Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] die Sache tätig und auf deren Gelingen be¬ So ist in Wirklichkeit "Preußens Ge¬ Jetzt, wo ich aus Anlaß des SV. Geburts¬ strömenden Herzen, mit dem treudeutschen Ja "Es gibt ein Glück", ein Glück der Wie manche arme Menschenseele mag Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher Attssiitze ""r mit auSdrticklich-r "rlanbnis des SerlaaS gestattet. Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. -- Manuskriptsendungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: "n die Gchriftleitnna der Grenzliote" w Bern" GW 11, TemPelhoser Ufer 3S". Fernlprecher des Herausgeber"! Amt Ltchterfetde 4U8, des Verlags und der Schriftlettung: Amt Lütjow KK10. Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. o> H. t" Berlin SW 11, Tempelhofer Ufer "S". Druck: ."er RetchSS-te- ". in, b. H. in Ber'.er SA 11. "effauer Straß" "ti/N. Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] die Sache tätig und auf deren Gelingen be¬ So ist in Wirklichkeit „Preußens Ge¬ Jetzt, wo ich aus Anlaß des SV. Geburts¬ strömenden Herzen, mit dem treudeutschen Ja „Es gibt ein Glück", ein Glück der Wie manche arme Menschenseele mag Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher Attssiitze ««r mit auSdrticklich-r «rlanbnis des SerlaaS gestattet. Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. — Manuskriptsendungen und Briefe werden erbeten unter der Adresse: «n die Gchriftleitnna der Grenzliote« w Bern» GW 11, TemPelhoser Ufer 3S». Fernlprecher des Herausgeber«! Amt Ltchterfetde 4U8, des Verlags und der Schriftlettung: Amt Lütjow KK10. Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. o> H. t» Berlin SW 11, Tempelhofer Ufer »S». Druck: .»er RetchSS-te- «. in, b. H. in Ber'.er SA 11. »effauer Straß« »ti/N. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0232" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336522"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_858" prev="#ID_857"> die Sache tätig und auf deren Gelingen be¬<lb/> dacht, wußte die besten darstellenden Künstler<lb/> für Bild und Buchschmuck, Arthur Kampf und<lb/> Georg Belwe zu gewinnen und so konnte,<lb/> nachdem Schwierigkeiten aller Art glücklich<lb/> überwunden waren, „Preußens Geschichte" im<lb/> Frühjahr 1913 als ein Volksbuch im besten<lb/> Sinne des Wortes und als ein Meisterwerk<lb/> der deutschen Verlegerkunst der Jugend dar¬<lb/> gereicht werden. „Nicht unter die großen<lb/> Geschichtswerke", so schrieb Herzog dem Buche<lb/> zum Geleit, „will ich dies Buch einreihen.<lb/> Der es schrieb, schrieb es aus heißer Heimat¬<lb/> liebe heraus, und da Liebe Zeugungskraft<lb/> ist, so soll es hinausziehen und nichts anderes<lb/> tun, als wiederum Liebe zeugen, Liebe zur<lb/> engeren und weiteren Scholle, Liebe zum<lb/> Vaterlande. Wie ein Lied, das in jedem<lb/> Herzen zur Melodie wird."</p> <p xml:id="ID_859"> So ist in Wirklichkeit „Preußens Ge¬<lb/> schichte" der deutschen Jugend ein Buch der<lb/> Liebe geworden, und, auch in Zukunft wird<lb/> dieses echte Volksbuch, obwohl Preußens Ent¬<lb/> wicklung durch die Revolution in andere<lb/> Bahnen als die bisherigen gedrängt worden<lb/> ist, Freude und Stolz auf unsere ruhmreiche<lb/> Vergangenheit, auf die großen Tage Preußi¬<lb/> scher Geschichte, auf die Heldentaten unserer<lb/> gewaltigen Führer im Herzen der deutschen<lb/> Jugend wachhalten und sie über den Mate¬<lb/> rialismus der Zeiten hinaus zur Bewunde¬<lb/> rung und Verehrung wahrer Größe empor¬<lb/> führen.</p> <p xml:id="ID_860" next="#ID_861"> Jetzt, wo ich aus Anlaß des SV. Geburts¬<lb/> tages unseres Dichters der gemeinsamen<lb/> Arbeit gedenke, steht er in der Erinnerung<lb/> wieder vor mir, der kerndeutsche Mann,<lb/> leuchtenden Auges, lodernd von Begeisterung,<lb/> jede Sehne gespannt von Tat- und Schaffens¬<lb/> kraft, stahlhart wie das Metall, das in seiner<lb/> Wupperthaler Heimat geschmiedet wird.