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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr.

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Wenn man "wen Niet durch Verbessern der Form oder der Herstellung um
einen Pfennig verbilligt, und tausend der Niete an der Lokomotive sind" so"macht
dies bei den 80 000 Lokomotiven schon 300 000 M. aus. Millionen können auf
diese. Weise erspart werden. ,

Als denkender Ingenieur auf langen Eisenbahnfahrten hat Verfasser, oft¬
mals den V-Mögen gemustert; mit der Frage: "Was könnte man hier in Massen¬
herstellung vereinfachen und verbessern, und Mas sehr wichtig ist, ohne Schaden
der Sicherheit erleichtern?" Tausende von Kilometern durchläuft jeder Wagen im
Jahr) und jedes Gramm an Gewicht lässt sich in Kilogrammen an Kolstenverbrauch
ausdrücken. Eine falsche Eleganz hat sich in unseren Wägen breit gemacht.
Unbeschadet des guten Aussehens können die Schnörkel, Leisten und Verzierungen
zum guten Teil fortbleiben. Arbeit, Kosten, Gewicht und damit Betriebskosten
sind zu vermindern. Und wieviel läßt sich bei gutem Willen vereinfachen und
vereinheitlichen. Stanzen, Pressen, Maschinen, Handgriffe, Lagermengen, Lager¬
räume und aufgewendete Kosten, Kapital und Verzinsung werden geringer, sobald
weniger Typen angewandt werden. Die Frage der Ersatzstoffe ist zu prüfen. An
Stelle von Bronze kann vielfach Aluminium oder Eisen treten, der gefällige
Weiße oder ftcmbgraue Anstrich der gepreßten Mustertapete den Rang streitig
machen. Ecken, Kanten, Leisten und Winkel sind abzurunden, um die Staub¬
ansammlung zu verhindern. Von falschen amerikanischen Gedanken und Aus¬
sichrungen beeinflußt, haben wir den Prunkwagen gebaut. Der Zweckwagen der
Zukunft in Gemeinschaft mit Künstlern entworfen, wird mindestens dieselbe
Befriedigung erwecken, und weit billiger sein, schneller hergestellt werden, weniger
Unterhalt benötigen und an Betriebsstoff sparen.

Wie wenig in der Normalisierung noch getan ist, und wie weit dies auf
andere Gebiete des Wirtschaftslebens übergreift, mag folgendes Beispiel
erläutern. Als auf Friedensfertigung umgestellt werden sollte, erklärte der
Leiter einer großen Metallschraubenfabrik dies nicht tun zu können, da es bei ihm
weder Vorrat, noch einheitliche Modelle gibt! Marine, Eisenbahn, Straßen¬
bahnen usw. haben ihre ganz verschiedenen Formen von Schrauben; jede will
nur ihre Modelle, hat andere Borschristen und Bedingungen, so daß nur auf feste
Bestellung gearbeitet werden kann. Für jede Behörde und jede Schraube müssen
andere Werkzeuge, andere Verpackungen und somit Samuel- und Lagerräume
sein, so daß auch hier wiederum Kapital und Arbeit unnütz brach liegt und ver¬
geudet wird. Bei ernstem Willen, großzügigem Blick und Einsicht ließen sich
schnell auf den Hauptgebieten gemeinsame Grundlagen schaffen, die Vielheit der
Formen, beseitigen und Massenherstellung einrichten. Die abseits liegenden
Jirdustrien würden sich schnell der Mehrheit anschließen.

Die Hilfsindustrien müssen bei den: Beispiel der Lokomotiven einen Teil
der Arbeit übernehmen. Man wird die Teile abzweigen, welche gesondert
hergestellt werden können, oder nach Lehren passend anzufertigen sind. Die Werk¬
stätten sind hierfür zu wählen, welche geeignete Einrichtungen besitzen und den
geringsten Transportweg bedingen.

Weit mehr noch als bei den Lokomotiven und Personenwagen kann die
Vereinfachung bei den Güterwagen getrieben werden. Jedes Profil und joder
Winkel ist zu prüfen, ob er nicht durch Einheitsmodell ersetzt und maschinell
bearbeitet werden kann. In diesen Mengen wird man beinahe alles billiger
pressen können. Die Eisenbahnbehörde hat zu entscheiden, ob Wagen größeren
Inhaltes nicht günstiger sind. Auch hier wieder das Moment der Betriebs¬
unkosten. Die Nerschiebearbeit und Zeit ist dieselbe, ob der Güterwagen 10 oder
40 Tonnen faßt. In Amerika ist man zu immer größeren Einheiten über¬
gegangen.

Die Einführung der mechanischen Bremse aus allen Güterwagen wird
Tausende von Arbeitern jahrelang beschäftigen. Ein neues Moment kommt
hinzu; mit mechanischer Bremse kann man die Züge schneller fahren. Erhöhung
der Geschwindigkeit heißt überall Steigerung der Leistung, also auch hiernach
müssen wir streben. Außerdem werden Bremser für bessere Tätigkeit frei.


