitglieder. 1. Quartal 19l8: 1364 600: am Schlüsse des 4. Quartals: 2 859 000 Mitglieder. M>t dieser Zahl am Schlüsse des 4. Quartals hatten die Zmlralverbände den höchsten Bestand im Frieden (2, Quartal 1913: 2 576 600) um 281400 überschritten. Die größte Zahl der Mitglieder hatte der Metallmbeiterverbcmd mit 786100 Mitgliedern, davon 141300 weiblichen. Dann folgen mit über 100000 Mitgliedern die Verbände der Bergarbeiter mit 326 700 (1700 weibliche), Fabrilarbeiterverbaud 255 100 (90 800 weibliche), Traun'pvrtarbeiterverband 191000 (34 700 weibliche). Holzarbeiterverband 168 300 (24 600 weibliche), Banarbeiterverband 150600 (Mre weiblichen), Textilarbeiter verband 154 300 (113 700 weibkche). Eisenbahner- Verband 102 141 (6800 weibliche). Die größte Zahl der weiblichen Mitglieder haben der Metallarbeiterverband und der T> xtilarbeiterverband. Keine weiblichen Mitglieder haben: Bauarbeiter, Bildhauer, Böttcher, Buchdrucker, Glaser, Kupfer¬ schmiede, Maschinisten, Schiffszimmerer, Steinsetzer, Xylographen. Zimmerer und Zivilberufsmusiker. Die geringste Zahl der weiblichen Mitglieder (2) halte der Dachdeckeroerband. Die Gesamteinnahme aller Verbände betrug 59 550900 Mark, der eine Ausgabe von 41 460 600 Mark gegenüberstand. Der Vermögensbestand erhöhte sich im Jahre 1918 auf 80 776 300 Mark, in welcher Summe der Bestand des Metallarbeiterverbondes, der seit dem Jahre 1915 keine Angaben mehr macht, nicht, enthalten sind. Die gewaltige Steigerung der Mitgliederzahl zeigt am besten eine Gegen¬ überstellung des 3. und 4. Quartals. Die Mitgliederzahl am Schlüsse des 3. Quartals betrug 1453 800, davon 375 200 weiblich, dagegen am Schlüsse des 4. Quartals 2 859 000. davon 675 000 weiblich. Es ist also im 4. Quartal eine Zunahme von fast 100 Prozent zu verzeichnen. Einige Gewerkschaften haben ihren Bestand mehr als verdoppelt. Am Jahresschlusse 1919 erreichten die Freien Gewerkschaften 7.1 Millionen Mitglieder. Die Entwicklung war qeradezu eine stürmische. Ende Februar über¬ schritten die Gewerkschaften die 3. Million. Ende April die 4., Mitte Juni die 5., Mitte August die 6 Seitdem hat sich der Zugang merklich verlangsamt. Von Mitte August bis Mitte November, also in 3 Monaten, wurde die 7. Million überschritten. Neuerdings ist der Zulauf bedeutend langsamer geworden.¬ Von den 52 Gewerkschaften zählen 12 über 160 000 Mitglieder. Sie ver einigen mit insgesamt 5.9 l Millionen etwa 82 Prozent der Gesamtmitglieder. 10 weitere Verbände zählen über 50000 bis 90000 Mitglieder. Mit 710000 Mitgliedern umfassen sie etwa 10 Prozent der Gesamtzahl. Die restlichen 500000 Mitglieder verteilen sich auf 30 Gewerkschaften, von denen 17 Verbände zwischen je 10 000 und 48 000 und 13 weniger als 10000 Mitglieder haben.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_336844/258>, abgerufen am 01.09.2024.