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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Deutschland und Armenien

sahen, mit der Entrüstung der Deutschen, die, zur Tatenlosigkeit verurteilt, das
Elend bei den Deportationen und in den Konzentrationslagern erblickten, mit
den Methoden der Türken, ihren Begründungsversuchen, endlich mit den Vor"
Stellungen und Schritten der deutschen Botschafter.

Wir schälen zunächst die Briefe der Wangenheim, Hohenlohe, Metternich,
sowie der militärischen Größen Goltz, Liman von Sanders, Lossow und Kreß
aus den übrigen heraus.

Da wird am 4. Juli 1915 vom Botschafter persönlich dem Großwefir ein
Memorandum überreicht, das die lbeveits im Juni gemachten Vorstellungen
gegen "solche schmachvollen Vorfälle" in feierlichster Form Miederholt. Es erfährt
einen Zusatz am 9. August. Zpm ersten Male weist hier der Botschafter darauf
hin, die öffentliche Meinung sei schon dahin gekommen, zu glauben, "daß
Deutschland in seiner Eigenschaft als Verbündete und befreundete Macht der
Türkei diese Gewalttaten gebilligt oder sogar inspiriert hätte".

Nach Scheinerfolgen Ende August 1915 erneute Rückschläge. Vor der Welt
standen "wir nunmehr als Mitschuldige an dem politischen Massenmord da. Aus
den Akten geht hervor, wie sehr wir uns darüber im klaren waren, wie Böses
wir davon für unsere politische Zukunft befürchteten, wie unser christliches
Gewissen sich dagegen empörte. Dennoch wurde zu jener Zeit nicht einmal der
Versuch gemacht, der Öffentlichkeit unsere -Hände als rein von vergossenem Blut
zu zeigen. Was muß aus dieser Unterlassung gefolgert werden? Daß wir über
die Machtmittel gegenüber dem eigentlichen Täter in Wirklichkeit nicht verfügten.
Damals kam aber "keinem Uneingeweihten, keinem Neutralen, keinem Feinde in
den Sinn, daß die Stärke Deutschlands im Verhältnis zu dem türkischen Bundes¬
genossen vorerst so fiktiv war, daß wir ihm bei seinem Verfahren mit einem'machtvollen Halt! gar nicht in den Arm fallen konnten.

Der kluge verstorbene Botschafter, Freiherr von Wangenheim, schreibt am,
16. Juli dem Reichskanzler: "Die Pforte fährt trotz der wiederholten eindring¬
lichen Vorstellungen fort, die Armenier zu deportieren und der Vernichtung
preiszugeben. Wir können sie nicht daran hindern und müssen ihr die Ver¬
antwortung für die wirtschaftlichen und politischen Folgen dieser Maßregel über¬
lasten." Das schmeckt nach Resignation, also bitter, zeugt aber zugleich von
klarem Blick für die damalige politische Situation. Die Aussicht, größere
Truppenkontingente nach der Türkei zu schaffen, bestand vor Eröffnung des Weges
durch Serbien überhaupt nicht. War auf die Pforte durch wirtschaftliche Ma߬
nahmen irgend ein Druck auszuüben? Eine Hilfeleistung unsererseits hatte
bisher sowieso nur in beschränktem Maße stattfinden können, fo daß die Türkei
bereits schwer enttäuscht war. Jede Verkennung der Notwendigkeit, dem kriegs¬
müde und unlustig in den Weltkrieg eingetretenen Volke die nationalistischen
Köder wegzureißen, jede Einmischung in die- von plötzlichem Selbstbewußtsein
erfaßte innere Politik gefährdete das Bündnis und hat es in den folgenden
Kriegsjahren gefährdet. (Siehe die Bemerkungen des Staatssekretärs
Zimmermann im Jahre 1916 im Reichshaushaltungsausschuß: "Unser Bot¬
schafter hat sich direkt den Unwillen des Großwesirs und des Ministers des
Innern zugezogen. Nach drei Monaten seiner Tätigkeit haben diese gesagt, der
Botschafter scheine Wohl nichts anderes zu tun zu haben, als sie immer in der
Armeniersache ärmsten.....Sie werden mit mir übereinstimmen, daß wir
so weit nicht gehen können, den Türken, die wir durch unsere andauernden Vor¬
stellungen in der armenischen Frage stark verstimmt haben, noch das Bündnis zu
kündigen.")

Später ging man mit diplomatischen Schritten dennoch weiter, nur mit
dem Erfolg, die Türkei mehr und mehr zu verärgern. (Aufzeichnungen des
Staatssekretärs vom 19. März 1918: "Die Negierung ist bei ihrem Druck auf die
türkische Regierung bis zur äußersten Grenze gegangen. Die Verantwortung


Deutschland und Armenien

sahen, mit der Entrüstung der Deutschen, die, zur Tatenlosigkeit verurteilt, das
Elend bei den Deportationen und in den Konzentrationslagern erblickten, mit
den Methoden der Türken, ihren Begründungsversuchen, endlich mit den Vor»
Stellungen und Schritten der deutschen Botschafter.

