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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Die Iveltwerbi'nrbeir Frankreichs

Völkern, die in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Krisen zu seinen wertvoll¬
sten Hilfsmitteln zählen und sich in den Kriegsjahren bestens bewährten. Die
französische Meltwerbearbeit ist ja wie ein großes Netz, an dem unzählig"
Menschen ispinnen und immer neue Maschen anzufügen wissen. Es liegt eine
Lebendigkeit und Betriebsamkeit in ihr, die Natur ist und nicht eines dauernden
Anstoßes bedarf, um fortzubestehen. Sie wendet.sich Wohl einmal mit besonderem
Nachdruck einem einzelnen Volke zu zur Durchführung politischer Pläne und
vernachlässigt ein anderes Volk bis zur Auffälligkeit. Aber sie arbeitet unauf¬
haltsam im Interesse des Landes. Jetzt sollen schwedische Schulkinder nach
Frankreich gezogen werden, und zwar nicht mir für einen vorübergehenden Be¬
such, sondern gleich für mehrere Jahre, um, wie die Stockholmer Zeitung
Dagens Nyheter schrieb, außer dem Besuch französischer Schulen französisch"
Sprache und Verhältnisse kennen zu lernen, damit sie später einmal kein Binde¬
glied zwischen den beiden Völkern werden könnten. Die ,sranzö>fisch-schwedische
Freundschastsversinigung hat für diesen Plan seit längerer Zeit in Schweden
durch Verbreitung von Schriften Stimmung gemacht und gleichzeitig vor¬
geschlagen, französische Kinder in Schweden aufzunehmen.

Gleichen Geistes ist eine Gründung aus dem letzten Herbst in Paris, die
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Sorbonne gestiftet worden ist, um ausländische Studenten von deutschen Universi¬
täten fort und an französische Institute zu ziehen. Jede Werbearbeit um Sym¬
pathien wird ja angespornt durch den Gedanken an eine Rivalität, die nicht nur
dieser Krieg bedingte. Auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Anerkennung und
Achtung ist Teutschland Frankreich seit langem im Wege. Von der neuen fran¬
zösischen Liga wird dem dänischen Blatte Politiker berichtet, daß sie eine gro߬
zügige Agitation im Ausland vorbereitet. Das Sekretariat des Bundes soll aus¬
ländischen Studenten in jeder Beziehung behilflich sein und ihnen Eingang zu,
den intellektuellen Kreisen Frankreichs verschaffen.

Das veiannre l 'lioU, le-,, ,/luus 1"^ Z-arcs sont Kons, Kors le zzeiwe
mun^eux" siebt wie Mot^ über 5er f^a-z>, is-^im Pi'vo'""n^a-'citinki'it
Franzose weiß zu plaudern und zu unterhalten um jeden Preis, vor allem in
seinen Propagandareden. Wenn er während des Krieges im neutralen, AuZ-
land vom französischen Heere und seinen Leistungen sprach, dann ging er so bald
wie möglich über das Sachliche hinaus zum Persönlichen. Er suchte die feinen
Fäden menschlicher Beziehungen zu Hegen. -- Ans tausend Wegen tritt die fran¬
zösische Propaganda in das Leben des Ausländers ein. Immer sucht sie
fesseln, zu interessieren, anzusprechen. Und sie weiß sich so angenehm zu machen,
daß sie fehlt und vermißt wird, zieht sie sich vorübergehend aus dem öffentlich?"
Loben einer Stadt, eines Landes zurück. Durch jahrzehntelange unermüdliche
Arbeit sind weite .Kreise des Auslandes an die lebendige Anregung, an d"e
schmeichelnde 'Werbung gewöhnt. Sie ist ihnen angenehmes Bedürfnis geworden,
das man nicht gerne vermissen Null.¬

Während der letzten Jah" hatten sich vornehmlich England und Frank
reich in die Propagandaarbeit für die Entente geteilt und zwar mit viel GeschO
so, daß England die Bearbeitung der Massen durch mehr primitive, aber fort¬
gesetzte eindringliche Beeinflussung des Volkes, Frankreich die viel mannig¬
faltiger geführte Werbearbeit in den gebildeten Kreisen des Auslandes über¬
nommen hatte. Diese Einteilung ließ auf gute .Kenntnis der eigenen Fabig"
feiten und Grenzen schließen. Denn Frankreich ist für das gesamte Gebiet der s^
gen-ärnten .Kulturpropaganda hervorragend befähigt. Die Lebendigkeit und sü'b-
liebe Leichtigkeit des französischen Geistes, die Dehnbarkeit des französisch""
Wortes, die Freude am eigenen Wohlgefallen, die Beherrschung der Geste UM
der gefälligen Form, das alles find Eigenschaften, auf denen sich leicht praktisch^
und nützliche Dinge durch die ganze Welt tragen lassen, ohne daß sich ihnen ^"
Hindernis in den Weg stellt. Und die praktischen Dinge wird immer ein ^


