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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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[Beginn Spaltensatz]

meint, geht aus einem Leitartikel in der
Ur. 81 hervor, der in nicht mißzuverstehen¬
der Weise "Das letzte Argument" über¬
schrieben ist. Ultimi r-rtio, der Appell an
die Waffen, "nichtsdestoweniger müssen wir
uns die ewige Wahrheit vor Augen halten,
daß nur in eigener Kraft und in dem Bewußt¬
sein, sich die Bedingungen eines Daseins
auszukämpfen, daß sich mit unseren Bedürf¬
nissen vereinbaren laßt, die Hauptunterlagen
unserer staatlichen und nationalen Zukunft
enthalten sind".

Die Krönung des ganzen bildet der in
Ur. 82 des "Gonice Wielkopvlski" vom 3. d. M.
enthaltene Aufruf des Kommissariats des
Obersten Polnischen Volksrates, der zu der
Lösung der Danziger Frage Stellung nimmt.
Über das Schicksal Danzigs sei damit noch
nicht entschieden. "Nicht nur unsere histo¬
rischen Rechte sprechen für uns. nicht nur
der unerschütterliche Wille deS Volkes, sondern
auch der bisher <?) starke Glaube an unsere
Verbündeten, mit denen vor einer Woche
der Landtag in Warschau einstimmig einen
Bund auf Leben und Tod eingegangen ist."
Die Hauptsache bleibe zunächst, daß die so
dringend benötigten Truppen des Generals
Haller kommen. Danzig müsse auf jeden
Fall polnisch werden. "Hoch die Herzen,
denn es sollen die Truppen Hallers kommenI"

"Goniec Wielkopvlski" (Posen) Ur. 8ö vom 12.4.

Demission Lloyd Georges. Warschau.
lP- N. T,) Der gestrige "Przeshad Wiec-
Zoray" läßt sich aus Paris von seinem
eigenen Korrespondenten berichten:

General Haller, wie ich aus vollständig
authentischer Quelle erfahre, ist stark unzu¬
frieden mit dem Beschluß, daß seine Truppen
"icht über Danzig nach Polen reisen sollen.
Die ganze französische Presse ohne Ausnahme,
wirst den alliierten Regierungen die Ver¬
handlungen in Spaci vor und sieht darin
d°n Beweis augenscheinlicher Schwachheit
Entente. Nicht anders verhält sich die
°"glisch"> Presse, die außerdem den Minister¬
präsidenten Englands, Lloyd George, sehr
>lark angreift. Lloyd George wird gezwungen
werden, sein Abschiedsgesuch einzureichen und
Zurückzutreten.

[Spaltenumbruch]

Die Pariser Bevölkerung hat Herrn Pa-
derewski ohne Unterschied der Partei und der
Stände als den Chef der Polnischen Re¬
gierung mit nie dagewesenen Enthusiasmus
begrüßt.

"Postop" (Posen) Ur. 86 vom 12. 4. 19.

Unter der Überschrift "Der Stand der
polnischen Frage" bringt die Zeitung ver¬
schiedene Pressestimmen. Darunter schreibt
sie u. a.:

Oberst Tonsson schreibt im "Petit Jour¬
nal" in Sachen Danzigs: Ein großer Schritt
vorwärts wird in den Tagen gemacht werden,
in welchen die Friedenskonferenz endlich
verstanden haben wird, daß es unmöglich
ist, nach dem Nativnalitätsnprinzip in dem
Teil Europas, welcher von gemischter Be¬
völkerung bewohnt wird, Grenzen zu be¬
stimmen, und daß es ihre Pflicht ist, ein
starkes Polen zu schaffen.

"Lech" (Gnesen) Ur. 8S vom 12. 4. 19.

In Sachen Danzigs gibt die Zeitung
verschiedene Pressestimmen an und sagt u. a.
zum Schlüsse: "Man muß noch auf einen
Satz aufmerksam machen, der sich in der
französischen Note des Generals Undank vom
28. März an Erzbergerchefindet. Man spricht
dort von der Genehmigung einer Überführung
der interalliierten Armee des General Haller,
welche nach Polen geht, nur um "dort die
Ordnung aufrecht zu erhalten". -- Was soll
das heißen? fragt die Zeitung, wir können
doch nicht für einen Augenblick annehmen,
daß die Truppen des General Haller dem
Vaterlande mit solchem Vorbehalt zurück¬
gegeben werden.

Die Frage der Zukunft Danzigs ist in
SPna nicht endgültig erledigt worden. Wir
erinnern uns an die Worte der Deklaration,
mit welcher die Kvngreßmission kaum vor
einer Woche Polen anerkannt hat. Das
polnische Volk hat von feiten der Entenle-
regieruugen sowie der mit ihnen verbundenen
Mächte ein formelles Versprechen erhalten,
daß es einen Zutritt zum Meere erhalten
wird und niemand kann an der vollständigen
Verwirklichung dieses Versprechens zweifeln.

"Oredownik" (Posen) Ur. 3S voni 11. 4.19.