Wir schälen zunächst die Briefe der Wangenheim, Hohenlohe, Metternich,
sowie der militärischen Größen Goltz, Liman von Sanders, Lossow und Kreß
aus den übrigen heraus.

Da wird am 4. Juli 1915 vom Botschafter persönlich dem Großwefir ein
Memorandum überreicht, das die lbeveits im Juni gemachten Vorstellungen
gegen „solche schmachvollen Vorfälle" in feierlichster Form Miederholt. Es erfährt
einen Zusatz am 9. August. Zpm ersten Male weist hier der Botschafter darauf
hin, die öffentliche Meinung sei schon dahin gekommen, zu glauben, „daß
Deutschland in seiner Eigenschaft als Verbündete und befreundete Macht der
Türkei diese Gewalttaten gebilligt oder sogar inspiriert hätte".

Nach Scheinerfolgen Ende August 1915 erneute Rückschläge. Vor der Welt
standen «wir nunmehr als Mitschuldige an dem politischen Massenmord da. Aus
den Akten geht hervor, wie sehr wir uns darüber im klaren waren, wie Böses
wir davon für unsere politische Zukunft befürchteten, wie unser christliches
Gewissen sich dagegen empörte. Dennoch wurde zu jener Zeit nicht einmal der
Versuch gemacht, der Öffentlichkeit unsere -Hände als rein von vergossenem Blut
zu zeigen. Was muß aus dieser Unterlassung gefolgert werden? Daß wir über
die Machtmittel gegenüber dem eigentlichen Täter in Wirklichkeit nicht verfügten.
Damals kam aber "keinem Uneingeweihten, keinem Neutralen, keinem Feinde in
den Sinn, daß die Stärke Deutschlands im Verhältnis zu dem türkischen Bundes¬
genossen vorerst so fiktiv war, daß wir ihm bei seinem Verfahren mit einem'machtvollen Halt! gar nicht in den Arm fallen konnten.

Der kluge verstorbene Botschafter, Freiherr von Wangenheim, schreibt am,
16. Juli dem Reichskanzler: „Die Pforte fährt trotz der wiederholten eindring¬
lichen Vorstellungen fort, die Armenier zu deportieren und der Vernichtung
preiszugeben. Wir können sie nicht daran hindern und müssen ihr die Ver¬
antwortung für die wirtschaftlichen und politischen Folgen dieser Maßregel über¬
lasten." Das schmeckt nach Resignation, also bitter, zeugt aber zugleich von
klarem Blick für die damalige politische Situation. Die Aussicht, größere
Truppenkontingente nach der Türkei zu schaffen, bestand vor Eröffnung des Weges
durch Serbien überhaupt nicht. War auf die Pforte durch wirtschaftliche Ma߬
nahmen irgend ein Druck auszuüben? Eine Hilfeleistung unsererseits hatte
bisher sowieso nur in beschränktem Maße stattfinden können, fo daß die Türkei
bereits schwer enttäuscht war. Jede Verkennung der Notwendigkeit, dem kriegs¬
müde und unlustig in den Weltkrieg eingetretenen Volke die nationalistischen
Köder wegzureißen, jede Einmischung in die- von plötzlichem Selbstbewußtsein
erfaßte innere Politik gefährdete das Bündnis und hat es in den folgenden
Kriegsjahren gefährdet. (Siehe die Bemerkungen des Staatssekretärs
Zimmermann im Jahre 1916 im Reichshaushaltungsausschuß: „Unser Bot¬
schafter hat sich direkt den Unwillen des Großwesirs und des Ministers des
Innern zugezogen. Nach drei Monaten seiner Tätigkeit haben diese gesagt, der
Botschafter scheine Wohl nichts anderes zu tun zu haben, als sie immer in der
Armeniersache ärmsten.....Sie werden mit mir übereinstimmen, daß wir
so weit nicht gehen können, den Türken, die wir durch unsere andauernden Vor¬
stellungen in der armenischen Frage stark verstimmt haben, noch das Bündnis zu
kündigen.")

Später ging man mit diplomatischen Schritten dennoch weiter, nur mit
dem Erfolg, die Türkei mehr und mehr zu verärgern. (Aufzeichnungen des
Staatssekretärs vom 19. März 1918: „Die Negierung ist bei ihrem Druck auf die
türkische Regierung bis zur äußersten Grenze gegangen. Die Verantwortung


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/330>, abgerufen am 01.09.2024.