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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Deutschland und Armenien

dafür, durch einen Bruch mit der Türkei wegen der Armeniersrage die Südost¬
flanke unserer Weltkampfstellung zu entblößen, ----- hätte keine deutsche Regie¬
rung tragen können.")

Das Hemd war uns eben näher als -der Rock. Und es darf uns auch nicht
verdacht werden, daß wir verzichteten, durch Nemonstrationen -- vielleicht in Ge¬
stalt eines heimatlichen Prefseseldzuges, der unfruchtbar bleiben und unrettbar
verärgernd hätte wirken müssen -- zu zeigen, wie sehr wir zunächst, unseren
orientalischen Kriegsgenossen sozusagen im Hemde, d. h. ohne Macht gegenüber¬
standen.

Auf das vorgenannte Memorandum zu antworten, bequemte sich die Pforte
erst am 22. Dezember 1915. Höflichkeit verschleiert sie hier etwas ihre Ablehnung.
Am deutlichsten offenbart sie die Gründe für ihre Unbeeinflußbarkeit erst später,
in einer am 1. März 1916 den Vertretern fremder Mächte in Peru überreichten
Druckschrift, wie folgt:

"Die Kaiserliche Regierung, fest entschlossen, ihre absolute Unabhängigkeit
zu bewähren, konnte natürlich Leine Einmischung unter welcher Form auch
immer, in ihre inneren Angelegenheiten zulassen, wäre es auch selbst von der
Seite ihrer Verbündeten Freunde."

Selbst der ohrwürdige Goltz Pascha zog sich von dem jungen Elwer eine
Verwarnung in dem Sinne zu, erreichte allerdings für die Armenier von Mossul
fein Vorhaben, ebenso wie der Marschall Liman die Bedrohten Smyrnas rettete.

Die Macht unserer Konsuln war in dieser Hinsicht naturgemäß nicht aus¬
reichend. Unterlassen haben jedenfalls weder die in Aleppo (Ur. 25, 47, 75, 120,
127 usw.), Erferum (Ur. 51, 73, 123 usw.), Trapezunt (Ur. 100, 102. 109, 156),
Mossul (Ur. 73, 80, 118), Adana (Ur. 165), Damaskus (Ur. 154, 275, 283)
Stationierten nichts an Berichten und Aufklärungen für die Botschaft in Kon¬
stantinopel.

Vergessen wir auch nicht die getreue Arbeit unserer Missionare (Ur. 42,
L6, 338 usw.) und Schwedens (Ur. 274, 302, 327) in der Waisenpflege. Alle
haben sich für die Vertriebenen eingesetzt: die Zentrumspartei und die Sozial¬
demokraten in der Heimat, die Direktoren der Anatolischen Bahn in Kon¬
stantinopel, die Lehrer von Koula und viele andere mehr. Ein besonderes Kapitel
fast bilden die eindringlichen Briefe des Generals Freiherrn von Kreß über das
Flüchtlingselend aus der letzten Phase des Weltkrieges im Kaukasus. --

Herr Dr. Lepsius weist in feinen eigenen Ausführungen darauf hin, daß
Ulan auf der Botschaft nur das europäische, nicht das asiatische Gesicht der Türkei
gekannt habe. Aus den Briefen der Botschafter geht das jedenfalls nicht hervor,
sondern eher die resignierte Erkenntnis, daß Deutschland den Bundesgenossen
in seiner Anwendung asiatischer Methoden -- so empörend sie für den Europäer
auch waren -- nicht zu hindern vermöchte.

Warten -wir ab, ob es England und Amerika gelingen wird, hier Wandel
Zu schaffen; als Schutzpatrone und rettende Engel mögen sie von den Resten des
vertriebenen, ausgehungerten Volkes mit Recht begrüßt werden, da ihre Hände
gefüllt find mit Geld und wirtschaftlichen Erleichterungen, die wir infolge der
Hungerblockade dem eigenen, leidenden Volke versagen mußten -- vor wie nach
dem Kriege! -- Keineswes aber ist es ihnen gelungen, den Armeniern Hilfe vor
den Verfolgungen der Mohammedaner zu bringen. Beweis: Funkspruch aus
Ännapolis vom 22. April 1919:

"In ganz Klein-Asien ... werden die Armenier noch von den Türken ver¬
folgt. Tatsächlich sind seit Unterzeichnung des Waffenstillstandes viele von ihnen
in der Wüste einzeln oder in Gruppen getötet worden....." gez. John Finley,
Kommissar des Amerikanischen Roten Kreuzes.

