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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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Die akademische Jugend und die Parteien

Partei im engeren Wirtschaftsleben herzustellen. Wäre in der Tat die gesamte
Studentenschaft aller Universitäten und Hochschulen, Wissenszweige, Fakultäten
und Laufbahnen gewerkschaftlich zusammengefaßt und durchorganisiert, so würde
sich dieses Ereignis reibungslos in die Verwirklichung der Idee einer "Arbeits¬
gemeinschaft" und "Von der Arbeitsgemeinschaft zur Volksgemeinschaft" einfügen
lassen, wie sie gegen Ende August mit dem "Aufruf zum Arbeitsfrieden" von der
Fraktion der Deutschen Volkspartei in den der Partei nahestehenden Blättern
veröffentlicht wurde. Nachher hat man diesen Entwurf in die vom zweiten
Parteitage beschlossenen Grundsätze der Partei hineingearbeitet. Doch der Ent¬
wurf jenes Ausrufs drang weiter vor. Dort ist von dem "Grundsatz der
Parität von Kopf- und Handarbeit" die Rede und davon, daß die allenthalben
bemerkbare "Abhängigkeit von den gemeinsamen nationalen und wirtschaftlichen
Grundbedingungen zu einer gemeinsamen Regelung der Zusammenarbeit, zur
Schaffung eines vertragsmäßigen Rechtszustandes in allen Arbeitsbedingungen
nötige." "Arbeitsgemeinschaftliche Organisationen" sämtlicher Berufsgruppen
sollen entstehen, und aus ihnen mag sodann "ein lebensvolles Gebilde er¬
wachsen", was für den Mut der Folgerichtigkeit nur die berufsständische Wirt¬
schaftskammer sein könnte. Gegen Ende steht der prächtige Satz: "Den poli¬
tischen Parlamenten fehlt die unmittelbare verantwortliche Mitwirkung des
Volkes in seinen selbstgeschaffenen Organisationen." Würde es gelingen, diesem
großgedachten Plan eine Wirklichkeit zu verschaffen und mit seiner Verwirk-
lichung zugleich alle Folgerungen aus dem Grundgedanken zu ziehen, dann
wäre nicht nur die Geistesarbeit von ihrer Entrechtung erlöst, sondern auch der
innere organische Entwicklungsgang der Nation von seiner Vergewaltigung durch
den zahlenhaften Mechanismus der Demokratie.

Man darf gestehen, daß diese Absicht gewerkschaftlicher Durchsetzung der
studentischen Jugend und ihrer berufsständischen Eingliederung in das wirt¬
schaftliche Gesamtgefüge bisher in jeglicher parteipolitischer Jugendarbeit der
einzige Gedanke blieb, der schöpferisch ist und wirksam sein könnte. Trotzdem
greift er im wesentlichen vorbei. Denn dieser Gedanke ist am Ende, soweit er
es eben auf die "Politisierung" der Studentenschaft absieht, doch nur eine
Halbheit; und da er die Halbheit für das Ganze zu nehmen scheint, so beruht
er auf einem Irrtum.

Zunächst wäre zu sagen, daß den Studenten das Gefühl ihrer sozialen
Not, die Sorge um das eigene Wirtschaftsdasein und dessen Reform und das Wissen
darum, daß in dieser Richtung etwas zu geschehen hat, nicht mehr so ganz
fremd sind. Vom Würzburger Allgemeinen Studententage soll im nächsten
Hefte die Rede sein. Aber auch vorher gab es bereits den Akademischen Hilfs¬
bund E. V., der zwar von sogenannten Ältakademikern ausgegangen, doch auf
die Mitarbeit der Studenten angewiesen ist; und der Reichsausschuß der
akademischen Berufsstände, dem die meisten studentischen Verbände zugehören,
hat längst die bewußte Tendenz, sich gewissermaßen zu einer umfassenden Ge¬
werkschaft der studierten Leute zu entwickeln. Es geht nicht an. solche Er¬
scheinungen zu übersehen, wenn man irgendwie praktische Arbeit tun will.