Grenzbuten IV 191824

Wenn man «wen Niet durch Verbessern der Form oder der Herstellung um
einen Pfennig verbilligt, und tausend der Niete an der Lokomotive sind» so"macht
dies bei den 80 000 Lokomotiven schon 300 000 M. aus. Millionen können auf
diese. Weise erspart werden. ,

Als denkender Ingenieur auf langen Eisenbahnfahrten hat Verfasser, oft¬
mals den V-Mögen gemustert; mit der Frage: „Was könnte man hier in Massen¬
herstellung vereinfachen und verbessern, und Mas sehr wichtig ist, ohne Schaden
der Sicherheit erleichtern?" Tausende von Kilometern durchläuft jeder Wagen im
Jahr) und jedes Gramm an Gewicht lässt sich in Kilogrammen an Kolstenverbrauch
ausdrücken. Eine falsche Eleganz hat sich in unseren Wägen breit gemacht.
Unbeschadet des guten Aussehens können die Schnörkel, Leisten und Verzierungen
zum guten Teil fortbleiben. Arbeit, Kosten, Gewicht und damit Betriebskosten
sind zu vermindern. Und wieviel läßt sich bei gutem Willen vereinfachen und
vereinheitlichen. Stanzen, Pressen, Maschinen, Handgriffe, Lagermengen, Lager¬
räume und aufgewendete Kosten, Kapital und Verzinsung werden geringer, sobald
weniger Typen angewandt werden. Die Frage der Ersatzstoffe ist zu prüfen. An
Stelle von Bronze kann vielfach Aluminium oder Eisen treten, der gefällige
Weiße oder ftcmbgraue Anstrich der gepreßten Mustertapete den Rang streitig
machen. Ecken, Kanten, Leisten und Winkel sind abzurunden, um die Staub¬
ansammlung zu verhindern. Von falschen amerikanischen Gedanken und Aus¬
sichrungen beeinflußt, haben wir den Prunkwagen gebaut. Der Zweckwagen der
Zukunft in Gemeinschaft mit Künstlern entworfen, wird mindestens dieselbe
Befriedigung erwecken, und weit billiger sein, schneller hergestellt werden, weniger
Unterhalt benötigen und an Betriebsstoff sparen.

Wie wenig in der Normalisierung noch getan ist, und wie weit dies auf
andere Gebiete des Wirtschaftslebens übergreift, mag folgendes Beispiel
erläutern. Als auf Friedensfertigung umgestellt werden sollte, erklärte der
Leiter einer großen Metallschraubenfabrik dies nicht tun zu können, da es bei ihm
weder Vorrat, noch einheitliche Modelle gibt! Marine, Eisenbahn, Straßen¬
bahnen usw. haben ihre ganz verschiedenen Formen von Schrauben; jede will
nur ihre Modelle, hat andere Borschristen und Bedingungen, so daß nur auf feste
Bestellung gearbeitet werden kann. Für jede Behörde und jede Schraube müssen
andere Werkzeuge, andere Verpackungen und somit Samuel- und Lagerräume
sein, so daß auch hier wiederum Kapital und Arbeit unnütz brach liegt und ver¬
geudet wird. Bei ernstem Willen, großzügigem Blick und Einsicht ließen sich
schnell auf den Hauptgebieten gemeinsame Grundlagen schaffen, die Vielheit der
Formen, beseitigen und Massenherstellung einrichten. Die abseits liegenden
Jirdustrien würden sich schnell der Mehrheit anschließen.

Die Hilfsindustrien müssen bei den: Beispiel der Lokomotiven einen Teil
der Arbeit übernehmen. Man wird die Teile abzweigen, welche gesondert
hergestellt werden können, oder nach Lehren passend anzufertigen sind. Die Werk¬
stätten sind hierfür zu wählen, welche geeignete Einrichtungen besitzen und den
geringsten Transportweg bedingen.

Weit mehr noch als bei den Lokomotiven und Personenwagen kann die
Vereinfachung bei den Güterwagen getrieben werden. Jedes Profil und joder
Winkel ist zu prüfen, ob er nicht durch Einheitsmodell ersetzt und maschinell
bearbeitet werden kann. In diesen Mengen wird man beinahe alles billiger
pressen können. Die Eisenbahnbehörde hat zu entscheiden, ob Wagen größeren
Inhaltes nicht günstiger sind. Auch hier wieder das Moment der Betriebs¬
unkosten. Die Nerschiebearbeit und Zeit ist dieselbe, ob der Güterwagen 10 oder
40 Tonnen faßt. In Amerika ist man zu immer größeren Einheiten über¬
gegangen.

Die Einführung der mechanischen Bremse aus allen Güterwagen wird
Tausende von Arbeitern jahrelang beschäftigen. Ein neues Moment kommt
hinzu; mit mechanischer Bremse kann man die Züge schneller fahren. Erhöhung
der Geschwindigkeit heißt überall Steigerung der Leistung, also auch hiernach
müssen wir streben. Außerdem werden Bremser für bessere Tätigkeit frei.


