Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.'^.^ Prometheus Dr. in. llelchner von s ist ein eigen Ding um Männer, die die Meere durchkreuzt Es ist das tragische Geschick des deutschen Volkes, daß mitten in der Grenzboten IV ISIS 11
'^.^ Prometheus Dr. in. llelchner von s ist ein eigen Ding um Männer, die die Meere durchkreuzt Es ist das tragische Geschick des deutschen Volkes, daß mitten in der Grenzboten IV ISIS 11
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0129" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336419"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341909_336289/figures/grenzboten_341909_336289_336419_000.jpg"/><lb/> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> '^.^<lb/> or. MOl-ZU^H'<lb/> voelllliozillm waren<lb/> ^ - j. NecKlb. am Rurik^see '-<lb/> Lebnelle Ze^visseiibakte Vorbereitung tur die IZmMrigen-, ?rima- u. Keiteprükung<lb/> unc><lb/> vMllivziW Kdeinzberz<lb/> M -.- ,jU5»^l^ --^—»-^-<lb/> Mark)<lb/> üönere privstscnule mit Internat (x. 21t. VI—II).<lb/> IZeiäe Anstalten xvi8eksn Wa88er unä XValck 8eKr M8unä AeleZsn.<lb/> Le8on6er8 tur Lenüler, alle 8PL2. I^üräerunA unä ObKut beäürken.<lb/> QrünäliLNer I^nterricnt in Kleinen KIa88en uncl Kur8en. VorziütZlicKe<lb/> VerpkleZunA. " ^Vian verlange Prospekt.</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> Prometheus<lb/><note type="byline"> Dr. in. llelchner</note> von</head><lb/> <p xml:id="ID_430"> s ist ein eigen Ding um Männer, die die Meere durchkreuzt<lb/> haben und mit den Maßen des Erdballs messen. Sie reden<lb/> eine andere Sprache als jene, die auf der Scholle sitzen, in die<lb/> Tiefe graben und das Aufsehen verlernen. Zeigt ihnen einen<lb/> Punkt un begrenzten Raum und sie werden euch seine Lage im<lb/> Weltall deuten, sprecht ihnen vom Menschen und ihr Blick um¬<lb/> faßt sein Wesen und Wirken auf dem ganzen Rand unseres Planeten. Sie<lb/> haben die lebendige Vorstellung, daß ein Volk in Gemeinschaft lebt, wenn auch<lb/> politische Grenzen die einz«treu Glieder voneinander trennen, und daß nahes<lb/> und Fernes einander bedingen. Sie wissen, daß die Volksindividualität um<lb/> so ausgeprägter, die Möglichkeit ihrer Entfaltung um so größer ist. je stärker<lb/> die Zusammengehörigkeit von den einzelnen Volksgenossen trotz alles Trennenden<lb/> erlebt wird. Sie wissen auch, daß Menschen Menschen sind und bleiben, daß<lb/> der natürliche individuelle Egoismus die überwiegende Mehrzahl beherrscht,<lb/> daß das Band der auf nicht unmittelbar greifbaren Gewinn gegründeten<lb/> völkischen Gemeinschaft behutsam geknüpft und. wo vorhanden, gestärkt werden<lb/> muß, und daß diese Stärkung nur dadurch erfolgen kann, daß das egoistische<lb/> und Gemeinschaftsinteresse in eins verschmelzen. Je mehr die Volksgenossen<lb/> in der Welt verstreut sind, um so schwieriger ist es natürlich, ihnen den Wert<lb/> ihres Zusammenschlusses durch persönliche Vorteile zu Gemüte zu führen und<lb/> somit die realen Grundlagen sür ein starkes Nationalgefühl zu schaffen. Die<lb/> große Masse, die um das Brot ringt, kann nicht mit schönen Phrasen gespeist<lb/> werden. Sie will sehen, sonst glaubt sie nicht. Der Menich, dessen Wesen<lb/> Tätigkeit ist, will ungehemmt wirken. Er braucht daher Rechtsschutz und<lb/> Förderung — den Rückhalt an einem mächtigen Staat. Die Macht des Staates,<lb/> die als lebenfördernde Kraft über Meere und Wüsten greift — das ist die<lb/> planetarische Auffassung der Politik, die andere Völker, aber nicht die Deutschen<lb/> begnffen. der Alfred von Tirpitz huldigte und für die er gegen Bechmann<lb/> Hollwegs kontinentale Begrenztheit kämpfte.</p><lb/> <p xml:id="ID_431" next="#ID_432"> Es ist das tragische Geschick des deutschen Volkes, daß mitten in der<lb/> weltpolitischen Entwicklung, die im Weltkrieg ihren Höhepunkt erreichte, der<lb/> Zwiespalt des deutschen Wesens auseinanderklaffte und in jenen zwei führenden<lb/> Persönlichkeiten seinen Ausdruck fand. Sowohl der kluge und rechtschaffene</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV ISIS 11</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0129]
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or. MOl-ZU^H'
voelllliozillm waren
^ - j. NecKlb. am Rurik^see '-
Lebnelle Ze^visseiibakte Vorbereitung tur die IZmMrigen-, ?rima- u. Keiteprükung
unc>
vMllivziW Kdeinzberz
M -.- ,jU5»^l^ --^—»-^-
Mark)
üönere privstscnule mit Internat (x. 21t. VI—II).