Indessen der eigentliche Irrtum jenes Gedankens ist dies. Obschon unter
den heutigen Studenten das Bewußtsein von der Wichtigkeit der Berufsfragen
und materiellen Dinge sehr stark und nachhaltig lebt, wird ihre politische Er¬
lebnisfähigkeit davon keineswegs ausgefüllt. Denn im Kern sind ihre Vor¬
stellungen vom Wesen der Politik weniger wirtschaftlich und materiell, als
geistig-seelisch gerichtet. Dieses geistig-seelische Verlangen in ihrem politische
Bedürfnis fühlt sich durch die bloße Gewerkschaftstechnik unbefriedigt, ihm kan


Die akademische Jugend und die Parteien

Partei im engeren Wirtschaftsleben herzustellen. Wäre in der Tat die gesamte
Studentenschaft aller Universitäten und Hochschulen, Wissenszweige, Fakultäten
und Laufbahnen gewerkschaftlich zusammengefaßt und durchorganisiert, so würde
sich dieses Ereignis reibungslos in die Verwirklichung der Idee einer „Arbeits¬
gemeinschaft" und „Von der Arbeitsgemeinschaft zur Volksgemeinschaft" einfügen
lassen, wie sie gegen Ende August mit dem „Aufruf zum Arbeitsfrieden" von der
Fraktion der Deutschen Volkspartei in den der Partei nahestehenden Blättern
veröffentlicht wurde. Nachher hat man diesen Entwurf in die vom zweiten
Parteitage beschlossenen Grundsätze der Partei hineingearbeitet. Doch der Ent¬
wurf jenes Ausrufs drang weiter vor. Dort ist von dem „Grundsatz der
Parität von Kopf- und Handarbeit" die Rede und davon, daß die allenthalben
bemerkbare „Abhängigkeit von den gemeinsamen nationalen und wirtschaftlichen
Grundbedingungen zu einer gemeinsamen Regelung der Zusammenarbeit, zur
Schaffung eines vertragsmäßigen Rechtszustandes in allen Arbeitsbedingungen
nötige." „Arbeitsgemeinschaftliche Organisationen" sämtlicher Berufsgruppen
sollen entstehen, und aus ihnen mag sodann „ein lebensvolles Gebilde er¬
wachsen", was für den Mut der Folgerichtigkeit nur die berufsständische Wirt¬
schaftskammer sein könnte. Gegen Ende steht der prächtige Satz: „Den poli¬
tischen Parlamenten fehlt die unmittelbare verantwortliche Mitwirkung des
Volkes in seinen selbstgeschaffenen Organisationen." Würde es gelingen, diesem
großgedachten Plan eine Wirklichkeit zu verschaffen und mit seiner Verwirk-
lichung zugleich alle Folgerungen aus dem Grundgedanken zu ziehen, dann
wäre nicht nur die Geistesarbeit von ihrer Entrechtung erlöst, sondern auch der
innere organische Entwicklungsgang der Nation von seiner Vergewaltigung durch
den zahlenhaften Mechanismus der Demokratie.

Man darf gestehen, daß diese Absicht gewerkschaftlicher Durchsetzung der
studentischen Jugend und ihrer berufsständischen Eingliederung in das wirt¬
schaftliche Gesamtgefüge bisher in jeglicher parteipolitischer Jugendarbeit der
einzige Gedanke blieb, der schöpferisch ist und wirksam sein könnte. Trotzdem
greift er im wesentlichen vorbei. Denn dieser Gedanke ist am Ende, soweit er
es eben auf die „Politisierung" der Studentenschaft absieht, doch nur eine
Halbheit; und da er die Halbheit für das Ganze zu nehmen scheint, so beruht
er auf einem Irrtum.

Zunächst wäre zu sagen, daß den Studenten das Gefühl ihrer sozialen
Not, die Sorge um das eigene Wirtschaftsdasein und dessen Reform und das Wissen
darum, daß in dieser Richtung etwas zu geschehen hat, nicht mehr so ganz
fremd sind. Vom Würzburger Allgemeinen Studententage soll im nächsten
Hefte die Rede sein. Aber auch vorher gab es bereits den Akademischen Hilfs¬
bund E. V., der zwar von sogenannten Ältakademikern ausgegangen, doch auf
die Mitarbeit der Studenten angewiesen ist; und der Reichsausschuß der
akademischen Berufsstände, dem die meisten studentischen Verbände zugehören,
hat längst die bewußte Tendenz, sich gewissermaßen zu einer umfassenden Ge¬
werkschaft der studierten Leute zu entwickeln. Es geht nicht an. solche Er¬
scheinungen zu übersehen, wenn man irgendwie praktische Arbeit tun will.

