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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Materialien zur ostdeutschen Frage

Am Jahresschluß 1918 hatte das Nawitscher Gymnasium 234 Schüler;
davon waren 34 polnisch, das ist 14 Prozent. Die höhere Mädchenschule wird
von 237 Schülerinnen besucht, wovon 11 polnischer Muttersprache sind, das ist
4'/2 Prozent. Ebenso sind von den Nawitscher Knaben, die die Bürgerschule be¬
suchen, nur 7 Prozent polnischer Nationalität.

Bemerkt sei noch, daß das Wasserwerk der Stadt Nawitsch auf schlesischen
Boden liegt, was bei einer Änderung der Landesgrenze verhängnisvoll wäre.

Fast rein deutsch, wie die Kreisstadt Nawitsch, sind auch die Städte Bvjanowo
und Sarne.

Von den 2290 Einwohnern der Stadt Bojanowo sind nur 2S7 polnisch,
also knapp 11 Prozent. Die Stadt Sarne hatte nach der Volkszählung von 1910
von 1293 Einwohnern nur 245 Polen, das ist 19 Prozent. In den beiden öst¬
lich gelegenen Städtchen Görchen und Jutroschin überwiegt zwar das polnische
Bevölkerungsclement, doch hat Görchen immerhin 34 Prozent und Jutroschin
42 Prozent deutsche Einwohner. Ebenso wie in Nawitsch. handelt es sich hier
um ein bodenständiges, nicht um ein zugewandertes Deutschtum, denn alle diese
Städte sind in früheren Jahrhunderten von deutschen Kolonisten gegründet
worden. Das Deutschtum ist mithin ebenso alt wie diese Städte selbst. Die
Polen dagegen sind zugewandert, was auch schon aus der Tatsache hervorgeht,
daß es im alten Polenreiche ein selbständiges polnisches Bürgertum gar nicht
gegeben hat.

Von den SO 240 Einwohnern des Kreises sind zwar nur 21260 deutscher
Nationalität, das ist 42 Prozent, doch wohnen die Deutschen durchweg in
geschlossenen Siedlungsgebieten längs der Wefigrcnze des Kreises in Fühlung
mit dem Kreise Guhrau, oder im Osten um Jutroschin in Fühlung mit dem
Kreise Militsch. Der ganze Westen des Kreises ist bis zu der Linie Zciwada-
Gußwitz -Altguhle-Gerlach- Konarzewo- Karolinental°Dombrocznafluß - Wicsenbach-
Neudorf bis auf den Bezirk des Rittergutes Laszczyw rein deutsch. Dieses Gebiet
ist auch von den Deutschen in schwersten Kämpfen gegen den Ansturm der Polen
gehalten worden. Nur Zawada und Karolinental sind augenblicklich von den
Polen besetzt.

Was wir Deutsche mit Einsatz unseres Lebens um den Preis blutiger
Opfer verteidigt haben, kann uns keine Macht der Welt wieder absprechen.

Die deutschen Einwohner dieses Westteils des Kreises haben, abgesperrt von
der Landeshauptstadt, am 3. und 4. Januar dieses Jahres ihren Anschluß an die
Provinz Schlesien erklärt.

Es geschah dies sowohl in öffentlichen Versammlungen, die von jausenden
deutscher Männer und Frauen besucht waren, als auch durch Beschluß der Stadt-
verordnetenkollegien oder der Gemeindevertretungen. Dieser Anschluß an Schlesien
ist vom Oberprnsidium und Zentralrat in Breslau anerkannt worden.

Durch Volksbeschluß hat sich also dieser Teil des Kreises Nawitsch von
Posen losgesagt; doch auch die Deutschen im östlichen Teile des Kreises wünschen
zur Provinz Schlesien geschlagen zu werden.

Stehen sie auch an Zahl gegenüber den dort seßhaften Polen zurück, so ist
doch auch dieser Teil des Kreises, wenn man neben den Vevölterungsverhältnisseu
den städtischen und ländlichen Grundbesitz, die Steuererträge, die wirtschaftlichen
und kulturellen Werte zugrunde legt, als deutsch anzusprechen.

Folgende Zahlen beweisen dies:

Einkommensteuer:
die 2667 dazu veranlagten Deutschen zahlten. . . 201 622 Mark,
die 1821 dazu veranlagten Polen zahlten..... 93 403 " ;
b) Ergänzungssteuer:
die 1380 dazu veranlagten Deutschen zahlten ... 28 337 Mark,
die 996 dazu veranlagten Polen zahlten..... 19 472 " ;
c) Gewerbesteuer:
die 459 dazu veranlagten Deutschen zahlten . . . 20 806 Mark,
die 136 dazu veranlagten Polen zahlten..... 3 074 " .

Materialien zur ostdeutschen Frage

Am Jahresschluß 1918 hatte das Nawitscher Gymnasium 234 Schüler;
davon waren 34 polnisch, das ist 14 Prozent. Die höhere Mädchenschule wird
von 237 Schülerinnen besucht, wovon 11 polnischer Muttersprache sind, das ist
4'/2 Prozent. Ebenso sind von den Nawitscher Knaben, die die Bürgerschule be¬
suchen, nur 7 Prozent polnischer Nationalität.

Bemerkt sei noch, daß das Wasserwerk der Stadt Nawitsch auf schlesischen
Boden liegt, was bei einer Änderung der Landesgrenze verhängnisvoll wäre.

Fast rein deutsch, wie die Kreisstadt Nawitsch, sind auch die Städte Bvjanowo
und Sarne.

Von den 2290 Einwohnern der Stadt Bojanowo sind nur 2S7 polnisch,
also knapp 11 Prozent. Die Stadt Sarne hatte nach der Volkszählung von 1910
von 1293 Einwohnern nur 245 Polen, das ist 19 Prozent. In den beiden öst¬
lich gelegenen Städtchen Görchen und Jutroschin überwiegt zwar das polnische
Bevölkerungsclement, doch hat Görchen immerhin 34 Prozent und Jutroschin
42 Prozent deutsche Einwohner. Ebenso wie in Nawitsch. handelt es sich hier
um ein bodenständiges, nicht um ein zugewandertes Deutschtum, denn alle diese
Städte sind in früheren Jahrhunderten von deutschen Kolonisten gegründet
worden. Das Deutschtum ist mithin ebenso alt wie diese Städte selbst. Die
Polen dagegen sind zugewandert, was auch schon aus der Tatsache hervorgeht,
daß es im alten Polenreiche ein selbständiges polnisches Bürgertum gar nicht
gegeben hat.

Von den SO 240 Einwohnern des Kreises sind zwar nur 21260 deutscher
Nationalität, das ist 42 Prozent, doch wohnen die Deutschen durchweg in
geschlossenen Siedlungsgebieten längs der Wefigrcnze des Kreises in Fühlung
mit dem Kreise Guhrau, oder im Osten um Jutroschin in Fühlung mit dem
Kreise Militsch. Der ganze Westen des Kreises ist bis zu der Linie Zciwada-
Gußwitz -Altguhle-Gerlach- Konarzewo- Karolinental°Dombrocznafluß - Wicsenbach-
Neudorf bis auf den Bezirk des Rittergutes Laszczyw rein deutsch. Dieses Gebiet
ist auch von den Deutschen in schwersten Kämpfen gegen den Ansturm der Polen
gehalten worden. Nur Zawada und Karolinental sind augenblicklich von den
Polen besetzt.

Was wir Deutsche mit Einsatz unseres Lebens um den Preis blutiger
Opfer verteidigt haben, kann uns keine Macht der Welt wieder absprechen.

Die deutschen Einwohner dieses Westteils des Kreises haben, abgesperrt von
der Landeshauptstadt, am 3. und 4. Januar dieses Jahres ihren Anschluß an die
Provinz Schlesien erklärt.

Es geschah dies sowohl in öffentlichen Versammlungen, die von jausenden
deutscher Männer und Frauen besucht waren, als auch durch Beschluß der Stadt-
verordnetenkollegien oder der Gemeindevertretungen. Dieser Anschluß an Schlesien
ist vom Oberprnsidium und Zentralrat in Breslau anerkannt worden.

Durch Volksbeschluß hat sich also dieser Teil des Kreises Nawitsch von
Posen losgesagt; doch auch die Deutschen im östlichen Teile des Kreises wünschen
zur Provinz Schlesien geschlagen zu werden.

Stehen sie auch an Zahl gegenüber den dort seßhaften Polen zurück, so ist
doch auch dieser Teil des Kreises, wenn man neben den Vevölterungsverhältnisseu
den städtischen und ländlichen Grundbesitz, die Steuererträge, die wirtschaftlichen
und kulturellen Werte zugrunde legt, als deutsch anzusprechen.

Folgende Zahlen beweisen dies:

Einkommensteuer:
die 2667 dazu veranlagten Deutschen zahlten. . . 201 622 Mark,
die 1821 dazu veranlagten Polen zahlten..... 93 403 „ ;
b) Ergänzungssteuer:
die 1380 dazu veranlagten Deutschen zahlten ... 28 337 Mark,
die 996 dazu veranlagten Polen zahlten..... 19 472 „ ;
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[0422] Materialien zur ostdeutschen Frage Am Jahresschluß 1918 hatte das Nawitscher Gymnasium 234 Schüler; davon waren 34 polnisch, das ist 14 Prozent. Die höhere Mädchenschule wird von 237 Schülerinnen besucht, wovon 11 polnischer Muttersprache sind, das ist 4'/2 Prozent. Ebenso sind von den Nawitscher Knaben, die die Bürgerschule be¬ suchen, nur 7 Prozent polnischer Nationalität. Bemerkt sei noch, daß das Wasserwerk der Stadt Nawitsch auf schlesischen Boden liegt, was bei einer Änderung der Landesgrenze verhängnisvoll wäre. Fast rein deutsch, wie die Kreisstadt Nawitsch, sind auch die Städte Bvjanowo und Sarne. Von den 2290 Einwohnern der Stadt Bojanowo sind nur 2S7 polnisch, also knapp 11 Prozent. Die Stadt Sarne hatte nach der Volkszählung von 1910 von 1293 Einwohnern nur 245 Polen, das ist 19 Prozent. In den beiden öst¬ lich gelegenen Städtchen Görchen und Jutroschin überwiegt zwar das polnische Bevölkerungsclement, doch hat Görchen immerhin 34 Prozent und Jutroschin 42 Prozent deutsche Einwohner. Ebenso wie in Nawitsch. handelt es sich hier um ein bodenständiges, nicht um ein zugewandertes Deutschtum, denn alle diese Städte sind in früheren Jahrhunderten von deutschen Kolonisten gegründet worden. Das Deutschtum ist mithin ebenso alt wie diese Städte selbst. Die Polen dagegen sind zugewandert, was auch schon aus der Tatsache hervorgeht, daß es im alten Polenreiche ein selbständiges polnisches Bürgertum gar nicht gegeben hat. Von den SO 240 Einwohnern des Kreises sind zwar nur 21260 deutscher Nationalität, das ist 42 Prozent, doch wohnen die Deutschen durchweg in geschlossenen Siedlungsgebieten längs der Wefigrcnze des Kreises in Fühlung mit dem Kreise Guhrau, oder im Osten um Jutroschin in Fühlung mit dem Kreise Militsch. Der ganze Westen des Kreises ist bis zu der Linie Zciwada- Gußwitz -Altguhle-Gerlach- Konarzewo- Karolinental°Dombrocznafluß - Wicsenbach- Neudorf bis auf den Bezirk des Rittergutes Laszczyw rein deutsch. Dieses Gebiet ist auch von den Deutschen in schwersten Kämpfen gegen den Ansturm der Polen gehalten worden. Nur Zawada und Karolinental sind augenblicklich von den Polen besetzt. Was wir Deutsche mit Einsatz unseres Lebens um den Preis blutiger Opfer verteidigt haben, kann uns keine Macht der Welt wieder absprechen. Die deutschen Einwohner dieses Westteils des Kreises haben, abgesperrt von der Landeshauptstadt, am 3. und 4. Januar dieses Jahres ihren Anschluß an die Provinz Schlesien erklärt. Es geschah dies sowohl in öffentlichen Versammlungen, die von jausenden deutscher Männer und Frauen besucht waren, als auch durch Beschluß der Stadt- verordnetenkollegien oder der Gemeindevertretungen. Dieser Anschluß an Schlesien ist vom Oberprnsidium und Zentralrat in Breslau anerkannt worden. Durch Volksbeschluß hat sich also dieser Teil des Kreises Nawitsch von Posen losgesagt; doch auch die Deutschen im östlichen Teile des Kreises wünschen zur Provinz Schlesien geschlagen zu werden. Stehen sie auch an Zahl gegenüber den dort seßhaften Polen zurück, so ist doch auch dieser Teil des Kreises, wenn man neben den Vevölterungsverhältnisseu den städtischen und ländlichen Grundbesitz, die Steuererträge, die wirtschaftlichen und kulturellen Werte zugrunde legt, als deutsch anzusprechen. Folgende Zahlen beweisen dies: Einkommensteuer: die 2667 dazu veranlagten Deutschen zahlten. . . 201 622 Mark, die 1821 dazu veranlagten Polen zahlten..... 93 403 „ ; b) Ergänzungssteuer: die 1380 dazu veranlagten Deutschen zahlten ... 28 337 Mark, die 996 dazu veranlagten Polen zahlten..... 19 472 „ ; c) Gewerbesteuer: die 459 dazu veranlagten Deutschen zahlten . . . 20 806 Mark, die 136 dazu veranlagten Polen zahlten..... 3 074 „ .

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/422>, abgerufen am 18.12.2024.