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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Kleine Mitteilungen

[Beginn Spaltensatz]

Partei) kümmere, sondern wenn es sich um das
Volk handele, die Parteiinteressen in den
Hintergrund stelle. Dazu sagt der "Dziennik
Gdanski": Das vorstehende Zeugnis eines
derartig ernsten Organs, wie es der "Dziennik
Poznanski" ist, wäre für uns ein Grund
zum Vertrauen, welches wir ebenso der
Institution, sowie auch dem an ihre Spitze
gestellten Manne entgegenbringen würden,
wenn das Blatt gelegentlich der von ihm
gebrachten Charakteristik des frisch ernannten
Ministers nicht einige Sätze geschrieben hätte,
die gerade in ihrer naiven Offenheit den¬
jenigen Teil der großpolnischen Psyche ent¬
schleiern, welche ihre schwächste Seite bildet
und ihrer Beliebtheit in anderen polnischen
Provinzen schadet. Dasselbe Organ schreibt
nämlich: "Wir dürfen nicht vergessen,
daß wir bei uns Einrichtungen besitzen, welche
hinter dem gewesenen Korton nicht einmal
in Kinderschuhen existieren, daß wir -- kurz
gesagt -- hier Europa find, und daß es
deshalb ausgeschlossen ist, daß wir von den
höheren Formen des sozialen Lebens zu den
niedrigen heruntersteigen könnten und

[Spaltenumbruch]

wollten. . . . Die Konsolidierung der pol¬
nischen Republik wird ein Prozeß sein,
welcher große Anforderungen an den Rest
unserer Brüder stellen wird, und um so
schneller und allgemeiner zustande kommt,
je schneller und allgemeiner die Leute und
Angelegenheiten auf der anderen Seite sich
dieses großen Zieles gewachsen fühlen."

In Großpolen, sagt nun der "Dziennik
Gdanski", sind die Leute und Angelegenheiten
also schon diesem Ziel gewachsen. Das Ver¬
trauen auf sich selbst ist zweifellos ein schaffen¬
des Moment und die Bescheidenheit ist manch¬
mal geradezu eine Sünde. Jedoch muß das
Selbstvertrauen, damit es nicht die Anzeichen
gewöhnlicher Nenommierungssucht annimmt,
gestützt sein auf Grundwerke. Diese finden
wir aber für die Unterstützung der Aus¬
lassungen des "Dziennik Poznanski" nicht
vor, denn die in Großpolen aus gewissen
Gebieten des sozialen Lebens existierende
höhere Entwicklungsstufe, wie diejenige
hinter dem Korton, rechtfertigt keineswegs
die Behauptung, als ob hier Europa und
dort Asien wäre.

[Ende Spaltensatz]
Kieme Mitteilungen



[Beginn Spaltensatz]

Die deutsch-polnischen Verhandlungen.

Die deutsch-polnischen Verhandlungen sind
am 20. August ausgesetzt worden, da die
Polnischen Vertreter sich auf den Standpunkt
stellten, die Verschärfung der Lage in Ober¬
schlesien mache es der Polnischen Delegation
unmöglich, die Verhandlungen fortzusetzen.
In den Unterausschüssen sind im Verlauf
der Verhandlungen verschiedene Fragen be¬
rührt worden, abschließende Ergebnisse wurden
aber nicht erzielt.

Eine Bank der polnischen Kaufmannschaft.

"Dziennik Berlinski" schreibt: Zwecks
starker Unterstützung der Interessen der Pol¬
nischen Kaufmannschaft ist durch Erweiterung
der galizischen kaufmännischen Aktienbank --
eine Bank der Polnischen Kaufmannschaft in
Warschau gegründet worden. Zur Zeit zahl¬
reicher Unsicherheiten und mächtiger Ent¬

[Spaltenumbruch]

wicklung des Handels wird durchaus ein
nutzbringender und großer Kredit für die
polnische Kaufmannschaft nötig sein. Die
polnische Kaufmannschaft wird sich zweifellos
für dieses wichtige Unternehmen interessieren,
welches speziell den Handelsinteressen dienen
soll. Wir urteilen, daß auch das Interesse
der ganzen Bevölkerung für diese neue Bank
groß sein wird, so daß die Aktien derselben
in kurzer Zeit vergriffen sein werden.
Unsererseits fordern wir' hiermit auf zum
Ankauf von Aktien dieses wichtigen Unter¬
nehmens.

(Auch diese Sammlung der finanziellen
Kräfte der Polen ist ein Beweis für die
unbedingte Notwendigkeit, ' daß sich die
Deutschen in eine große feste Organisation
pressen müssen, wenn sie sich wirtschaftlich
behaupten wollen. Wir Deutschen werden
uns behaupten, wenn wir einig find.)