Der Ministerpräsident Paderewski über
die Polnische Lage. (P- A. T.-Havas.)

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meint, geht aus einem Leitartikel in der
Ur. 81 hervor, der in nicht mißzuverstehen¬
der Weise „Das letzte Argument" über¬
schrieben ist. Ultimi r-rtio, der Appell an
die Waffen, „nichtsdestoweniger müssen wir
uns die ewige Wahrheit vor Augen halten,
daß nur in eigener Kraft und in dem Bewußt¬
sein, sich die Bedingungen eines Daseins
auszukämpfen, daß sich mit unseren Bedürf¬
nissen vereinbaren laßt, die Hauptunterlagen
unserer staatlichen und nationalen Zukunft
enthalten sind".

Die Krönung des ganzen bildet der in
Ur. 82 des „Gonice Wielkopvlski" vom 3. d. M.
enthaltene Aufruf des Kommissariats des
Obersten Polnischen Volksrates, der zu der
Lösung der Danziger Frage Stellung nimmt.
Über das Schicksal Danzigs sei damit noch
nicht entschieden. „Nicht nur unsere histo¬
rischen Rechte sprechen für uns. nicht nur
der unerschütterliche Wille deS Volkes, sondern
auch der bisher <?) starke Glaube an unsere
Verbündeten, mit denen vor einer Woche
der Landtag in Warschau einstimmig einen
Bund auf Leben und Tod eingegangen ist."
Die Hauptsache bleibe zunächst, daß die so
dringend benötigten Truppen des Generals
Haller kommen. Danzig müsse auf jeden
Fall polnisch werden. „Hoch die Herzen,
denn es sollen die Truppen Hallers kommenI"

„Goniec Wielkopvlski" (Posen) Ur. 8ö vom 12.4.

Demission Lloyd Georges. Warschau.
lP- N. T,) Der gestrige „Przeshad Wiec-
Zoray" läßt sich aus Paris von seinem
eigenen Korrespondenten berichten:

General Haller, wie ich aus vollständig
authentischer Quelle erfahre, ist stark unzu¬
frieden mit dem Beschluß, daß seine Truppen
"icht über Danzig nach Polen reisen sollen.
Die ganze französische Presse ohne Ausnahme,
wirst den alliierten Regierungen die Ver¬
handlungen in Spaci vor und sieht darin
d°n Beweis augenscheinlicher Schwachheit
Entente. Nicht anders verhält sich die
°"glisch«> Presse, die außerdem den Minister¬
präsidenten Englands, Lloyd George, sehr
>lark angreift. Lloyd George wird gezwungen
werden, sein Abschiedsgesuch einzureichen und
Zurückzutreten.

[Spaltenumbruch]

Die Pariser Bevölkerung hat Herrn Pa-
derewski ohne Unterschied der Partei und der
Stände als den Chef der Polnischen Re¬
gierung mit nie dagewesenen Enthusiasmus
begrüßt.

„Postop" (Posen) Ur. 86 vom 12. 4. 19.

Unter der Überschrift „Der Stand der
polnischen Frage" bringt die Zeitung ver¬
schiedene Pressestimmen. Darunter schreibt
sie u. a.:

Oberst Tonsson schreibt im „Petit Jour¬
nal" in Sachen Danzigs: Ein großer Schritt
vorwärts wird in den Tagen gemacht werden,
in welchen die Friedenskonferenz endlich
verstanden haben wird, daß es unmöglich
ist, nach dem Nativnalitätsnprinzip in dem
Teil Europas, welcher von gemischter Be¬
völkerung bewohnt wird, Grenzen zu be¬
stimmen, und daß es ihre Pflicht ist, ein
starkes Polen zu schaffen.

„Lech" (Gnesen) Ur. 8S vom 12. 4. 19.

In Sachen Danzigs gibt die Zeitung
verschiedene Pressestimmen an und sagt u. a.
zum Schlüsse: „Man muß noch auf einen
Satz aufmerksam machen, der sich in der
französischen Note des Generals Undank vom
28. März an Erzbergerchefindet. Man spricht
dort von der Genehmigung einer Überführung
der interalliierten Armee des General Haller,
welche nach Polen geht, nur um „dort die
Ordnung aufrecht zu erhalten". — Was soll
das heißen? fragt die Zeitung, wir können
doch nicht für einen Augenblick annehmen,
daß die Truppen des General Haller dem
Vaterlande mit solchem Vorbehalt zurück¬
gegeben werden.

Die Frage der Zukunft Danzigs ist in
SPna nicht endgültig erledigt worden. Wir
erinnern uns an die Worte der Deklaration,
mit welcher die Kvngreßmission kaum vor
einer Woche Polen anerkannt hat. Das
polnische Volk hat von feiten der Entenle-
regieruugen sowie der mit ihnen verbundenen
Mächte ein formelles Versprechen erhalten,
daß es einen Zutritt zum Meere erhalten
wird und niemand kann an der vollständigen
Verwirklichung dieses Versprechens zweifeln.

„Oredownik" (Posen) Ur. 3S voni 11. 4.19.

Der Ministerpräsident Paderewski über
die Polnische Lage. (P- A. T.-Havas.)

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[0445] pressestimmen meint, geht aus einem Leitartikel in der Ur. 81 hervor, der in nicht mißzuverstehen¬ der Weise „Das letzte Argument" über¬ schrieben ist. Ultimi r-rtio, der Appell an die Waffen, „nichtsdestoweniger müssen wir uns die ewige Wahrheit vor Augen halten, daß nur in eigener Kraft und in dem Bewußt¬ sein, sich die Bedingungen eines Daseins auszukämpfen, daß sich mit unseren Bedürf¬ nissen vereinbaren laßt, die Hauptunterlagen unserer staatlichen und nationalen Zukunft enthalten sind". Die Krönung des ganzen bildet der in Ur. 82 des „Gonice Wielkopvlski" vom 3. d. M. enthaltene Aufruf des Kommissariats des Obersten Polnischen Volksrates, der zu der Lösung der Danziger Frage Stellung nimmt. Über das Schicksal Danzigs sei damit noch nicht entschieden. „Nicht nur unsere histo¬ rischen Rechte sprechen für uns. nicht nur der unerschütterliche Wille deS Volkes, sondern auch der bisher <?) starke Glaube an unsere Verbündeten, mit denen vor einer Woche der Landtag in Warschau einstimmig einen Bund auf Leben und Tod eingegangen ist." Die Hauptsache bleibe zunächst, daß die so dringend benötigten Truppen des Generals Haller kommen. Danzig müsse auf jeden Fall polnisch werden. „Hoch die Herzen, denn es sollen die Truppen Hallers kommenI" „Goniec Wielkopvlski" (Posen) Ur. 8ö vom 12.4. Demission Lloyd Georges. Warschau. lP- N. T,) Der gestrige „Przeshad Wiec- Zoray" läßt sich aus Paris von seinem eigenen Korrespondenten berichten: General Haller, wie ich aus vollständig authentischer Quelle erfahre, ist stark unzu¬ frieden mit dem Beschluß, daß seine Truppen "icht über Danzig nach Polen reisen sollen. Die ganze französische Presse ohne Ausnahme, wirst den alliierten Regierungen die Ver¬ handlungen in Spaci vor und sieht darin d°n Beweis augenscheinlicher Schwachheit Entente. Nicht anders verhält sich die °"glisch«> Presse, die außerdem den Minister¬ präsidenten Englands, Lloyd George, sehr >lark angreift. Lloyd George wird gezwungen werden, sein Abschiedsgesuch einzureichen und Zurückzutreten. Die Pariser Bevölkerung hat Herrn Pa- derewski ohne Unterschied der Partei und der Stände als den Chef der Polnischen Re¬ gierung mit nie dagewesenen Enthusiasmus begrüßt. „Postop" (Posen) Ur. 86 vom 12. 4. 19. Unter der Überschrift „Der Stand der polnischen Frage" bringt die Zeitung ver¬ schiedene Pressestimmen. Darunter schreibt sie u. a.: Oberst Tonsson schreibt im „Petit Jour¬ nal" in Sachen Danzigs: Ein großer Schritt vorwärts wird in den Tagen gemacht werden, in welchen die Friedenskonferenz endlich verstanden haben wird, daß es unmöglich ist, nach dem Nativnalitätsnprinzip in dem Teil Europas, welcher von gemischter Be¬ völkerung bewohnt wird, Grenzen zu be¬ stimmen, und daß es ihre Pflicht ist, ein starkes Polen zu schaffen. „Lech" (Gnesen) Ur. 8S vom 12. 4. 19. In Sachen Danzigs gibt die Zeitung verschiedene Pressestimmen an und sagt u. a. zum Schlüsse: „Man muß noch auf einen Satz aufmerksam machen, der sich in der französischen Note des Generals Undank vom 28. März an Erzbergerchefindet. Man spricht dort von der Genehmigung einer Überführung der interalliierten Armee des General Haller, welche nach Polen geht, nur um „dort die Ordnung aufrecht zu erhalten". — Was soll das heißen? fragt die Zeitung, wir können doch nicht für einen Augenblick annehmen, daß die Truppen des General Haller dem Vaterlande mit solchem Vorbehalt zurück¬ gegeben werden. Die Frage der Zukunft Danzigs ist in SPna nicht endgültig erledigt worden. Wir erinnern uns an die Worte der Deklaration, mit welcher die Kvngreßmission kaum vor einer Woche Polen anerkannt hat. Das polnische Volk hat von feiten der Entenle- regieruugen sowie der mit ihnen verbundenen Mächte ein formelles Versprechen erhalten, daß es einen Zutritt zum Meere erhalten wird und niemand kann an der vollständigen Verwirklichung dieses Versprechens zweifeln. „Oredownik" (Posen) Ur. 3S voni 11. 4.19. Der Ministerpräsident Paderewski über die Polnische Lage. (P- A. T.-Havas.)

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/445>, abgerufen am 27.07.2024.