Die Iveltwerbi'nrbeir Frankreichs

Völkern, die in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Krisen zu seinen wertvoll¬
sten Hilfsmitteln zählen und sich in den Kriegsjahren bestens bewährten. Die
französische Meltwerbearbeit ist ja wie ein großes Netz, an dem unzählig«
Menschen ispinnen und immer neue Maschen anzufügen wissen. Es liegt eine
Lebendigkeit und Betriebsamkeit in ihr, die Natur ist und nicht eines dauernden
Anstoßes bedarf, um fortzubestehen. Sie wendet.sich Wohl einmal mit besonderem
Nachdruck einem einzelnen Volke zu zur Durchführung politischer Pläne und
vernachlässigt ein anderes Volk bis zur Auffälligkeit. Aber sie arbeitet unauf¬
haltsam im Interesse des Landes. Jetzt sollen schwedische Schulkinder nach
Frankreich gezogen werden, und zwar nicht mir für einen vorübergehenden Be¬
such, sondern gleich für mehrere Jahre, um, wie die Stockholmer Zeitung
Dagens Nyheter schrieb, außer dem Besuch französischer Schulen französisch«
Sprache und Verhältnisse kennen zu lernen, damit sie später einmal kein Binde¬
glied zwischen den beiden Völkern werden könnten. Die ,sranzö>fisch-schwedische
Freundschastsversinigung hat für diesen Plan seit längerer Zeit in Schweden
durch Verbreitung von Schriften Stimmung gemacht und gleichzeitig vor¬
geschlagen, französische Kinder in Schweden aufzunehmen.

Gleichen Geistes ist eine Gründung aus dem letzten Herbst in Paris, die
»l^xs 6hö Xmis ein <)usu er Istin«, > e »>, > sur '.önichen ->i»denk -n >ni n>'r
Sorbonne gestiftet worden ist, um ausländische Studenten von deutschen Universi¬
täten fort und an französische Institute zu ziehen. Jede Werbearbeit um Sym¬
pathien wird ja angespornt durch den Gedanken an eine Rivalität, die nicht nur
dieser Krieg bedingte. Auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Anerkennung und
Achtung ist Teutschland Frankreich seit langem im Wege. Von der neuen fran¬
zösischen Liga wird dem dänischen Blatte Politiker berichtet, daß sie eine gro߬
zügige Agitation im Ausland vorbereitet. Das Sekretariat des Bundes soll aus¬
ländischen Studenten in jeder Beziehung behilflich sein und ihnen Eingang zu,
den intellektuellen Kreisen Frankreichs verschaffen.

Das veiannre l 'lioU, le-,, ,/luus 1«^ Z-arcs sont Kons, Kors le zzeiwe
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Franzose weiß zu plaudern und zu unterhalten um jeden Preis, vor allem in
seinen Propagandareden. Wenn er während des Krieges im neutralen, AuZ-
land vom französischen Heere und seinen Leistungen sprach, dann ging er so bald
wie möglich über das Sachliche hinaus zum Persönlichen. Er suchte die feinen
Fäden menschlicher Beziehungen zu Hegen. — Ans tausend Wegen tritt die fran¬
zösische Propaganda in das Leben des Ausländers ein. Immer sucht sie
fesseln, zu interessieren, anzusprechen. Und sie weiß sich so angenehm zu machen,
daß sie fehlt und vermißt wird, zieht sie sich vorübergehend aus dem öffentlich?«
Loben einer Stadt, eines Landes zurück. Durch jahrzehntelange unermüdliche
Arbeit sind weite .Kreise des Auslandes an die lebendige Anregung, an d«e
schmeichelnde 'Werbung gewöhnt. Sie ist ihnen angenehmes Bedürfnis geworden,
das man nicht gerne vermissen Null.¬

Während der letzten Jah« hatten sich vornehmlich England und Frank
reich in die Propagandaarbeit für die Entente geteilt und zwar mit viel GeschO
so, daß England die Bearbeitung der Massen durch mehr primitive, aber fort¬
gesetzte eindringliche Beeinflussung des Volkes, Frankreich die viel mannig¬
faltiger geführte Werbearbeit in den gebildeten Kreisen des Auslandes über¬
nommen hatte. Diese Einteilung ließ auf gute .Kenntnis der eigenen Fabig"
feiten und Grenzen schließen. Denn Frankreich ist für das gesamte Gebiet der s^
gen-ärnten .Kulturpropaganda hervorragend befähigt. Die Lebendigkeit und sü'b-
liebe Leichtigkeit des französischen Geistes, die Dehnbarkeit des französisch««
Wortes, die Freude am eigenen Wohlgefallen, die Beherrschung der Geste UM
der gefälligen Form, das alles find Eigenschaften, auf denen sich leicht praktisch^
und nützliche Dinge durch die ganze Welt tragen lassen, ohne daß sich ihnen ^«
Hindernis in den Weg stellt. Und die praktischen Dinge wird immer ein ^


