Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.Mitteilungen w IMW "MM M"5 und WeltpMm Inhalt: Materialien zur ostdeutschen Frage: Ein einig Volk von Brüdern. Polnische Bekenntnisse -- Aus den Deutschen Volksrüten -- Pressestimmen: Polnische Presse -- Kleine Mitteilungen. Materialien zur ostdeutschen Frage Gin einig Volk von Brüdern! Der lveg zur Einigung der Deutschen Wie oft haben wir uns diese Worte aus Schillers "Wilhelm Tell" zuge¬ Seid einig -- einig -- einig I Die Einigung aller Deutschen im Abtretungsgebiet ist so nötig wie das Aber die schönen Reden, begeisterten Versammlungen und todesmutigen Ebensowenig führt das politische Mittel der Euugung zum Z,el. Das Mitteilungen . 29
Mitteilungen w IMW »MM M»5 und WeltpMm Inhalt: Materialien zur ostdeutschen Frage: Ein einig Volk von Brüdern. Polnische Bekenntnisse — Aus den Deutschen Volksrüten — Pressestimmen: Polnische Presse — Kleine Mitteilungen. Materialien zur ostdeutschen Frage Gin einig Volk von Brüdern! Der lveg zur Einigung der Deutschen Wie oft haben wir uns diese Worte aus Schillers „Wilhelm Tell" zuge¬ Seid einig — einig — einig I Die Einigung aller Deutschen im Abtretungsgebiet ist so nötig wie das Aber die schönen Reden, begeisterten Versammlungen und todesmutigen Ebensowenig führt das politische Mittel der Euugung zum Z,el. Das Mitteilungen . 29
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0493" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336783"/> </div> </div> <div n="1"> <head> Mitteilungen<lb/> w IMW »MM M»5 und WeltpMm</head><lb/> <table facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341909_336289/figures/grenzboten_341909_336289_336783_001.jpg"> <row> <cell> Ur. 29Verantwortlich: Carl Georg Bruns<lb/> Schriftleitung: Vromberg, WeltzienplaH 1>u8. Okt. I9is<lb/> Fernruf Ur. 321</cell> </row> </table><lb/> <note type="argument"> Inhalt: Materialien zur ostdeutschen Frage: Ein einig Volk von Brüdern. Polnische<lb/> Bekenntnisse — Aus den Deutschen Volksrüten — Pressestimmen: Polnische Presse<lb/> — Kleine Mitteilungen.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> Materialien zur ostdeutschen Frage</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> Gin einig Volk von Brüdern!<lb/> Der lveg zur Einigung der Deutschen</head><lb/> <lg xml:id="POEMID_3" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_2431"> Wie oft haben wir uns diese Worte aus Schillers „Wilhelm Tell" zuge¬<lb/> rufen! Wie oft uns gemahnt mit den Worten des sterbenden Freiherrn von<lb/> Attinghausen:</p><lb/> <p xml:id="ID_2432"> Seid einig — einig — einig I</p><lb/> <p xml:id="ID_2433"> Die Einigung aller Deutschen im Abtretungsgebiet ist so nötig wie das<lb/> liebe Vrot.</p><lb/> <p xml:id="ID_2434"> Aber die schönen Reden, begeisterten Versammlungen und todesmutigen<lb/> Schwüre bringen diese Einigung nicht. Dazu haben die Deutschen zu viele Köpfe.<lb/> Und es ist eine Selbsttäuschung, wenn man meint, nur durch Versammlungen<lb/> und packende Reden diese Einigung herbeizuführen. Solche deutschen Volksver-<lb/> sammlungen, das betone ich ausdrücklich, sind nötig, und man muß sie immer<lb/> wieder von Zeit zu Zeit halten. Aber man lasse sich durch ihren gelungenen<lb/> Verlauf und den Beifall der Teilnehmer nicht täuschen. Sie sind schließlich nur<lb/> eine Stärkung und Festigung derer, die dein Gedanken der Einigung schon nahe<lb/> stehen. Die andern lassen sich durch Worte nicht so leicht umstimmen. Und wenn<lb/> sie auch wirklich in einer solchen Versammlung warm geworden sind, dann kommt<lb/> am andern Tage eine merkliche Abkühlung durch einen Parteibonzcn oder irgend¬<lb/> einen „Bedenklichen".