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Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr.

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Materialien zur Polenpolitik

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nationalen Leben. -- Das polnische Haus
und dessen Bedeutung. -- Polnische Frauen,
die sich um Polen verdient gemacht haben. --
Eine kurze Skizze der Geschichte Preußens
und des Deutschen Reiches, sowie der wich¬
tigsten Grundsätze der Verfassung dieser beiden
Staaten. Die Ideale Kosciuszkos. -- Die
neuen Probleme der Frauenbewegung. --
Die Erziehung der Kinder im Elicrnhause
vor dem Eintritt in die Schule. -- Die Frau
in ihrem Verhältnis zur Volksgemeinschaft
und zur Kirche. -- Welche Bedeutung hat
für uns Heinrich Sienkiewicz?

Der überwiegende Teil unserer Vereine
besitzt eigene Bibliotheken.

Aus dem Jahresberichte der Verlmnds-
lmn! der Polnischen Erwerbsgenossenschaften
für 1917 (nach dem "Dziennik Poznanski"
Ur.211 vom 14. September): Das Jahr 1917
war für die Entwicklung der Bank sehr wichtig.
Während nämlich im Jahre 1916 das Aktien¬
kapital der Bank nur 6 Millionen Mark be¬
trug, ist es im Jahre 1917 auf 24 Millionen
Mark gestiegen. Es wurden nämlich im Laufe
dieses Jahres zwei neue Emissionen unserer
Bankaktien zu je 9 Millionen durchgeführt.
Auf diese Weise ist die Bank in die Reihe der
mittleren Aktienbanken getreten. Die beiden
neuen Emissionen mußten schon vor der be¬
stimmten Frist geschlossen werden, da die Nach¬
frage nach den neuen Aktien eine übermäßige
war. -- Der Umsatz der Bank betrug im
Jahre 1917 1075 958 738,78 Mark. Er über-
schritt also in diesem Jahre zum ersten Male
die Summe von 1 Milliarde Mark. -- Die
Bilanz der Bank wies am 31. Dezember 1916
die Summe-von 134169 130,26 Mark auf.
Sie ist bis, zum 31. Dezember 1917 auf
201264 509,64 Mark gestiegen. -- Die De¬
positen haben sich bedeutend vermehrt. Sie
betrugen am 31. Dezember 1917 zusammen
162 829 859 Mark. Sie sind also im Laufe
des Jahres 1917 im Verhältnis zu den De¬
positen im Jahre 191S um 50143 341,92 Mark
gestiegen. Diese Summe der Depositen be¬
weist am besten, wie notwendig es war, das
Aktienkapital durch zwei neue Emissionen zu
erhöhen. Gleichzeitig liefert diese Summe aber
auch einen Beweis dafür, daß dieses erst vor
kurzem erhöhte Aktienkapital immer noch nicht

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ausreichend ist angesichts der übermäßigen An¬
häufung fremder Kapitalien. Diese Kapitalien
verhalten sich nämlich zum Aktienkapital der
Bank wie 6:1. Die bedeutenden Vorräte an
barem Gelde, die sowohl von den Erwerbs¬
genossenschaften als auch von Privatpersonen
in unserer Bank niedergelegt wurden, haben
wir zum Teil in Kreditgeschäften, hauptsächlich
aber in den ersten und größten Berliner Banken
untergebracht, und zwar in der Weise, daß
wir fast alle diese Vorräte, wenn unsere
Kundschaft sie etwa Plötzlich und unverhofft
zurückverlangen sollte, innerhalb 24 Stunden
zurückerhalten können. Die Liquidität unserer
Bank ist also geradezu musterhaft. -- Der
Kreditverkehr mit den Erwerbsgenossenschaften
war im allgemeinen sehr gering. Dazu haben
dieselben Erscheinungen beigetragen, wie in
den vorhergehenden Kriegsjahren, nämlich
das Übermaß an eigenen Kapitalien und der
Mangel an vorteilhaftenTranSaktionen. Sonst
war der Kreditverkehr außerhalb der Erwerbs¬
genossenschaften in diesem Jahre schon etwas
lebhafter. Vor allem wurde Kredit von der
Bank gewahrt großen Kommunen im König¬
reich Polen, in Galizien und in Deutschland.
Außerdem wurden bedeutende Darlehen an
Privatpersonen, große Bankinstitute und Zucker¬
fabriken im Königreich Polen gegeben, und
zwar gegen Hypotheken-Unterlagen, Lombar¬
dierung von Effekten oder Unterschriften
leistungsfähiger Personen. -- Der Effekten¬
verkehr hat sich in dem Berichtsjahre wieder¬
um bedeutend gesteigert. Die Bank hatte
gegen Ende deS Jahres 1916 für 4719741,97
Mark Effekten. Am Ende des Jahres 1917
betrug die Summe der Effekten 4930757,11
Mark, Mitte Februar 1918 hatte die Bank
jedoch nur noch für 1500000 Mark Effekten.
-- Infolge der Erhöhung deS Aktienkapitals
konnte selbstverständlich auch das Arbeitsfeld
der Bank erweitert werden. Die Bank hat
schon früher verschiedene Handels- und In¬
dustrieanlagen mit ihrer eigenen Initiative
und mit ihren Kapitalien ausgeholfen. Sie
war auch in diesem Jahre in dieser Richtung
tätig, indem sie mit Hilfe ihrer Kapitalien
verschiedene industrielle Unternehmungen schuf
bezw. erweiterte. Die Bank verkaufte weiter
Aktien und Anteile der von ihr gegründeten
Gesellschaften, wenn diese sich auf eine gesunde

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nationalen Leben. — Das polnische Haus
und dessen Bedeutung. — Polnische Frauen,
die sich um Polen verdient gemacht haben. —
Eine kurze Skizze der Geschichte Preußens
und des Deutschen Reiches, sowie der wich¬
tigsten Grundsätze der Verfassung dieser beiden
Staaten. Die Ideale Kosciuszkos. — Die
neuen Probleme der Frauenbewegung. —
Die Erziehung der Kinder im Elicrnhause
vor dem Eintritt in die Schule. — Die Frau
in ihrem Verhältnis zur Volksgemeinschaft
und zur Kirche. — Welche Bedeutung hat
für uns Heinrich Sienkiewicz?

Der überwiegende Teil unserer Vereine
besitzt eigene Bibliotheken.

Aus dem Jahresberichte der Verlmnds-
lmn! der Polnischen Erwerbsgenossenschaften
für 1917 (nach dem „Dziennik Poznanski"
Ur.211 vom 14. September): Das Jahr 1917
war für die Entwicklung der Bank sehr wichtig.
Während nämlich im Jahre 1916 das Aktien¬
kapital der Bank nur 6 Millionen Mark be¬
trug, ist es im Jahre 1917 auf 24 Millionen
Mark gestiegen. Es wurden nämlich im Laufe
dieses Jahres zwei neue Emissionen unserer
Bankaktien zu je 9 Millionen durchgeführt.
Auf diese Weise ist die Bank in die Reihe der
mittleren Aktienbanken getreten. Die beiden
neuen Emissionen mußten schon vor der be¬
stimmten Frist geschlossen werden, da die Nach¬
frage nach den neuen Aktien eine übermäßige
war. — Der Umsatz der Bank betrug im
Jahre 1917 1075 958 738,78 Mark. Er über-
schritt also in diesem Jahre zum ersten Male
die Summe von 1 Milliarde Mark. — Die
Bilanz der Bank wies am 31. Dezember 1916
die Summe-von 134169 130,26 Mark auf.
Sie ist bis, zum 31. Dezember 1917 auf
201264 509,64 Mark gestiegen. — Die De¬
positen haben sich bedeutend vermehrt. Sie
betrugen am 31. Dezember 1917 zusammen
162 829 859 Mark. Sie sind also im Laufe
des Jahres 1917 im Verhältnis zu den De¬
positen im Jahre 191S um 50143 341,92 Mark
gestiegen. Diese Summe der Depositen be¬
weist am besten, wie notwendig es war, das
Aktienkapital durch zwei neue Emissionen zu
erhöhen. Gleichzeitig liefert diese Summe aber
auch einen Beweis dafür, daß dieses erst vor
kurzem erhöhte Aktienkapital immer noch nicht

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ausreichend ist angesichts der übermäßigen An¬
häufung fremder Kapitalien. Diese Kapitalien
verhalten sich nämlich zum Aktienkapital der
Bank wie 6:1. Die bedeutenden Vorräte an
barem Gelde, die sowohl von den Erwerbs¬
genossenschaften als auch von Privatpersonen
in unserer Bank niedergelegt wurden, haben
wir zum Teil in Kreditgeschäften, hauptsächlich
aber in den ersten und größten Berliner Banken
untergebracht, und zwar in der Weise, daß
wir fast alle diese Vorräte, wenn unsere
Kundschaft sie etwa Plötzlich und unverhofft
zurückverlangen sollte, innerhalb 24 Stunden
zurückerhalten können. Die Liquidität unserer
Bank ist also geradezu musterhaft. — Der
Kreditverkehr mit den Erwerbsgenossenschaften
war im allgemeinen sehr gering. Dazu haben
dieselben Erscheinungen beigetragen, wie in
den vorhergehenden Kriegsjahren, nämlich
das Übermaß an eigenen Kapitalien und der
Mangel an vorteilhaftenTranSaktionen. Sonst
war der Kreditverkehr außerhalb der Erwerbs¬
genossenschaften in diesem Jahre schon etwas
lebhafter. Vor allem wurde Kredit von der
Bank gewahrt großen Kommunen im König¬
reich Polen, in Galizien und in Deutschland.
Außerdem wurden bedeutende Darlehen an
Privatpersonen, große Bankinstitute und Zucker¬
fabriken im Königreich Polen gegeben, und
zwar gegen Hypotheken-Unterlagen, Lombar¬
dierung von Effekten oder Unterschriften
leistungsfähiger Personen. — Der Effekten¬
verkehr hat sich in dem Berichtsjahre wieder¬
um bedeutend gesteigert. Die Bank hatte
gegen Ende deS Jahres 1916 für 4719741,97
Mark Effekten. Am Ende des Jahres 1917
betrug die Summe der Effekten 4930757,11
Mark, Mitte Februar 1918 hatte die Bank
jedoch nur noch für 1500000 Mark Effekten.
— Infolge der Erhöhung deS Aktienkapitals
konnte selbstverständlich auch das Arbeitsfeld
der Bank erweitert werden. Die Bank hat
schon früher verschiedene Handels- und In¬
dustrieanlagen mit ihrer eigenen Initiative
und mit ihren Kapitalien ausgeholfen. Sie
war auch in diesem Jahre in dieser Richtung
tätig, indem sie mit Hilfe ihrer Kapitalien
verschiedene industrielle Unternehmungen schuf
bezw. erweiterte. Die Bank verkaufte weiter
Aktien und Anteile der von ihr gegründeten
Gesellschaften, wenn diese sich auf eine gesunde

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_88238/162>, abgerufen am 24.11.2024.