Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Drittes Vierteljahr.Zur neuen Erhöhung der Suezkanal-Gebühren ihnen nicht auch noch eine bedeutend erhöhte Kanalabgabe zugemutet worden seit 1. Januar 1913 . . . . 6.25 Franken für die Tonne " 1. April 1916 .... 6.75 " " " " 5. Oktober 1916 .... 7.25 " " " " " 1. Januar 19l7 . . . . 7.75 " " " " 1. Juli 1917 . . . . 8.50 " " " Für unbeladcne Schiffe ist im selben Zeitraum die Tonnenabgabe von Die fast nervös zu nennende Unruhe, die seit dem stärkeren Fühlbar¬ Zur neuen Erhöhung der Suezkanal-Gebühren ihnen nicht auch noch eine bedeutend erhöhte Kanalabgabe zugemutet worden seit 1. Januar 1913 . . . . 6.25 Franken für die Tonne „ 1. April 1916 .... 6.75 „ „ „ „ 5. Oktober 1916 .... 7.25 „ „ „ „ „ 1. Januar 19l7 . . . . 7.75 „ „ „ „ 1. Juli 1917 . . . . 8.50 „ „ „ Für unbeladcne Schiffe ist im selben Zeitraum die Tonnenabgabe von Die fast nervös zu nennende Unruhe, die seit dem stärkeren Fühlbar¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0138" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/332417"/> <fw type="header" place="top"> Zur neuen Erhöhung der Suezkanal-Gebühren</fw><lb/> <p xml:id="ID_431" prev="#ID_430"> ihnen nicht auch noch eine bedeutend erhöhte Kanalabgabe zugemutet worden<lb/> wäre, zumal da das Kanalunternehmen gut genug fundiert war, um einmal<lb/> ein paar Jahre auf Überschüsse verzichten zu können, ohne dadurch seine Zu¬<lb/> kunft zu gefährden. Der Privatgesellschaft lagen aber solche Gesichtspunkte<lb/> fern, und sie nahm daher in kurzer Zeit eine viermalige Tariferhöhung vor,<lb/> um ihre eigenen Ausfälle nach Möglichkeit zu vermindern. Die in die Höhe<lb/> geschnellten Betriebskosten der Schiffahrt hatten nämlich inzwischen die Reise<lb/> ums Kap der Guten Hoffnung derartig verteuert, daß unbedenklich die Kanal¬<lb/> abgaben recht beträchtlich in die Höhe gesetzt werden konnten, ohne den Vor¬<lb/> sprung vor dem Wettbewerber zu gefährden. Die seit Neujahr 1916 vor¬<lb/> genommenen viermaliger Heraufsetzungen der Kanalgebühren bewegten sich in<lb/> folgendem Rahmen:</p><lb/> <list> <item> seit 1. Januar 1913 . . . . 6.25 Franken für die Tonne</item> <item> „ 1. April 1916 .... 6.75 „ „ „</item> <item> „ 5. Oktober 1916 .... 7.25 „ „ „ „</item> <item> „ 1. Januar 19l7 . . . . 7.75 „ „ „</item> <item> „ 1. Juli 1917 . . . . 8.50 „ „ „</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_432"> Für unbeladcne Schiffe ist im selben Zeitraum die Tonnenabgabe von<lb/> 3,75 bis auf 5,25 Franken, also um nicht weniger als rund 40 Prozent<lb/> erhöht worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_433"> Die fast nervös zu nennende Unruhe, die seit dem stärkeren Fühlbar¬<lb/> werden des U-Bootkrieges im Mittelmeer in die Gebührensätze der Suezkanal-<lb/> Gesellschaft gekommen ist, spricht deutlicher als manche Abhandlung für die<lb/> einschneidende Wirkung des deutschen Handelskrieges. Was die türkische Krieg¬<lb/> führung zur Zeit, da am Kanal gekämpft wurde, nicht oder nur teilweise<lb/> vermocht hat, das haben nun die U-Boote bewirkt: eine empfindliche Er¬<lb/> schütterung der finanziellen Erträgnisse des Suezkanals. Die sprungartige<lb/> Steigerung der Gebühren läßt auf einen sehr beträchtlichen Rückgang des<lb/> Verkehrs im Kanal schließen. Zahlen, die diesen Rückgang zu bewerten ge¬<lb/> statten, sind schon seit recht langer Zeit nicht mehr zu unserer Kenntnis gelangt.