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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr.

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Preußen -- ein geographischer Begriff?

Kreise, die einer Auflösung Preußens an sich sympathisch gegenüberstehen, knüpfen
daran doch die Bedingung, daß sie nicht zugunsten irgendwelcher partikularer
Kräfte, sondern ausschließlich zugunsten des Reiches, das eine "sehr starke"
Stellung erhalten soll, vor sich gehen müsse. °) Gerade hier aber liegt eben
die Zukunft besonders dunkel vor uns. Sollten sich nun vollends -- was der
deutsche Genius verhüten möge -- die trübesten Ahnungen erfüllen und das Werk
Bismarcks zerfallen, dann würde die bewußte Auflösung Preußens geradezu einer
Selbstverstümmelung gleichkommen, hätte man sich doch damit jener Macht beraubt,
die am ehesten noch imstande wäre, als Kristallisationskern einer neuen Einigung
zu wirken.

Herr von Batocki -- damit schließen wir die Reihe unserer Bedenken --
setzt sich mit großer Wärme für die angeblich vernachlässigten und unterdrückten
Interessen sogenannter "selbständiger Kultur- und Wirtschaftsgebiete" innerhalb
des preußischen Staatskörpers ein. Auf die Vorteile, die auf kulturellen Ge¬
biete gerade ein Großstaat bietet, ebenso auf die für gewöhnlich übertriebene
Kritik gegenüber der sogenannten Berlinisierung wollen wir hier nicht eingehen,
auch die verwunderte Frage, wozu eigentlich List und der Zollverein gewirkt
haben, still unterdrücken. Aber, hat sich der Verfechter landschaftlicher Autonomie
nicht klar gemacht -- bei der in Frage stehenden Persönlichkeit sollte man es er¬
warten --, was die wirtschaftliche und politische Isolierung des Ostelbiertums
für Folgen zeitigen könnte?

Doch die ganze auf Zerschlagung oder Verkleinerung Preutzms hinaus¬
laufende Richtung scheint uns aus bestimmten Ansichten geboren zu sein, die in
der Vergangenheit berechtigt waren, seit der Revolution aber hinfällig geworden
sind. Das Problem Preußen-Deutschland, um dessen Lösung vor und im Kriege
die besten Geister gerungen haben, hat doch mit dem Sturz der Hohenzollern, mit
der völlig veränderten politischen Struktur in Reich und Einzelstaat ein ganz
anderes Aussehen gewonnen. Im neuen Reich, wenn wir es bekommen, wird
die Rolle Preußens als Hegemoniestaat fürs erste ausgespielt sein, und um zu
verhindern, daß sie etwa jemals die den anderen so lästige Form wieder annehmen
könnte, gibt es staatsrechtliche Mittel genug, die eine gewaltsame Operation mit
ihrem widernatürlichen Eingriff in den lebendigen Organismus ersetzen können.

Einer der begabtesten Publizisten ans der ersten Hälfte des neunzehnten
Jahrhunderts. Paul Pfizer, schrieb 1W die Worte:

"Um auf derGrundlage völliger Rechtsgleichheit deuWiederaufbauDeutschlands
zu vollenden, scheint beinahe nichts geringeres erforderlich, als eine ganz veränderte
Länderabgrenzung und Staatcneinteilung in Deutschland. Die preußische Mon¬
archie müßte in einige Staaten von dem Umfang Bayerns oder Sachsens auf¬
gelöst werden". Man sieht, es ist das Batoctische Programm vor hundert
Jahren. Immer wieder branden die Wellen des PartikulariSnius, Föderalismus
und Unitarismus an dem wLker nie br"n?e des preußischen Einheitsstaates.
Bis heute hat er allen wohl- und übelgemeinten Versuchen seiner Sprengung
widerstanden.

Heute ist es merkwürdig still im Lager des sogenannten "echten" Preußen-
tnms und die "vaterlandslosen Gesellen" von ehemals müssen für seine Integrität
eine Lanze brechen.

Auch von ihnen übrigens nicht alle, wenn man Herrn Eisners gedenkt.
Und dabei liegt eine Tragik über ihrem Tun. Sie wollen Einheit und Geschlossen¬
heit bewahren, aber durch unbedachte Handlungen ihrer verantwortlichen Politiker
wecken sie gerade Stürme der Entrüstung, die jener Einheit gefährlich werden,
wie das Beispiel Hoffmann und rheinisches Zentrum zeigt.

Staatenbildung und Verfassungsentwicklung, so sagten wir im Anfang,
stehen in einer inneren Beziehung zueinander. Ständische Verfassung und Terri-



", Vgl, einen W. K, gezeichneten Artikel:, "Das Ende der Preußischen Hegemonie"
in der "Frankfurier Zeitung" Ur. 3t4, 1. M. B.
Preußen — ein geographischer Begriff?