IZeiäe Anstalten xvi8eksn Wa88er unä XValck 8eKr M8unä AeleZsn.
Le8on6er8 tur Lenüler, alle 8PL2. I^üräerunA unä ObKut beäürken.
QrünäliLNer I^nterricnt in Kleinen KIa88en uncl Kur8en. VorziütZlicKe
VerpkleZunA. " ^Vian verlange Prospekt.
Prometheus
Dr. in. llelchner von
s ist ein eigen Ding um Männer, die die Meere durchkreuzt
haben und mit den Maßen des Erdballs messen. Sie reden
eine andere Sprache als jene, die auf der Scholle sitzen, in die
Tiefe graben und das Aufsehen verlernen. Zeigt ihnen einen
Punkt un begrenzten Raum und sie werden euch seine Lage im
Weltall deuten, sprecht ihnen vom Menschen und ihr Blick um¬
faßt sein Wesen und Wirken auf dem ganzen Rand unseres Planeten. Sie
haben die lebendige Vorstellung, daß ein Volk in Gemeinschaft lebt, wenn auch
politische Grenzen die einz«treu Glieder voneinander trennen, und daß nahes
und Fernes einander bedingen. Sie wissen, daß die Volksindividualität um
so ausgeprägter, die Möglichkeit ihrer Entfaltung um so größer ist. je stärker
die Zusammengehörigkeit von den einzelnen Volksgenossen trotz alles Trennenden
erlebt wird. Sie wissen auch, daß Menschen Menschen sind und bleiben, daß
der natürliche individuelle Egoismus die überwiegende Mehrzahl beherrscht,
daß das Band der auf nicht unmittelbar greifbaren Gewinn gegründeten
völkischen Gemeinschaft behutsam geknüpft und. wo vorhanden, gestärkt werden
muß, und daß diese Stärkung nur dadurch erfolgen kann, daß das egoistische
und Gemeinschaftsinteresse in eins verschmelzen. Je mehr die Volksgenossen
in der Welt verstreut sind, um so schwieriger ist es natürlich, ihnen den Wert
ihres Zusammenschlusses durch persönliche Vorteile zu Gemüte zu führen und
somit die realen Grundlagen sür ein starkes Nationalgefühl zu schaffen. Die
große Masse, die um das Brot ringt, kann nicht mit schönen Phrasen gespeist
werden. Sie will sehen, sonst glaubt sie nicht. Der Menich, dessen Wesen
Tätigkeit ist, will ungehemmt wirken. Er braucht daher Rechtsschutz und
Förderung — den Rückhalt an einem mächtigen Staat. Die Macht des Staates,
die als lebenfördernde Kraft über Meere und Wüsten greift — das ist die
planetarische Auffassung der Politik, die andere Völker, aber nicht die Deutschen
begnffen. der Alfred von Tirpitz huldigte und für die er gegen Bechmann
Hollwegs kontinentale Begrenztheit kämpfte.
Es ist das tragische Geschick des deutschen Volkes, daß mitten in der
weltpolitischen Entwicklung, die im Weltkrieg ihren Höhepunkt erreichte, der
Zwiespalt des deutschen Wesens auseinanderklaffte und in jenen zwei führenden
Persönlichkeiten seinen Ausdruck fand. Sowohl der kluge und rechtschaffene
Grenzboten IV ISIS 11
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