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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Kleine Mitteilungen

[Beginn Spaltensatz]

Heizer, Briefträger, Boten, Gefängnis-'
ausseher ^u. a.; 15. Klasse 2400 M. Ge¬
halt, (30 v. H, Teuerungszulage) die
Amtsdiener. Pförtner, Wächter u. a.

Die Alterszulage beträgt für jedes
Dienstjahr ein ??ünfzigstel des Grundge¬
halts der Klasse, in die der Beamte ge¬
hört. Sie steigt bis zu drei Viertel des
Grundgehalts. Die Verheiratetenzulage
beträgt ein Sechstel des Grundgehalts,
dazu ein Sechstel der jeweiligen Alterszu¬
lage. Beamte, deren Ehefrauen ebenfalls
Beamte sind, erhalten diese Zulage nicht.
Die KinderZulagen betragen für Beamte
in den Klassen 1 bis 7 ein Dreißigstel des
Grundgehalts und ein Dreißigstel der
Alterszulage. Kür Beamte in den Klassen
8 bis 12 ein Fünsundzwanzigstel und für
die übrigen Beamten ein Zwanzigstel.

Das Wiohnungsgeld beträgt in Orten
bis zu 10 000 Einwohnern je nach der
Klasse 000 bis 1200 M., in Orten bis M
50 000 Einwohnern 700 bis 1500 M.. in
Orten bis zu 100 000 Einwohnern 800
bis zu 2000 M.: in Orten Wer 100 000
Einwohnern 900 bis 2500 M.

"Kreuz-Zeitung" Ur. 506 vom 20. Ok¬
tober 1919.

Gegen die Abwanderung aus Posen.

Der demokratische Abg. Prof. Dr.
Hermann-Posen hat in der Nationalver¬
sammlung folgende kleine Anfrage ge¬
stellt: Die Abwanderung der Deutschen
ans den besetzten Teilen der Provinz
Posen wird bereits auf 100 000 bis
> 120 000 Köpfe geschätzt, und sobald die
Demarkationslinie fällt, wird sich diese
Zahl leicht verdoppeln. Es sind nicht nur
meist Beamte und Lehrer, sondern in
wachsender Zahl auch Gewerbetreibende
und Kaufleute, Landwirte und Arbeiter.
Die folgen dieser Entwicklung sind so¬
wohl fiir die Zukunft des Deutschtums in
Polen wie auch angesichts des gegenwär¬
tigen geringen Nahrnngsspielraums im
Reiche gleich verhängnisvoll. Es ist zwei¬
fellos, daß der Hauptgrund für diese
Massenabwanderung der von den Polen

[Spaltenumbruch]

geübte Terror ist. Aber auch das ge¬
ringe Vertrauen auf einen künftigen tat¬
kräftigen Schutz der Auslandsdeutschen M
Polen spielt dabei eine Rolle. So könnte
es unter anderem ein Mittel gegen wei¬
tere Abwanderungen werden, wenn die
Ncichsregierung erneut und in der ver¬
bindlichsten Aorm die Zusicherung geben
würde, daß den übler die Optionsfrist
hinaus in Polen ausharrenden Deutschen
ohne Unterschied des Standes und deS
Bekenntnisses zu keinem Zeitpunkt ir¬
gendwelche Schwierigkeiten bei ihrer Na¬
turalisation gemacht werden. Den Beam¬
ten, namentlich den Lehrern und Justiz-
bewmten, deren Werbleiben für die Er¬
haltung des Deutschtums von besonderer
Bedeutung ist, müßte ferner die Über¬
nahme nach Deutschland auch nach Ab¬
lauf der Optionsfrist unter denselben Be¬
dingungen zugesichert werden, wie den
jetzt Abwandernden. Ist die Reichsregic.
rung bereit, diesen Anregungen ^olge zu
geben, beziehungsweise, soweit sie nicht
selbst zuständig ist, auf entsprechende
Maßnahmen bei den preußischen Behör¬
den hinzuwirken?


"Vassische Zeitung" Ur. 534 vom 20. Ok¬
tober 1919.

Die Grenzen Polens.

Wien, 20. Oktober. Aus Warschau wird
berichtet, daß nach Pariser Meldungen der
Fünferrat die Ostgrenze Polens festgesetzt
habe. Polen erhalte den ganzen Bezirk
Suwalki, den Bezirk Augustow'o mit Aus¬
nahme einer kleinen nordwestlichen Ecke,
einen größeren Teil des Bezirks Seiny,
ferner vom Gouvernement Grodno die Be¬
zirke Sokul, Bialostok und Bielsk. Die
Grenze verlaufe sodann längs des Bug"
flufses bis zur alten österreichisch-russischen
Grenze und längs dieser Grenze bis zum
Dnjstr. Bei Brest-Litowsk hauche sich diese
Grenze zugunsten Polens aus. Das Schicksal
von Wilna, Grodno und Minsk sei noch
nicht entschieden.

"Deutsche Allg. Ztg.", Ur. 516 vom
21. Oktober 1919. [Ende Spaltensatz]


Verlag- Verlag der Gren,boten G, in, ö, H., Berlin SW II, Temp-thos-r Ufer LS>,
Druck: "Der Reichsbote", Berlin SW 11.
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Heizer, Briefträger, Boten, Gefängnis-'
ausseher ^u. a.; 15. Klasse 2400 M. Ge¬
halt, (30 v. H, Teuerungszulage) die
Amtsdiener. Pförtner, Wächter u. a.

