Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.Kleine Nachrichten [Beginn Spaltensatz] polnischen Schiffahrtsfragen gewidmet ist. vom 27. 4. Unter dem Titel: Ein Tag, den ich nicht Autor sagt: Auch ich näherte mich dem "Wir sagten: Endlich. Endlich haben Der General gab darauf keine Antwort, Noch eine Frage stellte ich dem Herrn Kleine Nachrichten [Beginn Spaltensatz] Die polnischen Angrisfsplcine Berlin, 80. April. Neichsminister Erzberger hat heute an gestattet hat und gewährleistet, halte ich mich Auch der französische General Dupont in Kleine Nachrichten [Beginn Spaltensatz] polnischen Schiffahrtsfragen gewidmet ist. vom 27. 4. Unter dem Titel: Ein Tag, den ich nicht Autor sagt: Auch ich näherte mich dem „Wir sagten: Endlich. Endlich haben Der General gab darauf keine Antwort, Noch eine Frage stellte ich dem Herrn Kleine Nachrichten [Beginn Spaltensatz] Die polnischen Angrisfsplcine Berlin, 80. April. Neichsminister Erzberger hat heute an gestattet hat und gewährleistet, halte ich mich Auch der französische General Dupont in <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0476" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/335888"/> <fw type="header" place="top"> Kleine Nachrichten</fw><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_2540" prev="#ID_2539"> polnischen Schiffahrtsfragen gewidmet ist.<lb/> Der Inhalt des ersten Heftes weist u, a.<lb/> folgende Titel auf: Kann man die Weichsel<lb/> sofort schiffbar machen? Die Entwicklungs-<lb/> gzschichte der Wasserwege, Die ökonomische<lb/> Bedeutung der Seeküste und eigener Häfen<lb/> für Polen. Manche Bedingungen gesunder<lb/> Entwicklung der nationalen Handelsflotte.<lb/> Das Polnische Wasserwegenetz. Polnisch<lb/> Pommern usw.</p> <note type="bibl"> „Dziennik Kujawski" (Hohensalza) Ur. 9S<lb/> vom 27. 4.</note> <p xml:id="ID_2541" next="#ID_2542"> Unter dem Titel: Ein Tag, den ich nicht<lb/> vergesse", bringt die Zeitung einen längeren<lb/> Artikel, unterzeichnet von einem gewissen<lb/> Theodor Orlowski, in welchem Gespräche von<lb/> Polen mit den polnischen Hallerschen Truppen<lb/> gebracht werden. Darunter wird auch eine<lb/> Unterhaltung mit Haller gebracht; — der</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_2542" prev="#ID_2541"> Autor sagt: Auch ich näherte mich dem<lb/> General. „Herr General" — frage ich —<lb/> „was sagte man im Auslande, als wir be¬<lb/> gannen die Deutschen zu hauen?"</p> <p xml:id="ID_2543"> „Wir sagten: Endlich. Endlich haben<lb/> sich die Posener ans Werk gemacht." Der<lb/> General sagte das im Tone äußerster Er¬<lb/> leichterung. „Und wie wird es mit Danzig<lb/> und Oberschlesien sein, wenn die Deutschen<lb/> uns dasselbe nicht abgeben wollen?"</p> <p xml:id="ID_2544"> Der General gab darauf keine Antwort,<lb/> sondern faßte den Säbelkopf mit starkem<lb/> Griff und zog seine dichten Augenbrauen<lb/> über seiner Adlernase zusammen.</p> <p xml:id="ID_2545"> Noch eine Frage stellte ich dem Herrn<lb/> General, nämlich wann der jetzige Krieg<lb/> zu Ende sein wird. „Wenn das bis zum<lb/> Winter stattfindet, werden wir Gott danken<lb/> können", antwortete der General.