Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.Kleine Mitteilungen [Beginn Spaltensatz] Abgeordneten aus diesem Teilgebiet im "Pielgrzym" (Pelplin) Ur. 96 v. 16. Aug. 19. Unterstützen wir die Unseren! Unter diesem Titel bringt das Blatt eine- Je größeres Besitztum Polen zu verwalten Denn nur in der Einigkeit liegt die Macht! (Versöhnlich klingt das gerade nicht. Aber Kleine Mitteilungen [Beginn Spaltensatz] Eine deutsche Note über Danzig. Wie W. T. B. mitteilt, hat die deutsche lichem Eigentum. Ferner wünscht die Be¬ Berlaz: Verlag der Srenzbot-n <N. in> ö. H., Berlin SW II, T-mpellwf-r Ufer SS". Druck: "Der R-ich"b°t-". Berlin SW 11. Kleine Mitteilungen [Beginn Spaltensatz] Abgeordneten aus diesem Teilgebiet im „Pielgrzym" (Pelplin) Ur. 96 v. 16. Aug. 19. Unterstützen wir die Unseren! Unter diesem Titel bringt das Blatt eine- Je größeres Besitztum Polen zu verwalten Denn nur in der Einigkeit liegt die Macht! (Versöhnlich klingt das gerade nicht. Aber Kleine Mitteilungen [Beginn Spaltensatz] Eine deutsche Note über Danzig. Wie W. T. B. mitteilt, hat die deutsche lichem Eigentum. Ferner wünscht die Be¬ Berlaz: Verlag der Srenzbot-n <N. in> ö. H., Berlin SW II, T-mpellwf-r Ufer SS». Druck: „Der R-ich»b°t-". Berlin SW 11. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0460" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336750"/> <fw type="header" place="top"> Kleine Mitteilungen</fw><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_2163" prev="#ID_2162"> Abgeordneten aus diesem Teilgebiet im<lb/> Warschauer Reichstag Platz genommen<lb/> haben und das hiesige Volk durch ihren<lb/> Mund seinen Willen -und seine Wünsche<lb/> erklärt. 3. Wir fordern von der War¬<lb/> schauer Regierung, daß sie sich streng an<lb/> den Fviedensv ertrag hält, der den.Bür¬<lb/> gern .anderer Nationalitäten volle Ga¬<lb/> rantie der Freiheit im polnischen Staate<lb/> gilbt, weitere Zugeständnisse aber würden<lb/> die Interessen unseres arbeitenden Volkes<lb/> schädigen. 4. Wir fordern weite? ener¬<lb/> gisch, daß die deutschen Beamten und Ko¬<lb/> lonisten, die auf dem Polen zuerkannten<lb/> Gebieten nach dem 1. Januar 1908 zuge¬<lb/> zogen sind, nach Übernahme dieser Ge¬<lb/> biete durch die Polnischen Behörden ab¬<lb/> geschoben werden gemäß dem Friedens¬<lb/> vertrag, da die erwähnten Elemente die<lb/> polnische Bevölkerung am meisten bedrückt<lb/> haben. S. Wir bitten die polnische Re-<lb/> gierung, nach der Übernahme unseres<lb/> Teilgebiets ihre Kommissare zu schicken,<lb/> damit sie mit Hilfe von Personen aus<lb/> unserem Teilgebiet, die durch die Be¬<lb/> völkerung erwählt sind, bis zu den rechts¬<lb/> gültigen Wahlen die Regierung führen.</p> <cb/><lb/> <note type="bibl"> „Pielgrzym" (Pelplin) Ur. 96 v. 16. Aug. 19.</note> <p xml:id="ID_2164"> Unterstützen wir die Unseren!</p> <p xml:id="ID_2165"> Unter diesem Titel bringt das Blatt eine-<lb/> Aufforderung an die Polen, daß sie nur bei<lb/> den Polen kaufen sollen und auf diese Weise<lb/> eine eigene polnische Industrie durch eigene<lb/> polnische Arbeit bilden sollen. Es heißt da u.a.:</p> <p xml:id="ID_2166"> Je größeres Besitztum Polen zu verwalten<lb/> haben wird, um so größer wird sein Einfluß<lb/> und "seine Bedeutung in der Welt sein. . .