Grenzbuten IV 191824
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[0297] Wenn man «wen Niet durch Verbessern der Form oder der Herstellung um einen Pfennig verbilligt, und tausend der Niete an der Lokomotive sind» so"macht dies bei den 80 000 Lokomotiven schon 300 000 M. aus. Millionen können auf diese. Weise erspart werden. , Als denkender Ingenieur auf langen Eisenbahnfahrten hat Verfasser, oft¬ mals den V-Mögen gemustert; mit der Frage: „Was könnte man hier in Massen¬ herstellung vereinfachen und verbessern, und Mas sehr wichtig ist, ohne Schaden der Sicherheit erleichtern?" Tausende von Kilometern durchläuft jeder Wagen im Jahr) und jedes Gramm an Gewicht lässt sich in Kilogrammen an Kolstenverbrauch ausdrücken. Eine falsche Eleganz hat sich in unseren Wägen breit gemacht. Unbeschadet des guten Aussehens können die Schnörkel, Leisten und Verzierungen zum guten Teil fortbleiben. Arbeit, Kosten, Gewicht und damit Betriebskosten sind zu vermindern. Und wieviel läßt sich bei gutem Willen vereinfachen und vereinheitlichen. Stanzen, Pressen, Maschinen, Handgriffe, Lagermengen, Lager¬ räume und aufgewendete Kosten, Kapital und Verzinsung werden geringer, sobald weniger Typen angewandt werden. Die Frage der Ersatzstoffe ist zu prüfen. An Stelle von Bronze kann vielfach Aluminium oder Eisen treten, der gefällige Weiße oder ftcmbgraue Anstrich der gepreßten Mustertapete den Rang streitig machen. Ecken, Kanten, Leisten und Winkel sind abzurunden, um die Staub¬ ansammlung zu verhindern. Von falschen amerikanischen Gedanken und Aus¬ sichrungen beeinflußt, haben wir den Prunkwagen gebaut. Der Zweckwagen der Zukunft in Gemeinschaft mit Künstlern entworfen, wird mindestens dieselbe Befriedigung erwecken, und weit billiger sein, schneller hergestellt werden, weniger Unterhalt benötigen und an Betriebsstoff sparen. Wie wenig in der Normalisierung noch getan ist, und wie weit dies auf andere Gebiete des Wirtschaftslebens übergreift, mag folgendes Beispiel erläutern. Als auf Friedensfertigung umgestellt werden sollte, erklärte der Leiter einer großen Metallschraubenfabrik dies nicht tun zu können, da es bei ihm weder Vorrat, noch einheitliche Modelle gibt! Marine, Eisenbahn, Straßen¬ bahnen usw. haben ihre ganz verschiedenen Formen von Schrauben; jede will nur ihre Modelle, hat andere Borschristen und Bedingungen, so daß nur auf feste Bestellung gearbeitet werden kann. Für jede Behörde und jede Schraube müssen andere Werkzeuge, andere Verpackungen und somit Samuel- und Lagerräume sein, so daß auch hier wiederum Kapital und Arbeit unnütz brach liegt und ver¬ geudet wird. Bei ernstem Willen, großzügigem Blick und Einsicht ließen sich schnell auf den Hauptgebieten gemeinsame Grundlagen schaffen, die Vielheit der Formen, beseitigen und Massenherstellung einrichten. Die abseits liegenden Jirdustrien würden sich schnell der Mehrheit anschließen. Die Hilfsindustrien müssen bei den: Beispiel der Lokomotiven einen Teil der Arbeit übernehmen. Man wird die Teile abzweigen, welche gesondert hergestellt werden können, oder nach Lehren passend anzufertigen sind. Die Werk¬ stätten sind hierfür zu wählen, welche geeignete Einrichtungen besitzen und den geringsten Transportweg bedingen. Weit mehr noch als bei den Lokomotiven und Personenwagen kann die Vereinfachung bei den Güterwagen getrieben werden. Jedes Profil und joder Winkel ist zu prüfen, ob er nicht durch Einheitsmodell ersetzt und maschinell bearbeitet werden kann. In diesen Mengen wird man beinahe alles billiger pressen können. Die Eisenbahnbehörde hat zu entscheiden, ob Wagen größeren Inhaltes nicht günstiger sind. Auch hier wieder das Moment der Betriebs¬ unkosten. Die Nerschiebearbeit und Zeit ist dieselbe, ob der Güterwagen 10 oder 40 Tonnen faßt. In Amerika ist man zu immer größeren Einheiten über¬ gegangen. Die Einführung der mechanischen Bremse aus allen Güterwagen wird Tausende von Arbeitern jahrelang beschäftigen. Ein neues Moment kommt hinzu; mit mechanischer Bremse kann man die Züge schneller fahren. Erhöhung der Geschwindigkeit heißt überall Steigerung der Leistung, also auch hiernach müssen wir streben. Außerdem werden Bremser für bessere Tätigkeit frei. Grenzbuten IV 191824

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_88238/297>, abgerufen am 28.11.2024.