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[0308] Die Iveltwerbi'nrbeir Frankreichs Völkern, die in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Krisen zu seinen wertvoll¬ sten Hilfsmitteln zählen und sich in den Kriegsjahren bestens bewährten. Die französische Meltwerbearbeit ist ja wie ein großes Netz, an dem unzählig« Menschen ispinnen und immer neue Maschen anzufügen wissen. Es liegt eine Lebendigkeit und Betriebsamkeit in ihr, die Natur ist und nicht eines dauernden Anstoßes bedarf, um fortzubestehen. Sie wendet.sich Wohl einmal mit besonderem Nachdruck einem einzelnen Volke zu zur Durchführung politischer Pläne und vernachlässigt ein anderes Volk bis zur Auffälligkeit. Aber sie arbeitet unauf¬ haltsam im Interesse des Landes. Jetzt sollen schwedische Schulkinder nach Frankreich gezogen werden, und zwar nicht mir für einen vorübergehenden Be¬ such, sondern gleich für mehrere Jahre, um, wie die Stockholmer Zeitung Dagens Nyheter schrieb, außer dem Besuch französischer Schulen französisch« Sprache und Verhältnisse kennen zu lernen, damit sie später einmal kein Binde¬ glied zwischen den beiden Völkern werden könnten. Die ,sranzö>fisch-schwedische Freundschastsversinigung hat für diesen Plan seit längerer Zeit in Schweden durch Verbreitung von Schriften Stimmung gemacht und gleichzeitig vor¬ geschlagen, französische Kinder in Schweden aufzunehmen. Gleichen Geistes ist eine Gründung aus dem letzten Herbst in Paris, die »l^xs 6hö Xmis ein <)usu er Istin«, > e »>, > sur '.önichen ->i»denk -n >ni n>'r Sorbonne gestiftet worden ist, um ausländische Studenten von deutschen Universi¬ täten fort und an französische Institute zu ziehen. Jede Werbearbeit um Sym¬ pathien wird ja angespornt durch den Gedanken an eine Rivalität, die nicht nur dieser Krieg bedingte. Auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Anerkennung und Achtung ist Teutschland Frankreich seit langem im Wege. Von der neuen fran¬ zösischen Liga wird dem dänischen Blatte Politiker berichtet, daß sie eine gro߬ zügige Agitation im Ausland vorbereitet. Das Sekretariat des Bundes soll aus¬ ländischen Studenten in jeder Beziehung behilflich sein und ihnen Eingang zu, den intellektuellen Kreisen Frankreichs verschaffen. Das veiannre l 'lioU, le-,, ,/luus 1«^ Z-arcs sont Kons, Kors le zzeiwe mun^eux" siebt wie Mot^ über 5er f^a-z>, is-^im Pi'vo'""n^a-'citinki'it Franzose weiß zu plaudern und zu unterhalten um jeden Preis, vor allem in seinen Propagandareden. Wenn er während des Krieges im neutralen, AuZ- land vom französischen Heere und seinen Leistungen sprach, dann ging er so bald wie möglich über das Sachliche hinaus zum Persönlichen. Er suchte die feinen Fäden menschlicher Beziehungen zu Hegen. — Ans tausend Wegen tritt die fran¬ zösische Propaganda in das Leben des Ausländers ein. Immer sucht sie fesseln, zu interessieren, anzusprechen. Und sie weiß sich so angenehm zu machen, daß sie fehlt und vermißt wird, zieht sie sich vorübergehend aus dem öffentlich?« Loben einer Stadt, eines Landes zurück. Durch jahrzehntelange unermüdliche Arbeit sind weite .Kreise des Auslandes an die lebendige Anregung, an d«e schmeichelnde 'Werbung gewöhnt. Sie ist ihnen angenehmes Bedürfnis geworden, das man nicht gerne vermissen Null.¬ Während der letzten Jah« hatten sich vornehmlich England und Frank reich in die Propagandaarbeit für die Entente geteilt und zwar mit viel GeschO so, daß England die Bearbeitung der Massen durch mehr primitive, aber fort¬ gesetzte eindringliche Beeinflussung des Volkes, Frankreich die viel mannig¬ faltiger geführte Werbearbeit in den gebildeten Kreisen des Auslandes über¬ nommen hatte. Diese Einteilung ließ auf gute .Kenntnis der eigenen Fabig" feiten und Grenzen schließen. Denn Frankreich ist für das gesamte Gebiet der s^ gen-ärnten .Kulturpropaganda hervorragend befähigt. Die Lebendigkeit und sü'b- liebe Leichtigkeit des französischen Geistes, die Dehnbarkeit des französisch«« Wortes, die Freude am eigenen Wohlgefallen, die Beherrschung der Geste UM der gefälligen Form, das alles find Eigenschaften, auf denen sich leicht praktisch^ und nützliche Dinge durch die ganze Welt tragen lassen, ohne daß sich ihnen ^« Hindernis in den Weg stellt. Und die praktischen Dinge wird immer ein ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/308>, abgerufen am 15.01.2025.