</p><lb/> <p xml:id="ID_2435" next="#ID_2436"> Ebensowenig führt das politische Mittel der Euugung zum Z,el. Das<lb/> Nächstliegende und Gegebene wäre ein Aufhören aller bisherigen Parteien und<lb/> das Zusammenkommen zu einer einzigen deutscheu Partei. Aber da kennst du<lb/> die Deutschen schlecht. Jeder muß sein besonderes Parteisüppchen kochen und<lb/> essen. Darum »vollen Zentrum, Demokratie und Sozialdemokratie von der<lb/> „Deutschen Partei" nichts wissen. Sie kommen mit dem Schlagwort „Arbeits-<lb/> gemeinschaft". Aber wir kennen solche Arbeitsgemeinschaft. Da werden große<lb/> Reden geschwungen, und vor lauter Reden kommt man zu keiner Arbeit. Abge-<lb/> sehen davon, daß in dieser Arbeitsgemeinschaft die schwarz-rot-goldene Reichs-</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Mitteilungen . 29</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0493]
Mitteilungen
w IMW »MM M»5 und WeltpMm
Ur. 29Verantwortlich: Carl Georg Bruns
Schriftleitung: Vromberg, WeltzienplaH 1>u8. Okt. I9is
Fernruf Ur. 321
Inhalt: Materialien zur ostdeutschen Frage: Ein einig Volk von Brüdern. Polnische
Bekenntnisse — Aus den Deutschen Volksrüten — Pressestimmen: Polnische Presse
— Kleine Mitteilungen.
Materialien zur ostdeutschen Frage
Gin einig Volk von Brüdern!
Der lveg zur Einigung der Deutschen
Wie oft haben wir uns diese Worte aus Schillers „Wilhelm Tell" zuge¬
rufen! Wie oft uns gemahnt mit den Worten des sterbenden Freiherrn von
Attinghausen:
Seid einig — einig — einig I
Die Einigung aller Deutschen im Abtretungsgebiet ist so nötig wie das
liebe Vrot.
Aber die schönen Reden, begeisterten Versammlungen und todesmutigen
Schwüre bringen diese Einigung nicht. Dazu haben die Deutschen zu viele Köpfe.
Und es ist eine Selbsttäuschung, wenn man meint, nur durch Versammlungen
und packende Reden diese Einigung herbeizuführen. Solche deutschen Volksver-
sammlungen, das betone ich ausdrücklich, sind nötig, und man muß sie immer
wieder von Zeit zu Zeit halten. Aber man lasse sich durch ihren gelungenen
Verlauf und den Beifall der Teilnehmer nicht täuschen. Sie sind schließlich nur
eine Stärkung und Festigung derer, die dein Gedanken der Einigung schon nahe
stehen. Die andern lassen sich durch Worte nicht so leicht umstimmen. Und wenn
sie auch wirklich in einer solchen Versammlung warm geworden sind, dann kommt
am andern Tage eine merkliche Abkühlung durch einen Parteibonzcn oder irgend¬
einen „Bedenklichen".
Ebensowenig führt das politische Mittel der Euugung zum Z,el. Das
Nächstliegende und Gegebene wäre ein Aufhören aller bisherigen Parteien und
das Zusammenkommen zu einer einzigen deutscheu Partei. Aber da kennst du
die Deutschen schlecht. Jeder muß sein besonderes Parteisüppchen kochen und
essen. Darum »vollen Zentrum, Demokratie und Sozialdemokratie von der
„Deutschen Partei" nichts wissen. Sie kommen mit dem Schlagwort „Arbeits-
gemeinschaft". Aber wir kennen solche Arbeitsgemeinschaft. Da werden große
Reden geschwungen, und vor lauter Reden kommt man zu keiner Arbeit. Abge-
sehen davon, daß in dieser Arbeitsgemeinschaft die schwarz-rot-goldene Reichs-
Mitteilungen . 29
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |