Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.Neue Äücher lands nur der Weg nach dem Orient freiblieb, der über Österreich führte. M. R. Paul Neuburger, Weimars Vermächtnis. Der Geist der klassischen Zeit in seiner Bedeutung für den Neuaufbau Deutschlands. Verlagsanstalt Arthur Collignon. Berlin. 1919. Preis tard. 3.50 Mark. Neuburger hat in dem vorliegenden Büchlein die Stellungnahme unserer Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher "rlaulinis des Verlags gestattet. Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Verum-Halensee, -- Manuslriptsendungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: A" die "chriftlcituna der Gre""l>oder tu "erim BW 11, Tempelhofer lese? SS". Fernsprecher de" Herausgeber": Amt Lichterfelde 4W. des Verlag" und der Schriftlettung: Amt Lüvow "lU0> Verlag: Verlag der Grenzboten S>. in, b, H, in Berlin SW II, Tempelhofer wer Si>". Druck: .Der R"ich"b°t"" ". in, S> H. in Berlin SW 11. Deflauer Strafj" W/M. Neue Äücher lands nur der Weg nach dem Orient freiblieb, der über Österreich führte. M. R. Paul Neuburger, Weimars Vermächtnis. Der Geist der klassischen Zeit in seiner Bedeutung für den Neuaufbau Deutschlands. Verlagsanstalt Arthur Collignon. Berlin. 1919. Preis tard. 3.50 Mark. Neuburger hat in dem vorliegenden Büchlein die Stellungnahme unserer Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher «rlaulinis des Verlags gestattet. Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Verum-Halensee, — Manuslriptsendungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: A» die «chriftlcituna der Gre»»l>oder tu «erim BW 11, Tempelhofer lese? SS». Fernsprecher de« Herausgeber«: Amt Lichterfelde 4W. des Verlag» und der Schriftlettung: Amt Lüvow «lU0> Verlag: Verlag der Grenzboten S>. in, b, H, in Berlin SW II, Tempelhofer wer Si>». Druck: .Der R»ich»b°t«" «. in, S> H. in Berlin SW 11. Deflauer Strafj« W/M. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0056" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336346"/> <fw type="header" place="top"> Neue Äücher</fw><lb/> <p xml:id="ID_179" prev="#ID_178"> lands nur der Weg nach dem Orient freiblieb, der über Österreich führte.<lb/> Im neuen Glänze erstand die Idee eines mitteleuropäischen östlich gewendeten<lb/> Imperiums unter deutscher Führung und wurde im Weltkriege für kurze Zeit<lb/> Wirklichkeit. Aber schon 1917 haben die Ungarn, indem sie eine eigene<lb/> ungarische Armee durchsetzten, die Habsburger Monarchie so gut wie gesprengt,<lb/> und damals versank das 1866 durch Preußens und Ungarns Siege geschaffene<lb/> neue Mitteleuropa. Der alte imperialistische Gedanke ist somit letzten Endes<lb/> in verhängnisvoller Verkettung von dem preußischen nationalen Sammlungs¬<lb/> gedanken, der durch die Schwächung Österreichs Ungarn großzog, durchkreuzt<lb/> und vernichtet worden. Aber Schüßler bemerkt mit Recht, daß unsere<lb/> Beziehungen zum Osten, zu Böhmen, den Südslawen und Polen mit dem<lb/> Jahre 1918 nicht abgebrochen sind. Mitteleuropa ist kein Zufallsprodukt,<lb/> vielmehr führt der wirtschaftliche auf geographischen Tatsachen beruhende Zwang<lb/> seine Völker zusammen. Da die Verbindung des deutschen Volkes mit dem<lb/> Osten uralt ist, muß die uns bevorstehende Auswanderung wenn irgend<lb/> möglich nach Osten geleitet werden, wo das deutsche Volkstum unvergleichlich<lb/> weniger bedroht ist, als in den angelsächsischen und romanischen Staaten und<lb/> der Neuorganisierung eines weitesten Mitteleuropa die Wege zu ebnen vermag.</p><lb/> <note type="byline"> M. R.</note><lb/> </div> <div n="2"> <head> Paul Neuburger, Weimars Vermächtnis. Der Geist der klassischen Zeit in<lb/> seiner Bedeutung für den Neuaufbau Deutschlands. Verlagsanstalt Arthur<lb/> Collignon. Berlin. 1919. Preis tard. 3.50 Mark.</head><lb/> <p xml:id="ID_180"> Neuburger hat in dem vorliegenden Büchlein die Stellungnahme unserer<lb/> bedeutendsten Klassiker und Romantiker, Dichter und Philosophen zu den Haupt¬<lb/> problemen des staatlichen Lebens unter Benutzung zahlreicher Zitate aus ihren<lb/> Werken trefflich gezeichnet. Er will nicht Theorien entwickeln, keine Individu¬<lb/> alitäten vor uns hinstellen, sondern lediglich den geistigen Gehalt jener Zeit,<lb/> die in der Fülle ihrer Erscheinungen doch eine Einheit ist, festhalten und weiter¬<lb/> geben. Es ist selbstverständlich, daß die Urteile jener Großen durch die Zeit¬<lb/> umstände bedingt sind und daß das Jahrhundert, das uns von ihnen trennt,<lb/> Erkenntnisse gefördert hat, die manches Problem in neuem Lichte erscheinen<lb/> lassen. Nichtsdestoweniger sind die Gesichtspunkte der Betrachtung, die Hell¬<lb/> sicht in der Beurteilung von Gegebenheiten, das durchdringende Verständnis<lb/> für die unverrückbaren Schranken und unverlierbaren Schlacken der menschlichen<lb/> Natur für uns ein Vermlächtnis, das wir nützen können und müssen. Weil über¬<lb/> zeitlich sind die für jene Männer geltenden Orientierungspunkte zeitgemäß im Ringen<lb/> der Gegenwart. Wir wollen nicht, sagt der Verfasser, daß Dichter und Philo¬<lb/> sophen uns regieren, nur daß sie die erziehen, die regieren sollen. Wenn es<lb/> zu loben ist, daß jegliche parteipolitische Auswertung klassischer Zeugen ver¬<lb/> mieden ist, so hätten doch deutliche Hinweise auf die Gegenwart in Anlehnung<lb/> an „Prinzipien, die durch keine Zeit und keiner Zeit Ereignis geändert werden",<lb/><note type="byline"> Dr. A-</note> die Schlagkraft der wertvollen Schrift erhöht. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_181"> Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung<lb/> nicht verbürgt werden kann.</p><lb/> <note type="byline"> Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher «rlaulinis des Verlags gestattet.<lb/> Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Verum-Halensee, — Manuslriptsendungen und Briefe werden erbeten<lb/> unter der Adresse:<lb/> A» die «chriftlcituna der Gre»»l>oder tu «erim BW 11, Tempelhofer lese? 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Neue Äücher
lands nur der Weg nach dem Orient freiblieb, der über Österreich führte.
Im neuen Glänze erstand die Idee eines mitteleuropäischen östlich gewendeten
Imperiums unter deutscher Führung und wurde im Weltkriege für kurze Zeit
Wirklichkeit. Aber schon 1917 haben die Ungarn, indem sie eine eigene
ungarische Armee durchsetzten, die Habsburger Monarchie so gut wie gesprengt,
und damals versank das 1866 durch Preußens und Ungarns Siege geschaffene
neue Mitteleuropa. Der alte imperialistische Gedanke ist somit letzten Endes
in verhängnisvoller Verkettung von dem preußischen nationalen Sammlungs¬
gedanken, der durch die Schwächung Österreichs Ungarn großzog, durchkreuzt
und vernichtet worden. Aber Schüßler bemerkt mit Recht, daß unsere
Beziehungen zum Osten, zu Böhmen, den Südslawen und Polen mit dem
Jahre 1918 nicht abgebrochen sind. Mitteleuropa ist kein Zufallsprodukt,
vielmehr führt der wirtschaftliche auf geographischen Tatsachen beruhende Zwang
seine Völker zusammen. Da die Verbindung des deutschen Volkes mit dem
Osten uralt ist, muß die uns bevorstehende Auswanderung wenn irgend
möglich nach Osten geleitet werden, wo das deutsche Volkstum unvergleichlich
weniger bedroht ist, als in den angelsächsischen und romanischen Staaten und
der Neuorganisierung eines weitesten Mitteleuropa die Wege zu ebnen vermag.
M. R.
Paul Neuburger, Weimars Vermächtnis. Der Geist der klassischen Zeit in
seiner Bedeutung für den Neuaufbau Deutschlands. Verlagsanstalt Arthur
Collignon. Berlin. 1919. Preis tard. 3.50 Mark.
Neuburger hat in dem vorliegenden Büchlein die Stellungnahme unserer
bedeutendsten Klassiker und Romantiker, Dichter und Philosophen zu den Haupt¬
problemen des staatlichen Lebens unter Benutzung zahlreicher Zitate aus ihren
Werken trefflich gezeichnet. Er will nicht Theorien entwickeln, keine Individu¬
alitäten vor uns hinstellen, sondern lediglich den geistigen Gehalt jener Zeit,
die in der Fülle ihrer Erscheinungen doch eine Einheit ist, festhalten und weiter¬
geben. Es ist selbstverständlich, daß die Urteile jener Großen durch die Zeit¬
umstände bedingt sind und daß das Jahrhundert, das uns von ihnen trennt,
Erkenntnisse gefördert hat, die manches Problem in neuem Lichte erscheinen
lassen. Nichtsdestoweniger sind die Gesichtspunkte der Betrachtung, die Hell¬
sicht in der Beurteilung von Gegebenheiten, das durchdringende Verständnis
für die unverrückbaren Schranken und unverlierbaren Schlacken der menschlichen
Natur für uns ein Vermlächtnis, das wir nützen können und müssen. Weil über¬
zeitlich sind die für jene Männer geltenden Orientierungspunkte zeitgemäß im Ringen
der Gegenwart. Wir wollen nicht, sagt der Verfasser, daß Dichter und Philo¬
sophen uns regieren, nur daß sie die erziehen, die regieren sollen. Wenn es
zu loben ist, daß jegliche parteipolitische Auswertung klassischer Zeugen ver¬
mieden ist, so hätten doch deutliche Hinweise auf die Gegenwart in Anlehnung
an „Prinzipien, die durch keine Zeit und keiner Zeit Ereignis geändert werden",
Dr. A- die Schlagkraft der wertvollen Schrift erhöht.
Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.
Nachdruck sämtlicher Aufsätze nur mit ausdrücklicher «rlaulinis des Verlags gestattet.
Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Verum-Halensee, — Manuslriptsendungen und Briefe werden erbeten
unter der Adresse:
A» die «chriftlcituna der Gre»»l>oder tu «erim BW 11, Tempelhofer lese? SS».
Fernsprecher de« Herausgeber«: Amt Lichterfelde 4W. des Verlag» und der Schriftlettung: Amt Lüvow «lU0>
Verlag: Verlag der Grenzboten S>. in, b, H, in Berlin SW II, Tempelhofer wer Si>».
Druck: .Der R»ich»b°t«" «. in, S> H. in Berlin SW 11. Deflauer Strafj« W/M.
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