Und ein zweiter Funkspruch über das Elend der Armenier an der russi¬
schen Grneze muß zugeben, daß das Land der Flüchtlinge noch von Türken


Deutschland und Armenien

dafür, durch einen Bruch mit der Türkei wegen der Armeniersrage die Südost¬
flanke unserer Weltkampfstellung zu entblößen, ----- hätte keine deutsche Regie¬
rung tragen können.")

Das Hemd war uns eben näher als -der Rock. Und es darf uns auch nicht
verdacht werden, daß wir verzichteten, durch Nemonstrationen — vielleicht in Ge¬
stalt eines heimatlichen Prefseseldzuges, der unfruchtbar bleiben und unrettbar
verärgernd hätte wirken müssen — zu zeigen, wie sehr wir zunächst, unseren
orientalischen Kriegsgenossen sozusagen im Hemde, d. h. ohne Macht gegenüber¬
standen.

Auf das vorgenannte Memorandum zu antworten, bequemte sich die Pforte
erst am 22. Dezember 1915. Höflichkeit verschleiert sie hier etwas ihre Ablehnung.
Am deutlichsten offenbart sie die Gründe für ihre Unbeeinflußbarkeit erst später,
in einer am 1. März 1916 den Vertretern fremder Mächte in Peru überreichten
Druckschrift, wie folgt:

„Die Kaiserliche Regierung, fest entschlossen, ihre absolute Unabhängigkeit
zu bewähren, konnte natürlich Leine Einmischung unter welcher Form auch
immer, in ihre inneren Angelegenheiten zulassen, wäre es auch selbst von der
Seite ihrer Verbündeten Freunde."

Selbst der ohrwürdige Goltz Pascha zog sich von dem jungen Elwer eine
Verwarnung in dem Sinne zu, erreichte allerdings für die Armenier von Mossul
fein Vorhaben, ebenso wie der Marschall Liman die Bedrohten Smyrnas rettete.

Die Macht unserer Konsuln war in dieser Hinsicht naturgemäß nicht aus¬
reichend. Unterlassen haben jedenfalls weder die in Aleppo (Ur. 25, 47, 75, 120,
127 usw.), Erferum (Ur. 51, 73, 123 usw.), Trapezunt (Ur. 100, 102. 109, 156),
Mossul (Ur. 73, 80, 118), Adana (Ur. 165), Damaskus (Ur. 154, 275, 283)
Stationierten nichts an Berichten und Aufklärungen für die Botschaft in Kon¬
stantinopel.

Vergessen wir auch nicht die getreue Arbeit unserer Missionare (Ur. 42,
L6, 338 usw.) und Schwedens (Ur. 274, 302, 327) in der Waisenpflege. Alle
haben sich für die Vertriebenen eingesetzt: die Zentrumspartei und die Sozial¬
demokraten in der Heimat, die Direktoren der Anatolischen Bahn in Kon¬
stantinopel, die Lehrer von Koula und viele andere mehr. Ein besonderes Kapitel
fast bilden die eindringlichen Briefe des Generals Freiherrn von Kreß über das
Flüchtlingselend aus der letzten Phase des Weltkrieges im Kaukasus. —

Herr Dr. Lepsius weist in feinen eigenen Ausführungen darauf hin, daß
Ulan auf der Botschaft nur das europäische, nicht das asiatische Gesicht der Türkei
gekannt habe. Aus den Briefen der Botschafter geht das jedenfalls nicht hervor,
sondern eher die resignierte Erkenntnis, daß Deutschland den Bundesgenossen
in seiner Anwendung asiatischer Methoden — so empörend sie für den Europäer
auch waren — nicht zu hindern vermöchte.

Warten -wir ab, ob es England und Amerika gelingen wird, hier Wandel
Zu schaffen; als Schutzpatrone und rettende Engel mögen sie von den Resten des
vertriebenen, ausgehungerten Volkes mit Recht begrüßt werden, da ihre Hände
gefüllt find mit Geld und wirtschaftlichen Erleichterungen, die wir infolge der
Hungerblockade dem eigenen, leidenden Volke versagen mußten — vor wie nach
dem Kriege! — Keineswes aber ist es ihnen gelungen, den Armeniern Hilfe vor
den Verfolgungen der Mohammedaner zu bringen. Beweis: Funkspruch aus
Ännapolis vom 22. April 1919:

„In ganz Klein-Asien ... werden die Armenier noch von den Türken ver¬
folgt. Tatsächlich sind seit Unterzeichnung des Waffenstillstandes viele von ihnen
in der Wüste einzeln oder in Gruppen getötet worden....." gez. John Finley,
Kommissar des Amerikanischen Roten Kreuzes.