Kreise, die einer Auflösung Preußens an sich sympathisch gegenüberstehen, knüpfen
daran doch die Bedingung, daß sie nicht zugunsten irgendwelcher partikularer
Kräfte, sondern ausschließlich zugunsten des Reiches, das eine „sehr starke"
Stellung erhalten soll, vor sich gehen müsse. °) Gerade hier aber liegt eben
die Zukunft besonders dunkel vor uns. Sollten sich nun vollends — was der
deutsche Genius verhüten möge — die trübesten Ahnungen erfüllen und das Werk
Bismarcks zerfallen, dann würde die bewußte Auflösung Preußens geradezu einer
Selbstverstümmelung gleichkommen, hätte man sich doch damit jener Macht beraubt,
die am ehesten noch imstande wäre, als Kristallisationskern einer neuen Einigung
zu wirken.

Herr von Batocki — damit schließen wir die Reihe unserer Bedenken —
setzt sich mit großer Wärme für die angeblich vernachlässigten und unterdrückten
Interessen sogenannter „selbständiger Kultur- und Wirtschaftsgebiete" innerhalb
des preußischen Staatskörpers ein. Auf die Vorteile, die auf kulturellen Ge¬
biete gerade ein Großstaat bietet, ebenso auf die für gewöhnlich übertriebene
Kritik gegenüber der sogenannten Berlinisierung wollen wir hier nicht eingehen,
auch die verwunderte Frage, wozu eigentlich List und der Zollverein gewirkt
haben, still unterdrücken. Aber, hat sich der Verfechter landschaftlicher Autonomie
nicht klar gemacht — bei der in Frage stehenden Persönlichkeit sollte man es er¬
warten —, was die wirtschaftliche und politische Isolierung des Ostelbiertums
für Folgen zeitigen könnte?

Doch die ganze auf Zerschlagung oder Verkleinerung Preutzms hinaus¬
laufende Richtung scheint uns aus bestimmten Ansichten geboren zu sein, die in
der Vergangenheit berechtigt waren, seit der Revolution aber hinfällig geworden
sind. Das Problem Preußen-Deutschland, um dessen Lösung vor und im Kriege
die besten Geister gerungen haben, hat doch mit dem Sturz der Hohenzollern, mit
der völlig veränderten politischen Struktur in Reich und Einzelstaat ein ganz
anderes Aussehen gewonnen. Im neuen Reich, wenn wir es bekommen, wird
die Rolle Preußens als Hegemoniestaat fürs erste ausgespielt sein, und um zu
verhindern, daß sie etwa jemals die den anderen so lästige Form wieder annehmen
könnte, gibt es staatsrechtliche Mittel genug, die eine gewaltsame Operation mit
ihrem widernatürlichen Eingriff in den lebendigen Organismus ersetzen können.

Einer der begabtesten Publizisten ans der ersten Hälfte des neunzehnten
Jahrhunderts. Paul Pfizer, schrieb 1W die Worte:

„Um auf derGrundlage völliger Rechtsgleichheit deuWiederaufbauDeutschlands
zu vollenden, scheint beinahe nichts geringeres erforderlich, als eine ganz veränderte
Länderabgrenzung und Staatcneinteilung in Deutschland. Die preußische Mon¬
archie müßte in einige Staaten von dem Umfang Bayerns oder Sachsens auf¬
gelöst werden". Man sieht, es ist das Batoctische Programm vor hundert
Jahren. Immer wieder branden die Wellen des PartikulariSnius, Föderalismus
und Unitarismus an dem wLker nie br»n?e des preußischen Einheitsstaates.
Bis heute hat er allen wohl- und übelgemeinten Versuchen seiner Sprengung
widerstanden.

Heute ist es merkwürdig still im Lager des sogenannten „echten" Preußen-
tnms und die „vaterlandslosen Gesellen" von ehemals müssen für seine Integrität
eine Lanze brechen.

Auch von ihnen übrigens nicht alle, wenn man Herrn Eisners gedenkt.
Und dabei liegt eine Tragik über ihrem Tun. Sie wollen Einheit und Geschlossen¬
heit bewahren, aber durch unbedachte Handlungen ihrer verantwortlichen Politiker
wecken sie gerade Stürme der Entrüstung, die jener Einheit gefährlich werden,
wie das Beispiel Hoffmann und rheinisches Zentrum zeigt.