[Ende Spaltensatz]
Kleine Mitteilungen

[Beginn Spaltensatz]

Partei) kümmere, sondern wenn es sich um das
Volk handele, die Parteiinteressen in den
Hintergrund stelle. Dazu sagt der „Dziennik
Gdanski": Das vorstehende Zeugnis eines
derartig ernsten Organs, wie es der „Dziennik
Poznanski" ist, wäre für uns ein Grund
zum Vertrauen, welches wir ebenso der
Institution, sowie auch dem an ihre Spitze
gestellten Manne entgegenbringen würden,
wenn das Blatt gelegentlich der von ihm
gebrachten Charakteristik des frisch ernannten
Ministers nicht einige Sätze geschrieben hätte,
die gerade in ihrer naiven Offenheit den¬
jenigen Teil der großpolnischen Psyche ent¬
schleiern, welche ihre schwächste Seite bildet
und ihrer Beliebtheit in anderen polnischen
Provinzen schadet. Dasselbe Organ schreibt
nämlich: „Wir dürfen nicht vergessen,
daß wir bei uns Einrichtungen besitzen, welche
hinter dem gewesenen Korton nicht einmal
in Kinderschuhen existieren, daß wir — kurz
gesagt — hier Europa find, und daß es
deshalb ausgeschlossen ist, daß wir von den
höheren Formen des sozialen Lebens zu den
niedrigen heruntersteigen könnten und

[Spaltenumbruch]

wollten. . . . Die Konsolidierung der pol¬
nischen Republik wird ein Prozeß sein,
welcher große Anforderungen an den Rest
unserer Brüder stellen wird, und um so
schneller und allgemeiner zustande kommt,
je schneller und allgemeiner die Leute und
Angelegenheiten auf der anderen Seite sich
dieses großen Zieles gewachsen fühlen."

In Großpolen, sagt nun der „Dziennik
Gdanski", sind die Leute und Angelegenheiten
also schon diesem Ziel gewachsen. Das Ver¬
trauen auf sich selbst ist zweifellos ein schaffen¬
des Moment und die Bescheidenheit ist manch¬
mal geradezu eine Sünde. Jedoch muß das
Selbstvertrauen, damit es nicht die Anzeichen
gewöhnlicher Nenommierungssucht annimmt,
gestützt sein auf Grundwerke. Diese finden
wir aber für die Unterstützung der Aus¬
lassungen des „Dziennik Poznanski" nicht
vor, denn die in Großpolen aus gewissen
Gebieten des sozialen Lebens existierende
höhere Entwicklungsstufe, wie diejenige
hinter dem Korton, rechtfertigt keineswegs
die Behauptung, als ob hier Europa und
dort Asien wäre.

[Ende Spaltensatz]
Kieme Mitteilungen



[Beginn Spaltensatz]

Die deutsch-polnischen Verhandlungen.

Die deutsch-polnischen Verhandlungen sind
am 20. August ausgesetzt worden, da die
Polnischen Vertreter sich auf den Standpunkt
stellten, die Verschärfung der Lage in Ober¬
schlesien mache es der Polnischen Delegation
unmöglich, die Verhandlungen fortzusetzen.
In den Unterausschüssen sind im Verlauf
der Verhandlungen verschiedene Fragen be¬
rührt worden, abschließende Ergebnisse wurden
aber nicht erzielt.

Eine Bank der polnischen Kaufmannschaft.

„Dziennik Berlinski" schreibt: Zwecks
starker Unterstützung der Interessen der Pol¬
nischen Kaufmannschaft ist durch Erweiterung
der galizischen kaufmännischen Aktienbank —
eine Bank der Polnischen Kaufmannschaft in
Warschau gegründet worden. Zur Zeit zahl¬
reicher Unsicherheiten und mächtiger Ent¬

[Spaltenumbruch]

wicklung des Handels wird durchaus ein
nutzbringender und großer Kredit für die
polnische Kaufmannschaft nötig sein. Die
polnische Kaufmannschaft wird sich zweifellos
für dieses wichtige Unternehmen interessieren,
welches speziell den Handelsinteressen dienen
soll. Wir urteilen, daß auch das Interesse
der ganzen Bevölkerung für diese neue Bank
groß sein wird, so daß die Aktien derselben
in kurzer Zeit vergriffen sein werden.
Unsererseits fordern wir' hiermit auf zum
Ankauf von Aktien dieses wichtigen Unter¬
nehmens.

(Auch diese Sammlung der finanziellen
Kräfte der Polen ist ein Beweis für die
unbedingte Notwendigkeit, ' daß sich die
Deutschen in eine große feste Organisation
pressen müssen, wenn sie sich wirtschaftlich
behaupten wollen. Wir Deutschen werden
uns behaupten, wenn wir einig find.)

[Ende Spaltensatz]
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[0475] Kleine Mitteilungen Partei) kümmere, sondern wenn es sich um das Volk handele, die Parteiinteressen in den Hintergrund stelle. Dazu sagt der „Dziennik Gdanski": Das vorstehende Zeugnis eines derartig ernsten Organs, wie es der „Dziennik Poznanski" ist, wäre für uns ein Grund zum Vertrauen, welches wir ebenso der Institution, sowie auch dem an ihre Spitze gestellten Manne entgegenbringen würden, wenn das Blatt gelegentlich der von ihm gebrachten Charakteristik des frisch ernannten Ministers nicht einige Sätze geschrieben hätte, die gerade in ihrer naiven Offenheit den¬ jenigen Teil der großpolnischen Psyche ent¬ schleiern, welche ihre schwächste Seite bildet und ihrer Beliebtheit in anderen polnischen Provinzen schadet. Dasselbe Organ schreibt nämlich: „Wir dürfen nicht vergessen, daß wir bei uns Einrichtungen besitzen, welche hinter dem gewesenen Korton nicht einmal in Kinderschuhen existieren, daß wir — kurz gesagt — hier Europa find, und daß es deshalb ausgeschlossen ist, daß wir von den höheren Formen des sozialen Lebens zu den niedrigen heruntersteigen könnten und wollten. . . . Die Konsolidierung der pol¬ nischen Republik wird ein Prozeß sein, welcher große Anforderungen an den Rest unserer Brüder stellen wird, und um so schneller und allgemeiner zustande kommt, je schneller und allgemeiner die Leute und Angelegenheiten auf der anderen Seite sich dieses großen Zieles gewachsen fühlen." In Großpolen, sagt nun der „Dziennik Gdanski", sind die Leute und Angelegenheiten also schon diesem Ziel gewachsen. Das Ver¬ trauen auf sich selbst ist zweifellos ein schaffen¬ des Moment und die Bescheidenheit ist manch¬ mal geradezu eine Sünde. Jedoch muß das Selbstvertrauen, damit es nicht die Anzeichen gewöhnlicher Nenommierungssucht annimmt, gestützt sein auf Grundwerke. Diese finden wir aber für die Unterstützung der Aus¬ lassungen des „Dziennik Poznanski" nicht vor, denn die in Großpolen aus gewissen Gebieten des sozialen Lebens existierende höhere Entwicklungsstufe, wie diejenige hinter dem Korton, rechtfertigt keineswegs die Behauptung, als ob hier Europa und dort Asien wäre. Kieme Mitteilungen Die deutsch-polnischen Verhandlungen. Die deutsch-polnischen Verhandlungen sind am 20. August ausgesetzt worden, da die Polnischen Vertreter sich auf den Standpunkt stellten, die Verschärfung der Lage in Ober¬ schlesien mache es der Polnischen Delegation unmöglich, die Verhandlungen fortzusetzen. In den Unterausschüssen sind im Verlauf der Verhandlungen verschiedene Fragen be¬ rührt worden, abschließende Ergebnisse wurden aber nicht erzielt. Eine Bank der polnischen Kaufmannschaft. „Dziennik Berlinski" schreibt: Zwecks starker Unterstützung der Interessen der Pol¬ nischen Kaufmannschaft ist durch Erweiterung der galizischen kaufmännischen Aktienbank — eine Bank der Polnischen Kaufmannschaft in Warschau gegründet worden. Zur Zeit zahl¬ reicher Unsicherheiten und mächtiger Ent¬ wicklung des Handels wird durchaus ein nutzbringender und großer Kredit für die polnische Kaufmannschaft nötig sein. Die polnische Kaufmannschaft wird sich zweifellos für dieses wichtige Unternehmen interessieren, welches speziell den Handelsinteressen dienen soll. Wir urteilen, daß auch das Interesse der ganzen Bevölkerung für diese neue Bank groß sein wird, so daß die Aktien derselben in kurzer Zeit vergriffen sein werden. Unsererseits fordern wir' hiermit auf zum Ankauf von Aktien dieses wichtigen Unter¬ nehmens. (Auch diese Sammlung der finanziellen Kräfte der Polen ist ein Beweis für die unbedingte Notwendigkeit, ' daß sich die Deutschen in eine große feste Organisation pressen müssen, wenn sie sich wirtschaftlich behaupten wollen. Wir Deutschen werden uns behaupten, wenn wir einig find.)

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/475>, abgerufen am 15.01.2025.