Und ein zweiter Funkspruch über das Elend der Armenier an der russi¬
schen Grneze muß zugeben, daß das Land der Flüchtlinge noch von Türken


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[0331] Deutschland und Armenien dafür, durch einen Bruch mit der Türkei wegen der Armeniersrage die Südost¬ flanke unserer Weltkampfstellung zu entblößen, ----- hätte keine deutsche Regie¬ rung tragen können.") Das Hemd war uns eben näher als -der Rock. Und es darf uns auch nicht verdacht werden, daß wir verzichteten, durch Nemonstrationen — vielleicht in Ge¬ stalt eines heimatlichen Prefseseldzuges, der unfruchtbar bleiben und unrettbar verärgernd hätte wirken müssen — zu zeigen, wie sehr wir zunächst, unseren orientalischen Kriegsgenossen sozusagen im Hemde, d. h. ohne Macht gegenüber¬ standen. Auf das vorgenannte Memorandum zu antworten, bequemte sich die Pforte erst am 22. Dezember 1915. Höflichkeit verschleiert sie hier etwas ihre Ablehnung. Am deutlichsten offenbart sie die Gründe für ihre Unbeeinflußbarkeit erst später, in einer am 1. März 1916 den Vertretern fremder Mächte in Peru überreichten Druckschrift, wie folgt: „Die Kaiserliche Regierung, fest entschlossen, ihre absolute Unabhängigkeit zu bewähren, konnte natürlich Leine Einmischung unter welcher Form auch immer, in ihre inneren Angelegenheiten zulassen, wäre es auch selbst von der Seite ihrer Verbündeten Freunde." Selbst der ohrwürdige Goltz Pascha zog sich von dem jungen Elwer eine Verwarnung in dem Sinne zu, erreichte allerdings für die Armenier von Mossul fein Vorhaben, ebenso wie der Marschall Liman die Bedrohten Smyrnas rettete. Die Macht unserer Konsuln war in dieser Hinsicht naturgemäß nicht aus¬ reichend. Unterlassen haben jedenfalls weder die in Aleppo (Ur. 25, 47, 75, 120, 127 usw.), Erferum (Ur. 51, 73, 123 usw.), Trapezunt (Ur. 100, 102. 109, 156), Mossul (Ur. 73, 80, 118), Adana (Ur. 165), Damaskus (Ur. 154, 275, 283) Stationierten nichts an Berichten und Aufklärungen für die Botschaft in Kon¬ stantinopel. Vergessen wir auch nicht die getreue Arbeit unserer Missionare (Ur. 42, L6, 338 usw.) und Schwedens (Ur. 274, 302, 327) in der Waisenpflege. Alle haben sich für die Vertriebenen eingesetzt: die Zentrumspartei und die Sozial¬ demokraten in der Heimat, die Direktoren der Anatolischen Bahn in Kon¬ stantinopel, die Lehrer von Koula und viele andere mehr. Ein besonderes Kapitel fast bilden die eindringlichen Briefe des Generals Freiherrn von Kreß über das Flüchtlingselend aus der letzten Phase des Weltkrieges im Kaukasus. — Herr Dr. Lepsius weist in feinen eigenen Ausführungen darauf hin, daß Ulan auf der Botschaft nur das europäische, nicht das asiatische Gesicht der Türkei gekannt habe. Aus den Briefen der Botschafter geht das jedenfalls nicht hervor, sondern eher die resignierte Erkenntnis, daß Deutschland den Bundesgenossen in seiner Anwendung asiatischer Methoden — so empörend sie für den Europäer auch waren — nicht zu hindern vermöchte. Warten -wir ab, ob es England und Amerika gelingen wird, hier Wandel Zu schaffen; als Schutzpatrone und rettende Engel mögen sie von den Resten des vertriebenen, ausgehungerten Volkes mit Recht begrüßt werden, da ihre Hände gefüllt find mit Geld und wirtschaftlichen Erleichterungen, die wir infolge der Hungerblockade dem eigenen, leidenden Volke versagen mußten — vor wie nach dem Kriege! — Keineswes aber ist es ihnen gelungen, den Armeniern Hilfe vor den Verfolgungen der Mohammedaner zu bringen. Beweis: Funkspruch aus Ännapolis vom 22. April 1919: „In ganz Klein-Asien ... werden die Armenier noch von den Türken ver¬ folgt. Tatsächlich sind seit Unterzeichnung des Waffenstillstandes viele von ihnen in der Wüste einzeln oder in Gruppen getötet worden....." gez. John Finley, Kommissar des Amerikanischen Roten Kreuzes. Und ein zweiter Funkspruch über das Elend der Armenier an der russi¬ schen Grneze muß zugeben, daß das Land der Flüchtlinge noch von Türken

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/331>, abgerufen am 01.09.2024.