<lb/> Deshalb muß eS der Grundsatz eines jeden<lb/> aufrichtigen Polen werden: „Jeder Pole zum<lb/> Polen" oder mit anderen Worten: „Unter¬<lb/> stützen wir die Unseligen I" Lernen wir am<lb/> Beispiel anderer Völkerl Schütteln wir den<lb/> germanischen und jüdischen Staub ab. Kaufen<lb/> wir also bei unseren Polen, unterstützen wir<lb/> die Unsrigen, unsere Ersparnisse wollen wir<lb/> nur nach unseren Polnischen Banken bringen,<lb/> ferner wollen wir tätigen Anteil an der<lb/> Industrie und dem Handel nehmen, Fabriken<lb/> und Arbeiterinstitutionen allein anzulegen...</p> <p xml:id="ID_2167"> Denn nur in der Einigkeit liegt die Macht!<lb/> Wir werden uns damit einen wichtigen und<lb/> bequemen Platz auf der Welt erkämpfen.</p> <p xml:id="ID_2168"> (Versöhnlich klingt das gerade nicht. Aber<lb/> es ist eine Mahnung für uns. Nur Einigkeit<lb/> kann das Deutschtum retten. Anm. d. R.></p> <cb type="end"/><lb/> </div> </div> <div n="2"> <head> Kleine Mitteilungen</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_2169"> Eine deutsche Note über Danzig.</p> <p xml:id="ID_2170" next="#ID_2171"> Wie W. T. B. mitteilt, hat die deutsche<lb/> Regierung in Versailles eine Note des In¬<lb/> halts überreichen lassen, daß die Bevölkerung<lb/> von Danzig über wichtige, in den Bestim»<lb/> münzen des Friedensvertrages nicht klar¬<lb/> gestellte Fragen dringend Auskunft zu er¬<lb/> halten wünsche, vor allem über die staatliche<lb/> Zugehörigkeit von dem Augenblick des Aus¬<lb/> scheidens von Danzig aus dem Deutschen<lb/> Reich bis zu ihrer Begründung als freie<lb/> Stadt, sowie eine Entscheidung über den<lb/> künftigen Anteil des Freistaates an öffent¬</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_2171" prev="#ID_2170"> lichem Eigentum. Ferner wünscht die Be¬<lb/> völkerung, daß möglichst bald an die Aus¬<lb/> arbeitung einer neuen Verfassung gegangen<lb/> werde und das Verhältnis Danzigs zu.<lb/> Polen eine Klärung erfahre. Da sich aus<lb/> der augenblicklichen ungewissen Lage erheb¬<lb/> liche politische und wirtschaftliche Unzuträg¬<lb/> lichkeiten für die Danziger Bevölkerung er¬<lb/> geben, so bittet die deutsche Regierung um<lb/> baldmöglichste Einleitung von Verhand¬<lb/> lungen hierüber.</p> <note type="bibl"> (Kreuz-Ztg. v. 16. Aug. Ur. 336.)</note> <cb type="end"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Berlaz: Verlag der Srenzbot-n <N. in> ö. H., Berlin SW II, T-mpellwf-r Ufer SS».<lb/> Druck: „Der R-ich»b°t-". Berlin SW 11.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0460]
Kleine Mitteilungen
Abgeordneten aus diesem Teilgebiet im
Warschauer Reichstag Platz genommen
haben und das hiesige Volk durch ihren
Mund seinen Willen -und seine Wünsche
erklärt. 3. Wir fordern von der War¬
schauer Regierung, daß sie sich streng an
den Fviedensv ertrag hält, der den.Bür¬
gern .anderer Nationalitäten volle Ga¬
rantie der Freiheit im polnischen Staate
gilbt, weitere Zugeständnisse aber würden
die Interessen unseres arbeitenden Volkes
schädigen. 4. Wir fordern weite? ener¬
gisch, daß die deutschen Beamten und Ko¬
lonisten, die auf dem Polen zuerkannten
Gebieten nach dem 1. Januar 1908 zuge¬
zogen sind, nach Übernahme dieser Ge¬
biete durch die Polnischen Behörden ab¬
geschoben werden gemäß dem Friedens¬
vertrag, da die erwähnten Elemente die
polnische Bevölkerung am meisten bedrückt
haben. S. Wir bitten die polnische Re-
gierung, nach der Übernahme unseres
Teilgebiets ihre Kommissare zu schicken,
damit sie mit Hilfe von Personen aus
unserem Teilgebiet, die durch die Be¬
völkerung erwählt sind, bis zu den rechts¬
gültigen Wahlen die Regierung führen.