Indessen der eigentliche Irrtum jenes Gedankens ist dies. Obschon unter
den heutigen Studenten das Bewußtsein von der Wichtigkeit der Berufsfragen
und materiellen Dinge sehr stark und nachhaltig lebt, wird ihre politische Er¬
lebnisfähigkeit davon keineswegs ausgefüllt. Denn im Kern sind ihre Vor¬
stellungen vom Wesen der Politik weniger wirtschaftlich und materiell, als
geistig-seelisch gerichtet. Dieses geistig-seelische Verlangen in ihrem politische
Bedürfnis fühlt sich durch die bloße Gewerkschaftstechnik unbefriedigt, ihm kan


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[0158] Die akademische Jugend und die Parteien Partei im engeren Wirtschaftsleben herzustellen. Wäre in der Tat die gesamte Studentenschaft aller Universitäten und Hochschulen, Wissenszweige, Fakultäten und Laufbahnen gewerkschaftlich zusammengefaßt und durchorganisiert, so würde sich dieses Ereignis reibungslos in die Verwirklichung der Idee einer „Arbeits¬ gemeinschaft" und „Von der Arbeitsgemeinschaft zur Volksgemeinschaft" einfügen lassen, wie sie gegen Ende August mit dem „Aufruf zum Arbeitsfrieden" von der Fraktion der Deutschen Volkspartei in den der Partei nahestehenden Blättern veröffentlicht wurde. Nachher hat man diesen Entwurf in die vom zweiten Parteitage beschlossenen Grundsätze der Partei hineingearbeitet. Doch der Ent¬ wurf jenes Ausrufs drang weiter vor. Dort ist von dem „Grundsatz der Parität von Kopf- und Handarbeit" die Rede und davon, daß die allenthalben bemerkbare „Abhängigkeit von den gemeinsamen nationalen und wirtschaftlichen Grundbedingungen zu einer gemeinsamen Regelung der Zusammenarbeit, zur Schaffung eines vertragsmäßigen Rechtszustandes in allen Arbeitsbedingungen nötige." „Arbeitsgemeinschaftliche Organisationen" sämtlicher Berufsgruppen sollen entstehen, und aus ihnen mag sodann „ein lebensvolles Gebilde er¬ wachsen", was für den Mut der Folgerichtigkeit nur die berufsständische Wirt¬ schaftskammer sein könnte. Gegen Ende steht der prächtige Satz: „Den poli¬ tischen Parlamenten fehlt die unmittelbare verantwortliche Mitwirkung des Volkes in seinen selbstgeschaffenen Organisationen." Würde es gelingen, diesem großgedachten Plan eine Wirklichkeit zu verschaffen und mit seiner Verwirk- lichung zugleich alle Folgerungen aus dem Grundgedanken zu ziehen, dann wäre nicht nur die Geistesarbeit von ihrer Entrechtung erlöst, sondern auch der innere organische Entwicklungsgang der Nation von seiner Vergewaltigung durch den zahlenhaften Mechanismus der Demokratie. Man darf gestehen, daß diese Absicht gewerkschaftlicher Durchsetzung der studentischen Jugend und ihrer berufsständischen Eingliederung in das wirt¬ schaftliche Gesamtgefüge bisher in jeglicher parteipolitischer Jugendarbeit der einzige Gedanke blieb, der schöpferisch ist und wirksam sein könnte. Trotzdem greift er im wesentlichen vorbei. Denn dieser Gedanke ist am Ende, soweit er es eben auf die „Politisierung" der Studentenschaft absieht, doch nur eine Halbheit; und da er die Halbheit für das Ganze zu nehmen scheint, so beruht er auf einem Irrtum. Zunächst wäre zu sagen, daß den Studenten das Gefühl ihrer sozialen Not, die Sorge um das eigene Wirtschaftsdasein und dessen Reform und das Wissen darum, daß in dieser Richtung etwas zu geschehen hat, nicht mehr so ganz fremd sind. Vom Würzburger Allgemeinen Studententage soll im nächsten Hefte die Rede sein. Aber auch vorher gab es bereits den Akademischen Hilfs¬ bund E. V., der zwar von sogenannten Ältakademikern ausgegangen, doch auf die Mitarbeit der Studenten angewiesen ist; und der Reichsausschuß der akademischen Berufsstände, dem die meisten studentischen Verbände zugehören, hat längst die bewußte Tendenz, sich gewissermaßen zu einer umfassenden Ge¬ werkschaft der studierten Leute zu entwickeln. Es geht nicht an. solche Er¬ scheinungen zu übersehen, wenn man irgendwie praktische Arbeit tun will. Indessen der eigentliche Irrtum jenes Gedankens ist dies. Obschon unter den heutigen Studenten das Bewußtsein von der Wichtigkeit der Berufsfragen und materiellen Dinge sehr stark und nachhaltig lebt, wird ihre politische Er¬ lebnisfähigkeit davon keineswegs ausgefüllt. Denn im Kern sind ihre Vor¬ stellungen vom Wesen der Politik weniger wirtschaftlich und materiell, als geistig-seelisch gerichtet. Dieses geistig-seelische Verlangen in ihrem politische Bedürfnis fühlt sich durch die bloße Gewerkschaftstechnik unbefriedigt, ihm kan

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/158>, abgerufen am 15.01.2025.