<lb/> Ganz so sehe ich ihn vor mir, wie sein<lb/> neuester Biograph (F. L. Göckeritz, Und.<lb/> Herzog, Leipzig bei Quelle und Meyer 1V19)<lb/> ihn uns schildert, den Mann mit dem über¬</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_861" prev="#ID_860"> strömenden Herzen, mit dem treudeutschen<lb/> Fühlen und Denken, mit dem bejahenden<lb/> Jauchzen auf den kräftigen Lippen: Immer<lb/> höher empor zum Glück I</p> <p xml:id="ID_862"> Ja „Es gibt ein Glück", ein Glück der<lb/> frohen Arbeit, wie es sich „die WiskottenS"<lb/> oder „die Stoltenkamps und ihre Frauen"<lb/> mit fröhlich-schwieliger Hand geschaffen, ein<lb/> Glück des stillen Versenkens in die Schön¬<lb/> heiten der Natur, die Herzog in allen seinen<lb/> Schriften uns in schillernden Farben vor¬<lb/> zaubert, — und das schönste, das Glück am<lb/> heimischen Herd, das wie ein Liebeslied durch<lb/> alle Phasen des reichen Menschendaseins<lb/> durchklingt. Es gibt ein Glück; aber wo es<lb/> auch ist, das Glück muß erkämpft sein in oft<lb/> bitterer Not, bei dröhnenden Hammerklang<lb/> oder in den sausenden Stürmen und zehren¬<lb/> den Nöten des Lebens, in denen nur eins<lb/> uns immer den Kopf hoch halten läßt, der<lb/> uns von Herzog so oft immer wieder ge¬<lb/> predigte unwandelbare Glaube an das Hohe<lb/> und Gute im Menschen, die Ehrfurcht vor<lb/> allein Edlen, das in so einen: kleinen<lb/> Menschenherzlein steckt, das untrügliche Be¬<lb/> wußtsein: Es gibt een Glück; die Welt ist<lb/> goldenschön, ein ewig neues Auferstehen voll<lb/> Liebe, die wir selbst gegeben!</p> <p xml:id="ID_863"> Wie manche arme Menschenseele mag<lb/> Rudolf Herzog mit diesem Glücksbewußtsein<lb/> erquickt und vor dem Verzagen bewahrt<lb/> haben I Wie viel des eigenen Glücksgefühls<lb/> mag er aus seinem an gesundem Frohsinn<lb/> und Lebensglück so reichen Herzen ausge¬<lb/> strahlt haben in vergrämte, verbitterte, ver-<lb/> nuälte Gemüter und sie wieder glauben ge¬<lb/> macht haben an eine in rastlosem glück¬<lb/> bringenden Schaffen erstrahlende „Welt in<lb/> Gold"! Das ist Herzogs Eigenart und Ver¬<lb/> dienst, an dem ihn keiner der lebenden Dichter<lb/> zu übertreffen vermag. Dankbar gedenken<lb/> wir seiner an seinem Ehrentage und hoffen aus<lb/> manche weitere Gabe aus seiner Feder im nun<lb/> beginnenden zweiten Halbjahrhundert seines<lb/><note type="byline"> Geh. <Z)b.-Reg.-Rat Dr. Norrenberg</note> Lebens. </p> <cb type="end"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_864"> Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung<lb/> nicht verbürgt werden kann.</p><lb/> <note type="byline"> Nachdruck sämtlicher Attssiitze ««r mit auSdrticklich-r «rlanbnis des SerlaaS gestattet.<lb/> Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. — Manuskriptsendungen und Briefe werden erbeten<lb/> unter der Adresse:<lb/> «n die Gchriftleitnna der Grenzliote« w Bern» GW 11, TemPelhoser Ufer 3S».<lb/> Fernlprecher des Herausgeber«! 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Maßgebliches und Unmaßgebliches
die Sache tätig und auf deren Gelingen be¬
dacht, wußte die besten darstellenden Künstler
für Bild und Buchschmuck, Arthur Kampf und
Georg Belwe zu gewinnen und so konnte,
nachdem Schwierigkeiten aller Art glücklich
überwunden waren, „Preußens Geschichte" im
Frühjahr 1913 als ein Volksbuch im besten
Sinne des Wortes und als ein Meisterwerk
der deutschen Verlegerkunst der Jugend dar¬
gereicht werden. „Nicht unter die großen
Geschichtswerke", so schrieb Herzog dem Buche
zum Geleit, „will ich dies Buch einreihen.