<lb/> Insbesondere ist noch gar nichts bekanntgeworden über die Rückwirkung des<lb/> verschärften U-Bootkrieges auf die Kanaldurchfahrungen und Kanalerträgnisse<lb/> seit dem 1. Februar 1917. Ob in absehbarer Zeit glaubhafte Zahlen hierüber<lb/> veröffentlicht werden, bleibe dahingestellt. Zunächst spiegelt sich die Wirkung<lb/> in der vierten und größten Tariferhöhung feit nur fünfviertel Jahren in einer<lb/> Art und Weise, die unsere deutschen Wünsche und Hoffnungen vollauf zu<lb/> befriedigen imstande ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0138]
Zur neuen Erhöhung der Suezkanal-Gebühren
ihnen nicht auch noch eine bedeutend erhöhte Kanalabgabe zugemutet worden
wäre, zumal da das Kanalunternehmen gut genug fundiert war, um einmal
ein paar Jahre auf Überschüsse verzichten zu können, ohne dadurch seine Zu¬
kunft zu gefährden. Der Privatgesellschaft lagen aber solche Gesichtspunkte
fern, und sie nahm daher in kurzer Zeit eine viermalige Tariferhöhung vor,
um ihre eigenen Ausfälle nach Möglichkeit zu vermindern. Die in die Höhe
geschnellten Betriebskosten der Schiffahrt hatten nämlich inzwischen die Reise
ums Kap der Guten Hoffnung derartig verteuert, daß unbedenklich die Kanal¬
abgaben recht beträchtlich in die Höhe gesetzt werden konnten, ohne den Vor¬
sprung vor dem Wettbewerber zu gefährden. Die seit Neujahr 1916 vor¬
genommenen viermaliger Heraufsetzungen der Kanalgebühren bewegten sich in
folgendem Rahmen:
seit 1. Januar 1913 . . . . 6.25 Franken für die Tonne
„ 1. April 1916 .... 6.75 „ „ „
„ 5. Oktober 1916 .... 7.25 „ „ „ „
„ 1. Januar 19l7 . . . . 7.75 „ „ „
„ 1. Juli 1917 . . . . 8.50 „ „ „
Für unbeladcne Schiffe ist im selben Zeitraum die Tonnenabgabe von
3,75 bis auf 5,25 Franken, also um nicht weniger als rund 40 Prozent
erhöht worden.
Die fast nervös zu nennende Unruhe, die seit dem stärkeren Fühlbar¬
werden des U-Bootkrieges im Mittelmeer in die Gebührensätze der Suezkanal-
Gesellschaft gekommen ist, spricht deutlicher als manche Abhandlung für die
einschneidende Wirkung des deutschen Handelskrieges. Was die türkische Krieg¬
führung zur Zeit, da am Kanal gekämpft wurde, nicht oder nur teilweise
vermocht hat, das haben nun die U-Boote bewirkt: eine empfindliche Er¬
schütterung der finanziellen Erträgnisse des Suezkanals. Die sprungartige
Steigerung der Gebühren läßt auf einen sehr beträchtlichen Rückgang des
Verkehrs im Kanal schließen. Zahlen, die diesen Rückgang zu bewerten ge¬
statten, sind schon seit recht langer Zeit nicht mehr zu unserer Kenntnis gelangt.
Insbesondere ist noch gar nichts bekanntgeworden über die Rückwirkung des
verschärften U-Bootkrieges auf die Kanaldurchfahrungen und Kanalerträgnisse
seit dem 1. Februar 1917. Ob in absehbarer Zeit glaubhafte Zahlen hierüber
veröffentlicht werden, bleibe dahingestellt. Zunächst spiegelt sich die Wirkung
in der vierten und größten Tariferhöhung feit nur fünfviertel Jahren in einer
Art und Weise, die unsere deutschen Wünsche und Hoffnungen vollauf zu
befriedigen imstande ist.
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