Staatenbildung und Verfassungsentwicklung, so sagten wir im Anfang,
stehen in einer inneren Beziehung zueinander. Ständische Verfassung und Terri-



», Vgl, einen W. K, gezeichneten Artikel:, „Das Ende der Preußischen Hegemonie"
in der „Frankfurier Zeitung" Ur. 3t4, 1. M. B.
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[0020] Preußen — ein geographischer Begriff? Kreise, die einer Auflösung Preußens an sich sympathisch gegenüberstehen, knüpfen daran doch die Bedingung, daß sie nicht zugunsten irgendwelcher partikularer Kräfte, sondern ausschließlich zugunsten des Reiches, das eine „sehr starke" Stellung erhalten soll, vor sich gehen müsse. °) Gerade hier aber liegt eben die Zukunft besonders dunkel vor uns. Sollten sich nun vollends — was der deutsche Genius verhüten möge — die trübesten Ahnungen erfüllen und das Werk Bismarcks zerfallen, dann würde die bewußte Auflösung Preußens geradezu einer Selbstverstümmelung gleichkommen, hätte man sich doch damit jener Macht beraubt, die am ehesten noch imstande wäre, als Kristallisationskern einer neuen Einigung zu wirken. Herr von Batocki — damit schließen wir die Reihe unserer Bedenken — setzt sich mit großer Wärme für die angeblich vernachlässigten und unterdrückten Interessen sogenannter „selbständiger Kultur- und Wirtschaftsgebiete" innerhalb des preußischen Staatskörpers ein. Auf die Vorteile, die auf kulturellen Ge¬ biete gerade ein Großstaat bietet, ebenso auf die für gewöhnlich übertriebene Kritik gegenüber der sogenannten Berlinisierung wollen wir hier nicht eingehen, auch die verwunderte Frage, wozu eigentlich List und der Zollverein gewirkt haben, still unterdrücken. Aber, hat sich der Verfechter landschaftlicher Autonomie nicht klar gemacht — bei der in Frage stehenden Persönlichkeit sollte man es er¬ warten —, was die wirtschaftliche und politische Isolierung des Ostelbiertums für Folgen zeitigen könnte? Doch die ganze auf Zerschlagung oder Verkleinerung Preutzms hinaus¬ laufende Richtung scheint uns aus bestimmten Ansichten geboren zu sein, die in der Vergangenheit berechtigt waren, seit der Revolution aber hinfällig geworden sind. Das Problem Preußen-Deutschland, um dessen Lösung vor und im Kriege die besten Geister gerungen haben, hat doch mit dem Sturz der Hohenzollern, mit der völlig veränderten politischen Struktur in Reich und Einzelstaat ein ganz anderes Aussehen gewonnen. Im neuen Reich, wenn wir es bekommen, wird die Rolle Preußens als Hegemoniestaat fürs erste ausgespielt sein, und um zu verhindern, daß sie etwa jemals die den anderen so lästige Form wieder annehmen könnte, gibt es staatsrechtliche Mittel genug, die eine gewaltsame Operation mit ihrem widernatürlichen Eingriff in den lebendigen Organismus ersetzen können. Einer der begabtesten Publizisten ans der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Paul Pfizer, schrieb 1W die Worte: „Um auf derGrundlage völliger Rechtsgleichheit deuWiederaufbauDeutschlands zu vollenden, scheint beinahe nichts geringeres erforderlich, als eine ganz veränderte Länderabgrenzung und Staatcneinteilung in Deutschland. Die preußische Mon¬ archie müßte in einige Staaten von dem Umfang Bayerns oder Sachsens auf¬ gelöst werden". Man sieht, es ist das Batoctische Programm vor hundert Jahren. Immer wieder branden die Wellen des PartikulariSnius, Föderalismus und Unitarismus an dem wLker nie br»n?e des preußischen Einheitsstaates. Bis heute hat er allen wohl- und übelgemeinten Versuchen seiner Sprengung widerstanden. Heute ist es merkwürdig still im Lager des sogenannten „echten" Preußen- tnms und die „vaterlandslosen Gesellen" von ehemals müssen für seine Integrität eine Lanze brechen. Auch von ihnen übrigens nicht alle, wenn man Herrn Eisners gedenkt. Und dabei liegt eine Tragik über ihrem Tun. Sie wollen Einheit und Geschlossen¬ heit bewahren, aber durch unbedachte Handlungen ihrer verantwortlichen Politiker wecken sie gerade Stürme der Entrüstung, die jener Einheit gefährlich werden, wie das Beispiel Hoffmann und rheinisches Zentrum zeigt. Staatenbildung und Verfassungsentwicklung, so sagten wir im Anfang, stehen in einer inneren Beziehung zueinander. Ständische Verfassung und Terri- », Vgl, einen W. K, gezeichneten Artikel:, „Das Ende der Preußischen Hegemonie" in der „Frankfurier Zeitung" Ur. 3t4, 1. M. B.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335181/20>, abgerufen am 05.02.2025.