Der es schrieb, schrieb es aus heißer Heimat¬
liebe heraus, und da Liebe Zeugungskraft
ist, so soll es hinausziehen und nichts anderes
tun, als wiederum Liebe zeugen, Liebe zur
engeren und weiteren Scholle, Liebe zum
Vaterlande. Wie ein Lied, das in jedem
Herzen zur Melodie wird."
So ist in Wirklichkeit „Preußens Ge¬
schichte" der deutschen Jugend ein Buch der
Liebe geworden, und, auch in Zukunft wird
dieses echte Volksbuch, obwohl Preußens Ent¬
wicklung durch die Revolution in andere
Bahnen als die bisherigen gedrängt worden
ist, Freude und Stolz auf unsere ruhmreiche
Vergangenheit, auf die großen Tage Preußi¬
scher Geschichte, auf die Heldentaten unserer
gewaltigen Führer im Herzen der deutschen
Jugend wachhalten und sie über den Mate¬
rialismus der Zeiten hinaus zur Bewunde¬
rung und Verehrung wahrer Größe empor¬
führen.
Jetzt, wo ich aus Anlaß des SV. Geburts¬
tages unseres Dichters der gemeinsamen
Arbeit gedenke, steht er in der Erinnerung
wieder vor mir, der kerndeutsche Mann,
leuchtenden Auges, lodernd von Begeisterung,
jede Sehne gespannt von Tat- und Schaffens¬
kraft, stahlhart wie das Metall, das in seiner
Wupperthaler Heimat geschmiedet wird.
Ganz so sehe ich ihn vor mir, wie sein
neuester Biograph (F. L. Göckeritz, Und.
Herzog, Leipzig bei Quelle und Meyer 1V19)
ihn uns schildert, den Mann mit dem über¬
strömenden Herzen, mit dem treudeutschen
Fühlen und Denken, mit dem bejahenden
Jauchzen auf den kräftigen Lippen: Immer
höher empor zum Glück I
Ja „Es gibt ein Glück", ein Glück der
frohen Arbeit, wie es sich „die WiskottenS"
oder „die Stoltenkamps und ihre Frauen"
mit fröhlich-schwieliger Hand geschaffen, ein
Glück des stillen Versenkens in die Schön¬
heiten der Natur, die Herzog in allen seinen
Schriften uns in schillernden Farben vor¬
zaubert, — und das schönste, das Glück am
heimischen Herd, das wie ein Liebeslied durch
alle Phasen des reichen Menschendaseins
durchklingt. Es gibt ein Glück; aber wo es
auch ist, das Glück muß erkämpft sein in oft
bitterer Not, bei dröhnenden Hammerklang
oder in den sausenden Stürmen und zehren¬
den Nöten des Lebens, in denen nur eins
uns immer den Kopf hoch halten läßt, der
uns von Herzog so oft immer wieder ge¬
predigte unwandelbare Glaube an das Hohe
und Gute im Menschen, die Ehrfurcht vor
allein Edlen, das in so einen: kleinen
Menschenherzlein steckt, das untrügliche Be¬
wußtsein: Es gibt een Glück; die Welt ist
goldenschön, ein ewig neues Auferstehen voll
Liebe, die wir selbst gegeben!
Wie manche arme Menschenseele mag
Rudolf Herzog mit diesem Glücksbewußtsein
erquickt und vor dem Verzagen bewahrt
haben I Wie viel des eigenen Glücksgefühls
mag er aus seinem an gesundem Frohsinn
und Lebensglück so reichen Herzen ausge¬
strahlt haben in vergrämte, verbitterte, ver-
nuälte Gemüter und sie wieder glauben ge¬
macht haben an eine in rastlosem glück¬
bringenden Schaffen erstrahlende „Welt in
Gold"! Das ist Herzogs Eigenart und Ver¬
dienst, an dem ihn keiner der lebenden Dichter
zu übertreffen vermag. Dankbar gedenken
wir seiner an seinem Ehrentage und hoffen aus
manche weitere Gabe aus seiner Feder im nun
beginnenden zweiten Halbjahrhundert seines
Geh. <Z)b.-Reg.-Rat Dr. Norrenberg Lebens.
Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.
Nachdruck sämtlicher Attssiitze ««r mit auSdrticklich-r «rlanbnis des SerlaaS gestattet.
Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. — Manuskriptsendungen und Briefe werden erbeten
unter der Adresse:
«n die Gchriftleitnna der Grenzliote« w Bern» GW 11, TemPelhoser Ufer 3S».
Fernlprecher des Herausgeber«! Amt Ltchterfetde 4U8, des Verlags und der Schriftlettung: Amt Lütjow KK10.
Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. o> H. t» Berlin SW 11, Tempelhofer Ufer »S».
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