</p> <cb type="end"/><lb/> </div> </div> <div n="2"> <head> Kleine Nachrichten</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb type="start"/> <div n="3"> <head> Die polnischen Angrisfsplcine</head> <p xml:id="ID_2546"> Berlin, 80. April.</p> <p xml:id="ID_2547" next="#ID_2548"> Neichsminister Erzberger hat heute an<lb/> den Vorsitzenden der deutschen Kommission<lb/> in Spaa, General von Hammerstein, tele¬<lb/> graphisch mitgeteilt: Ersuche Sie, folgende<lb/> Note Marschall Fons zu überreichen: Der<lb/> deutschen Regierung sind in diesen Tagen<lb/> zuverlässige Meldungen darüber zugegangen,<lb/> daß die Polnische Armee beabsichtige, in den<lb/> nächsten Tagen einen militärischen Vorstoß<lb/> mit größeren Truppenmengen gegen deutsches<lb/> Gebiet in Posen und Oberschlesien zu unter¬<lb/> nehmen. Die Zusammenziehung polnischer<lb/> Truppen an der deutschen Grenze bekräftigt<lb/> die Nichtigkeit dieser Meldungen. Angesichts<lb/> des Umstandes, daß die alliierten und asso¬<lb/> ziierten Mächte gegenüber Deutschland die<lb/> bindende Verpflichtung übernommen haben,<lb/> daß Polen keinerlei kriegerische Handlungen<lb/> gegen Deutschland unternehmen werde, und<lb/> angesichts der weiteren Tatsache, daß Deutsch¬<lb/> land im Vertrauen auf diese bindende Zu¬<lb/> sage der Alliierten den Durchmarsch der Armee<lb/> des General Haller durch deutsches Gebiet</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_2548" prev="#ID_2547"> gestattet hat und gewährleistet, halte ich mich<lb/> für berechtigt und verpflichtet, den Ober-<lb/> kommandirenden der alliierten Armee, Herrn<lb/> Marschall Fons, hiervon in Kenntnis zu setzen.<lb/> Die deutsche Regierung ist überzeugt, daß<lb/> die alliierten und assoziierten Mächte alle?<lb/> aufbieten werden, um neues Blutvergießen,<lb/> das durch einen polnischen Angriff entstehen<lb/> könnte, zu verhindern. Es ist der deutschen<lb/> Negierung jedoch unmöglich, irgend eine<lb/> Garantie dafür zu übernehmen, daß der<lb/> Waffenstillstand zwischen Deutschland und<lb/> Polen aufrechterhalten wird, wenn die Polnische<lb/> Armee zum Angriff gegen deutsches Gebiet<lb/> übergehen sollte. Die deutsche Regierung<lb/> könnte nach einem solchen Angriff selbst¬<lb/> verständlich auch nicht mehr den weitere»<lb/> Durchtransport der Truppen der Armee Haller<lb/> zulassen. Sie müßte alle Folgen, welche aus<lb/> einem Polnischen Angriff auf deutsches Gebiet<lb/> erwachsen würden, ablehnen und weist auf<lb/> die tiefgehende Erregung der deutschen Be¬<lb/> völkerung in den Ostgebieten hin.</p> <note type="bibl"> Reichsminister Erzberger.</note> <p xml:id="ID_2549" next="#ID_2550"> Auch der französische General Dupont in<lb/> Berlin ist von dem Tatbestande in Kenntnis</p> <cb type="end"/><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0476]
Kleine Nachrichten
polnischen Schiffahrtsfragen gewidmet ist.
Der Inhalt des ersten Heftes weist u, a.
folgende Titel auf: Kann man die Weichsel
sofort schiffbar machen? Die Entwicklungs-
gzschichte der Wasserwege, Die ökonomische
Bedeutung der Seeküste und eigener Häfen
für Polen. Manche Bedingungen gesunder
Entwicklung der nationalen Handelsflotte.
Das Polnische Wasserwegenetz. Polnisch
Pommern usw.