Die Alterszulage beträgt für jedes
Dienstjahr ein ??ünfzigstel des Grundge¬
halts der Klasse, in die der Beamte ge¬
hört. Sie steigt bis zu drei Viertel des
Grundgehalts. Die Verheiratetenzulage
beträgt ein Sechstel des Grundgehalts,
dazu ein Sechstel der jeweiligen Alterszu¬
lage. Beamte, deren Ehefrauen ebenfalls
Beamte sind, erhalten diese Zulage nicht.
Die KinderZulagen betragen für Beamte
in den Klassen 1 bis 7 ein Dreißigstel des
Grundgehalts und ein Dreißigstel der
Alterszulage. Kür Beamte in den Klassen
8 bis 12 ein Fünsundzwanzigstel und für
die übrigen Beamten ein Zwanzigstel.

Das Wiohnungsgeld beträgt in Orten
bis zu 10 000 Einwohnern je nach der
Klasse 000 bis 1200 M., in Orten bis M
50 000 Einwohnern 700 bis 1500 M.. in
Orten bis zu 100 000 Einwohnern 800
bis zu 2000 M.: in Orten Wer 100 000
Einwohnern 900 bis 2500 M.

„Kreuz-Zeitung" Ur. 506 vom 20. Ok¬
tober 1919.

Gegen die Abwanderung aus Posen.

Der demokratische Abg. Prof. Dr.
Hermann-Posen hat in der Nationalver¬
sammlung folgende kleine Anfrage ge¬
stellt: Die Abwanderung der Deutschen
ans den besetzten Teilen der Provinz
Posen wird bereits auf 100 000 bis
> 120 000 Köpfe geschätzt, und sobald die
Demarkationslinie fällt, wird sich diese
Zahl leicht verdoppeln. Es sind nicht nur
meist Beamte und Lehrer, sondern in
wachsender Zahl auch Gewerbetreibende
und Kaufleute, Landwirte und Arbeiter.
Die folgen dieser Entwicklung sind so¬
wohl fiir die Zukunft des Deutschtums in
Polen wie auch angesichts des gegenwär¬
tigen geringen Nahrnngsspielraums im
Reiche gleich verhängnisvoll. Es ist zwei¬
fellos, daß der Hauptgrund für diese
Massenabwanderung der von den Polen

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geübte Terror ist. Aber auch das ge¬
ringe Vertrauen auf einen künftigen tat¬
kräftigen Schutz der Auslandsdeutschen M
Polen spielt dabei eine Rolle. So könnte
es unter anderem ein Mittel gegen wei¬
tere Abwanderungen werden, wenn die
Ncichsregierung erneut und in der ver¬
bindlichsten Aorm die Zusicherung geben
würde, daß den übler die Optionsfrist
hinaus in Polen ausharrenden Deutschen
ohne Unterschied des Standes und deS
Bekenntnisses zu keinem Zeitpunkt ir¬
gendwelche Schwierigkeiten bei ihrer Na¬
turalisation gemacht werden. Den Beam¬
ten, namentlich den Lehrern und Justiz-
bewmten, deren Werbleiben für die Er¬
haltung des Deutschtums von besonderer
Bedeutung ist, müßte ferner die Über¬
nahme nach Deutschland auch nach Ab¬
lauf der Optionsfrist unter denselben Be¬
dingungen zugesichert werden, wie den
jetzt Abwandernden. Ist die Reichsregic.
rung bereit, diesen Anregungen ^olge zu
geben, beziehungsweise, soweit sie nicht
selbst zuständig ist, auf entsprechende
Maßnahmen bei den preußischen Behör¬
den hinzuwirken?


„Vassische Zeitung" Ur. 534 vom 20. Ok¬
tober 1919.

Die Grenzen Polens.

Wien, 20. Oktober. Aus Warschau wird
berichtet, daß nach Pariser Meldungen der
Fünferrat die Ostgrenze Polens festgesetzt
habe. Polen erhalte den ganzen Bezirk
Suwalki, den Bezirk Augustow'o mit Aus¬
nahme einer kleinen nordwestlichen Ecke,
einen größeren Teil des Bezirks Seiny,
ferner vom Gouvernement Grodno die Be¬
zirke Sokul, Bialostok und Bielsk. Die
Grenze verlaufe sodann längs des Bug«
flufses bis zur alten österreichisch-russischen
Grenze und längs dieser Grenze bis zum
Dnjstr. Bei Brest-Litowsk hauche sich diese
Grenze zugunsten Polens aus. Das Schicksal
von Wilna, Grodno und Minsk sei noch
nicht entschieden.

„Deutsche Allg. Ztg.", Ur. 516 vom
21. Oktober 1919. [Ende Spaltensatz]


Verlag- Verlag der Gren,boten G, in, ö, H., Berlin SW II, Temp-thos-r Ufer LS>,
Druck: „Der Reichsbote", Berlin SW 11.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/532>, abgerufen am 15.01.2025.