„Pielgrzym" (Pelplin) Ur. 96 v. 16. Aug. 19. Unterstützen wir die Unseren!
Unter diesem Titel bringt das Blatt eine-
Aufforderung an die Polen, daß sie nur bei
den Polen kaufen sollen und auf diese Weise
eine eigene polnische Industrie durch eigene
polnische Arbeit bilden sollen. Es heißt da u.a.:
Je größeres Besitztum Polen zu verwalten
haben wird, um so größer wird sein Einfluß
und "seine Bedeutung in der Welt sein. . .
Deshalb muß eS der Grundsatz eines jeden
aufrichtigen Polen werden: „Jeder Pole zum
Polen" oder mit anderen Worten: „Unter¬
stützen wir die Unseligen I" Lernen wir am
Beispiel anderer Völkerl Schütteln wir den
germanischen und jüdischen Staub ab. Kaufen
wir also bei unseren Polen, unterstützen wir
die Unsrigen, unsere Ersparnisse wollen wir
nur nach unseren Polnischen Banken bringen,
ferner wollen wir tätigen Anteil an der
Industrie und dem Handel nehmen, Fabriken
und Arbeiterinstitutionen allein anzulegen...
Denn nur in der Einigkeit liegt die Macht!
Wir werden uns damit einen wichtigen und
bequemen Platz auf der Welt erkämpfen.
(Versöhnlich klingt das gerade nicht. Aber
es ist eine Mahnung für uns. Nur Einigkeit
kann das Deutschtum retten. Anm. d. R.>
Kleine Mitteilungen
Eine deutsche Note über Danzig.
Wie W. T. B. mitteilt, hat die deutsche
Regierung in Versailles eine Note des In¬
halts überreichen lassen, daß die Bevölkerung
von Danzig über wichtige, in den Bestim»
münzen des Friedensvertrages nicht klar¬
gestellte Fragen dringend Auskunft zu er¬
halten wünsche, vor allem über die staatliche
Zugehörigkeit von dem Augenblick des Aus¬
scheidens von Danzig aus dem Deutschen
Reich bis zu ihrer Begründung als freie
Stadt, sowie eine Entscheidung über den
künftigen Anteil des Freistaates an öffent¬
lichem Eigentum. Ferner wünscht die Be¬
völkerung, daß möglichst bald an die Aus¬
arbeitung einer neuen Verfassung gegangen
werde und das Verhältnis Danzigs zu.
Polen eine Klärung erfahre. Da sich aus
der augenblicklichen ungewissen Lage erheb¬
liche politische und wirtschaftliche Unzuträg¬
lichkeiten für die Danziger Bevölkerung er¬
geben, so bittet die deutsche Regierung um
baldmöglichste Einleitung von Verhand¬
lungen hierüber.
(Kreuz-Ztg. v. 16. Aug. Ur. 336.)
Berlaz: Verlag der Srenzbot-n <N. in> ö. H., Berlin SW II, T-mpellwf-r Ufer SS».
Druck: „Der R-ich»b°t-". Berlin SW 11.
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