„Dziennik Kujawski" (Hohensalza) Ur. 9S
vom 27. 4. Unter dem Titel: Ein Tag, den ich nicht
vergesse", bringt die Zeitung einen längeren
Artikel, unterzeichnet von einem gewissen
Theodor Orlowski, in welchem Gespräche von
Polen mit den polnischen Hallerschen Truppen
gebracht werden. Darunter wird auch eine
Unterhaltung mit Haller gebracht; — der
Autor sagt: Auch ich näherte mich dem
General. „Herr General" — frage ich —
„was sagte man im Auslande, als wir be¬
gannen die Deutschen zu hauen?"
„Wir sagten: Endlich. Endlich haben
sich die Posener ans Werk gemacht." Der
General sagte das im Tone äußerster Er¬
leichterung. „Und wie wird es mit Danzig
und Oberschlesien sein, wenn die Deutschen
uns dasselbe nicht abgeben wollen?"
Der General gab darauf keine Antwort,
sondern faßte den Säbelkopf mit starkem
Griff und zog seine dichten Augenbrauen
über seiner Adlernase zusammen.
Noch eine Frage stellte ich dem Herrn
General, nämlich wann der jetzige Krieg
zu Ende sein wird. „Wenn das bis zum
Winter stattfindet, werden wir Gott danken
können", antwortete der General.
Kleine Nachrichten
Die polnischen Angrisfsplcine Berlin, 80. April.
Neichsminister Erzberger hat heute an
den Vorsitzenden der deutschen Kommission
in Spaa, General von Hammerstein, tele¬
graphisch mitgeteilt: Ersuche Sie, folgende
Note Marschall Fons zu überreichen: Der
deutschen Regierung sind in diesen Tagen
zuverlässige Meldungen darüber zugegangen,
daß die Polnische Armee beabsichtige, in den
nächsten Tagen einen militärischen Vorstoß
mit größeren Truppenmengen gegen deutsches
Gebiet in Posen und Oberschlesien zu unter¬
nehmen. Die Zusammenziehung polnischer
Truppen an der deutschen Grenze bekräftigt
die Nichtigkeit dieser Meldungen. Angesichts
des Umstandes, daß die alliierten und asso¬
ziierten Mächte gegenüber Deutschland die
bindende Verpflichtung übernommen haben,
daß Polen keinerlei kriegerische Handlungen
gegen Deutschland unternehmen werde, und
angesichts der weiteren Tatsache, daß Deutsch¬
land im Vertrauen auf diese bindende Zu¬
sage der Alliierten den Durchmarsch der Armee
des General Haller durch deutsches Gebiet
gestattet hat und gewährleistet, halte ich mich
für berechtigt und verpflichtet, den Ober-
kommandirenden der alliierten Armee, Herrn
Marschall Fons, hiervon in Kenntnis zu setzen.
Die deutsche Regierung ist überzeugt, daß
die alliierten und assoziierten Mächte alle?
aufbieten werden, um neues Blutvergießen,
das durch einen polnischen Angriff entstehen
könnte, zu verhindern. Es ist der deutschen
Negierung jedoch unmöglich, irgend eine
Garantie dafür zu übernehmen, daß der
Waffenstillstand zwischen Deutschland und
Polen aufrechterhalten wird, wenn die Polnische
Armee zum Angriff gegen deutsches Gebiet
übergehen sollte. Die deutsche Regierung
könnte nach einem solchen Angriff selbst¬
verständlich auch nicht mehr den weitere»
Durchtransport der Truppen der Armee Haller
zulassen. Sie müßte alle Folgen, welche aus
einem Polnischen Angriff auf deutsches Gebiet
erwachsen würden, ablehnen und weist auf
die tiefgehende Erregung der deutschen Be¬
völkerung in den Ostgebieten hin.
Reichsminister Erzberger. Auch der französische General Dupont in
Berlin ist von dem Tatbestande in Kenntnis
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |